Montag, 13. Mai 2019

Überlebenskunst

Himmelhoch jauchzend wie zu Tode betrübt
Überlebe ich nahe dem Abgrund Irgendwie
Nach allen Seiten schwankend doch ohne
Sichere Aussicht noch irgend dabei

Ob überleben schon Kunst genug ist
Oder nur irgendwie alternativlos noch
Weil nichts auch nur nicht mehr wäre
Wird zur existentiellen Frage dabei

Im verwaltet vermessenen Leben fällt
Heraus wer jenseits der Normen liegt
Mogelt sich nur irgendwie noch durch
Bis er vor sich noch abrechnen muss

Was wurde neben dem Überleben noch
Erreicht ist der also messbare Erfolg der
Existenz die berechenbar sein muss um
Rentenansprüche auszahlen zu können

Habe geliebt was ja bloß ein Gefühl ist
Von dem in der Abrechnung nichts bleibt
Für die Lust gelebt und Befriedigung wohl
Mehr als einer phasenweise geschenkt

All das zählt so wenig wie die Verse
Die voller Gefühl ich verschenkte an
Verlorene Geliebte die also auch kein
Messbarer Mehrwert wohl mehr sind

Versicherungstechnisch bin ich eine
Bloße Null mit nicht messbarer Leistung
Von der nichts blieb als verwehte Gefühle
Bleibe also unberechenbar ohne Mehrwert

Wo nichts messbares irgend blieb als
Die Verzweiflung am normierten Leben
Verschwindet es sich leicht im Nichts
Zu bleiben wäre dann Überlebenskunst

jens tuengerthal 13.5.2019

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