Kunst fordert dich ganz
Oder es ist keine Kunst
Nur kleine Hausmusik
Ohne bleibenden Wert
Wer für die Kunst lebt
Opfert sich dieser um
In der Kunst echt zu sein
Alles andere bleibt künstlich
Damit Künstler nicht nur
Künstlich bleiben müssen
Sie bereit sein alles zu geben
Sagen melodramatische Phrasen
Jenseits der Phrasen ringen die
Künstler echt und künstlerisch
Mit sich und ihrer Rolle wohl
Manchmal wirkt es künstlich
Am Ende bleiben sie immer
Handwerker mit Träumen
Die gern mehr sein wollen
Darum das Drama leben
Goethe machte einfach
Seine tägliche Arbeit
Als Geheimrat und Minister
Wenig Drama nebenbei
Schaue ich vom Ergebnis her
Lohnt weniger Drama mehr
Raubt nicht dramatisch Zeit
Sondern erledigt was nötig
Sicher schrieb Goethe mal
Den Werther in wilder Jugend
Für den er sich später schämte
Nicht literarisch sondern menschlich
Sich als Handwerker bemühen
Ordentliche Arbeit dafür machen
Schafft oft größere Kunst als die
Schwankungen des Dramas
Neben dem großen Drama
Als das manche ihr Leben
Täglich neu inszenieren bleibt
Wenig Raum für große Kunst
Was dann kommt ist zufällig
Folgt keinen größeren Plan
Soll ein Geniestreich nur sein
Hat selten längere Dauer
Manche Dichtung wirkt genial
Wo ihr das Handwerk aber fehlt
Verdankt sie sich seltenem Zufall
Ist eigentlich hohl und wertlos
Weiß nicht ob ich ein Künstler bin
Ein guter Bürger zu sein genügte
Der sein Handwerk sicher beherrscht
Ruhe und Raum braucht es sicher
Diesen für die Kunst zu verteidigen
Ist oft des Lebens größtes Drama
In dem Künstler von sich sprechen
Was oft allzumenschlich endet
Vielleicht ist der Wille dazu schon
Kunst genug im Alltag während
Andere Freiraum für sich wollen
Schenke ich ihn lieber der Kunst
jens tuengerthal 11.10.2018
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