Freitag, 31. Mai 2019
Glaubensfreiheit
Voraussetzung der Liebe
Sonst bliebe uns nichts
Liebe lebt allein
Vom Glauben an Gefühle
Ohne Beweise
Wäre Liebe Zwang
Entschieden wir uns niemals
Füreinander sonst
Glaubte drum weiter
An meine große Liebe
Fürs ganze Leben
Sie verliebte sich
Lieber neu diesmal besser
So endlich glücklich
Offensichtlich war
Ich keine große Liebe
Gewesen das war’s
Dinge sind einfach
Nüchterner nun betrachtet
Leben geht weiter
Suche nun weiter
Große Liebe irgendwo
Sie war es wohl nicht
Es genügte auch
Kleine ohne Eifersucht
Nur mit Vertrauen
jens tuengerthal 31.5.2019
Liebestraumramsch
Einen großen Liebestraum
Vernünftig zu sein
Alles erledigt
Keine Gefühle übrig
Zumindest bei ihr
Behalte den Traum
Heimlich als Ideal
Trauriger Liebe
Traumfrau war sie mir
Trotz aller Fehler stets
War glücklich damit
Schreibe lieber nicht
Gegen Schönes böse an
Erinnerung bleibt
Die Liebe ist halt
Von begrenzter Haltbarkeit
Dann wird sie verramscht
So ist das Leben
Wer wollte weiter klagen
Wusste es vorher
Wusste leider nicht
Wie abhängig Liebe macht
Wenn wirklich glücklich
Klüger geworden
Immer noch traurig aber
Nun realistisch
jens tuengerthal 31.5.2019
Liebesheilig
Möchte die Liebe
Viel lieber heilig halten
Statt wirklich sehen
Betrachte ich sie
Nüchtern mit Abstand bliebe
Wenig heiliges
Lüge und Verrat
Gepaart mit Eifersucht sind
Das Gegenteil wohl
Einfach zu wechseln
Völlig unheilig vögeln
Zeigt Realismus
Bodenständig und
Vernünftig ist die Schwäbin
Träumer bleibe ich
Zeit aufzuwachen
Realität genießen
Ohne Heilige
Heilige waren
Immer katholisch mir fern
Wusste ich einmal
jens tuengerthal 31.5.2019
Traumlos
Träumte mir keine
Neue Hölle heute Nacht
Schlief nur traumlos kurz
Erwachte erholt
Ohne Ängste am Morgen
Bloß noch hoffnungslos
Wo Nächte friedlich
Werden Tage vielleicht besser
Denke ich dankbar
Erwartungslos sein
Gedankenlos zufrieden
Wäre mir nichts mehr
Ob Träume besser
Wissen was wir wollen nur
Ungewollt eben
Nichts wurde besser
Aber Gefühl war freier
Ohne Gedanken
Wollte niemals mehr
Ohne ihre Liebe sein
Bin es schon länger
Sein zeigt sich stärker
Besiegt traurige Liebe
Faktisch nicht gefühlt
Träume spiegeln Sein
Liebe verliert sich wieder
Gegen den Willen
jens tuengerthal 31.5.2019
Donnerstag, 30. Mai 2019
Höllenflaneur
Höllenkreisen ohne Freund
Lebt stets am Abgrund
Nahm dieser Vergil
Der alte Geister kannte
Wander ich allein
Erschrecke täglich
Über neue Grausamkeit
Die Herzen zerreißt
Habe nur eines
Hoffe drum auf ein Ende
Zu gutgläubig noch
Bin ohne Karte
Kenne mich in der Hölle
Noch lange nicht aus
Irgendwo geht es
In irgendein Paradies
Wüsste ich nur wo
Wandere weiter
Höllenflaneur ganz ohne
Hoffnung voll Liebe
jens tuengerthal 30.5.2019
Idiotenwissen
Der Idiot der selbst
Erkennt wie idiotisch er
Sich verhielt weiß was
Wissen heißt lernen
Eine bessere Zukunft
Gäbe es eine
Vor sich zugeben
Dumme Fehler zu machen
Gibt eine Chance
Klammere mich an
Erkannte Fehler anstatt
Konsequent zu sein
Zumindest sich als
Idioten erkannt bleiben
Falsche Hoffnungen
Hoffnung noch etwas
An sich ändern zu können
Ist halt idiotisch
Weiter zu lieben
Macht Leben besser
Auch für Idioten
jens tuengerthal 30.5.2019
Illusionslos
Nur eine Pampelmuse
Anstatt mir gekauft
Ob es nicht besser
Wäre einfach zu gehen
Alle befreiend
Alles verloren
Selbst verschuldet ewige
Dummheit meinerseits
Die Schuld erkennen
Aber an Liebe glauben
Treibt in den Wahnsinn
Keine Befreiung
Der Liebsten alles gönnen
Nur mich aufgeben
Habe längst keine
Illusionen mehr lebe
Anstatt nicht mehr für
Alles durchleiden
Für einen Traum von Liebe
Die du längst verspielt
Irgendwann endet
Auch diese Hölle einmal
Aber ich liebe
Lieben heißt leben
Muss immer weiter gehen
Bis alles endet
jens tuengerthal 30.5.2019
Abgang
Ohne weitere Worte
Ein schnelles Ende
Komme ich wieder
Endet es nicht so einfach
Tiefer ging nicht mehr
Doch weiß ich auch jetzt
Es ist meine Entscheidung
Liebe zu glauben
Könnte genauso
Sie eine Hure nennen
Lügnerin dazu
Befreite mich wohl
Allein mein Leben ohne
Sie bleibt mir wertlos
Konsequent bleiben
Im Erleiden der Liebe
Zeigt sterbend Größe
Bringt nichts im Leben
Aber als Erinnerung
Für Dichter perfekt
jens tuengerthal 30.5.2019
Nichts
Alles verflogen im Nichts
Austauschbar eben
Einmalig schien mir
Großes für immer zu sein
Liebe ein Wunder
Liebe besagt nichts
Verschwindet bei manchen schneller
Als ein Höhepunkt
Nichts ist stets alles
Aber alles ist nichts wert
Ohne die eine
Einer sollte sich
Alleine genug wohl sein
Dachte ich zuletzt
Nichts ohne Liebe
Alles in einer wollen
Von der gar nichts blieb
Wie tief ist das Nichts
Noch zu versinken ohne
Hoffnung auf etwas
jens tuengerthal 30.5.2019
Schwankungsbreite
Leben voller Gefühle
Ewig hin und her
War angekommen
Als alles wieder zerfiel
Nichts und Leere blieb
Liebe verloren
Keine Hoffnungen mehr auf
Neue Täuschungen
Frage mich inzwischen
Wie beschränkt wir ertragen
Lebe seltsam noch
Illusion war es
An Liebe kleiner Mädchen
Jemals zu glauben
Aber ohne hat
Alles keinen Wert mehr mir
Bleib ohne Hoffnung
Laufen kann helfen
Hoffte ich noch tausende
Kilometer lang
Nichts ändert sich je
Gleiche Fehler nur gemacht
Alles selbst zerstört
Lass es geh lieber
Endlich in Frieden
Aber für immer
jens tuengerthal 30.5.2019
Lebensnutzen
Nützlich außer nur für mich
Den bloß Genießer
Verschwinden wäre
Die logischste Option wohl
Wäre nichts jemals mehr
Genießen was ist
Konnte lange genügen
Zum bleiben kein Grund
Genieße nichts mehr
Überlebe nur weiter
Weil es Pflicht mir ist
Leide unter dem
Widerwillen gegen das
Gekaufte Leben
Ökologisch ist
Früher sterben klar besser
Allein es blieb nichts
Auch sozial spräche
Mehr für den endlich Abgang
Manche hassen mich
Allein änderte
Dadurch sich überhaupt nichts
Im ganzen Leben
Bleiben ist einfach
Alternativlos immer
Will es mir scheinen
Also warte ich
Auf ein besseres Ende
Als alles bisher
Leben lohnt sich nicht
Aber sagt’s keinem weiter
Damit nichts passiert
Leben braucht keinen
Nutzen noch Begründung je
Es ist auch ohne
Leben wie Liebe
Sind was sie sind wir können
Sie nur genießen
jens tuengerthal 30.5.2019
Heilusion
Heile Welt ist die
Illusion von träumenden
Narren immer noch
Nichts wird je besser
Schmerzen nehmen weiter zu
Leben ist grausam
Leben beenden
Eine Alternative
Wird verlockender
jens tuengerthal 30.5.2019
Genusssatt
Gesättigt vom Leben schon
Reicht es nun einfach
Unglücklich immer
Leben willenlos zerstört
Liebe vertrieben
Möchte nur gehen
Habe von allem genug
Wüsste ich nur wie
jens tuengerthal 30.5.2019
Teegenuss
Tee genießen heißt
Aufmerksam feinsinnig als
Genießer zu sein
Vieles ist wichtig
Guten Tee zu bereiten
Tee Wasser viel Zeit
Tee ist stets dezent
Unaufdringlich im Geschmack
Vielfalt dahinter
Teetrinker suchen
Feinsinnige Partner zum
Geteilten Genuss
Blätter entfalten
Leise tieferen Geschmack
Dahinter Welten
jens tuengerthal 30 5.2019
Büchergenuss
Büchergenuss ist
Immer genug zu lesen
Haben genügt mir
Vollkommen glücklich
Zwischen Buchseiten ganz tief
Versunken bin ich
Mit Büchern leben
Lässt Leseerinnerung
Doppelt genießen
jens tuengerthal 30.5.201
Lustgenuß
Lust zu genießen
Ist ein wunderbares Glück
Solang in Freiheit
Gefesselt wird Lust
Zur brutalen Herrscherin
Für freie Geister
Lust genüg uns nie
Alleine auf Dauer nur
Vergessen wir's gern
jens tuengerthal 29.5.2019
Mittwoch, 29. Mai 2019
Untergangsgenuss
Wieder Untergang
Der Sonne genießen lässt
Vieles vergessen
Welche Schönheit noch
Im Untergang liegen kann
Relativiert mehr
Alles vergeht wohl
Allein Erinnerung bleibt uns
Als immer Genuss
jens tuengerthal 29.5.2019
Inselgenuss
Die Museumsinsel
Berlins schönste Schatzkiste
Voller Geschichte
In der Dämmerung
Nur Umrisse zu sehen
Erhöht den Genuss
Die Schätze kennen
Von Museumsbesuchen
Verdoppelt Schönheit
jens tuengerthal 29.5.201
Weingenuss
Einen guten Wein
Vor der Böse Buben Bar
Genießen tut gut
Den Grauburgunder
Im Glas vor mir daneben
Die feine Pfeife
Beides abwechselnd
Genossen ist Leben ein
Genuss in Mitte
jens tuengerthal 29.5.2019
Lebensgenuß
Aufgabe genug endlich
Sich ganz zu widmen
Keiner anderen
Genügen wollen sondern
Glücklich mit sich
Freue mich darauf
Als immer großer Genießer
Liegt nichts näher
jens tuengerthal 29.6.2019
Genug
Um verlorene Liebe
Sich selbst bedauert
Haltung annehmen
Disziplin wieder üben
Leben geht weiter
Leben ist viel mehr
Als kleiner Mädchen Liebe
Flüchtig wie der Wind
Fehler gemacht und
Daraus gelernt dreht alles
Sich immer weiter
Heute ist genug
Morgen endlich ein Aufbruch
Wohin auch immer
Genug ist genug
Gefühl weniger wichtig
Alles heilt allein
jens tuengerthal 29.5.2019
Wahlfreiheit
Zu wählen welche Seite
Künftig meine ist
Gefühl zieht weiter
In bekannte Höllen hinab
Verstand will retten
Leben ist vorbei
Diktiert entschieden Gefühl
Will es nicht glauben
Immer wieder noch
In tiefste Hölle fallen
Macht langsam müde
Ginge es einfach
Ginge ich lieber einfach
Schreit laut das Gefühl
Welche Verschwendung
Empört sich letzter Verstand
Erfüll deine Pflicht
Leben wird egal
Wenn Liebe verloren geht
Bleibt wenig übrig
Liebe belächeln
Zu einem kleinen Mädchen
Ohne viel Bildung
Oder heilig halten
Als gestorbene Muse
Beste für immer
Fehler gestehen
Unrecht dafür bedauern
Schuld übernehmen
Wer Verantwortung
Übernimmt kann noch ändern
Zumindest lernen
Versuche alles
Frage mich leider wozu
Weiß keine Antwort
Liebe einfach bin
Darum völlig wehrlos auch
Wie ohne Verstand
Habe schwankend noch
Zumindest Wahlfreiheit
Für den Untergang
jens tuengerthal 29.5.2019
Höllenwanderung
Durch die Hölle gehen ist
Auch wenn du nichts glaubst
Eine heiße Angelegenheit
Mit immer offenem Ausgang
Solange ich wandere denke ich
Bin ich noch lebend unterwegs
Mehr sollte ich nicht erwarten
Fraglich nur wie tief es geht
Wo du völlig erniedrigt schon
Jammernd am Boden liegst
Nichts schlimmeres vorstellbar
Kommt noch etwas unerwartet
Erinnere mich nun beim Höllenritt
Wie lächerlich harmlos nur war
Was ich vorher für grausam hielt
Denn schlimmer geht wohl immer
Verlassen einsam und erniedrigt
Verachtet zurecht und beschämt
Dafür sieht es doch keiner sonst
Ist schlimmste Hölle nur in mir
Schreiend möchte ich durch die
Straßen laufen und mich geißeln
Für meine Dummheit aber keiner
Außer mir wird etwas verstehen
Wahre noch die Fassade außen
Sehe Liebespaare im Himmel
Turteln am Straßenrand die noch
Nicht wissen hier ist die Hölle
Sie schweben im 7. Himmel noch
Sicher kommt bald das Erwachen
Denn real sind wir doch in der Hölle
Zumindest ist ihr Himmel meine Folter
Vielleicht ist alle Hölle nur in mir
Gibt es keinen schlechten Ort hier
Sollte ich lieber nur alle meiden
Die Leben zur Hölle mir machen
Dumm nur eine davon zu lieben
Aber vielleicht ist Erkenntnis der
Spuren der Hölle in mir schon
Ein erster Schritt zum Ausgang
Das Gemüt völlig zerrüttet vom
Täglichen Wechselbad der Gefühle
Zwischen Himmel und Hölle schon
Seit Jahren zuhause ohne Hoffnung
Eines nur hätt und beruhigt mich stets
Wo so tiefe emotionale Hölle ist wird
Höchster Himmel logisch nicht weit sein
Muss nur den Weg ohne Vergil finden
Jenseits der Mitte meines Lebens wird
Es Zeit sich seinen Himmel zu suchen
Bevor die letzten Kräfte schwinden
Es nur noch abwärts gehen wird
Mehr wird es wohl nicht mehr werden
Alles erlebt und voller Gefühl geliebt
Denk ich aus der Hölle dankbar zurück
Lass es fließen und erinnere dich
Vielleicht habe ich dann endlich auch
Die Hölle in mir wieder verlassen um
Zu genießen was ist mehr geht ja nie
Und glaube befreit an nichts mehr
jens tuengerthal 29.5.2019
Tiefer
Wenn du ganz unten
Endlich angekommen bist
Wird alles egal
Erkennst klar deine
Fehler alle bis hierher
Spürst immer tiefer
Wie vernünftig war
Die Liebste wegzulaufen
Vor diesem Idiot
Gratuliere ihr
Zur immer besseren Wahl
Du warst sie nie wert
Ob es noch tiefer geht
Scheint kaum mehr vorstellbar mir
Was weher tun kann
Nun es ertragen
Daraus etwas zu lernen
Könnte mehr helfen
Wer ganz unten ist
Aber kann nur aufsteigen
Schlimmer geht nimmer
jens tuengerthal 29.5.2019
Dienstag, 28. Mai 2019
Kulturweltenweite
Verstehen zu wollen, was die Kultur umfasst, steht am Anfang jeder Beschäftigung mit der Verbindung ihrer separaten Gebiete zu einem Geist, der nachhaltig gestaltet.
