Sonntag, 26. Oktober 2025

Lektürentagebuch 26.10.25

Lektürentagebuch 26.10.25

Schon in der Nacht weiter gelesen in
Illies wenn die Sonne untergeht über die
Flucht von Heinrich Mann aus Berlin
Wo er gerade als Vorsitzender der

Preußischen Akademie für Dichtung
Von den Nazis abgesetzt wurde was
Der Zeitpunkt war wo er merkte dass
Es nun Zeit zu gehen für ihn war

Währenddessen feiern seine Nichte
Wie sein Neffe einen rauschenden Ball
Zum Jubiläum der Pfeffermühle des
Kabarett von Erika Mann und ihrer

Freundin Therese Giehse haben 
Erika und Klaus im Poschi dieses
Wunderbare Fest veranstaltet von 
Dem Klaus erst gegen sieben mit

Seinem Liebsten er als Kardinal ganz
In rot verkleidet die Treppen hinauf
Stolpert wo klein Monika gerade mit
Dem Hausmädchen frühstückt

Während die völlig betrunkene Erika
Schon vorher im Kinderbad einschlief 
Die vorher noch als Harlekin über ihr
Jubiläumsfest gestolpert war

Lange ausschlafen konnten sie nicht
Weil sie zum Tee im Hause Pringsheim
Geladen waren was aber noch fast 
Zehn Stunden nach Ende war Zeit genug

So sind manche kleine Unstimmigkeiten
Auch in den Bericht über die Pringsheims
Die geliebten Großeltern die sie als Eltern
Von Katia Mann doch auch waren 

Hier erinnert Illies der ja auch im Bereich
Kunst seinen Erfolg schon suchte an die
Berühmten zeitgenössischen Künstler
Welche sich im Haus Pringsheim finden

Die Großmutter als Tochter der bekannten
Frauenrechtlerin Hedwig Dohm wird aber
Wieder zu schlicht in die Schublade nur 
Gesteckt die ihr wenig Raum nur lässt 

Warum wird das Gemälde von Kaulbach
Mit den Pringsheim Kindern als Pierrots
Hier nichtmal erwähnt nur indirekt was
Vieles besser noch erklären würde

Dort war Katia die jüngste noch von
Vielen Kindern aber 1933 sollen noch
Klaus und Erika die ältesten Enkel mit
Fast dreißig gehorsam antanzen

Dies ist deutlich wohl den Aufzeichnungen
Aus dem Tagebuch von Katias Mutter 
Entnommen das ein schlichtes Bild der
Beiden Pringsheims nur zeichnet

Das Alfred und Thomas sich nicht
Schätzten und aus dem Weg gingen 
Ist angesichts von Alfreds langer auch
Korrespondenz mit Richard Wagner

Ohne weitere Begründung seltsam
Auch wenn bekannt ist dass dieser es
Bedauerte dass Katia ihr Studium der
Mathematik unterbrach ist dies nun

Bereits über dreißig Jahre her und
Die geteilte Bewunderung Wagners
Lässt die Bemerkungen zum Thema
Doch eher unglaubwürdig scheinen 

Die kurze Notiz zu Golo Mann der
Zur Erholung vom Examen an der
Universität Göttingen mit seinem
Freund nach Weimar fährt ist mager 

Zwar ist die Gleichzeitigkeit hier nett
Schafft einen größeren Zusammenhang
Aber die Erschütterung über den Staub
Im Goethehaus ist doch etwas dünn

Das Treffen von Heinrich und Thomas
In Paris wo Thomas natürlich als Gast
Im Hotel Majestic residiert ist wieder
Eine Kolportage bekannter Vorurteile 

Die alten Konflikte werden kurz gestreift
Doch zu einseitig und parteiisch auch
Wie dazu noch teils sachlich falsch
Was die Funkstille zwischen ihnen betrifft

Die Abrechnung die Thomas mit Heinrich
In den Betrachtungen führt zeugt von einer
Alten Differenz die nur teils gelöst wurde 
Trotz Bekenntnis zur Republik von Thomas

Ist ein Teil der Unterschiede zwischen den
Beiden ungleichen Brüdern die beide mit
Unterschiedlichem Erfolg Autoren wurden 
Während Heinrich beim Film große Erfolge

Feierte mit Untertan und Professor Unrat
Bekam Thomas den Nobelpreis was zur
Literarischen Qualität genug sagen könnte
Doch Illies muss sich wieder erheben 

Der Kühlschrank Thomas bestätigt die
Bekannten Vorurteile mit sogar für den
Literarisch schlichteren Heinrich dabei
Eher zu platten Worten ohne Nutzen

Hier wird einseitig Meinung gemacht
Bekannte Vorurteile gepflegt statt die
Quellen konstruktiv kritisch zu nutzen
Auch da wäre mehr möglich gewesen

Der kurze Ausflug zu Monika Mann die
Auf Wunsch des Vaters einen Tag nach
Dem Termin zur Welt kam um nicht mit
Thomas den Geburtstag zu teilen

Dient wieder der einseitigen Pflege
Der Vorurteile über das kühle Haus
Mann in dem lieber Geld gegeben
Wurde statt der so ersehnten Zuneigung

Das klingt eher nach den Tipps aus
Früher sogenannten Frauenmagazinen
Mit Psychoanalyse aus dem Baukasten
Und Traumaferndiagnose dazu 

Das alles ist bisher eher ärgerlich eine
Bloße Pflege der Vorurteile gegen die
Vernünftig zu argumentieren doch eher
Vergebene Liebesmüh sein dürfte 

Hier wird ein Bestseller gebastelt der
Die bekannten Vorurteile im lockeren
Ton nur pflegt keinem gerecht wird
Aber nett plaudernd dabei unterhält

Bisher weiß ich nicht wozu es dieses
Buch außer zur Pflege der Vorurteile
Unbedingt braucht gebe ihm aber noch
Eine Chance bis nach Südfrankreich

Dieses Buch wird sicher bei einer 
Mehrheit der Leserinnen große 
Befriedigung wecken weil es die
Alten Vorurteile über Mann so

Nett plaudernd bestätigt ohne
Das Werk oder anderes kritisch
Gar wissenschaftlich zu betrachten
Es ist ein nettes Geschwätz nur 

Es scheint zu diesem Jubiläum
En Vogue zu sein Thomas Mann
Vom Sockel stoßen zu wollen statt
Ihn sachlich inhaltlich zu würdigen

Wer wirklich an Thomas Mann als
Autor interessiert ist und nicht nur
Billigen Tratsch lesen will dem sei 
Dieter Borchmeyer eher empfohlen

Werde mit Freude weiter die Fehler
Illies aufzuzeigen versuchen um
Dem schlichten Thomas Mann Bild
Etwas anderes entgegenzusetzen

Genug gewütet und verrissen heute
Den Rest lese ich lieber in Ruhe den 
Humorvollen Meister selbst für mich
Statt erwartungsgemäß zu loben 

Auf diesen erwartbaren Ärger nun
Im Geist von Thomas Mann eine
Zigarette im stürmischen Herbst
Zu rauchen scheint angemessen 

jens tuengerthal 26.10.25

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