Dienstag, 29. Juli 2025

Lektürentagebuch 29.7.25

Lektürentagebuch 29.7.25

Mitten in der schönsten Zeit ihres
Honigmonds verspürte Kathe das
Bedürfnis nach einem Wechsel und
Beschloss mit Jim in die Stadt zu reisen

Jules brachte sie zum Bahnhof wo
Kathe während sie auf den Zug noch
Warten musste auf den Gleisen tanzte 
Dann endlich fuhr er ein und sie blieb

Auf den Gleisen tanzend bis zur
Allerletzten Sekunde während Jules
Schon besorgt zu schreien beginnt
Ahnt Jim dass sie dies nur provozierte 

In letzter Sekunde springt sie vom Gleis
Auf den Bahnsteig noch und Jim der im
Rauch des Zuges nichts sehen kann
Rennt mit dem Koffer nach vorne

Dort am Anfang des Zuges hatte er noch
Plätze gesehen als Kathe und Jules dann
Nicht kommen sieht er die Traube um eine
Weibliche Person die am Boden liegt

Natürlich ist es Chaos Kathe die sich mit
Der Breite und Schnelligkeit des Zuges
Verschätzt hatte von diesem bei der
Einfahrt quasi niedergeschlagen wurde 

Eine Platzwunde am Kopf wie dazu einige
Blaue Flecken brachten ihr sogleich alle
Aufmerksamkeit der Umgebung sie war
Glücklich und wollte dennoch fahren

Gerne lässt sich die Kranke dann von
Jules verwöhnen verliebt verbringen sie
Schöne Tage in der Pension besuchen
Ein Varieté bis Mathilde sie zurückruft

Jim oder die Kinder spitzte Rahel es zu
Worauf Jim meinte Jim und die Kinder 
Sie fuhren zurück und verbrachten bis
In den Oktober eine harmonische Zeit

Als Jim zurück nach Paris muss auch
Um nach seiner Mutter dort zu sehen 
Begleitet Kathe ihn in die Stadt wo sie
Noch Freunde besuchen und seine

Abreise immer einen Tag weiter noch
Hinaus schieben sie treffen auch Harrod
Einen perfekten Gentleman mit dem Kathe 
Jules in der Hochzeitsnacht schon betrog 

Was Jim danach nicht mehr glauben 
Konnte zu wenig passte Harrods Art
Die Frauen zu dirigieren mit dem Kathe 
Eigenen Absolutismus zusammen 

Vielleicht hatten sie mal Sex sogar in
Der Hochzeitsnacht doch mehr an Gefühl
Wird da nie gewesen sein ist Jim beruhigt
Als er bis zum Frühjahr erstmal abreist

Sehr fein diese Beobachtung von Kathe
Die als Madame 100.000 Volt gerne die
Puppen für sich tanzen lässt wie selbst
Mit Risiko auf dem Vulkan dabei tanzt 

Das ist auf den ersten Blick reizvoll
Wie all diese sehr körperlichen Frauen
Mit ihren Reizen zu spielen wohl wissen
Unklar was sie dabei wirklich empfinden

Kenne diese Action Ladies die ständig
Wie eine Herde Wildpferde noch etwas
Unternehmen will Bestätigung suchend
Keine von denen die so waren lohnte

Nach meiner geringen Erfahrung noch
Sexuell vielmehr schienen ihre ständigen
Unternehmungen etwas anderes dafür
Unbefriedigt kompensieren zu wollen 

Auch Kathe scheint eine von denen die
Mangelnde sexuelle Befriedigung wie
Damit fehlende Zufriedenheit durch die
Ständigen Aktionen kompensierte

Hatte mehrfach das Glück die auch
Bezaubernd aufregende Gegenwart
Solcher Frauen genießen zu dürfen
Fand das dabei eher selten lohnend

Im Gegenteil ist die ständige Unruhe
Einfach nervig und anstrengend für
Alle mehr geistigen Wesen die nicht
Nur ihre Liebste betätigen wollen

Wobei die Sucht nach Bestätigung
Auch bei ganz stillen Wässern sehr
Ausgeprägt sein kann wie ich lernte
Sobald sie ihr Territorium verteidigen

Kathe war literarisch eine gute Muse
Als reale Helen Grund oder Hessel
Auch körperlich lustvoll freizügig doch
Zugleich ein nach Aufmerksamkeit