Aber kann ich diesen Begriff überhaupt vollständig erfassen oder begrenze ich die Kultur, die sich verbinden soll damit schon wieder, verstieße jede Definition gegen das Ziel der Kulturwelten, die verbinden wollen, um gemeinsam die Welt zu gestalten?
Es umfasst alles, was der Mensch selbst hervorbringt, im Gegensatz zur gewachsenen und von ihm nicht veränderten Natur.
Die helmansche Definition des südafrikanischen Anthropologen, nach der Kultur ein System von Regeln und Gewohnheiten sei, die das Zusammenleben und Verhalten von Menschen leiten, scheint mir schon vorab zu begrenzt, warum ich sie hier verwerfe und als Kind anthropologischen Geistes betrachte, der gerne alles nach seinen Schemen ordnet, was sicher einem Bedürfnis entspricht, aber im Ergebnis unnötig einschränkt, da Kunst ihre tiefste Wirkung gerade mit dem Bruch der Gewohnheiten erreicht.
Doch auch die Hervorbringung in obiger weiterer Definition scheint mir schon fragwürdig, weil dies eine Handlung einschließt, die dem kreativen Akt meist erst lange nach seiner Vollendung folgt und damit ignoriert, was diesen ausmacht.
Kultur fängt im Kopf an und gerade ohne, das schon etwas ist.
Spannend ist aber, dass dies die Tätigkeit des Bauern mit der des Malers oder Dichters gleichsetzt, zumindest beide gleichwertig mitumfasst, auch wenn Landwirtschaft gerade nutzt, was die Natur hervorbringt - auch wenn wir dazu erst das Land kultivieren müssen.
Ob wir darum das Sammeln von Beeren und Wurzeln wie die Nutzung natürlich gewachsener, essbarer Pflanzen als weniger kulturell einstufen, weil sie nur vorhandenes nutzt aber nichts hervorbringt, außer den Einsatz ihrer Kenntnisse, die wiederum eine eigene Kultur wären, scheint mir fraglich.
Sind Sammlervölker weniger kultiviert als Jäger, die durch Tötung von Natur ihre Kultur pflegen. Auch stellte sich mir bei all diesen Definitionen immer die Frage wie nötig diese Abgrenzung ist, ob nicht alles was wir hervorbringen Teil unserer Natur ist, weil wir Bestandteil der gesamten Natur sind.
Es scheint diese Definition also in Teilen vom alten Geist der Schöpfungssagen und anderem Hokuspokus geprägt, die den Menschen als ein Gegenüber der Natur sieht.
Ein von Lené angelegter Park oder Garten ist ganz ohne Frage Teil unserer Kultur, auch wenn die Bäume ganz nach ihrer Natur wachsen, nur in der vom großen Gärtner geplanten Form und Ordnung, die wir als schön empfinden.
Schönheit oder Ästhetik ist eine weitere Frage nach der Weite der Kultur und der Notwendigkeit einer Abgrenzung gegenüber der Definition - scheinen uns doch gerade Menschen als besonders schön, die es nach ihrer Natur sind und nicht durch kreative oder mit großem Grauen sogar operativen Akten gestaltet wurden, wirken solche Menschen im Gegenteil immer unnatürlich und gelten selten als schön.
Inwieweit ist dann das Bild natürlicher Schönheit als Ideal überhaupt noch Ausdruck von Kultur oder ist es nicht viel mehr Bewunderung für die Vollkommenheit der Natur?
Nähmen wir an, es ginge um schlichte Bewunderung der Natur, die ihrer Art entsprechend entstanden sei, könnte der kulturelle Akt allein im ästhetischen Empfinden liegen. Weil wir etwas schön finden und also einen Maßstab unserer Kultur entsprechend setzen, der ja bekanntlich über die Zeiten immer sehr wandelbar war, machten wir die Natur zum Teil unserer Kultur.
Doch ich merke die Grenzen verschwimmen und die Abgrenzung erscheint mir schon fast eher zufällig als konsistent.
Sehe ich mich schließlich immer als Teil der Natur und alles was ich tue als natürlich an, weil es eben meinem Wesen entspricht, verliert die Kultur jeden Rahmen und alle Abgrenzung, ohne das Leben darum weniger schön sein müsste.
Pflege der Natur und ihre Erhaltung könnten wir noch als Kultur definieren, beim natürlichen Rückbau oder dem freien Wachstum der Natur würde es schon schwieriger.
Hat die Kultur noch eine Grenze, wenn ich höchst kultiviert nenne, im Einklang mit der Natur zu leben und neben dieser seinen bescheidenen Raum zu suchen?
Wenn eine Arbeitsgruppe im Labor mit einer genetisch veränderten Kultur von Sporen arbeitet, die durch einen Unfall oder Zufall, wer wollte das schon immer präzise unterscheiden, freigesetzt würden und aufgrund der natürlichen Bedingungen sich immer weiter fast grenzenlos verbreitete, dadurch die umgebende Natur veränderte, mit welcher Wirkung auch immer, es sei sich hier jeder Bewertung enthalten, würde dann die Natur zu einer Kultur oder wäre das eben der Lauf der unvollkommenen menschlichen Natur, die nie alles bedenken kann?
Merke schon, wie alles nachdenken auf immer neue Grenzen stößt, die besser überflüssig würden, damit sich Kultur frei entfalten kann, welche kreative Idee auch immer an ihrem Anfang stand.
Aber auch hier stoße ich schon wieder auf den elenden Schöpfergedanken, insofern wir bei kultureller Gestaltung von einem Schöpfer, der die nur Natur veränderte, ausgehen, ohne dabei überblicken zu können, welche Einflüsse alle auf den Schöpfer als Kreatur der Natur wirkten und wie weit er nur Teil eines komplexen Zusammenspiels verschiedenster natürlicher aber nicht kreativer Kräfte ist.
Die Chaostheorie in der Mathematik denkt über solche Fragen nach und hat versucht, sie berechenbar zu machen, sofern unserem natürlich beschränkten Horizont die auf ein Ereignis einflussnehmenden Parameter überhaupt erkennbar sind.
So komme ich bei jeder Betrachtung auf eine Begrenzung, wie sie meinem beschränkten Horizont eben entspricht. Vielleicht sähe ein größerer Geist noch viel mehr Zusammenhänge, würde die Dinge besser verstehen, woran, angesichts meiner bescheidenen Mittel, geringer Zweifel nur besteht. Doch darf es bei der Sicht auf eine umfassende und verbindende neue Kultur unserer Zeit auf meinen engen Horizont ankommen?
Vielleicht ist die Begrenzung die eigentliche Kulturleistung bisher für uns gewesen. In dem wir einen Raum, geistig oder real, einzäunen und betrachten, was in ihm passiert, bilden wir einen Kulturraum.
So sahen kulturelle Epochen sich häufig durch die Abgrenzung gegenüber vorigen oder anderen Zeitgenossen definiert. Aber genau diesen Weg möchte ich nicht gehen, sondern vielmehr im Geiste des kategorischen Imperativs der Kultur einen möglichst großen Raum geben und darin einen alle verbindenden Gestaltungsrahmen finden.
Die Handlungsmaxime nach Kant, die kategorisch gültig, also über jedem Gesetz steht und diese hässlichen Krücken moralisch überflüssig machte, braucht Toleranz und Menschlichkeit als einzigen Maßstab, den kreativen Raum zu gestalten. Das Jedermanns-Gesetz als Paradoxon ist nur die intellektuelle Anforderung an den einzelnen, der so frei sein will über den Gesetzen zu leben, ob er es auch könnte, bedarf keiner normativen Schranke, genau nicht, weil es dies nicht geben könnte, außer in einer Kultur, die genau das zu ihrer Natur wiederum machte.
Die Abgrenzung von Natur und Kultur erscheint mir zu kurz gedacht und beschränkt unseren Horizont in meinen Augen unnötig, verhindert sogar Erkenntnisse über die Entstehung von Kultur als Teil unserer Natur.
Noch wage ich mich an keine Definition, um nicht den Raum des Denkens und der Suche unnötig zu begrenzen, doch scheint mir gerade das Zusammenspiel von Mensch und Natur bedeutend, ob und wie auch immer dieser dort gestaltet oder wahrnimmt, weil ja auch der Genuß überwältigend schöner Natur eine kulturelle Erfahrung sein kann, die sicher den Horizont erweitert.
Spannend wäre für mich an dieser Stelle noch, wie viel Kultur in der Beschränkung liegt, die sich zwar Grenzen setzt, aber dies tut, um sich dem, was ist, intensiver widmen zu können.
