Freitag, 21. Februar 2020

Berliner Aufklärung XIII

Vogtländisch

Alles begann mit einem guten
Geschäft betreffend Wohnraum
Für die Armen nördlich der Stadt
Dass sich beide Investoren dort
Bald gen Paris absetzten wo sie
Gut von Hypotheken lebten wie
Zumindest der zweite von beiden
Als Homöopath reüssierte ohne
Damit einen Zusammenhang
Zwischen Heilung und Betrug
Herstellen zu wollen um den es
In diesen Versen über einen
Bezahlbaren Wohnraum nur ganz
Am Rande noch geht denn gerade
Die im Vogtland aufgrund der dort
Herrschenden hygienischen Zustände
Mit Sickergruben in denen Kinder
Gelegentlich auch mal ertranken
Drohende Cholera Epidemie war
Ein wichtiger Grund für die Stadt
Sich mit der Siedlung der Armen
Vor den Toren der Stadtmauer
Politisch zu beschäftigen nur leider
Ohne durchgreifenden Erfolg mit
Keinem anderen Mittel als dem
Autoritärer Strenge um den dort
Augiasstall ordentlich auszumisten
Was einige der Opfer vertrieb aber
Den Zuzug vom Land her in die
Metropole mit Industrie nicht mehr
Aufhalten konnte was die Zustände
Um die Gartenstraße noch lange
Verschärfte auch wenn diese heute
Zu einer beliebten Wohngegend in
Berlin Mitte wurde die damals nur
Verarmte Vorstadt des Proletariats
Zwischen dem Hamburger und dem
Rosenthaler Tor war sozusagen die
Damals Slums von Berlin an denen
Einige Investoren gut verdienten
Weil die Stadt auch damals nicht
Den Mut hatte Genossenschaften
Für soziales Bauen zu gründen
Wie sie andernorts Industrielle
Finanzieren was später erst im
Südwesten um das Krankenhaus
Bethanien wie die dort Kirchen
Zumindest schrittweise versucht
Ein Wohnen mit Garten und Grün
Für Arbeiter ermöglichen sollte
Bis heute hat sich Berlin mit den
Versuchen im sozialen Wohnungsbau
Eher blamiert als erfolgreich zu sein
Was die schrittweise Veränderung
Von zeitweise vernachlässigten Kiezem
Die durch Zuzug von Künstlern wieder
Hipp werden was die Preise steigen lässt
Zu einer neuen Vertreibung der Ärmsten
In gerade günstigere Gegenden führt
Die in der Stadt mit Achselzucken oder
Alibi-Maßnahmen wie der aktuellen
Mietpreisbindung vorgeblich verhindert
Werden soll was de facto nur zu einer
Erhöhten Belastung für die meisten führte
Also das Gegenteil mal wieder erreichte
Was mit guter Absicht geleugnet wird
Die eher für die Fortexistenz des längst
Totgeglaubten Sozialismus auf unserer
Insel der seligen Deantwortung spricht
Der real existierend kein Modell hat um
Günstigen Wohnraum zu sichern aber
Gerne so tut um damit die Opfer einer
Unverantwortlichen Politik zu beruhigen
Die im 19. Jahrhundert schon in ihrem
Buch Bettina von Arnim beklagte die
Jene grauenvollen Zustände im
Berliner Vogtland nicht nur einer
Literarisch interessierten Öffentlichkeit
Bekannt machte dabei schon zur
Vermeidung eines Skandals ihren
Band für den König betitelte der da
Ab 1840 Friedrich Wilhelm IV. war
Der Sohn von Königin Luise dessen
Kleinerer Bruder Wilhelm unter der
Führung von Bismarck Kaiser wurde
Was später noch Thema werden wird
Wie des Königs Verhalten 1848
Der Adressat des Buches der Arnim
Nahm den Band nach Auskunft von
Humboldt zur Kenntnis ignorierte
Dessen Inhalt aber im Sinne seiner
Überzeugung vom Gottesgnadentum
Hatte obwohl er die Macht forderte
Nicht die Größe notwendiges auch
Wie erforderlich umzusetzen warum
Die Zustände in den Slums vor Berlin
Noch lange nicht besser wurden
Ob dies auch heute noch gilt etwa
Für Hochhaussiedlungen am Rand
Ist zumindest umstritten jedenfalls
Sind dort bei Wahlen eher die
Radikalen Kräfte stark als die Mitte
Berichtete Christiane F eindrucksvoll
Davon in ihrer Lebensgeschichte
Wie Wohnraum auf Zustände wirkt
Die nur in Drogen Perspektive sahen
So sorgte eine konservative Politik
Ohne soziale Visionen in Berlin für
Eine aufgeladene Stimmung die zum
Vormärz führte dessen Folgen in den
Morgigen Versen Thema sein werden

jens tuengerthal 21.2.20

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