Der Bundespräsident tut, was er muss, begrüßt die Gäste und die neuen Bürger, erklärt den Deutschen nochmal, dass wir die Einwanderer brauchen, die unseren Staat, wie er eben ist, erhalten helfen. Sonst müssten wir was ändern an den Sozialsystemen, besonders der Rente, was keine Regierung seit Bismarck ernsthaft wagte, auch wenn gern viel über die Milliardengräber ohne Perspektive gesprochen wird, geändert hat das noch nie etwas.
Also brauchen wir Einwanderung, auch weil wir schon lange zuwenig zeugen, den Spiegel auch nur konstant zu halten und unsere in Europa so exquisite Gesellschaft eben auf Wachstum ausgelegt ist, statt auf Schrumpfung und Elitenbildung, aber das ist eine andere Frage - wir brauchen sie, wir wollen sie, ergo sind sie uns sehr willkommen, quasi unsere Zukunft - im Gegensatz zu den Hartz IV Schmarotzern vor denen Mutti gerade warnt und die sie sanktionieren will mit Abschiebung, damit kein Ausländer unser gutes Hartz IV unberechtigt in Anspruch nimmt.
Abseits aller Ironie über den Run aus Rumänien oder Bulgarien auf das bei uns selbst mehr als umstrittene, geringe soziale Zuwendungsgeld, das immer noch nicht als ein Anspruch der Bürger gegen ihren Staat betrachtet wird, eben ein Bürgergeld, sondern als ein zu Zwangsarbeit berechtigendes Diktat mit verschiedenen staatlichen Erziehungs- sowie Sanktionsmöglichkeiten - zum überleben gerade genug, zum verantwortungsvollen Konsumieren zu wenig, das aber für manche Regionen noch geradezu paradiesich scheint, bis sie hier sind und noch nicht wissen, wie sie davon real überleben sollen.
Der Wunsch nach mehr Zuwanderung und Integration steht Muttis Sorge gegenüber nur nicht die falschen zu finanzieren, ja keinen Pfennig zuviel für Bettler auszugeben, vermutlich um noch genug Milliarden für die Banken zu haben, die bei der nächsten Krise, die so gewiß kommt, wie das Amen in der Kirche. Die etwas schon wesensmäßig verkniffene Märkerin, unser aller Mutti, entspricht sehr einem der häßlichsten Teile des deutschen Wesens, der Geiz ist Geil Mentalität, die sich so schnell in Fremdenfeindlichkeit wandelt mit dazugehöriger Beschränktheit, die uns schon in einen Krieg führte, den wir gegen die, gegen uns asoziale Besserwisser gern trotz aller Gegensätze vereinten nun eigentlich Freunde aus West und Ost verloren, nehmen wir mal Russland aus, dass gerade wieder zum Feind gezüchtet wird, auch nicht weiß, wie ihm geschah.
Dem gegenüber der gute Mecklenburger Pastor in Bellevue, der die populistische Pastorentochter an die gebotenen Grenzen erinnert, er gehörte auch zu den Verfechtern der Doppelpasslösung, mit der sich Migranten nicht mehr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden mussten, sondern auch soweit gewünscht, zwei behalten konnten, was ja verständlich ist und sinnvoll aber nur bedingt viel zur Integration beiträgt, wie einige behaupten - aber vermutlich liegt das nur an der deutschen Mentalität, die eine zufällige Staatsangehörigkeit allein an rassischen Merkmalen festmachen wollen.
Der Spruch, “wo kommst du denn her, du bist doch ursprünglich kein Deutscher, oder?” ist uns mit dem Blut und Boden Recht immer noch aufgewachsenen Nachkriegskindern, in Fleisch und Blut übergegangen - da haben es Chinesen, Japaner, Süd Amerikaner leichter als Amerikaner anerkannt zu werden. Hier ist die Hautfarbe noch auffällig, auch wenn Namen und Hautfarben allein der Fußballnationalmannschaft uns endlich eines besseren belehren könnten.
Andererseits, so absurd ist der Spruch ja nun auch nicht - Menschen haben unterschiedliche genetische Wurzeln in kleinen Details und das ist sichtbar, wir sehen ein wenig, wo jemand herkommt, auch wenn der deutsche Türke der dritten Generation mit dem vollen schwarzen Haar und dem dunklen Teint, breitestes Ruhrpöttisch spricht oder der Vietnamese im Hamburger Slang hochgebildet seinen Vortrag hält, dann sehen wir dennoch auf den ersten Blick, einheimisch sehen sie nicht aus, auch wenn sie es längst sind. Daran können sie nichts ändern und denken wir an unsereren verflogenen Wirtschaftsminister Rössler zurück, der eine beeindruckende Karriere vom Boatpeople Kind, das Adoptiveltern fand, zum Bundesminister hinlegte, was ganz unabhängig von seiner sonstigen politischen Leistung gilt aber doch noch bemerkt wird, weil es noch immer nicht der ganz normale Gang ist.