Verlasse etwa, wenn irgend möglich, meine Stadt nicht, weil ich Reisen für ökologisch fragwürdig halte, den Erkenntnisgewinn dabei stark bezweifle, wofür Kant ja ein sprechendes Beispiel ist, von den vielen nichtssagenden Weltenbummlern und ihren bunten Bildern einmal ganz abgesehen. Dennoch bin ich im letzten Jahr allein 6500 km durch die Stadt gelaufen und in diesem schon über 4000 km, also viel zu Fuß unterwegs, als wäre ich ein Reisender, der doch immer da bleibt, wo er herkommt. Habe auf diese Art vermutlich mehr gesehen als die meisten Einwohner der Stadt, die sich gern auf ihre Kieze beschränkt, auch wenn ich nicht weiß, ob es meinen Horizont erweitert oder mich irgendwie weiser gemacht hätte - die Erfahrung der letzten Monate spricht eher dagegen.
Ein möglichst unbegrenzter Begriff von Kultur im Zusammenspiel mit einer Selbstbeschränkung aus Achtung vor der Natur und zur Erhöhung der Chancen auf innere Erfahrung, könnte am Anfang der Suche nach einem neuen Begriff der Kultur für eine veränderte Gegenwart sein, der auf verschiedene Fragen Antworten sucht und dabei kreativ gestaltet.
So würde die Kultur stärker individualisiert und vom Zwang einer Bewegung und ihrer normativen Vorgaben entfernt. Gestalter oder Künstler einer solchen kulturellen Bewegung könnte danach jeder sein, der im kantschen Sinne über Moral und ihre normativen Grenzen reflektiert und sich aus Lust und moralischer Verantwortung eine lokale Beschränkung auferlegt - ohne dies in Dogmen kleiden zu wollen oder Vorschriften zu machen, geht es um den Ansatz, auch sich im eigenen Raum zu gestalten und die völlige Freiheit dabei jenseits aller nur formalen Normen zu haben.
Die Bewegung #Flugscham, die ich moralisch sehr unterstützenswert finde, aber darum geht es hier nicht, beschränkt sich auf moralische Vorschriften für andere oder sich, war mir nach dem kategorischen Imperativ und meiner Definition von Freiheit eher weniger gefällt und genau das würde einer kulturellen Bewegung schon vor ihrem Beginn Grenzen auferlegen, die eine Entwicklung behinderten.
Das Netz wird eine wichtige Basis dieser grenzenlosen lokalen Kultur mit ihrer ressourcenorientierten Ethik der Nachhaltigkeit, die sich keinem politischen Programm und keiner Partei zuordnen sollte, auch wenn manche Brücken hier oder dort sehen mögen. Um überall zu sein und da zu bleiben, weil es keine ständige Bewegung mehr braucht, außer für unseren Körper, also unsere Natur, in unserem Umkreis.
Es ist ein Anfang und eine Suche nach einem Aufbruch, um einen neuen Weg zu finden, der Grenzen nicht mehr braucht und einen kulturellen Raum ohne diesen bilden kann, der einer neuen auch moralischen Kreativität, die unserer Zeit entspricht, statt Beschränkung und Definition möchte ich diesen Raum zuerst öffnen und dann sehen, wie eine kreative Bewegung um die Welt daraus werden kann, die neu für sich und doch in wichtigem verbunden kreativ gestaltet. Es könnte in Zeiten politischer Polarisierung ein wichtiger Aufbruch sein, um den Geist der Vernunft und den kreativen Raum der Freiheit für die Zukunft zu retten.
Es möge sich jeder anschließen, dem diese Idee entspricht und der ihr folgen kann, um künftig gemeinsam zu gestalten, eine kreative Kraft ohne Grenzen der Genres oder Länder zu werden.
Haben wir den Mut, die kreative Gestaltung der Zukunft in die Hand zu nehmen und die Welt entsprechend schöner zu machen, wir können alles erreichen.
jens tuengerthal 28.5.2019
Perspektivsuche
Neue Perspektiven zu suchen macht
Leben aufregend und schön wieder
Weil doch mehr als nichts noch bleibt
Erstaunlich scheint mir heute schon
Wie wenig genügt hatte mich ganz
Aus der Bahn zu werfen als sei die
Liebe nicht das immer gleiche Spiel
Wie oft schon ein Leben versprochen
Wie häufig alle Versprechen gebrochen
Könnte Bewusstsein der Wiederholung
Doch langsam eigentlich lehrsam sein
Angst vor Einsamkeit und Alter von einer
Wunderschönen jungen Frau genommen
Zu bekommen ist traumhaft genug länger
Daran festzuhalten als einem noch gut tat
Im plötzlichen Wechsel aus totalem Nichts
Weil nichts von allen Träumen mir noch blieb
Zu völliger Freiheit als Hochgenuss will ich
Die Euphorie noch besser etwas bremsen
Sich bremsen müssen statt sich mühsam
Nur zum weiterleben aufzuraffen ist eine
Völlig neue Welt die es zu gestalten gilt
Mit Geschichten um darvon zu erzählen
Aus dem Schatten zu treten für die Idee
Der Verbindung von Aufklärung und neuer
Verantwortung in der Demokratie als große
Perspektive zur Gestaltung der Zukunft
Zugleich Formen zu finden in denen die Kunst
Wieder als Ganze den Weg stützt wie zuletzt
In der unrühmlichen und traurigen Romantik
Aber auch im Jugendstil noch ein wenig wohl
Habe Mut alle Möglichkeiten zu denken sie
Neu gestalten statt nur Besitzstände weiter
Zu wahren in alter Manier der Gewohnheit
Was es wirklich für die Zukunft noch braucht
Welche Ideen nehmen wir künftig noch mit
Wie soll Gesellschaft funktionieren damit
Sie Freiheit und Funktionalität gut vereint
Mit welchem Gefühl wollen wir noch leben
Weiterhin Angst vor dem Untergang wie
Der Klimakrise oder kreative Gestaltung
Zum konstruktiven Ergebnis doch lieber
Weil es mehr Kräfte frei setzt vernünftig
Schwebe ein wenig im leeren Raum noch
Genieße die Freiheit zur Gestaltung sehr
Die neue Welten öffnet und verbindet
Denke auf der Suche endlich wieder frei
Was trüge eine neue Kunst Musik Dichtung
Wohin ginge unsere Reise wenn wir doch
Besser immer weniger Reisen sollten um
Zu erhalten was ist es mehr zu genießen
Weniger Bewegung zwischen den Welten
Sondern Suche nach Glück vor Ort was
Über bloßes Biedermaier hinaus aus sich
Endlich ungehemmt Neues auch fände
Reisen in innere Welten ohne Esoterik
Oder seichte Meditation dazu um echte
Tiefe zu erfühlen ganz real zu erleben
Statt wie blöd außen nur zu rasen
Merken beim ersten nachdenken schon
Wie sich Welten verknüpfen lassen um
Konsistent geschlossen sie zu denken
Ihrer eigenen Kreativität Raum zu geben
Es steht noch manches im tiefen Nebel
Doch nach dunkler trister Hölle zu lange
Klart es wieder herrlich vernünftig auf
Lebe wieder und gestalte meine Welt
Wie ich Jahre und ein Leben überhaupt
Ohne verbringen könnte beschränkt auf
Sehr lustvollen Sex immer wieder ist mir
Schon wieder ein unergründliches Rätsel
Die Perspektive der Freiheit gestaltet
Den Raum meines Lebens endlich neu
Statt in Schranken fremder Träume noch
Gefangen suche ich meine Welt wieder
So beginnen die Tage nach der Befreiung
Mit Aufbruch in dem was mich ausmacht
Gestaltend kreativer Geist der endlich sein
Leben wieder für Kunst und Zukunft einsetzt
Dankbar für diese Befreiung fast gerührt
Von der wachsenden Energie suche ich nun
Wege sie kreativ konstruktiv zu nutzen damit
Zukunft eine Farbe und Richtung bekommt
Leben ist manchmal wirklich erstaunlich
Wie wir uns aus der Hölle des hohlen Nichts
Befreien können um wieder zu gestalten weil
Uns irgendwann dieses bewusst auch wurde
Lebe in einer Epoche des Umbruchs und kann
Sie nun wieder mitgestalten und suche nach
Formen die Kräfte dabei optimal verbinden statt
In alte Konkurrenz nur zu treten wieder
Wundere mich und staune wie viel ein
Perspektivwechsel im Leben bewegt
Alles vorige nichtig und klein scheint
Oberflächlich langweilig verglichen war
Ziele und Wege sind Perspektiven die
Helfen eine Zukunft zu gestalten in der
Wir über Grenzen in uns hinausgehen
Neue Zeiten kreativ zu gestalten
Ach und am Ende bin ich der Auslöserin
Der ganzen großen inneren Krise dankbar
Was sie durch ihren Abgang in Bewegung
Wieder setzte wenn auch ohne Absicht
Alles Gute wünschen und dankbar sein
Auf neuen Wegen sich auch aller guten
Dinge der Vergangenheit zu erinnern ist
Eine der vielen erinnerten Lehren noch
Vielleicht sucht sie eines Tages wieder
Ihre Weltformel zu errechnen und dann
Treffen die kreativen Geister sich wieder
Um für die Zukunft zusammen zu wirken
Es reicht nicht mehr Politik zu machen
Welt in losgelöster Kunst zu betrachten
Mit Wirtschaft das Geld zu verdienen dafür
Sondern es muss natürlich verwachsen
Braucht Welten die verbunden wieder sind
Statt sich separiert nur zu betrachten endlich
Verwoben gemeinsam kreativ zu gestalten
Räume jenseits der Gewohnheit schaffen
Neuem Denken Platz schaffen um endlich
Modelle zu leben die glücklicher machen
Als das ewige nachbellen der Konventionen
Liebe neu denken und Leben wie Kunst
In all ihren Formen um uns endlich Wege
Finden zu lassen die unserer Natur auch
Im Schatten neuer Möglichkeiten entspricht
Jeden Tag werden sich diese Räume nun
Weiter füllen mit Ideen und Kreationen um
Brücken zwischen den Künsten zu bauen
Neue Anregungen im offenen Raum suchen
Endlich eine Aufgabe für die Zukunft wieder
Welten neu denken und gestalten um eine
Kunst unserer Zeit im Konsens zu suchen
Erasmus Ideen darin weiter leben zu lassen
Diese Welt im Spiegel der Geschichte ordnen
Für eine konstruktiv kreative Gestaltung der
Zukunft als gemeinsame Aufgabe wird mich
Für den verbleibenden Rest beschäftigen
Ohne zu wissen wohin die Reise gehen wird
Die am Ort bleibt um die Welt aus den Angeln
Für einen Neuanfang zu heben mit dem Hebel
Eines ganzheitlich offenen Ansatzes geht es los
jens tuengerthal 28.5.2019
Erholsammlung
Wenn du am Ende ganz kaputt bist
Über Monate verzweifelt geliebt hast
Aber nichts bleibt als hohle Leere
Brauchst du erstmal viel Erholung
Dachte ich zumindest doch zugleich
Sprudelt die befreite Energie wieder
Schreiben Lust Lesen Liebe alles
Auf einmal und für das Leben
Aus der dunklen Höhle endlich befreit
Nichts mehr wieder jemals zu wollen
Genießen was ist und kommt genügt
Um sich in Ordnung zu sammeln
Fast fällt es mir schwer mir noch Zeit
Zu nehmen statt einfach loszulegen
Mit endlich bereiter Energie egal wohin
Jedenfalls genießen was mir entspricht
Kleine Einschnitte verändern plötzlich
Die Ewigkeit in der du noch gefangen
Welche nichts Gutes mehr versprach
Kein Genuss je noch werden konnte
Den Blickwinkel ändern und realisieren
Was schon lange offensichtlich war
Lässt voriges alles absurd erscheinen
Und mit einem Lächeln geht es weiter
jens tuengerthal 28.5.2019
Montag, 27. Mai 2019
Liebesdramen
