Freitag, 23. Mai 2014

Von 7 Todsünden

Der Hochmut
Manchmal nennen wir ihn Stolz
Dann und wann genügt Übermut
Wem er völlig fehlt den halten wir
Für eher bescheiden fast krank
Wer nicht mutig hohe Pläne
Angeht gilt eher als Versager
Was heute die schlimmste
Sünde scheint wer wagt gewinnt
Eher als Motto taugt als Sünde
Erscheint er uns wo gescheitert
Bis dahin ist Held der Zeit uns
Nur der Erfolg ob dies schon
Hochmütig ist welche Relevanz
Sünden für endlich existente
Gottlose Wesen hat ist fraglich
Ob mehr Bescheidenheit uns
Glücklicher machte oder der
Mut zur Tat uns stärkt
Also gut ist sich die Sünde
Auflöste wie das höhere Wesen
Oder Hochmut noch immer
Vor dem tiefen Fall kommt
Der Geiz
Auch Habgier gern genannt gilt
Nicht nur für Sonderangebote
Längst als geil und wer hat will
Mehr bewahrt sorgsam was er
Noch hat nur zu Weihnachten
Wird er angeprangert um aber
In den dann Schnäppchen nur
Um so mehr kultiviert zu werden
Wir loben die Großzügigen gem
Spotten über den Geiz der doch
Normal und in vielem nötig ist
Wo alles längst seinen Preis hat
Der Unterschied zum Sparsamen
Ist hauchfein als Sünde wird es
Wohl nicht mehr gesehen wo
Schnäppchenjäger Helden sind
Ob es sich für noch Gläubige
Anders verhält im Alltag scheint
Mit Blick auf vatikanische Bank
Mehr als fraglich also ist diese
Sünde wohl entbehrlich heute
Der Neid
Häufig auch als Eifersucht gilt
Als unschön wird aber gern
Toleriert soweit sie als Ausdruck
Echter Liebe gilt was beides
Zum absurden führt insofern
Besitzen und Missgunst das
Gegenteil von Liebe immer ist
Spannend wäre wie dies zum
Grundsatz der Treue passt
Warum diese ein Gebot ist
Wo die Eifersucht als Sünde gilt
Glücklicher macht die Toleranz
Der Eifersucht sicher nicht
Vielleicht wären viele glücklicher
Wo sie einfach mehr vertrauten
Egal was wem Sünde ist
Der Zorn
Bricht als Wut oder Rachsucht
Unerwartet meist aus gerade
Im Verhältnis von Frau und Mann gerne auch provoziert
Um Grenzen zu erfahren doch
Oft geht dies schief da gerade
Der Zorn die Grenzen übertritt
Warum die Frage bleibt ob der
Zorn Ausdruck der Natur ist
Sie nur konzentriert oder eher
Die Abwendung von dieser
Was wohl von Wesen zu Wesen
Sich unterscheidet und dennoch
Ist der unkontrollierte Zorn wohl
Immer noch eine Sünde jedoch
Zeigte sich just der Außenminister
Im vollen Zorn und fand als
Bisher eher Langweiler mehr
Aufmerksamkeit und Zuspruch
Als seriös kontrolliert je wodurch
Im Ergebnis Zorn wohl lohnt
In einer Zeit die das Gegenteil
Ständig lebt immer mehr
Politische Korrektheit gefordert
Wird gilt der Ausbruch als echt
So verschwimmen auch hier
Langsam die Grenzen von
Sünde und Ideal
Die Wolllust
Hat als Gegenstück die Prüderie
Die heute eher als Sünde gilt wo
Freiheit in der Lust normal ist
Wird die Lust an sich nicht mehr
Als Sünde begriffen dafür mehr
Ihr Kontext kriminalisiert wird
Soweit es Kinder betrifft sind
Sich die Menschen sehr einig
Unter Menschen des gleichen
Geschlechts ist hier normal
Was östlicher noch als Straftat
Schwer geahndet wird lebt die
Arabische Welt in einem Kokon
Des offiziellen der hinter Türen
Um so intensiver ausbricht
Gleiches ist in katholischen
Gebieten zu beobachten wo
Die verborgene Sexualität eine
Größere Rolle als in den eher
Reformiert Liberalen oder völlig
Freien atheistischen Regionen
So könnte die Todsünde der
Wolllust bewusst gewählt sein
Das Gegenteil zu erreichen
Was wo wir auf das Ergebnis
Schauen an der Kinderzahl
Gemessen erfolgreich scheint
So ist diese Sünde wohl nur
Dialektisch zu verstehen
Gewollt gewollt zu werden
Die Völlerei
Als Maßlosigkeit in einer vom
Gesundheitswahn getriebenen
Gesellschaft wohl die noch
Immer schlimmste Sünde
Gilt auch als Genuss wobei
Die Grenzen verschwimmen
Dennoch bleibt hierbei von
Vielen Orten angegriffenen
Von Gesundheitsaposteln
Immer gern gemahnt sowie
Immer stärker von Veganern
Die fast militant wider die
Völlerei von Fleisch tönen
Zu den steten Mahnern
Gehören heute die Mediziner
Die uns mit täglich neuen
Erkenntnissen mahnen was
Heute gesund oder Krebs
Erregend ist was sich gern
Tageweise widerspricht
So ist die Völlerei heute
Sehr wechselhaft kaum noch
Als eine Sünde sich findet
Sondern eben täglich neue
Orientierung sich suchen muss
Weiß keiner wann er Sünder wird
Die Trägheit
Während Zeit Geld wurde
Ist Trägheit ein klarer Verlust
Schneller sein ist ein Gewinn
Bis zum Burnout wenn wir
Unsere Grenzen ungefragt
Kennenlernen plötzlich die
Langsamkeit entdecken müssen
Als Wert an sich fraglich nur
Ob die verordnete Trägheit
Zum Verlust wird also Sünde
Im Sinne des Mehrwert oder
Eine Werterhaltung ist oder ob
Es nicht Zeit wäre das System
Infrage zu stellen was uns zur
Trägheit zwingt um zu genügen
Oder nicht umgekehrt die
Ruhe finden können die Kunst
Bleibt und Trägheit weniger
Sünde als eine Tugend wurde
So zeigt sich am Ende des Blicks
Auf die Todsünden wie fern uns
Manches ist wie anderes nun
Viel wertvoller wurde einige
Im Übergang noch wechseln
Verhalten sich sogar völlig
Umdrehte im Wert
Es bleibt die Frage offen
Ob sich der Mensch änderte
Oder nur unser Blick auf
Unsere Welt in Bewegung
Sünde noch ein Wert ist
jt 22.4.14

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