Dienstag, 29. Juli 2025

Lebenstraum

Lebenstraum

Früher träumte ich noch davon
Einmal Haus und Garten mit einer
Familie darin zu haben um das
Gefühl zu haben alles erreicht
Zu haben heute lache ich darüber

Es war die schlichte Imitation dessen
Was die Familie mir vorgelebt hatte
Ohne es kritisch zu hinterfragen schien
Traumhaft was gewohnt und bekannt
Heute als Stadtbewohner ist es absurd

Fand Gartenarbeit schon immer lästig
Wahnsinniger Aufwand für wenig im
Ergebnis auch wenn ein geliebter
Garten wie verwunschen damit
Natürlich wunderschön sein kann

Gerade bei einer Geliebten erlebt
Die ihren Garten wie die Arbeit darin
Liebt was spürbar an dessen Schönheit
Dachte ich an das alte Ideal wieder
Sah Vater und Großvater vor mir

Beide bis zur völligen Erschöpfung 
Darin schwitzend ackernd solange 
Es ihnen noch körperlich möglich war
Denke an das Cicero Zitat dazu wonach
Garten und Bibliothek alles sind 

Am liebsten bin ich heute in meiner
Bibliothek auf dem Diwan oder im
Sessel beim Tee lesend im Reich
Der Bücher und Geschichten tief
Versunken und davon gefesselt

Mit dem was ich um mich habe
Ist der Traum vom Leben damit
Wirklichkeit geworden und ich
Brauche und will nichts mehr
Als Zeit und Ruhe zum lesen

Manchmal noch träume ich von
Einer mit der ich dies voller
Liebe und Lust daran teilen kann
Doch bin gerne auch alleine 
Glücklich und zufriedener ohne

Den Traum lesend zu leben wie 
Damit zufrieden zu sein ist für mich
Ausdruck von tiefem Glück das im
Leben alles mögliche erreicht hat
Was zu finden die höchste Kunst ist

Ob dauerhafte Zufriedenheit mit
Einer Frau möglich sein könnte 
Oder diese ständig Veränderung
Brauchen um zufrieden zu bleiben
Bin ich mir bis heute nicht sicher

Die Träume auf einen kleinen Raum
Reduzieren zu können wie damit ohne
Wem zu schaden zufrieden zu sein
Scheint mir ein höheres Ziel zu sein
Das auch die Bedürfnisse beschränkt

Mit weniger ist mehr was immer gilt
Außer für Bücher in meiner Bibliothek
Glücklich zu sein ist eine langfristig
Nachhaltige Perspektive die dazu
Helfen kann die Welt zu retten

Nichts mehr unbedingt machen wollen
Nirgendwo mehr dringend hin zu müssen
Sondern mit sich zufrieden zu sein
Scheint mir was die Welt mehr bräuchte 
Weil am Ende immer weniger mehr war

Lass uns mal eben die Welt retten mit
Immer weniger statt mehr wäre eine
Aufforderung zur Entspannung die
Mit nahezu nichts alles erreichen kann
Sich mit immer weniger zufrieden gibt 

jens tuengerthal 29.7.25

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