Eines Liebesdramas direkt am Platz
Was mich irgendwie peinlich berührte
Zugleich auch an vieles von mir erinnerte
Er redete mit fast körperlicher Gewalt
Auf seine Liebste ein um sich vor ihr
Für keine Vergehen zu rechtfertigen
Sie wehrte betroffen ab wollte weg
Seine Vergehen waren hörbar keine
Nur ihr Verdacht trieb ihn in den Wahn
Sich erklären und rechtfertigen dafür
Zu müssen um ihrer Liebe willen
Sie könne doch nicht alles wegwerfen
Für nichts einfach Schluss machen
Müsse ihn anhören bevor sie nun gehe
So zwang er sie mit Gewalt auf die Bank
Schon schritten politisch korrekte wie
Vermutlich neugierige Zuschauer ein
Die junge Frau von Ferne zu beschützen
Er war verlassen blamiert und bloßgestellt
An dieser Stelle verließ ich meinen Platz
Im Zuschauerraum auf dem Bürgersteig
Am Helmholtzplatz weil der Rest klar war
Die Beobachtung zu schmerzvoll wurde
Die Damen vom Frisör nebenan saßen
Noch rauchend in ihren Liegestühlen
Während das Drama seinen Lauf nahm
Oh wie gut kenne ich diese Stücke schon
Zwei Jahre spielte ich selbst die Hauptrolle
In einem solchen Drama wo du in Panik
Verlassen zu werden sie am liebsten schütteln
Würdest damit sie zur Vernunft kommt
Doch beide sind füreinander unerreichbar
Sie machen sich gegenseitig fertig ohne
Aufeinander wirklich noch zu achten dafür
Das Leben um so mehr zur Hölle täglich
Wie oft hatte ich versucht dem nächsten
Drama noch vorzubeugen während hier
Der junge Romeo seiner Julia noch eine
Theaterreife Szene auf der Straße machte
Glaube es gelang mir nicht einmal diese
Dramen vorab vernünftig zu lösen die sich
Aus unerfindlichen Gründen bei manchen
Ständig und immer wieder einstellen
Der junge Mann mit ausländischem Akzent
Würde vermuten türkisch oder benachbart
War emotional extrem aufgebracht und kurz
Davor alle Kontrolle über sich zu verlieren
Er konnte nur verlieren und sie hatte dabei
Die Zuschauer auf ihrer Seite die dafür
Den empörten Jüngling in Grenzen wiesen
Der eigentlich an ihre Vernunft appellierte
Es waren doch nur drei Frauen mit Kindern
Was sollte er da wollen das wäre doch albern
Fast wörtlich kannte ich diesen Konflikt
Aber sie schwieg nur und wollte gehen
Lass sie gehen hätte ich ihm am liebsten
Über die Straße zu geschrien da hilft kein
Reden und keine Vernunft nur abwarten
Wie oft hatte ich es 2 Jahre schon versucht
Doch verstand ich auch seine Angst gut
Die Liebe für nichts zu verspielen danach
Allein und verlassen sich zu fühlen für
Nicht mal eine böse Absicht zuvor
Manche Frauen brauchen keine Gründe
Sie machen dir das Leben zur Hölle
Es passiert immer wieder und darum
Lauf schnell weg solange du es merkst
Habe es leider nicht geschafft zu fliehen
War dafür lange Opfer ihrer Launen ein
Gehorsamer Dackel der schon im voraus
Dem nächsten Anfall vorbeugen wollte
Tat ich es für den Traum von Sex der
Zumindest nicht schlecht war oder war
Es große Liebe die ich immer noch fühle
Jedenfalls spielte ich eine fremde Rolle
Wollte nicht sehen wie der Knabe dort
Immer verrückter wurde der noch jung
Vermutlich alle Fehler machen würde
Sich für immer vor ihr unmöglich zu machen
Gelang mir mit genug langer Erfahrung
Auch weil das Hirn dann ausschaltet
Du dich unbedingt rechtfertigen willst
Voller Wut auf diese Ungerechtigkeit
Spürte den Schmerz den der junge Mann
In seiner rasenden Wut sichtbar empfand
Genauso intensiv in diesen Momenten
Fühlte mich körperlich schon erwürgt
So blieb mir dabei wirklich die Luft weg
Drohte daran zu ersticken was ihr danach
Voller Liebe so leid tat dass wir dafür
Wildesten Sex gleich wieder hatten
So ging es bei mir zwei intensive Jahre
Nahezu täglich dasselbe eigentlich nur
Was mir dabei nie auffiel weil liebesblind
Der Traum über allem noch schwebt
Bis sie eines Tages verschwand und ich
Mit der Leere und der Wut alleine blieb
Ohne zu wissen wohin mit beidem nun
Nur gab es nichts mehr zu erklären
Wie gerne hätte ich dem Knaben dort
Nun von meiner Erfahrung erzählt aber
Wusste doch da ist jedes Wort sinnlos
Er muss sich zwanghaft rechtfertigen
Genauso war es mir täglich gegangen
Es schien mir natürlich mit allen Mitteln
Um meine Sicht zu kämpfen weil ich doch
Aus tiefstem Gefühl überzeugt war
Wollte nur sie und gab keinerlei Grund
Für Eifersucht je dachte ich als ob es
Einen solche jemals gäbe oder bräuchte
Im Gegenteil kommt diese stets ohne
Er würde sich immer wütender rechtfertigen
Sie den Schutz der Umgebung sich suchen
Ihn bloß stellen und sich als Opfer darstellen
Das Opfer ihrer Eifersucht zum Täter machen
Dies alles nur weil sie nicht einfach vernünftig
Über Nichtigkeiten und Gefühle reden konnten
Ihm die Größe fehlte sie auszulachen weil er
Wie ich vermutlich Angst hatte sie zu verlieren
Weiß nicht wie die Prinzessin des Knaben
Der sich lautstark am Platz empörte war
Aber meine scheint mir immer noch jeden
Kampf wert als geliebte Traumfrau im Wahn
Hätte wissen können wie solche Dramen
Nicht nur im Theater sondern vor allem
Im Leben immer enden und gehen sollen
Solange ich es emotional noch konnte
Doch schien es mir nach Liebesschwüren
Wie Eheversprechen völlig unmöglich
Anders als ihr die einfach ging und schon
Des nächsten Künstlers Muse wurde
Hätte es einen Ausweg aus dieser mir
So bekannten Hölle gegeben und was
Könnte ich dem sichtbar liebenden Knaben
Noch raten der ich auch so ein Idiot war
Weiß es bis heute nicht nun bin nun froh
Nach langen Waldwanderungen endlich
Großzügig gönnen zu können und somit
Dieser immer wieder Hölle entkommen
Trotzdem wollte ich das große Gefühl
Wie keinen Moment mit dieser Frau
Missen und weiß nicht mal ob ich
Etwas fürs Leben daraus lernte
Sage schon immer ich meide alle
Eifersüchtigen Frauen wie die Pest
Und kenne doch diese Dramen zu gut
Bin dann völlig hilflos ausgeliefert
Es gibt da keine Lösung als zu gehen
Aus der Situation und vom anderen
Bis sie alleine frei davon werden
Sonst endet das Leiden niemals
Es ist manchmal sehr lehrreich sein
Eigenes Drama vorgeführt zu bekommen
Um wieder klarer zu sehen und dabei
Fallen mir plötzlich viele andere ein
Könnte nun noch Seiten füllen mit den
Geschichten über solche Dramen die mich
Schon so oft in den Wahnsinn trieben aber
Es ist eigentlich immer dasselbe wohl
Sie verändern sich nie wie auch die
Dramen immer gleich bleiben nur ich
Bemerke es immer erst lange danach
Wie ich mich zum Idioten dabei machte
Wiederholung langweilt alle Leser
Auch wenn ich unbelehrbar sein sollte
Ist es schön parallele Welten plötzlich
Fast wortgleich wieder zu erleben
Rechtfertigung und Wut die hilflos ist
Körperlich werden will um doch noch
Irgendwie die Vernunft zu erreichen
Auch wenn es einfach sinnlos ist
Wortlos verschwinden solche Damen
Oder mit wüsten Beschimpfungen die
Dir als Opfer ein schlechtes Gewissen
Für sehr lange Zeit noch bereiten
Vor lauter hilfloser Wut über diese ach
So gemeine Ungerechtigkeit wirst du
Schlimmstes gedacht haben womit
Jeder Vorwurf dein Gewissen verletzt
In genau dieser Situation war der Knabe
Sah wie er bald von Passanten noch
Angegriffen würde und fürchtete sehr
Um seine Contenance dabei künftig
Es ist ein gordischer Knoten gegen den
Bekanntlich nur der entschlossene Hieb
Mit dem Schwert noch helfen kann der
Aber dich zum Gewalttäter dann macht
Darum sollte wer solches erlebt schnell
Flüchten seine Freiheit zu verteidigen
Es gibt keine vernünftige Lösung mehr
So schön die Träume auch waren
Kommt sie wieder hat sie es begriffen
Geht sie endgültig war sie es nie wert
Sucht nur neue Bestätigung ihrer Zweifel
Im virtuell präsentierten Ego längst
Wie befreiend es am Ende sein kann
Dramen auf der Straße zu sehen
Denke ich trotz großer Liebe die ich
Nie im Leben aufgeben mehr wollte
Nun liebe ich sie in Ruhe von Ferne
Gönne dem Maler die nächsten Dramen
Die auch mein Vorgänger schon hatte
Den sie dafür ständig selbst betrog
Wäre nie auf die Idee gekommen dass
Eine eifersüchtige Frau ihre Komplexe
Mit fremder Bestätigung gern verdrängt
Dabei hatte ich es schon so oft erlebt
Die Weltliteratur ist voll von Beispielen
Alle Anzeichen konnte der Vernünftige
Sofort deuten nur der Liebende war blind
Weil der romantische Traum so schön
Als würden sich Menschen je ändern
Gierte sie nicht nach immer mehr davon
Bei der ersten Krise wo ihr meine Worte
Schon lange nicht mehr genügten
Verstehe plötzlich warum sie sich schon
Wochen bevor sie ging sinnlich halb nackt
In Selfies wieder präsentierte worauf ich
Verliebt nie im Leben gekommen wäre
Eifersüchtig wie eine Wahnsinnige aber
Bewachte sie ihr Telefon was ich nie verstand
Der ich gutmütig nie einen Verdacht hegte
Wir hatten uns ja ein Leben schon versprochen
Der Marktwert wird nüchtern eingeschätzt
Wenn die Gefahr besteht dass der alte Prinz
Genug vom immer gleichen Spiel hat wird er
Ohne Angabe von Gründen vorher abserviert
Eine eifersüchtige Prinzessin ist am
Schönsten und besten von Ferne zu
Verehren um innerlich frei zu bleiben
Für die guten Frauen ohne Drama
Bereue nichts und denke voller Genuß
An zwei intensive Jahre verkneife mir
Sogar das Lächeln über was ich ahne
Wünsche voller Liebe ihr alles Gute
Genau das hätte ich dem Knaben gern
Als Rat mitgegeben der nicht kämpfen
Sondern die Hölle lieber frei verlassen
Hätte sollen wäre er es noch gewesen
Doch wie einmalig und unersetzlich
Erscheinen uns unsere Heiligen noch
Wie bekriegen wir jede Vernunft dann
Kämpfen für die Ehre der Huren sogar
Es hätte nirgendwohin geführt zu reden
Das musste er selber merken wie sich
Seine wunderbare Prinzessin plötzlich
Als kühl berechnend immer entpuppt
Bis dahin wird es noch einige Dramen
Wohl geben in seinem Leben und ich
Hoffe das Thema mit jungen Damen nun
Vernünftig erledigt zu haben endlich
Wie schön war es mit Ende vierzig
Nochmal zum Werther zu werden
Den ganzen Unsinn der Liebe zu
Glauben als sei er ernst gemeint
Alle Dramen laufen erschreckend
Gleich ab und keiner lernt etwas
Oder änderte je die Regie daran
So schnell stirbt die ewige Liebe
Wenn du als Mann zum Täter wirst
Sie dich immer weiter provoziert hat
Ist es bereits zu spät für alle Vernunft
Besser gehe vorher frei und friedlich
Wie schön dass schon der bloße Gang
Um den heimatlichen Platz so viel über
