Samstag, 22. März 2014

Teilchen auf chinesisch

Nun haben die Chinesen
In der Nähe der Australier
Ziemlich nah sogar
Denn was sind 120km im
Wilden Meer in zehn Tagen
Oder mehr bei Strömung
Sturm und Wellentosen
Ein Nichts geradezu
So scheinen die nun
Internationalen Schrotthändler
Endlich fündig geworden
Verkünden es mit Bildern
Die dem Laien ähnlich
Einleuchten wie Ultraschall
Und seltsam genug
Freuen sie sich
Über den Fund der nun
Gewissheit bringen soll
Wo Flugzeug und Menschen
Blieben allein was nutzt es
Werden wir nun Passagiere
In Seenot im Umkreis erwarten
Die sich schon gegenseitig aßen
Oder ist wo Schrott liegt
Einfach nichts zu erwarten
Begraben wir mit Sicherheit
Nur die letzte Hoffnung
Es könnte anders sein
Wem das nutzt
Ob manchmal Glaube nicht
Glücklicher macht und bloße
Hoffnung schöner sein kann
Als alle Wirklichkeit deren
Wahrnehmung stets relativ ist
Wer mag möge nun einfach
Die Nachrichten abschalten
Sich die Welt so machen
Wie sie ihm gefällt
Die Teile sind Schrott
Von irgendwas
Der Flieger ist heil gelandet
Die Passagiere bleiben als
244 Robinson Crouseaus
Für immer auf ihrer Insel
Ist nichts als Aberglaube
Vermutlich aber was es
Ändert ist die Haltung
Zu etwas was uns
Eigentlich nichts angeht
Der Tod also um den sich
Aber Blüten des Aberglauben
In wildester Pracht ranken
Erscheint zunächst übermächtig
Dies relativiert sich mit der Zeit
Darum kann es gut sein
Wenn manche eine Insel haben
An die sie glauben bis sie wieder
Merken das Leben ist immer
Noch schön auch ohne
Bis also manche merken
Der Tod geht uns gar nichts an
Wer Tod ist leidet nicht
Wer lebt sollte es lieber nicht
Mag es eine Insel geben
Danach können ja die
Immer noch unselbständigen
Ihre Angehörigen in den Himmel
Einziehen lassen wenn es hilft
Sich besser zu fühlen
Lassen wir also die
Teilchen auf chinesisch treiben
Sie könnten auch Müll sein
Machen wir uns die Welt
Wie sie uns gefällt denn die
Wirklichkeit ist egal
Solange wir glücklich sind
jt 22.3.14

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