Lektürentagebuch 23.10.25
Bei Joseph und seine Brüder lässt der
Wieder geniale Thomas Mann nun Mut
Mit Joseph sich in ihren Gemächern treffen
Wobei sie sich im Stil seiner Heimat anzog
Joseph zeigt darin ein leichtes Befremden
Dies an ihr zu sehen flüchtet sich noch in
Ein artiges Kompliment auf ihre Nachfrage
Ob es ihr steht und meint ihr stünde alles
Die daraufhin beleidigte Mut meint es sei
Wie ein Kleidertausch zu seinen Ehren
Mit dem alle Unterschiede wegfielen was
Joseph aber nicht sehr anheimelnd findet
Der tollkühne Sklave Joseph meint sogar
Dazu es sei taumelhaft und ließe die
Gottes Besonnenheit unerfreulich fallen
Worauf Mut meint sie hätte es verfehlt
Sie war tief gekränkt weil er scheinbar
Nicht verstand welches Opfer sie ihm
Brachte was er sehr wohl verstand und
Sie fragte ihn nur was es neues gäbe
Ein andermal hat sie am Ende ihres
Empfangsraumes im Frauenhaus eine
Statue von Ré dem asiatischen Sonnengott
Aufgestellt und lenkt seine Aufmerksamkeit
Auf sie der es längst bemerkt hatte nur
Dezent zu den Geschäften übergehen will
Mahnt sogar was ihr Mann dazu sagte
Worauf sie meint der Pharao sei höher
Dies begründet sie mit Sätzen die so
Schnell und präzise kommen dass sie
Wohl vorher genau überlegt waren
Als sie die Überraschung plante
Vor dem geschäftlichen will sie noch Ré
Mit ihm gemeinsam räuchern also auf
Gut ägyptische Art huldigen mit ihm
Der das als Jude lieber nicht will
Einem Konflikt dabei zu entkommen
Schlägt er vor dass er ihr dabei nur
Ministriere oder assistiere was auch
Nach seinem Glauben gestattet ist
Sie hofft durch diese Huldigung ihm
Nah zu kommen ihm auf diese.Art
Ihre Liebe zu gestehen was er spürt
Der versucht geschäftlich zu bleiben
Immer stärker wird der Mut von Mut
Ihm ihr Gefühl zu entblößen sich ganz
Emotional nackt einander zu zeigen
Was Joseph immer mehr fürchtet
Dabei versteckt er sich wie Mann es
Treffend formuliert hinter dem Feigenblatt
Der nötigen Geschäfte an die Vertreibung
Aus dem Paradies dabei denkend
Sie lenkt das Gespräch auf seine Mutter
Von der er wohl sichtbar die Schönheit
Seiner Augen erbte die alle verzaubern
Wie sie und wie Verliebte eben reden
Dies dürfe nicht verwundern weil die
Verliebtheit eine Krankheit sei wenn
Auch eine gesunde wie Schwangerschaft
Oder Wehen aber wie diese gefährlich
So waren die Sinne von Mut getrübt und
Trotz ihrer großen Bildung war sie wie
Benebelt dabei aufgrund ihrer Stellung
War für sie völlig unvorstellbar dass
Ihr Benehmen gegen den Adel wie den
Guten Geschmack verstoßen könnte
Hielt aus Gewohnheit alles was sie sagte
Für unumstößlich und damit auch gut
Weil sie sich dabei ihres Zustandes aber
Nicht bewusst war konnte nur missliches
Dabei herauskommen wie Mann treffend
Die für Joseph peinliche Situation zeigt
Joseph der selbst früher eitel auf seine
Schönheit war sind diese Komplimente
Die sonst ein Verliebter seiner Geliebten
Macht sehr unangenehm auch als Mann
Spannend sind dazu die Ausführungen
Von Mann über das Wort Herrin in dem
Der Herr noch steckt und wie nun ihre
Komplimente seine Männlichkeit ankratzen
Diese zeitlosen Dialoge zwischen den
Geschlechtern die hier 3000 Jahre alt
Nach der biblischen Geschichte wären
Offenbaren uns viel immer gültiges
Gerade in Zeiten in denen wir auch
Sprachlich die Rollen der Geschlechter
Immer mehr infragestellen ist dies ein
Auch politisch wieder aktuelles Thema
Auch wenn Thomas Mann sie etwa in
Den dreißiger Jahren schrieb nur die
Geschichte ins alte Ägypten legte
Hat sich daran nie etwas geändert
Kapitel 10 in den Buddenbrooks besteht
Aus drei Briefen zunächst ein wieder
Überschwänglicher von Herrn Grünlich
An seine verehrte Antonie mit einem Ring
Er versichert ihr seine Liebe erinnert
Sie an ihr halbes Ja im Landschaftszimmer
Ist wieder aufdringlich dreist dabei was
Bei der verliebten Tony Wirkung zeigt
Angewidert vom schmierigen Grünlich
Schreibt sie ihrem Vater und schickt den
Billigen dünnen Ring gleich mit und
Gesteht zugleich ihre Liebe für Morten
Daraufhin kommt der längere Brief ihres
Vaters der sie an ihre Pflichten erinnert
Als Tochter aus gutem Hause dabei die
Geschichte mit Morten nicht ernst nimmt
Bösartig perfide appelliert ihr Vater an ihr
Gewissen weil Grünlich gedroht hätte sich
Umzubringen sollte sie ihm ihre Hand nun
Endgültig verweigern solle sie überlegen
Könnte sie einst vor einem höchsten
Richter den Tod des Grünlich verantworten
Nur weil sie ihm ihre Hand verweigerte
Er hoffe sie wisse was ihre Pflicht sei
Diese Form der emotionalen Erpressung
Durch den längst in finanzieller Notlage
Befindlichen Grünlich die ihr Vater noch
Moralisch christlich verstärkt ist ekelhaft
