Turnerwahn
Turnvater Jahn rief einst noch
Die Berliner zum Turnen in die
Hasenheide nach Kreuzberg
Nördlich vom Tempelhofer Feld
Heute ein städtischer Park nur
Damals ein zentraler Ort war
Des Widerstandes gegen die
Französischen Besatzer deren
Vertreibung Ziel der Turner war
Die eine nationale Welle trieb
Aus der später das Wartburgfest
Mit Bücher verbrennenden Burschen
Wurde die schwarz-rot-gold trugen
Was damals schon Mode wurde
Die ersten aber die den heute noch
Deutschen Farben Pate standen
Waren die Lützowschen Jäger denen
Sich Jahn in den Befreiungskriegen
Als Freiwilliger sogleich anschloss
Was ihm nach dem Krieg zunächst
Wo er sich wagemutig tapfer schlug
Eine Ehrenpension wie ein weniger
Nützliches aber ehrenvolles Kreuz
Aus Eisen als höchste Ehe brachte
Eisen für Gold war auch einer der
Wahlsprüche mit denen Spenden
Für den Widerstand gegen Napoleon
In Preußen und andernorts gesammelt
Wurden mit erstaunlichem Erfolg dabei
Brachten die Bürger plötzlich viel auf
Vom nationalen Wahn getragen wie
Völlig verkennend wie gut Napoleon
Auch ihnen und ihrer Freiheit tat
Neben seinem sonst Größenwahn
Der für so viele tödlich endete
Im russischen Winter wie später
Vom im Widerstand beginnenden
Nationalen Wahn getrieben wieder
Als es meine Großväter betraf deren
Kinder sich dafür auch wie schon so
Manche Generation der Familie die
Bei den Gothanen zu Jena turnte
Auf einem der Stiftungsfeste
In dieser Turnerverbindung fanden
Die liberaler schon war nicht mehr
Aggressiv national wie noch bei Jahn
So steht auch mein Leben direkt
Im Zusammenhang mit den Turnern
Womit ich am Ende der Geschichte
Des vom Geist der Romantik schon
Getriebenen Widerstands aus Berlins
Hasenheide bei mir ankomme
jens tuengerthal 18.2.20
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