Was ist die hohe Lebenskunst
Erfordert sie besonders Talent
Liegt sie schon in unserer Natur
Müssen wir sie mühsam lernen
Ihr Ziel erreicht die Lebenskunst
Wo wir vollkommen glücklich leben
Doch was ist der Maßstab dafür
Gibt es überhaupt einen für alle
Kommt es um glücklich zu sein
Auf Glück an oder gerade nicht
Weil es eine Entscheidung ist
Die wir mit Haltung bestimmen
Was ich lange für mein Glück hielt
Kam völlig unerwartet über mich
Verschwand genauso auch wieder
Machte also nicht dauerhaft glücklich
Die Liebe von der ich gerade sprach
Ist vielen der Maßstab ihres Glücks
Dabei völlig irrational unberechenbar
Schenkt sie Euphorie wie Zweifel
Mäßen wir die Zeiten davon jemals
Überwöge vermutlich das Leid meist
Was große Gefühle vergessen lassen
Unfreiheit uns sogar wählen lassen
Liebe lebt vom Traum von Sicherheit
Den sie als nur Gefühl nie bieten kann
Geteilt stürzt sie uns vielmehr in große
Zweifel Abhängigkeit und Unsicherheit
Als philosophische Lebenskunst taugt
Die Liebe mit ihren vielen wohl ewig
Unverständlichen Gründen nur wenig
Es bräuchte etwas was wir verstehen
Ein gutes Leben zu führen mit Büchern
Als immer verlässlichen Liebsten wäre
Mit Sicherheit viel vernünftiger für uns
Um dauerhaft glücklich zufrieden zu sein
Dennoch streben die meisten Menschen
Eigentlich unvernünftig danach ihr Glück
In einem nur Gefühl auf Dauer zu finden
Was sie in der Ehe staatlich organisieren
Die formale Pflicht aber sich zu lieben
Schließt die Freiheit des Gefühls aus
Zerstört also die Grundlage dessen
Was die Ehe eigentlich sichern soll
Dieses völlig unvernünftige Verhalten
Als Maßstab für dauerhaftes Glück
Scheint in jeder Hinsicht untauglich
Da scheint Gefühl stärker als Vernunft
Ein Maßstab für die Lebenskunst
Müsste ein glückliches Leben uns
Auf Dauer und unabhängig ermöglichen
Was für Vernunft und Philosophie spricht
Solch einen könnte ich mir denken
Mit Büchern Philosophie und Tee
Gelegentlich einem schönen Wein
Ohne große Aufregungen dabei
Dann fehlte zwar die Leidenschaft
Aber kommt es auf die noch an
Wenn sie uns mehr leiden lässt
Als glücklich zufrieden zu leben
Die Vernunft trifft eine Entscheidung
Für dauerhaftes unabhängiges Glück
Was Zufriedenheit in sich auch findet
Doch bleibt das Gefühl ihr auch treu
Wie leicht und schnell geben wir uns
Dem Traum vom Glück in der Liebe hin
Ohne alle Sicherheit und Vernunft dabei
Was wir dort so nennen schadet eher
Will nicht mehr an Leidenschaft leiden
Entscheide mich darum für den Rückzug
Was so lange gut geht bis die Lust sich
Alle Vernunft verdrängend ausbreitet
In diesem Konflikt lebt die Menschheit
Seit sie über Lebenskunst nachdenkt
Noch suche ich eine gute Lösung aber
Erfahrung lehrt die Hoffnung ist gering
Vielleicht macht genau das dazwischen
Balancieren die hohe Lebenskunst aus
Versuche es ohne große Gefühle nun
Bin gespannt ob ich vernünftig bleibe
Weiß aber auch wenn es Dauer hat
Bin ich ohne Leidenschaft nur halb
Auch wenn die Liebe mich umbringt
Möchte ich gerne wieder ganz sein
Balanciere weiter nahe am Abgrund
Auch wenn vernünftig alles gut ist
Wird die Lebenskunst eine Übung
Ein Leben lang oder kurz zu üben
Darüber weiter nachzudenken wird
Den Weg zeigen ohne zu wissen
Wohin es am Ende gehen soll als
Möglichst glücklich zu überleben
Wenn vernünftig alles gut ist
Sollte sich dies nach der Natur
Als das Bessere wohl durchsetzen
Wäre alles einfach und logisch
Wo der richtige Weg klar erscheint
Wird sich der Rest schon fügen um
Dauerhaft glücklich zu bleiben in dem
Leben ohne Leidenschaften künftig
Beruhigend ist am Ende nur wieder
Dass Gefühl alle Beschlüsse umwirft
Wenn es ungefragt wieder auftaucht
Warum alle Pläne nur Theorie bleiben
Die Frage bleibt also weiter was nun
Lebenskunst sein kann wo wir uns
Nicht mal auf unsere Vernunft noch
Auf Dauer wirklich verlassen können
jens tuengerthal 12.5.2019
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