Das Leben und seine Dramen lehren kann
Wie über manche Frauen ihrem Wesen nach
Lieber wäre ich romantischer Schwärmer noch
Der an die große ewige Liebe weiter glaubt
Auf ihre Rückkehr in Freiheit einst hoffte doch
Das hiesige Theater aber ernüchterte zu sehr
Es ist immer das gleiche Drama zu allen Zeiten
Vom Wortlaut bis zur Folge der Szenen identisch
Es wird niemals gut enden wir können nur vorher
Genießen und dann schnell genug weg sein
jens tuengerthal 27.6.2019
Lustvernunft
Oder folgen wir allein
Den Trieben dabei
Triebe sind Natur
Dienen dort der Fortpflanzung
Befriedigen uns
Ist Natur immer
Vernünftig weil natürlich
Oder jenseits davon
Lust ohne Gefühl
Wäre eher mechanisch
Meistens entbehrlich
Dennoch suchen es
Viele statt zu genießen
Was mit sein könnte
Ist das vernünftig
Oder das Gegenteil stets
Nur eben Natur
Hab keine Antwort
Genieße Lüste aber
Lieber mit Gefühl
Der Natur folgen
Scheint mir vernünftig zu sein
Selten sind wir es
Unbefriedigt kämpft
Körper gegen die Vernunft
Da hilft Onanie
jens tuengerthal 27.5.2019
Vernunftliebe
Die Vernunftliebe heilt
Alle Gefühle friedlich
Zum Wohle aller
Kein Gegensatz mehr
Zwischen Vernunft und Gefühl
Sondern Harmonie
Beides ist menschlich
Lebt vernünftig zusammen
Im gesunden Mensch
jens tuengerthal 27.5.2019
Friedensliebe
Den Frieden lieben
Mehr als geglaubte Wahrheit
Kommt dieser näher
Friedlich zu leben
Befriedet sogar Liebe
Den ewigen Kampf
Keiner wird Sieger
Aber alle gewinnen
Ewigen Frieden
jens tuengerthal 27.5.2019
Liebesbefreit
Weiter zu lieben
Ohne geliebt zu werden
Befreit zumindest
Unabhängig sein
Gibt Liebe erst Größe
Gutes zu gönnen
Große Liebe gönnt
Mehr als besitzen wollen
Was Liebe tötet
Wege gefunden
Gefühl und Realität
Mit Größe vereint
Zufrieden endlich
Liebe frei fliegen lassen
Öffnet Räume neu
Darin zu leben
Einig auch mit sich zu sein
Füllt Leere wieder
jens tuengerthal 27.5.2019
Liebesverlustig
Wer Liebe verliert
Hat immer mehr verloren
Als nur ein Gefühl
Manche verlieren
Ihre Mitte andere
Sich völlig ohne
Hatte viel Glück
Behielt meine Liebe noch
Sie verlor alle
Muss keinen Ersatz
Suchen wo unersetzlich
Bleibe konsequent
Wer gewonnen hat
Kann keiner sagen Liebe
Spürt nur Verlierer
jens tuengerthal 27.5.2019
Sonntag, 26. Mai 2019
Zeitfreiheit
Zeit befreit einfach
Relativiert vergehend
Doppelt erleichternd
Weniger wichtig
Wird alles logisch immer
im Schatten der Zeit
Was unerträglich
Immer schien wird aushaltbar
Als Normalität
Stärker aber wirkt
Wir können Zeit gestalten
Was Freiheit ausmacht
Auch im Vergehen
Ändert sich der Augenblick
Verweilt oder fliegt
Genießen können
Verändert das Zeitempfinden
Welch gute Aussicht
jens tuengerthal 26.5.2019
Liebesfreiheit
Ist Liebe je frei
Oder natürlich ohne
Hoffnung noch darauf
Verlieben wir uns
Nach Gelegenheit oder
Nach Idealen
Wann lieben wir erst
Wirklich verliebt oder nie
Im ersten Moment
Hab keine Antwort
Alle Fragen der Liebe
Bleiben ungeklärt
Liebe macht unfrei
Aber glücklicher dafür
Glauben wir gerne
Ehrlich betrachtet
Lohnte noch viel weniger
Als ich probierte
Unehrlich aber
Spielt sich alltäglich leichter
Die große Liebe
jens tuengerthal 26.5.2019
Frauenideale
Auf welche Frauen
Reagiere ich stärker
Fragte ich mich
Kleine Füße sind
Eigentlich egal aber
Verzaubern mich ganz
So sind manchmal die
Kleinigkeiten entscheidend
Leben ist seltsam
jens tuengerthal 26.5.2019
Liberaal
Wer liberal denkt
Gilt meistens als verdächtig
Auch ohne Angriff
Näher stehen sich
Extremisten bald wieder
Als einer Mitte
Eigentlich wäre
Mitte vermutlich Mehrheit
Jenseits der Kriege
Kämpfe fordern
Schlichte Positionen ein
Machen Freund und Feind
Enteignung zum Wohl
Aller behauptet gegen
Die Angst vor Fremden
Beide geben gern
Freiheiten für Ideale
Als höchsten Mehrwert
Verlieren dabei
Leichtfertig beides wieder
Auf Zukunft hoffend
Die Mitte wählen
Wirkte gegen Extreme
Liegt vielen ferner
Als Aal dazwischen
Freiheit weiter verteidigen
Wäre liberal
jens tuengerthal 26.5.2019
Wählerisch
Die Wahl zu haben
Beglückt immer nur begrenzt
Muss mich entscheiden
Entschieden zu sein
Halten wir für lobenswert
Zweifel für fraglich
Bin gern entschieden
Es aber real selten
Wählerisch eben
Wählen zu gehen
Als bürgerliche Pflicht
Ist keine Freiheit
Wählen zu wollen
Demokratie zu stärken
Ein freier Entschluss
Europa wählen
Heißt Freiheit verteidigen
Grund genug schon mir
jens tuengerthal 26.5.2019
Waldlicht
Bei schönsten Licht durch den Wald
Gewandert um mich am Licht dort
Mit immer wieder Schatten zu freuen
Als gewachsenem Spiegel des Lebens
Dankbar Natur so schön zu erleben
Die in frischem schönen Grün steht
Über allem Wechsel der Zeiten stets
Wächst auch aus dem Schatten neues
Schönste Blüten zwängen sich durch
Alles über ihnen in Oasen des Lichts
Zeigt der Waldboden zwischen viel
Schatten mir schönste Lichtblicke
So im Wald endlich wieder Schönheit
Des wachsenden wechselnden Lebens
Erkennen und genießen zu können
Erfüllt mich mit großer Dankbarkeit
Nicht überall scheint die Sonne hin
Mancher Fleck bleibt dunkel feucht
Liegt immer im Schatten während
Andere sich stundenweise sonnen
An allen Orten im Wald aber lebt
Die Natur ihrer Art entsprechend
Lässt wachsen was dort passt
Vergehen was andernorts gedeiht
Blüten öffnen und schließen sich
Zu genau ihrer Zeit im Jahr passend
Verwehen irgendwann im Wind um
Irgendwo neue Blüten zu treiben
Habe schönste Blüten genossen
Voller Liebe gemeinsam gelebt
Lasse die Natur nun frei fliegen
Damit sie neu Blüten treiben kann
Den Wald in Gedanken einfach der
Natur ihren Lauf zu lassen befreit
Von dem Wahn halten zu wollen
Oder selbst gefesselt zu bleiben
So befreit zu genießen wie schön
Natur uns ihrer Art entsprechend
Präsentiert macht glücklich für das
Womit Leben nun noch überrascht
Aus dem Schoß des Waldes wie
Von der Famile getragen wie neu
Als Genießer geboren ganz bei mir
Freue ich mich auf das Morgen
jens tuengerthal 26.5.2019
Gelassenheiter
Leben ist traumhaft
Wo gelassen genossen
Wie schön alles ist
Welch Freude künftig
Gelassenheit zu üben
Träume zu leben
Den steten Wechsel
Großer Gefühle ersetzt
Durch Zufriedenheit
Alles fließt weiter
Relativiert so viel bin
Gelassenheiter
Kleines und Großes
Ist beliebig austauschbar
Manches verschiebt sich
Genießer bleiben
Gelassen zu würdigen
Wie schön alles ist
jens tuengerthal 26.5.2019
Einmaligkeit
Es gibt nur eine
Große Liebe im Leben
Hab ich hinter mir
Befreit von Träumen
Würdevoll Abschied nehmen
Macht Zukunft schöner
Aus Fehlern lernen
Einmaliges zu genießen
Als eben zeitlich
Kein mal mehr sich
Völlig zu verlieren ist
Künftig sicherer
Lust und Liebe sind
Wunderschön für Momente
Neben anderem
Vielleicht merke ich
Eines Tages wie klein
Großes wirklich war
Aber sich freuen
Was war und gönnen können
Lässt besser fühlen
Sind wir austauschbar
Träumen von Einmaligkeit
Anstatt lieber nur
Träume kommen und
Gehen wie Jahreszeiten
Im steten Wechsel
jens tuengerthal 25.5.2019
Samstag, 25. Mai 2019
Bürgermitte
Bürger suchen die
Mitte als ihre Heimat
Ohne Position
Was bürgerlich ist
Weiß keiner mehr ganz sicher
Im Wertewandel
Bürgerlichkeit lebt
Anrüchig nur der Name
Nach vielem Missbrauch
Ist bürgerlich auch
Kleinbürgerlich oder nur
Großbürgerlich noch
Schon Familie Mann
Hatte Heinrich und Thomas
Wo war die Mitte
Liberal und frei
Machte einst Bürgerlichkeit
In der Theorie
Heute weiß keiner
Mehr wo die Mitte noch liegt
Freiheit kein Ideal
Lausche just meiner
Bürgerlichen Familie hier
Klingt wie gewöhnlich
Wissen nur besser
Immer und belehren drum
Restliche Welt gern
Bildung ein Schlüssel
Bürgerlichen Bewusstseins wohl
Stolz gerne gezeigt
Kanon fehlt heute
Nehmen Tradition dafür
In fremden Welten
Geschichte schreiben
Vom großen Ideal blieb Stolz
Tradition anstatt
Erzählen dafür
Sich Geschichte immer neu
Traditionsschöpfung
Suchen die Mitte
Mit voller Überzeugung
Dafür zu stehen
Nur noch Geschichten
Aus verlorenen Zeiten
Als eigene Welt
Bin sicher Bürger
Stehe lieber ganz mittig
Schätze Tradition
Parteilich ungern
Keinesfalls Proletarier
Gerne besonders
Bürger der Mitte
Suchen neue Heimat wohl
Schon traditionell
jens tuengerthal 25.5.2019
Endhaltung
Enthaltung ist wohl
Am Ende die weiseste
Haltung im Leben
Zumindest vor sich
Real gefährdet sie mit
Radikalen mehr
Die Mitte hassen
Beide Seiten zugleich
Weil unparteiisch
Anfang und Ende
Gleichen einander völlig
In den Extremen
Liberal bleiben
Die höchste aller Künste
Dringender nötig
Enthaltung wählen
Wäre am Ende weiser
Als nur Enthaltung
jens tuengerthal 25.5.2019
Märchenwaldwanderung
Wanderte durch einen Märchenwald
Unter blauem Himmel den ich kaum sah
Nur seine Wärme im Mai zerfließend spürte
War ich wie verzaubert vom Naturglück
Märchen beginnen mit es war einmal
Erzählen von traumhafter Vergangenheit
Den Hindernissen auf dem Weg zum Glück
Die sich irgendwie märchenhaft auflösen
Lebte in einem Märchen der Liebe aus dem
Es unerwartet in Abgründe der Hölle ging
Gänzlich unfrei vom Gefühl gefesselt ich wurde
Ohne zu verstehen was wirklich passiert war
Da hatten wir zwei die große Liebe gefunden
Sie gegen alle Widerstände noch gelebt bis
Die Märchenprinzessin mir verloren ging
Ihren Zauberer der Worte plötzlich hasste
Kämpfte wie im Märchen gegen Schatten
Die immer auf unserer Liebe schon lagen
Fand keinen Weg mehr zum Herzen meiner
Verwunschenen Prinzessin je mehr
Trauerte und litt ohne noch eine Hoffnung
Wollte nicht mehr leben ohne mein Glück
Was mir die ganze Welt zu sein schien
Wahrte nur mühsam noch Haltung
Völlig verloren längst in tiefster Hölle
Kam ich um die Mitte meines Lebens
Wieder in einen Wald zum wandern
Der zu meiner Natur mich wieder führte
Konnte wieder gönnen und die Liebe
Wie es ihrer Natur entspricht fliegen
Lassen genießen und glücklich sein
Als ich in den Märchenwald kam
Ließ mich von schönster Natur dort
Die über und um mich wucherte endlich
Völlig verzaubern und wurde ganz leicht
Flog einer Elfe gleich durch den Wald
Zwar stapften immer noch rund 80 Kilos
In Wanderstiefeln durch den Wald und
Doch war die wieder Leichtigkeit des Seins
Ein wunderbar beglückender Zauber
Genießen was ist nach der Natur
Sich freuen an dem was einmal war
Die zyklische Wiederholung wieder