Tony hat das richtige Gespür und will
Was ihr gut täte woran der Vater sie mit
Moralischer Erpressung die er in einen
Christlicher Mantel verkleidet hindern will
So soll die Tochter ihrer Pflicht folgen
Statt ihren Gefühlen die der Vater als
Nicht ernst zu nehmen abtut was mich
Heute noch wütender macht als damals
Vielleicht weil ich selbst Vater bin der nie
Auf die Idee käme seiner Tochter ihre
Liebe ausreden zu wollen oder weil ich
Den Verlauf der Geschichte gut kenne
Doch wie realistisch spiegelt diese Szene
Das Leben vieler Frauen lange Zeit die
Verheiratet wurden weil die Familie das
Erwartete damit sie versorgt waren
Es geht bei der standesgemäßen Ehe
Nicht um große Gefühle sondern eine
Passender Verbindung und mit dem
Rest wurde sich pflichtgemäß arrangiert
Ob die Verbindung von Familien eine
Große romantische Liebe braucht oder
Einfach gut funktionieren soll scheint
Angesichts heutiger Scheidungen aber
Vielleicht der Frage wert zu sein doch
Auch dies Tonys Vater zugute gehalten
Bliebe die moralische Erpressung die
Ihr weiteres Leben prägen sollte
Was für eine Moral und Religion ist es
Die so etwas gutheißen kann auch wenn
Die Appelle von Tonys Vater völlig dem
Geist der Zeit noch entsprachen
Aber was wären Romane langweilig
In denen sich alle Protagonisten stets
Für das moralisch Gute und Richtige
Statt drohender Katastrophen entschieden
Völlig unrealistisch wäre das wohl auch
Wenn sehr vernünftig und positiv ist es
Thomas Mann gelungen in dieser Szene
Die Leser stark emotional mitzureißen
Hans Castorp kämpft gegen den immer
Stärkeren Schneesturm der alles um
Ihn in dichtes weiß taucht das endlich
Zurück ins Tal zu finden unmöglich machte
Er kann kaum die Augen offen halten
Dreht sich mühsam zwischendurch um
Ein wenig Luft holen zu können weil der
Wind der von Südwest kam alles ergriff
Entsprechend verirrt er sich immer mehr
Fährt plötzlich herab wo es doch nun
Eigentlich hinauf gehen sollte nach
Seiner Vorstellung von Orientierung
Er sah nahezu nichts und musste sogar
Zwischendurch die Augen schließen weil
Der Schnee überall hin stürmte und war
Geblendet von dem weiß um sich
Nur begraben werden wollte er nicht
Unter der hexagonalen Regelmäßigkeit
So viel Ingenieurswille war noch in ihm
Während sein Herz im Kampf hoch schlug
An die Nomaden der Wüste denkend
Die sich im Sandsturm unter ihrem Burnus
Verstecken bedauert er ernsthaft keinen
Solchen zu haben zunehmend verwirrt
Mit großen Worten beschreibt Mann hier
Das Gefühl der Verlorenheit seines
Protagonisten in der Natur der anfängt
Mit sich zu reden noch etwas zu tun
Ein kleines wildes Naturabenteuer in
Der sonst so feinen.Kulturgeschichte
Des alten Europa im Sanatorium das
Eben im Hochgebirge der Alpen liegt
Eine ungezähmte Natur ergreift den
Menschen der sich plötzlich auch der
Grenzen seiner Kraft bewusst wird was
Mit Humor und Spannung beschrieben
Noch die Geschichte über die deutsche
Kuckucksuhr bei Asfa-Wossen Asferate
In Deutsch vom Scheitel bis zur Sohle
Gelesen dem äthiopischen Prinzen
Plaudernd erzählt uns der Autor wie er
Zu seiner ersten Kuckucksuhr kam beim
Jährlichen Rot-Kreuz-Fest auf der Wiese
Seiner Majestät mitten in Addis Abeba
Dort errichteten alle diplomatisch
Vertretenen Länder ihre Zelte die
Kaiser Haile Selassie dann besuchte
Um in jedem ein Geschenk zu erhalten
Der Autor lief mit anderen Kindern des
Hofes im Schlepptau seines Onkels des
Kaisers mit der nach jedem Zelt die neuen
Geschenke an die Kinder weitergab
So war er zu seiner echtem Schwarzwälder
Kuckucksuhr gekommen die sogleich einen
Ehrenplatz in seinem Elternhaus erhielt
Mit Begeisterung hatte er sie bestaunr
Wie alle Stunde der Kuckuck auftauchte
Um dann die Geschichte der Kuckucksuhr
Zu erzählen die aus einem Wettbewerb
Entstand in ihrer klassischen Form
Mit dem Bahnwärterhäuschen wie dem
Hölzernen Eichenlaub dazu das dieses
Noch umrahmt und wie er einmal eine
Manufaktur dort selbst noch besuchte
Dort wurde dem Autor dann die genaue
Mechanik der Pfeifen und Federn erklärt
Die dieses Kunstwerk zum klingen brachte
Was zum deutschen Exportschlager wurde
Eine besondere moderne Version wurde
Putin bei seinem Besuch von Merkel noch
Geschenkt die diesem so gefiel dass der
Kreml noch zwei Exemplare bestellte
Die Kuckucksuhr die er als Kind ins
Haus seiner Eltern brachte verschwand
Leider nach einigen Tagen wieder spurlos
Keiner wusste danach wohin sie war
Dies wird mit humorvollem Zwinkern
Wie der Vermutung erzählt dass nicht
Alle diese Uhr so liebten wie er auch
Wenn es immer hieß keiner wisse was
jens tuengerthal 23.10.25
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