Lektürentagebuch 20.7.25
Noch am frühen Morgen als schon
Die Sonne aufging mit Jules und Jim
Wie ihrer Reise nach Griechenland
Begonnen die sie gründlich vorbereiten
Studieren in den Bibliotheken alles über
Tempel Säulen und Kultur was auch
Immer daran so faszinierend sein soll
Angesichts der Stadt die sie verlassen
Fand die große Griechenlandliebe ja
Immer schon eher rätselhaft auch
Wenn die Antike mit Epikur einen der
Größten Denker noch hervorbrachte
Doch was diesen ausmacht ist in Paris
Wie in Berlin genauso wenn nicht noch
Besser lesbar der Garten des Epikur
In dem Männer und Frauen verkehrten
Als erste und letzte philosophische Schule
Bis zu den Existentialisten gleichberechtigt
Ist leider Geschichte und das Land ist von
Zuviel Holzraub völlig verkarstet dazu
Die Überfahrt wird die Hölle für sie bei
Sturm kotzen sie fünf Tage lang um dann
Endlich in Athen die Museen mit Schätzen
Der Antike zu besuchen die genauso
Wenn nicht noch schöner in Berlin und
Paris betrachtet werden könnten dazu
Sind die Versuche Frauen zu treffen
Bei beiden eher weniger erfolgreich
Echte Griechen lernen sie kaum kennen
Dafür reichlich alle sonst europäischen
Ausländer in schlechter Athener Luft
Fühlen sie sich dem Ursprung nah
Dann kommt sie noch Jules Freund
Albert besuchen ein Maler der sich
Hervorragend in der griechischen
Geschichte dazu noch auskennt
Humanistische Bildung bezieht sich
Zu gerne auf griechische Sagen um
Ihr Wissen zu offenbaren auch wenn
Dies nichts als Einbildung nur bleibt
Er referiert pausenlos was Jules
Mit großer Wissbegier aufsaugt
Während es Jim langsam nervt
Bis es beinah zum Eklat kommt
Albert breitet seine völlig absurden
Rassistischen Theorien aus worauf
Jim ihn fast verprügelt hätte nur
Jules Anwesenheit noch beruhigte
Dieser Hinweis auf das was im damals
Deutschen Reich bald normal wurde
Wie der angemessene Umgang damit
Stellt heute die gleichen Fragen wieder
Während Albert weiter reist kehren
Jules und Jim nach Paris zurück mit
Dem Gefühl den Offenbarungen der
Göttlichen ganz nah gewesen zu sein
Vermutlich braucht es diese Brücke zum
Aberglauben die Strapazen einer Reise
Vor sich rechtfertigen zu können die sie
So zumindest geistig so weiterbrachte
Habe es gelesen und fühlte mich dabei
Wieder bestätigt in dem Gefühl dass
Reisen die überflüssigste Tätigkeit ist
Die mit Bildern außen innere Leere tarnt
Auch der Reisebericht von Robert Byron
Zum Athos langweilt mich meist nach
Wenigen Seiten schon wie die große
Bewunderung der Antike mir fremd ist
Natürlich gab es dort große Schulen
Des Denkens bis Christentum wie
Nach ihm der Islam alle verblödeten
Das ist was uns bis heute noch blieb
Das Grauen nach ihnen begründet
Keinen höheren Respekt noch für eine
Fragwürdige geistige Tradition und die
Suche nach Göttern führt nirgendwo hin
Ihr vorheriger Besuch in Sizilien hatte
Doch genug Beispiele antiker Kultur
Die Weiterreise scheint mir angesichts
Des kulinarischen Abstiegs nie lohnend
In der einundreißigsten Erzählung aus
Dem Papageienbuch geht es darum wie
Rastilila ihre vier Liebhaber die sie im
Haus versteckt verleugnet vor ihrem Mann
Die vielfältig geliebte Ehefrau des
Kranzwinders hatte den Bürgermeister
Einen jungen Kaufmann den Nachtwächter
Wie einen Heerführer als Liebhaber
Begierig wie ihr schöner Körper war
Hatte sie alle vier hintereinander zu
Sich geladen um ja genug auch von
Ihnen die nichts ahnten zu bekommen
Dann kommt zufällig ihr Ehemann mit
Zahlreichen Freunden um gleichzeitig das