Neu genießen können weil sie ist
Verstehe immer noch nichts und
Wundere mich warum ich so glücklich
Im Lauf der Dinge mich nun fühle aber
Muss nichts wissen solange ich genieße
Hoch und runter ging es im Märchenwald
Wie in jeder wirklichen Liebe die nicht nur
Mit es war einmal beginnt immer sondern
Ohne Gedanken an den Tod endet
Märchen enden mit und wenn sie nicht
Gestorben sind und also hat solange
Noch nichts ein Ende gefunden sondern
Wird das Märchen noch weitererzählt
Freue mich auf die weiteren Wanderungen
Im Märchen meines Lebens wohin auch
Immer sie mich bis zum Ende führen was
Weniger als der Augenblick ersehnt wird
jens tuengerthal 25.5.2019
Entspannungsglück
Weniger wollen
Lieber mehr entspannen macht
Leben viel schöner
Leistung als Ersatz
Fehlender Befriedigung
Bringt keinen Frieden
Mehr gute Bücher
Lesen höchstes Ziel dazu
Guten Tee trinken
jens tuengerthal 25.5.2019
Lobreden
Der Lobreden viele habe ich
Gestern gehört zum Jubelfest
Der Eltern die ihre Liebe feierten
Für nun ein halbes Jahrhundert
Wie gut tut es einem doch
Von Freunden und Familie
Liebevoll bedacht zu werden
Dachte ich und wie schön
Manches wiederholt sich sicher
Hatte ich bei all diesen Beiträgen
Immer gefürchtet doch seltsam
Sah jeder sie auf seine Art
So mancher erinnerte auch
An das auf und ab der Ehe
So ganz im allgemeinen wie
Es zu jeder Liebe gehört
Auch ich sprach nach dem
Vorbild von Dante über die
Reise durch Himmel und Hölle
Wie immer eines beides enthält
Während bei Geburtstagen gern
Unkritisch gejubelt wird werden
Goldene Hochzeiten scheinbar
Differenzierter betrachtet noch
Vielleicht weil Liebe immer auch
Ein auf und ab ist nicht nur beim Sex
Nur zur Goldenen kommt wer's erkennt
Der Rest verliert vorher die Hoffnung
Ungerührt bleibt wohl keiner dabei
Wenn die eigenen Eltern gefeiert
Viele machten sich klein daneben
Was viel an Größe auch zeigte
Wichtiger aber als alles war mir
Tiefe Zuneigung dort zu spüren
Vielfach auch Dankbarkeit noch
Die Herzen überlaufen ließ
Wer 50 Jahre verheiratet bleibt hat
Etwas geschafft gegen den Trend
Leistung würdigen zeigt Liebe was
Genügt im Leben glücklich zu sein
jens tuengerthal 25.5.2019
Freitag, 24. Mai 2019
Waldwanderer
Der Stadtflaneur wurde heute mal
Zum Waldwanderer in alter Heimat
Zu sich und zur Ruhe zu finden nach
Monaten und Jahren im Krieg mit sich
Wie schön ist der Wald in der Kurpfalz
In vollem Grün im Mai mit überall hörbar
Singenden Vögeln die jeden Frühling neu
Um Liebe und einander buhlen zur Paarung
Ganz anders träumen wir Menschen gern
Von der einen großen Liebe für immer was
Unsere Gesellschaft auch genau so wünscht
Weil es die Chancen der Aufzucht verbessert
Dachte ich hätte die eine nun gefunden
Aber verspielte das Glück leichtfertig auch
Wenn ich immer noch nicht verstehe warum
Ist es doch einfach der Gang aller Natur
Ging durch den teils wilden Wald der sich
Dort unberührt voller Schönheit entfaltet
Atmete tief ein lauschte dabei andächtig
Betrachtete alles voller Bewunderung
Jedes Jahr wieder paaren sich die Tiere
Wenn es dazu an der Zeit ist und kämpfen
Im Sängerwettstreit wer die Schönste nun
In diesem Frühling für sich erringen kann
Hatte die schönste Prinzessin ohne sie
Je errungen zu haben war ja ihre Wahl
Wie sie nun Muse eines Malers wurde
War völlig verzaubert von dieser Frau
Welcher Mann wäre es nicht von einer
Bildschönen Muse voller Geist und Lust
Die so hingebungsvoll lieben konnte wie
Es ein Mann nur einmal im Leben erlebt
Merkte im Wald während ich noch den
Um Lust buhlenden Vögeln lauschte
Wieder ich wollte großzügig gönnen
Wie es meinem Wesen entspricht
Nicht länger engherzig neiden oder
Zurückerobern oder endlos trauern
Sondern glücklich sein mit dem was
War und fühlte es endlich wieder
Kein Neid und keine Missgunst mehr
Sondern liebevolles Gönnen des Glücks
Von dem sie immer träumte und was sie
Mit mir offensichtlich nicht finden konnte
Ob ich es wirklich mit ihr jemals war
Es auf Dauer hätte halten können je
War dabei gerade völlig egal denn
Gefühlt hatte ich es mit ihr wie nie
Stolz war ich auf meine schöne Prinzessin
Die ich für hochbegabt in vielem auch halte
Der ich logisch nicht für immer genügte aber
Was für ein Glück es zwei Jahre zu glauben
Endlich dankbar fühlen es ist alles gut so
Halfen mir der Wald und die Vögel dort
In Harmonie mit der Natur gönne ich nun
Dem nächsten Sieger sein zeitweises Glück
Jeden Frühling wieder wird der Wald neu
Geboren im schönsten Grün und die in ihm
Folgen dem Rhythmus der Natur wie sich
Weil es ganz ihrem Wesen so entspricht
Wohin immer die schönste Prinzessin
Nun wandern wird und wohin die Wege
Der noch so jungen Frau sie führen
Wünsche ich ihr sie möge glücklich sein
Ob sie das kann und jemals verzeiht
Was weiß ich natürlich auch nicht ist
Dabei völlig egal viel mehr möchte ich
Unabhängig von ihr frei und großzügig sein
Damit als Waldwanderer endlich wieder
Bei mir und meinem Wesen angekommen
Möchte ich niemand besitzen sondern
Den Augenblick genießen können
So wandere ich immer weiter um heute
Noch die Goldene Hochzeit meiner Eltern
Voller Liebe zu feiern und fühlte mich nun
Endlich nicht mehr einsam und verlassen
Ein schönes Kapitel meines Lebens ist
Zu Ende gegangen und dankbar dafür
Wünsche ich meiner Prinzessin alles Gute
Auf den verschlungenen Pfaden der Liebe
Wie gut der Wald einem doch tun kann
Die Natur uns den Weg zu uns weist
Dankbar und gelassen freue ich mich
Auf was immer nun auch kommen mag
jens tuengerthal 24.5.2019
Teewandlung
Tee verbessert sich
Mit jedem Aufguss weiter
Wächst noch am Genuss
jens tuengerthal 24.5.2019
Elternerleben
Eltern erleben
Wie sie wurden was sie sind
Zeigt mir viel von mir
Wollte alles ganz
Anders einmal machen doch
Gleiche in vielem
Vaters Romantik
Fand ich ganz grässlich früher
Bin es noch viel mehr
Mutters klare Art
Allen Gutes zu wollen
Heute ein Vorbild
Erlebe mich so
In innersten Neigungen
Quasi gespiegelt
Entsetzlich wie sehr
Geprägt alles mir erscheint
Bin ich so unfrei
Erkenntnis über
Was wichtiger Teil von uns
Erst gibt uns Freiheit
jens tuengerthal 24.5.2019
Bücherheimat
Bin noch mit Büchern
Aufgewachsen ganz ohne
Computer damals
Bibel war Brockhaus
Immer wieder konsultiert
Bei jeder Frage
Heimat lag zwischen
Seiten wurde vorgelesen
Wie im Paradies
jens tuengerthal 24.5.2019
Donnerstag, 23. Mai 2019
Buchleid
Mit Büchern leiden
Sie schmerzhaft in sich spüren
Macht das Lesen groß
Besser wäre wohl
Gerade nüchtern zu lesen
Um es zu bleiben
Aber Leidenschaft
Lesend wieder erspüren
Ist meine Natur
jens tuengerthal 23.5.2019
Höllenende
Die Hölle endet
Immer wieder am Ausgang
Dem Himmelseingang
Bloß Türe öffnen
Einfacher als je gedacht
Und Seite wechseln
Beide in dir
Ist wo du bist nur deine
Entscheidung allein
Genug gelitten
Entscheide Seitenwechsel
Vor dem Untergang
Wieder Zuhause
Im eigenen Paradies
Dank meiner Bücher
Genug zu lesen
Für ein glückliches Leben
Nur noch erholen
Alles andere
Findet sich irgendwann auch
Befreit von allein
jens tuengerthal 23.5.2019
Gesetzbücher
Meist überflüssig wie zu
Lang und umständlich
Wozu Gesetze
Natur regelt ganz allein
Rest regelt der Markt
Doch alle Bürger
Wollen heute mitreden
Was Knappheit erschwert
Eine Ausnahme
Bildet unser Grundgesetz
Knapp und präzise
Grundrechte gesichert
Damit eine Verfassung
Keine Notlösung
Würde als Anspruch
Vorneweg nur Götter
Müssten wir streichen
Patriotismus
Für eine Verfassung
Passt in kein Haiku
jens tuengerthal 23.5.2019
Bibliotheksleben
In Bibliotheken
Leben glückliche Leser
Wie im Paradies
Alle Liebsten sind
Dort hochgestapelt immer
Voller Schönheiten
Bücherparadies
Wahlheimat der glücklichen
Leser für immer
jens tuengerthal 23.5.201
Büchertreue
Bücher sind treuer
Als jede Liebe immer
Erwarten dich still
Keine Eifersucht
Auf andere Bände je
Leselust genügt
Halte darum nun
Büchern ewige Treu als
Glücklicher Leser
jens tuengerthal 23.5.2019
Bücherqualen
Bücher quälen mich
Mit der Entscheidung welche
Zuerst zu lesen
Lese darum stets
Viele Bücher parallel
Als Weltenspringer
Ertrage die Qual
Aber lieber als ohne
Bücher zu leben
jens tuengerthal 23.5.2019
Nachtlesen
Die Nacht durch lesen
In Büchern ganz versunken
Beste Erholung
Schlafen ist ganz nett
Aber Lesen macht glücklich
Fesselt und bewegt
Erwachen voll Lust
Weiter zu lesen endlich
Völlig zufrieden
jens tuengerthal 23.5.201
Mittwoch, 22. Mai 2019
Untergangsstaunen
Staunend betrachte ich es
Von ganz unten noch
Welch große Schönheit
Im Untergang liegen kann
Denke ich betrübt
Alles verloren
Keine Perspektive mehr
Bleibt wenig übrig
Große Liebe bleibt
Länger als noch erträglich
Halt es nicht mehr aus
Sie anders glücklich
Verloren traurig allein ich
Keine Hoffnung mehr
Besser zu gehen
Denke ich ganz verzweifelt
An den Untergang
Alles wäre dann
Vorbei ohne zu leiden
Könnte besser sein
Der schöne Tod scheint
Lösung aller Probleme
Voller Leichtigkeit
Was erwarte ich
Der alle Liebe lebte
Nichts größeres mehr
Tiefer geht es nicht
Also bald wieder aufwärts in
Parallelwelten
Muss nur aushalten
Um einen Weg zu finden
Wieder nach oben
So wurde mir der
Sonnenuntergang staunend
Brücke im Elend
jens tuengerthal 22.5.2019
Liebesbeerdigung
Eine große Befreiung
Erledigt Dinge
Wäre Leben nur
So einfach täte ich es
Leide halt weiter
Liebe endet nicht
Auf Befehl oder passend
Liebe bleibt einfach
Auch ohne Gründe
Gegen alle Vernunft noch
Ein tödlicher Schmerz
Kann und will nicht mehr
Ohne oder mit ihr sein
Leben ist endlich
Plante wohl besser
Meine Beerdigung endlich
Ist auch höchste Zeit
Humor lässt leben
Tiefer sinken unmöglich
Alles wird egal
jens tuengerthal 22.5.2019
Überlebenskampf
Zum Überleben
Müsstest du kämpfen wollen
Fraglich nur wozu
Ohne den Willen
Aber mit Liebeskummer
Hilft nur abwarten
Überlebst du es
Geht alles immer weiter
Sogar ungewollt
jens tuengerthal 22.5.2019
Siegergefühl
Wäre gern Sieger
Statt Verlierer der Liebe
Nur kämpfen bringt nichts
Gewinne nichts mehr
Kämpfte ich um verlorene
Liebe je wieder
Lasse sie fliegen
Warte auf neue Träume
Ohne zu wollen
jens tuengerthal 22.5.2019
Kampflos
Einfach kampflos zu
Kapitulieren liegt mir
Eher weniger
Nur worum kämpfen
Wird immer fraglicher mir