Menschen haben Wurzeln, sie sprechen dann von ihrem Vater- oder Mutterland im Deutschen, mal ist es das, wo sie geboren wurden, bei den Migranten der zweiten oder dritten Generation, auch mal das der Väter, Mütter oder entsprechend Großeltern. Spannend wird es, wenn die Generation mit den nun doppelten Staatsangehörigkeiten, dem doppelten Wahlrecht und dem eventuell nur noch einseitigen Wehrdienst, gefragt werden, was ihr Vaterland oder Mutterland ist, ob es mit ihrer Heimat identisch ist und was ihre Identität ausmacht.
Der gute Herr Pasor zu Bellevue hat uns also just verraten, dass wir ein Einwanderungsland sind und das auch gut so ist, wenn wir weiter so leben wollen wie bisher und das die deutsche Kultur von den Einwaderern fortgetragen und weiterentwickelt wird. Hier werden nun die Schnüffler der Leitkultur einhaken, dass es doch einen Kernbestand geben müsse, der nicht verloren gehen dürfe - sie sehen vermutlich im forttragen nur das weglaufen der ihnen kostbaren Werte, nicht die Chance zur Weiterentwicklung jenseits der Grenzen des gewohnt engen Horizontes.
Liegen diese völlig falsch, ist ihre Multikulti Furcht ein unangepasstes Überbleibsel der 80er, das sich nicht an die Zeit angepasst hat, oder ist es mehr ein Hängen an der guten alten Zeit, quasi eine manufactum Geistigkeit von verklärender Trägheit und wie ist ihr angemessen zu begegnen, fragt sich der Beobachter zwischen den Fronten, der im Berliner Alltag anderes erlebt, als in früherer Provinz - es gibt wohl keine einfache und klare Antwort in diesem Fall - die meisten der Mitbürger tendieren zur Mitte und liegen meinungsmäßig irgendwo zwischen Sarrazin und den gemäßigten Sozialdemokraten.
Trickreich mit ihrer Abwehr der Sozialschmarotzer, als Kontrapunkt zur Begrüßungsrede des Bundespräsidenten zum Thema Einwanderung lehnte sich die Kanzlerin nun, kurz vor der Wahl, nochmal weit aus dem Fenster, weiter als wir es von der sonst handlungsarmen Mutti gewohnt sind, weil sie den Populisten der AfD soviele Stimmen wie nur möglich nehmen muss, um noch eine eigene Mehrheit zu erringen - eine gegen Schulz, soviel kann wohl als klar gelten, im nebligen Verhalten der Kanzlerin, dem bereits in den Verträgen klare Grenzen gesetzt sind und über dessen Legalität demnächst wohl Komission mit dem Kandidaten ihrer Wahl vermutlich oder gar ihr selbst als Präsidentin entscheiden wird - gegen Mutti könnte keiner, sie könnte sieben Jahre in Ruhe arbeiten und den Kurs Europas bestimmen, verlöre noch real an Macht an ihren Nachfolger oder, sehr viel wahrscheinlicher, ihre Nachfolgerin, die Oberkommandierende Ursula.
Es könnte gelinge, auch weil es so naiv wie unredlich ist und den trägen deutschen Geist im Kern trifft - es kann doch nicht sein, dass wir für die zahlen müssen …. was Mutti schon für Griechenland mit Hilfe von Springers BILD und Welt, aus dem Haus ihrer Freundin Friede in Deutschland unter den weniger gebildeten Schichten und unter den nur möchtergern etwas gebildeten verteilen half, andere plapperten es in der Gier nach Auflage nach, im ganzen Land verbreitete, die Lüge von, die sollen sparen, sie verschwenden ja nur und wir müssen dafür zahlen, die wir so sparsam und geizig leben, glaubten Millionen und nahezu kein Politiker traute sich dieser billigen Lüge aufrichtig zu widersprechen.