Fest der Ahnen gemeinsam zu feiern
Was ihre Pläne nun durchkreuzt
Den zuerst kommenden Kaufmann
Versteckt sie im Stall und verspricht
Bald zu kommen den Bürgermeister
Der ein Bauer ist in einem Korb
Den Heerführer unter dem Bett
Wie den Nachtwächter in einer Ecke
Sie erzählt dem Bürgermeister von
Einer Schlange im Stall worauf
Dieser immer ängstlicher wird
Sich vor Angst in die Hose macht
Dann verteilt die Ehefrau Milchreis
Passend zum Festtag an alle
Erst ihr Mann und die Gäste dann
Ihre Liebhaber in ihren Verstecken
Als der im Stall pustet meint der
Bürgermeister unter dem Dach
Er höre die Schlange zischen
Daraufhin macht er sich wieder
In die Hose und es tropft nach
Unten zu dem Heerführer der
Unter dem Bett meint es wäre
Sie die ihm geschmolzene Butter
Zu seinem Milchreis reiche worauf
Er den Reis der tropfenden Quelle
Über sich entgegenhält, dabei verbrennt sich der Bürgermeister im Versteck über
Ihm aus dem der Urin tropft den der andere
Für Ghee hielt an seinem Po und meint
Es wäre die Schlange worauf er sogleich
Schreiend das Weite sucht was nun die
Anderen drei Liebhaber so erschreckt
Dass sie denken es drohe ein Feuer
Spannend war jetzt die Frage wie die
Frau dieses peinliche laute Drama mit
Ihren vier versteckten Liebhabern noch
Vor ihrem Mann rechtfertigen kann
Diese Frage stellt der Papagei darauf
Der Prinzessin die eine Lösung sucht
Aber keine Antwort trotz nachdenken
Für sich finden kann wie wohl viele
Nun die kluge umtriebige Frau macht
Dem Gatten statt sich zu rechtfertigen
Vorwürfe er habe die Geister der Ahnen
Vertriebén wogegen sich natürlich nach
Keiner Logik etwas einwenden lässt
Außer ich glaube keinen Hokuspokus
Was im alten Traditionen verpflichteten
Indien vermutlich keinem je einfällt
Zumindest geben diese Geister wie
Sonst Magie den Frauen und dieser
Im besonderen die beste Möglichkeit
Jede Situation noch zu rechtfertigen
Auch wenn die Geschichte mit den
Viel Liebhabern uns heute doch eher
Seltsam und fremd vorkommt ist die
Berufung auf weibliche Intuition aktuell
Den Natursekt des Konkurrenten dabei
Noch für Ghee zu halten ist eine komische
Variation auf ein erotisches Thema was
So zur absurden Geschichte wird
Was die gute Ehefrau Hausgeister nennt
Wird heute das Bauchgefühl genannt
Dem Frau sich gerne zu folgen auch
Gegen alle Vernunft noch versichert
So hat sich im Umgang der Geschlechter
Vermutlich weniger geändert als wir so
Gerne denken nur werden die Geister
Heute eher Bauchgefühl genannt
Heute können wir die weit überlegene
Weibliche Potenz auch neurologisch
Über den nervus pudendus nachweisen
Damals brauchte sie vier Liebhaber
Egal wie wir es heute nennen fährt
Mann zu allen Zeiten besser seine
Holde wie eine Heilige anzubeten
Um sie ganz genießen zu können
Der Zauber von Liebe und Lust
Entfaltet am ehesten seine
Ganzen magischen Kräfte wenn
Mann sie Frau auch zugesteht
Egal ob sie an Steine glauben
Die Kraft der Sterne beschwören
Von Hausgeistern reden tut Mann
Gut daran sie ernst zu nehmen
Egal wie wir es auch nennen im
Kern geht es immer um Gefühl
Miteinander wie füreinander dem
Stellt sich besser keiner entgegen
Wer die ganze Schönheit der Liebe
Mit der Tiefe der Lust auch genießen will
Nimmt auch die Geister noch als ein
Mittel sich näher zu kommen
So diese uralten indischen Geschichten
Mit Geistern und Magie zu lesen die
Aller Vernunft absurd erschienen öffnet
Unendliche Felder der Sinnlichkeit uns
jens tuengerthal 21.7.25
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