Was noch gewinnen
Herz ist verloren
Kommt einfach nie mehr wieder
War keinen Kampf wert
Alles übrige
Erledigt sich alleine
Irgendwann vielleicht
Bis dahin leiden
An verlorener Liebe
Zumindest gefühlvoll
Manchmal wäre ich
Lieber eiskalt geboren
Ist aber müßig
jens tuengerthal 22.5.2019
Freiheitskampf
Kämpfe jeden Tag
Um meine Freiheit gegen
Das verlorene Herz
Vernunft gewann schon
Gefühl besiegt sie wieder
Bleibe zerrissen
Will heilig halten
Sehe wie wertlos es ist
Muss vernünftig sein
Heilige gibt es
Nur für Gläubige sind nie
Bloß Malermusen
Sterbe am Gefühl
Immer deutlicher spürbar
Herz schlägt nur mühsam
Nun lieber sterben
Am gebrochenen Herzen
Oder verlieben
Unentschlossen noch
Passiert einfach nichts
Überlebe bloß
jens tuengerthal 22.5.2019
Traumfreiheit
Träume nehmen sich
Einfach Freiheiten ohne
Weiter zu fragen
Vielleicht wären wir
Freier ließen wir noch
Mehr Träume leben
Sich Freiheit nehmen
Träume wieder zu leben
Macht Leben schöner
jens tuengerthal 21.5.2019
Dienstag, 21. Mai 2019
Traumleben
Wann ist ein Leben
Traumhaft erfüllt und geglückt
Fakt oder Gefühl
Liebe oder Lust
Beides zusammen erfüllt
Schönste Träume
Träume verloren
Die Realität lieben
Klingt nicht sehr reizvoll
Lieber träume ich
Weiter enden wird's allein
Nach aller Natur
Momente lieben
Als Erinnerung traumhaft
Genießen was ist
Habe wohl alles
Traumhaft glücklich zu fühlen
Spürte ich es nur
Gute Bücher mit
Feinem Tee genügen bis
Zum Ende völlig
jens tuengerthal 21.5.2019
Traumlust
Traumhaft miteinander nach
Aller Erfahrung
Braucht es Abwechslung
Als erotischen Ansporn
Oder Erfahrung
Immer weniger
Scheint überhaupt noch reizvoll
Mit mehr Erfahrung
Nach ersten hundert
Wiederholen sich Details
Erstaunlich ähnlich
Sex ist lächerlich
Erotik will immer Spannung
Frauen gleichen sich
Belügen uns gern
Um mitzuspielen dabei
Welch ein Lustgewinn
jens tuengerthal 21.5.2019
Traumhaft
Traumhaft erscheint uns
Über Wirklichkeit liegend
Nur ohne Haftung
Nie Bodenhaftung
Keine Haftung für Eintritt
Alles schwerelos
Wieviel Gewicht bleibt
Schönen Träumen am Ende
Als gutes Gefühl
jens tuengerthal 21.5.2019
Traumdeuter
Träume zu deuten
Nimmt ihnen alles Leben
Lasse sie fliegen
Genieße also
Was ohne Willen geschieht
Als wollte ich es
Traumdeuter legen
Ihre Wirklichkeit fraglos
Über meinen Traum
jens tuengerthal 21.5.2019
Traumfrau
Hab meine Traumfrau
Heute schlafend gefunden
Passt einfach perfekt
Sie erschien im Traum
Anders als immer gedacht
Aber ganz Dame
Sollte mehr schlafen
Findet Glück sich ganz allein
Konnt mich verlieben
Älter natürlich
Aber war völlig egal
Schönheit ist zeitlos
Tiefes Vertrauen
Auf beiden Seiten gespürt
Ohne Erwartung
Erwachte leider
Als es erotisch wurde
Schon ohne verliebt
jens tuengerthal 21.5.2019
Montag, 20. Mai 2019
Wechselwetter
Gewitter mit Starkregen
Folgt nun Sonnenschein
Der Mai spielt April
Wie wenig bleibt wie es ist
Wenn sonst alles fließt
Wetter und Leben
Wechseln wie Lieben im Jahr
Alles ganz normal
jens tuengerthal 20.5.2019
Stimmungston
Grollend nähert sich Donner
Leise plätschert Tee
Unwetter sind laut
Aufdringlich fordern sie dann
Die Aufmerksamkeit
Dazu gelassen
Feinen Tee trinken genügt
Es zu genießen
jens tuengerthal 20.5.2019
Gewittertee
Trinken verzaubert beides
Fehlen nur Bücher
Feiner Grüner dampft
In meiner Tasse golden
Mit Bergamotte
Bittere Süße
Hat einem Hauch von Säure
Bücher liegen da
jens tuengerthal 20.05.2019
Liebesleere
Bleibt allein Leere übrig
Raum zu füllen
Träume verloren
Blieb von der Liebe
Nicht mal Lust übrig
Mehr als Leere
Findet einer überall
Sollte er suchen
jens tuengerthal 19.5.2019
Sonntag, 19. Mai 2019
Dunkelwissen
Was bleibt immer im Dunkeln
Wo wird es heller
Frauen verstehen
Wollen wäre zu gewagt
Philosophie reicht
Logik erklärt gut
Vernünftig ohne Gefühl
Aber genügt das
In der Dunkelheit
Suchen wir nach Leitbildern
Gerne am Himmel
Dabei liegt alles
In unserem Wesen schon
Sichtbar verborgen
jens tuengerthal 19.5.2019
Kriegsgemüt
Manche Nationen
Sind besonders kriegerisch
Sagen Nationale
Konflikte erkennen
Aber weise vermeiden
Unterscheidet da
Keiner gewinnt im
Krieg aber viele sterben
Ohne einen Grund
Meide drum Menschen
Die provozieren wollen
Bin lieber allein
Masse ist Horror
Für feine Geister immer
Viel zu kriegerisch
Kriege beginnen stets
Mit internen Konflikten
Besser früh fliehen
jens tuengerthal 19.5.2019
Sängerwettstreit
Der Sängerwettstreit der
Heidehasen war witzig
Die Meistersinger noch
Zumindest große Kunst
Europas populärer Wettkampf
Der Schlagersänger genannt
ESC ist einfach vielfach grausam
Musikalisch und Nationalistisch
Wer stoppt endlich diesen Wahn
In dem Europas Völker wählen
Welcher schlechte Sänger nun
Den populärsten Schlager singt
Es ist dies kein Stück europäischer
Demokratie sondern allein ein Stück
Zur Offenbarung alter Vourrteile ohne
Allen Verstand mit bloßem Gedudel
Warum dieser Wettstreit der in der
Homosexuellen Szene lange schon
Populär ist nun Bedeutung bekam
Über die alle schreiben ist unklar
Wozu braucht es so etwas noch
Was fördert es genau außer die
Bekannten Vorurteile der üblichen
Schwätzer in der Masse wieder
Vielleicht ist es nur mein Fehler
Schlager widerlich zu finden
Was die Masse toll findet als
Erstmal fragwürdig anzusehen
Aber all das tolerierte ich lächelnd
Wäre da nicht dieser nationale Hass
Der stets im Wettbewerb auftaucht
Völlig gegen allen Geist Europas
Oder ist er immer da und zeigt sich
Nur bei diesem sehr emotionalen
Wettstreit besonders deutlich noch
Wie im Pulverfass Balkan auch
Einzig schön daran ist doch wie
Grenzenlos Europa plötzlich ist
Mit Israel und Russland sogar
Großbritannien weilt darunter
Viel zu viel über etwas nichtiges
Darum schweige ich lieber weil
Schlechte Dinge kein Wort wert
Sein sollten in schönerer Welt
jens tuengerthal 19.5.201
Untergangslichtblicke
Der Strache Stachel
Offenbart altbekanntes
Populismus halt
Extremisten sind
Nie Saubermänner sondern
Halt Populisten
Kritisch zu denken
Vorm wählen könnte helfen
Nur nicht populär
Verbrechen bleiben
Auch wo provoziert welche
Vergessen manche
Demokratie hat
Probleme mangels Verstand
Nur ihrer Wähler
Wer den Untergang
Provoziert beleuchtet nur
Seine Mängel so
jens tuengerthal 19.5.2019
Lichtblick
Bei Licht besehen
Ändert sich gewohnte Welt
Fühlbar erleuchtet
Alles wird deutlich
Konturen verschwimmen nicht
Nicht immer schöner
Den Durchblick haben
Macht Leben manchmal schöner
Aber nicht immer
jens tuengerthal 18.5.201
Blendung
Manches blendet uns
Allem Anschein nach
Lange blind danach
Gegen Blendung hilft
Eher Schatten aufsuchen
Also mehr Vernunft
Lange geblendet
Sehe ich endlich klarer
Wenig war wirklich
jens tuengerthal 18.5.2019
Überfluss
Überfluss ist so
Überflüssig manchmal nur
Laufen wir über
Über sich hinaus
Wachsem macht immer größer
Ist auch Überfluss
Aber niemals ist
Überflüssig woran wir
Noch wachsen können
jens tuengerthal 18.5.2019
Samstag, 18. Mai 2019
Liebesmaß
Große Liebe bleibt
Kleine verschwindet wieder
Ein sicheres Maß
Zwinge mich lange
Schon die Liebe zu schrumpfen
Sie wehrt sich tapfer
Vernunft siegte schon
Gefühl vertrieb sie wieder
Heute verschwand sie
jens tuengerthal 18.5.2019
Nachtblick
Schaut hinter die Schatten
Anderer Großstadt
Nächte eröffnen
Tiefere Blicke unter
Täglichen Anschein
Unsichtbares sonst
Taucht überraschend in der
Dunkelheit dann auf
jens tuengerthal 18.5.2019
Umarmungsstärke
Stärkt in Zeiten großer Not
Halte mich daran
Die Selbstumarmung
Bleibt uns immer erhalten
Auch ohne alle
Bei sich anfangen
Besser als nur Ablenkung
Macht dauerhaft stark
jens tuengerthal 18.5.2019
Untergangsaufgang
Folgt immer neuer Aufgang
Sonne wie Leben
Allem Anfang wohnt
Kein Zauber aber immer
Doch Neues inne
Genießen können
Was ungefragt geschehen
Ist guter Anfang
jens tuengerthal 18.5.2019
Anpassungsfreiheit
Liebe verschwindet einfach
Durch Zeit und Vernunft
Nichts hält gefangen
Worte befreien schneller
Als ewiges Nichts
So passe ich mich
Umständen einfach an in
Glücklicher Freiheit
jens tuengerthal 18.5.2019
Donnerstag, 16. Mai 2019
Askeseautarkie
Lösen uns von Abhängigkeiten um so
Zur höchsten Lebenskunst zu gelangen
Die mit sich zufrieden und glücklich ist
Die Philosophie gibt hier verschiedene
Mittel zur Wahl die weniger Antworten
Geben als Fragen stellen lehrt die uns
Von gewohnten Abhängigkeiten befreien
Sie gibt keine konkreten Antworten auf
Alltägliche Fragen aber ein System das
Hilft sich seiner selbst zu ermächtigen
Was dazu Disziplin und Arbeit fordert
Selbstermächtigung erst führt zur Autarkie
Bedeutet Befreiung aus einer Unmündigkeit
Die selbstverschuldet ist wenn sie aus der
Trägheit resultiert seine Freiheit zu nutzen
Dazu gehört wie Kant mit sapere aude lehrte
Mut und eine disziplinierte Haltung dabei die
Als Askese bezeichnet Grundlage der Freiheit
Von bloßer Willkür für vernünftige Reflexion ist
Das Element der Askese ist in der Philosophie
So alt wie diese eine Schule des Denkens wurde
Wie zugleich deren Voraussetzung immer weil
Sonst nur gefühlsgetrieben getorkelt wird
Sich Trieben und Gefühlen ganz hinzugeben
Ist leicht und relativ natürlich führt jedoch nie
Zur Lebenskunst sondern bleibt unreflektiert
Verhindert also dauerhafte Zufriedenheit so
Die Askese des Denkens meint nicht dem
Epikuräischen Streben nach Lust zu entsagen
Sondern dies bewusst und reflektiert zu tun
Um mehr als schnelle Lust zu erreichen
In Montaignes Essays findet sich diese Einheit
Stoischer und epikuräischer Elemente als eine
Lebenspraktische Philosophie an vielen Stellen
Sie scheint Grundlage seiner Lebenshaltung
Die Größe der moralischen Freiheit die uns Kant
Im kategorischen Imperativ an die Hand gab wird
Erst vom autarken Einzelnen der sich seiner selbst
Diszipliniert auch ermächtigte ganz verwirklicht
Religionen und Heilslehren geben zu gerne
Antworten in allen Lebensfragen die aber für
Selbständige Menschen völlig irrelevant sind
Weil diese ihre Antworten sich selbst suchen
Die Balance zwischen Konventionen denen
Wir uns sozial vernünftig beugen und der
Größe der sittlichen Autonomie beschreibt
Montaigne seinem Leben besonders treffend
Als Katholik mit vielen hugenottischen Verwandten
In der Zeit der Glaubenskriege in Frankreich war er