Wir verdienen glänzend an der Affäre der Griechen, wie der Italiener und Spanier, wir bekommen Zuhause billiges Geld für unsere Banken und verteilen es für teure Zinsen gen Süden, weil es die starken Banken des Nordens sind, die einzig noch glaubwürdige Kredite am Markt vergeben und Sicherheit bieten, können sie viel und immer mehr für ihr gutes Geld verlangen, da die Krisenregionen, immer noch bis zum Hals in den Überschwemmungen an Schulden steckend, die zum größeren Teil durch die Kredite unserer Banken verursacht wurden, nur zum allerkleinsten Teil durch tatsächlich Verschwendung, da die Zins und Zinseszinspolitik in einer Spirale abwärts führt, die selbstmörderisch ist.
Auch darum geht es den anderen, wie es ihnen geht, weil wir an ihnen verdienen, sie uns teuer dafür bezahlen. Warum wir dann mit völligem Selbstverständnis der Meinung sind, es dürfe keinen sozialen Ausgleich in Europa geben, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden und die Lebensumstände zumindest einigermaßen anzupassen, ist nicht verständlich.
Es ist sowohl volkswirtschaftlich unsinnig, da unseren Hauptschuldnern und potentiellen Kunden so die Möglichkeit genommen würde, bei uns Kredite aufzunehmen und zu konsumieren, noch die Schulden, für die wir aus vermeintlich sozialen Gründen bürgen, effektiv zurückzuzahlen - dies wird neue Kreditvereinbarungen erforderlich machen, bei noch schlechteren Bedingungen für diese Staaten, die in immer engere Abhängigkeit zu uns getrieben werden in der Schraube des postdemokratischen Systems, das nur ein real existierender Finanzkapitalismus der Abzocker ist, von denen wir momentan der Größte sind, wie politisch unklug, da es Europa weiter spalten wird.
Es werden für wenige Stimmen bei der Wahl Feindbilder von europäischen Partnern geschaffen, die nicht leicht wieder aus der Welt zu schaffen sein werden. Es wäre zu hoffen, dass die Kanzlerin, das erste mal, wenn sie effektiv politisch habdelt, aus dem Fenster fällt, doch es steht zu befürchten, dass die deutschen Haupttugenden Neid und Mißgungst bestens bedient werden, die Masse, trauen wir den Kommentaren der Unflätigen in den verschiedenen Online Medien, dies bejubelt und sich endlich gerecht behandelt fühlt, weil nun nicht mehr unser gutes Geld für “die” ausgegeben wird, die es sowieso nur ausgeben, was noch in der letzten Kurve eine doppelte Pirouette dreht, die an Stumpfsinn kaum zu überbieten ist - wenn die es nicht mehr ausgeben, verdienen wir nicht mehr, die wir doppelt und dreifach an jedem ihrer ausgegebenen Euros verdienen - als Lieferant, als Kreditgeber, als Bank der Zwischenfinanzierung, als Gläubiger der von uns übernommenen Bürgschaft.
Deutschland einig Einwanderungsland ist ein ferner Traum, noch werden hier Wahlen mit Missgunst und Neid entschieden, sowie einer gehörigen Portion Dummheit - dabei festzustellen, dass es in Frankreich nicht wesentlich besser ist, im Gegentei, der dortige FN zur stärksten Kraft zu werden droht, hilft uns nicht weiter, wir sind auch Gläubiger der Franzosen und solange die, in deren Hand die Fäden Deutschlands wie Europas zusammenlaufen noch mit dem erlogenen Populismus spielt, steht es schlecht um unser Land, um Europa und die Zukunft miteinander sieht düster aus.
Glücklicherweise ist es relativ egal, was Mutti hier, sogar die CSU noch rechts überholend im Wahlkampf plaudert - entschieden wird über unsere künfitge gemeinsame Sozialpolitik in Brüssel und das gemeinsam und relativ wahrscheinlich unter dem Präsidium von Mutti oder vielleicht noch ihrer Oberkommandierenden, da ist egal, was ein Nationalstaat meint und wenn Mutti noch ihrem unziemlichen, erlogenen Scherzen im Wahkampf ein rechtliches Fundament meint geben zu müssen, kann ihr jeder nicht sehr im Europarecht bewanderte Jurist schon sagen, dass der EuGH diese Ideen schnell kassieren wird und so wird der Wahlkampf Deutschland noch ex post einiges an Strafen womöglich kosten - wie gut, dass wir Mutti haben, da wissen wir doch, wie wir dran sind als notwendig Einwanderungsland ohne Reformeifer, nur mit Sanktionsdrohungen aus der Luftblase.
jt 21.5.14
jt 21.5.14
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