Montag, 21. Juli 2025

Lektürentagebuch 21.7.25

Lektürentagebuch 21.7.25

Im vierzehnten und damit letzten Kapitel
Des Ersten Teils kehren Jules und Jim
Nach Paris zurück wo sie ein Appartement
Für Jules mieten und ein Doppelbett bauen

Vom Bau dieses Bettes habe ich schon
Einiges auch bei Franz Hessel gelesen
Schön nun die andere Seite zu lesen
Ein vollständiges Bettbild zu bekommen

Dazu besorgen sie die beste Matratze
Von ganz Paris wen immer er da nun
Betten wollte hatte Jules letzter Roman
Erfolg und Jim ein französisches Abenteuer

Gemeinsam fuhren sie in die Bourgogne 
Im inzwischen schon Herbst in das hier 
Haus von Jules Mutter der dort Hasen 
Schoss die Jules dann auf ammelte

Als sich am Himmel eine Wolke aus
Raben zeigt fordert Jim Jules auf sich 
Getarnt wie ein verletztes Tier zu bewegen
Und die Rabenwolke kreiste bald über ihm

Dann schoss die Wolke wie ein plötzlicher
Wirbelwind auf Jules herab und Jim der 
Sich im Busch verborgen hatte sprang
Aus diesem und musste zweimal schießen

Bis die Raben wieder das Weite suchten 
Jules war zufrieden mit der Erfahrung
Gemeinsam besichtigten sie romanische
Kirchen und beschworen dort noch Lucie


Bei den Buddenbrooks wurde nun auf
Großbürgerliche Art im vierten Kapitel
Gestorben erst Antoinette Buddenbrook 
Die geborene Duchamp aus Hamburg

Sie raffte ein Darminfekt hinweg gegen
Den auch ein wenig Franzbrot wie ein
Wenig Taube nicht halfen und ihr Gatte
Saß an ihrem Bett und sagte wie kurios

Das Haus war mit Gästen gefüllt alle
Feierlichkeiten liefen dezent ordentlich
Dann überschrieb der alte Buddenbrook
Seinem Sohn die Firma auch formell 

Danach betrat er die Räume seines 
Kontors nie wieder baute schnell selbst
Immer weiter ab so machte im März ein
Kleiner Schnupfen ihn bettlägrig 

Nun stand die Familie um sein Bett
Er nahm freundlich Abschied mit
Kleinen Ermahnungen noch für jeden
Um sich mit einem kurios umzudrehen 

Dann kam Gotthold zu seinem Bruder
Fragt diesen ob der Vater im Tode ihm
Zumindest gnädig gewesen wäre was
Der jüngere Bruder leider verneinen muss

Als neuer Inhaber und Geschäftsführer
Der Firma Johann Buddenbrook müsse 
Auch er leider hart bleiben und dennoch
Kommt Gotthold dann zur Beerdigung 

Dazu bringt er sogar seine Frau die vom
Alten missachtete Demoiselles Stüwing
Wie seine drei großen Töchter noch mit
Um auf der Rückfahrt mit dem Bruder

Die Kutsche allein zu teilen seinen Frieden
Zu erklären und seine Absicht mit dem
Erbe wie dem Verkauf der Leinenhandlung
Erlösten endgültig nun zu liquidieren

Im Frühstückszimmer in der Mengstraße
Genehmigen sich die beiden Brüder noch
Einen gemeinsamen Cognac von der
Frühlingsluft im Frack etwas fröstelnd

Dann verabschiedet sich Gotthold das
Immer Problem der Familie freundlich
Auch von den Kindern und erschien
Zum Kindertag künftig bei Krögers

Der Tod ist kein Drama sondern der
Lauf der Dinge und gut was doch
Eine schöne Aussicht ist zumal er hier
Sogar so etwas wie Frieden stiftete

Die Familie folgt den Ritualen die so
Viel erledigen lassen dass für Trauer
Eigentlich keine Zeit bleibt und wenn
Zeit kommt ist alles schon relativiert

Während bei Marcello Fois der Tod
Auf Sardinien ein großes Drama ist
Wird er in Lübeck dezent erledigt
Eben in üblicher Ordnung integriert 

So kenne ich es auch aus meiner
Familie und finde das angenehm
Die einzelne Existenz trotz allem
Nicht so wichtig noch zu nehmen 

Alle Kulturen haben ihre Tradition
Mit dem Tod umzugehen auch ihn 
Als Teil des Lebens zu erledigen
Wie die Reste zu entsorgen

Die Formalien halten dabei alle
Beteiligten vom nachdenken ab
Irgendwie muss es ja weitergehen
Das ist ohne Drama beschrieben

Während bei Fois der Tod sich mit
Großem Drama abspielt kann Mann
Zwei Großeltern in einem Kapitel
Erledigen und korrekt beerdigen

Nebenbei noch den Familienfrieden 
Fördern zu können macht den Tod
Der Alten im Ergebnis zu einem auch
Freudigen Ereignis für alle die blieben 

So gesehen gibt also auch das Ende
Das nach der Natur eben kommt noch
Hoffnung was mich als schlichten Leser
Glücklicher macht als katholische Dramen

Der Tod kommt eben und erwartet uns
Alle irgendwann hoffentlich ohne jedes
Drama dafür lieber ein Ende in Frieden
Wo nötig auch bei einem Cognac dazu

jens tuengerthal 21.7.25

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