Berater beider Lager und war mit Henry IV. so eng
Befreundet wie mit führenden Katholiken auch
Er enthielt sich dabei eindeutig Partei zu nehmen
Außer gegen unmenschliches Verhalten ohne dies
Dem einen oder anderen Glauben zuzuschreiben
Übte also auch eine Art geistiger Askese der Meinung
Mehr Askese in Meinungsfragen täte in Zeiten
Politischer Polarisierung ohnehin besser als die
Scharfe Verurteilung können wir daraus lernen
Um selbstbestimmt auch zu entscheiden
Die Philosophie gibt uns die Freiheit alleine
Entscheiden zu können was richtig ist und gut
Statt nur konformen Mustern zu folgen denen
Kein Wesen im Inneren ganz entspricht
Gesellschaften und Politik suchen Kompromisse
Als allgemeingültig durchzusetzen und rauben so
Dem Einzelnen die Fähigkeit zur Reflektion wie
Die sittliche Autonomie zur Entscheidung immer
Anfang aller Lebenskunst ist darum stets die
Selbstermächtigung mit der wir uns von allen
Konventionen lösen um somit autark zu sein
Womit die größte Freiheit mit Entsagung beginnt
Das Wechselspiel von Freiheit und Entsagung
Ist die Basis anhaltender Zufriedenheit die sich
Nicht mehr von Urteilen anderer abhängig macht
Diese aber vernünftig reflektieren noch kann
Auch im emotionalen Bereich der ansonsten
Der Vernunft eher unzugänglich scheint hilft
Die disziplinierte Selbstermächtigung uns zu
Einem spürbar ausgewogeneren Verhalten
Wir sind nicht mehr bloße Opfer des Gefühls
Sondern reflektieren systematisch was ist
Um uns entsprechend dazu zu verhalten
Wofür die eigene Freiheit ein Maßstab ist
So habe ich mich jahrelang freiwillig den
Launen von Liebsten unterworfen um des
Lieben Friedens willen bis ich irgendwann
Völlig unreflektiert wieder mal explodierte
Dann wird der vorher Kreide fraß zum
Choleriker der zu fürchten ist statt über
Die Ursachen noch zu reflektieren was
Alle Beteiligten dauerhaft unfrei macht
Will keine Tipps geben was richtig wäre
Welches Verhalten in welcher Situation
Geboten oder unbedingt verboten ist
Genau das muss jeder selbst entscheiden
Wer sich seiner selbst ermächtigt und also
Sittlich autonom wieder ist weil er sich aus
Der selbstverschuldeten Unmündigkeit befreite
Kann und wird diese Entscheidung treffen
Wichtiger scheint mir dagegen vorab noch
Die Freiheit der Selbstermächtigung auch
Würdigen und schätzen zu können als Basis
Eines nachhaltig friedlichen Miteinanders
Wann ich künftig Grenzen ziehe weiß ich
Nicht allgemein zu sagen bin aber sicher
Im konkreten Fall einen vernünftigen Weg
Eher finden zu könne als aus dem Gefühl
Dies erfordert von mir mit meinen Neigungen
Zu überbordendem Gefühl und großer Hingabe
Disziplin und Askese um frei zu bleiben aber
Schenkt dafür zuverlässigen Genuss mir
Lust und Liebe nicht mehr als eine bloße
Über uns kommende Naturerscheinung
Willenlos hinzunehmen sondern sich mehr
Für einen guten Weg dabei zu entscheiden
Dies ist alles natürlich graue Theorie nur
Welche wallende Gefühle im Moment wie
Lüsterne Triebe schnell besiegen können
Aber es ist ein Ansatz zu einer Befreiung
So gibt die philosophische Lebenskunst
Keine Tipps zur Lösung konkreter Probleme
Aber einen geistigen Rückzugsraum aus dem
Unsere Vernunft wieder mehr Raum findet
Womit sich am Ende zeigt dass die Disziplin
So widernatürlich sie uns erscheinen mag
Dazu beiträgt unser Gleichgewicht zu wahren
Uns langfristig wohler mit uns zu fühlen
Askese und Autarkie hängen zusammen
Eine bedingt auch die andere was allem
Eine vernünftigere Ordnung damit gibt
Die einer guten Lebenskunst entspricht
jens tuengerthal 16.5.2019
Regenflaneur
Gestern durch Berlin gewandert um
Schöne Kunst zu finden und ihr einen
Angemessenen Rahmen zu geben
Um das Kunstwerk und den Künstler
Der Berlin für vier nun Monate besucht
Nur 125 Jahre nach seinen Tod geht es
Aber auch um größere Zusammenhänge
Für die Straße in Paris Regenwetter ging
Edouard Manets im Wintergarten in die USA
Ein Austausch von nahezu symbolischer
Schönheit als Spiegel verlorener Liebe
Gustave Caillebotte der 1848 geborene
Sohn aus guter wohlhabender Familie war
Die seltene Kombination von Künstler und
Mäzen der Impressionisten in einem
Das Liebespaar im Wintergarten das sich
Andeutungsweise nur berührt geht gen
Westen wofür das flanierende Paar im
Regen über den Sommer herkommt
Als meine just verlorene Liebste erstmals
Nach Berlin zu mir kam und mit mir dort
Die Museen besuchte verliebte sie sich
In dieses Bild das sie als Poster erwarb
Es wanderte dann mit ihr gen Süden
Zog mit der Liebsten bei mir ein und
Verschwand mit ihr wieder im Nichts
Dafür ist Caillebotte nun gekommen
Das bürgerliche Genie unter den
Impressionisten erinnert in vielem
An den Berliner Liebermann der
Auch aus bester Familie kam
Im ersten Haus am Platze lebte
Liebermann in Berlin ähnlich gut
Caillebotte in Paris und beide um
Die Mitte des Jahrhunderts geboren
Die Familie die Uniformen reich hatte
Werden lassen besaß ein Landgut
Auf dem Caillebotte später gern malte
Wie Liebermann in der Villa am Wannsee
Doch jenseits aller Parallelen die sich
Vernünftig betrachtet verbieten damit
Jeder Künstler als Individuum auch
Gewürdigt werden kann bleibt etwas
Die bürgerlichen Künstler sind mir nah
Wie Manns Buddenbrooks mit Heimat
Von der ersten Seite an waren als wäre
Es die Geschichte meiner Familie auch
Bürgerlichkeit in der Kunst hat häufig
Eine Sonderrolle gegenüber den sonst
Genies die aus dem Nichts kamen
Müssen sich Bürger dies erkämpfen
Sie kämpfen nach Innen als Bürger
Gegen Künstlerdasein was ihnen weniger
Wert scheint als ehrenhafte Bürgerlichkeit
Die Generationen vorher schon schufen
Außen sind sie als wohlgeborene eher
Verlacht denn die Aufsteiger und Genies
Weil sie es gewohnt sind ihre Madeleines
Noch in den Fünf Uhr Tee nebenbei zu tunken
Ob mir beide darum gerade so nahe sind
Weil ich als bürgerlicher Versager mich
Gerne als Künstler zumindest bewährte
Wohlwissend beides immer auch zu sein
Bürgerlichkeit ist mehr als eine Haltung
Es ist ein Teil deines Wesens zutiefst
Mit dem du aufwächst und leben musst
Was du im besten Fall für dich nutzt
Spüre in jenem Spaziergang im Regen
Von Caillebotte ein vollkommenes Bild
Der Bürgerlichkeit in jenem Flaneur
Der gerade bedauert Ehemann zu sein
Er erzählt eine zutiefst bürgerliche Geschichte
Mit einem Paar im Regen in den Straßen von
Paris was mehr als zufällig heraussticht hier
Aus der sonst graubraunen übrigen Menge
Nicht farblich da gehen sie harmonisch auf
In der Menge der flanierenden Bürger die
Korrekt gekleidet auf jeden Fall wirken doch
Vielmehr in Haltung und Blick dafür
Sie hängt inniglich an seinem Arm schaut
Ihn mit verschleiertem Blick von unten an
Er schaut mit klaren blauen Augen lieber
Irgendwohin zu wem wissen wir nicht
Er locker den Mantel geöffnet während sie
Der Mode entsprechend ins Mieder eher
Noch geschnürt zumindest deutlich tailliert
So eingebunden wie angehängt auch ist
Ein soziales Rollenspiel fein beobachtet
Während seine Größe noch gewinnt durch
Die Lockerheit hält sie sich an diesen wie
An ihm als Halt ihres Aufstiegs wohl fest
Wir wissen nichts über das Paar unter dem
Schirm im Regen von Paris aber wir sehen
Sehr viel von ihm in diesem Moment schon
Der eine Impression beflügelt schweben lässt
Hält sie ihn fest oder eher sich an ihm noch
In der Hoffnung auf mehr vielleicht oder nur
Um nicht nässer zu werden als nötig ist es
Doch sichtbar kein verliebtes flanieren mehr
Er hat keine Augen mehr für sie bemerkten
Vermutlich empörte Frauen die so wenig
Wissen wie ich was seinen Blick ablenkt
Uns aber eine Welt der Gedanken öffnet
Nun ist meine Frau schon verschwunden
Bevor der Frühling kam und mit ihr das
Poster von Manets Im Wintergarten dafür
Zogen Pariser Straßen im Regen hier ein
Blickte ich zu lange in die falsche Richtung
Wie sie mich gerne und täglich beinahe
Verdächtigte oder gibt es keine Erklärung
Für unsichere Gedanken junger Damen
Die einen suchen Halt und berühren sich
Im Wintergarten kaum aber schaffen so
Mehr Erotik als das spürbare Anhängsel
Im Regen von Paris das alleine bleibt
So zieht zarte Berliner Erotik zeitweise
Gen Westen und erhält dafür die geniale
Darstellung bürgerlicher Suche mit der
Ein Meistererzähler sich offenbarte
Wanderte vom Museum nach Lichtenberg
Durch den Volkspark Friedrichshain wie
Über den entbürgerlichten Alexanderplatz
Dem Ausdruck des Berliner Grauens
Die DDR zerstörte systematisch alles was
An eine bürgerliche Kultur noch erinnerte
Um die Diktatur der Proleten als alternativlos
Den Eingemauerten erscheinen zu lassen
Ob sie das jemals erreichte oder nur ein
Dunkles Kapitel deutscher Geschichte bleibt
Mag dahinstehen zumindest ist dieses
So bürgerliche Bild im Osten zu Besuch
Wilde Winde und Regen erwischten mich dort
Während es nach Osten hin sonniger wieder war
Kam auch im Prenzlauer Berg auf dem Rückweg
Der Schirm fordernde Regensturm wieder zurück
Die Liebste und ihr Bild blieben verschwunden
Spurlos im Nichts ihrer Wortlosigkeit versunken
Bleibt mehr Raum für Phantasie als Vernunft
Nach einer Wanderung durch den Regen
Spuren der verlorenen Liebe sind überall
Tauchen besonders gern unerwartet auf
Wenn sie mit nichts wieder erschüttern
Als gäbe es wirklich die große Liebe
Hat der Flaneur auf dem Bild Caillebottes
Seine große Liebe am Arm oder nur eine
Eben angetraute manchmal eher lästige
Mit hoffnungsvollem Blick längst woanders
Oder war sie einst genauso angeschaut
Worden von ihm als noch unbekannt wie
Fest verschnürt und unnahbar verlor nur
Jetzt für den aufgeknöpften alle Reize
Manch großes Gefühl verliert sich im
Nichts der Vielfalt leicht wieder was
Gute Gründe gibt an seiner Größe
Grundsätzlich einmal zu zweifeln
Andere kommen um zu bleiben auch
Wenn wir mal in die andere Richtung
Schauen ohne eine böse Absicht denn
Was wäre überhaupt grundsätzlich böse
Wir wissen nicht was dieser Spaziergang
Im Regen uns über die Liebe verrät oder
Die wirklichen Gefühle der beiden Bürger
Aber wir ahnen vieles in Zwischentönen
Der Regenflaneur hebt den Blick um
Zu sehen was um ihn geschieht ohne
Sich um die sichere Dame an seinem Arm
Weiter zu sorgen womit Tragödien beginnen
jens tuengerthal 16.05.2019