Ständig gieriges Weib das zwei große
Literaten vom Schreiben abhielt auch
Wenn sie wunderbare Muse zugleich
Ihnen auch war ist sie etwas nervig

Bin gespannt auf Texte von Helen
Ob sie auch diesen leicht nervösen
Absolutismus wiederspiegeln die mich
Morgen oder übermorgen erreichen

Natürlich sind Jules Jim und Kathe 
Nur literarische Figuren eines Romans
Die nur zufällige Ähnlichkeit haben mit
Den realen Hessels und Roché 

Doch zeigt sich im emotional zarten
Bereich der Zwischentöne hier deutlich 
Die persönliche Nähe zu den Figuren
Die sich in irgendein Drama stürzen

Ist die große Liebe zu dritt als Familie
Unter Freunden lebbar oder überfordert
Eines natürlich das andere auch des
Absolutismus der einen wegen

Denke an meine Erfahrung mit meinem
Früher besten Freund die Frau quasi
Als Nachfolger übergeben zu haben
Was erstaunlich undramatisch ging 

Später noch seltsame Nachwehen 
Zeigte die hier aber kein Thema sind
Wie an die Abenteuer mit mehreren
Frauen die auch grenzwertig waren

Es gibt da wohl Konkurrenzprobleme
Mit denen Menschen unterschiedlich
Entspannt umgehen können gerade
Wenn es eigentlich nur um Sex geht

Hier wie da waren aber ganz große
Gefühle auch immer im Spiel sogar
Wenn unklar ist wohin diese führen 
Macht es alles nicht immer leichter

Sex unter Freunden mit auch dabei
Wechselnden Partnern ist ohne ganz
Große Emotionen kein Problem auch
Wenn nur beschränkt reizvoll dabei 

Schwieriger wird das alles mit Liebe
Die natürlich alles persönlich nimmt
Was soll das größte aller Gefühle auch
Sonst tun als sich zu wichtig nehmen

Staune wie Jules Jim und Kathe das
Auch mit Kathes Absolutismus noch
Relativ friedlich alles hinbekommen
Was für keinen dabei einfach ist

Vielleicht ließe sich doch noch etwas
Für das Leben aus dieser kleinen aber
Feinen Liebesgeschichte zu dritt oder
Nach Laune auch mehr wohl lernen


Bei den Buddenbrooks bedauert nun
Jean Buddenbrook nur dass sein Vater
Nicht mehr den Eintritt seines Enkels
Thomas in die Firma miterleben durfte

Dieser hatte mit sechzehn die Schule
Beendet und trug nun Anzüge ließ sich
Offiziell vom Vater ins Geschäft einführen
Wie die Speicher zeigen die er gut kannte

Am Abend nach der feierlichen Einführung
Seines Sohnes in das Comptoir sitzt der
Konsul mittlerweile schon Mitte vierzig
Mit seiner Betsy im Landschaftszimmer

Als sie ihm der gerade noch eine Zigarre
Rauchte und Kurse studierte vorschlägt 
Sich einen Diener anzuschaffen wie
Ihre Eltern oder ihr Bruder es hätten 

Dies nutzt der Konsul seiner Frau die
Finanziellen Verhältnisse offen zu legen
Wie es um die Firma stünde und warum
Eine solche zusätzliche Ausgabe neben

Köchin Kindermädchen und den vier
Mädchen im Haus unangemessen wäre
Er rechnet ihr überschlagend nun die
Einnahmen und Ausgaben genau vor

Sie lauscht freundlich nickend sagt
Natürlich verstünde sie das vollkommen
Auch wenn sie eigentlich nichts verstand 
Und einige Tage danach bekam sie ihn 

Es sollte der Anton von Möllendorps
Werden der gerade frei war was also
Gut ins Hause passte und Betsy bekam
Was sie wollte und eigentlich nicht ging

Der Gegensatz der weiblichen Führung
Zwischen Betsy Buddenbrook und Kathe 
Die für Helen Hessel steht ist dabei sehr
Auffällig wer immer erfolgreicher ist

Der feine immer leicht ironische Ton
Mit dem Thomas Mann eben die
Verhältnisse beschrieb mit denen er
Aufwuchs ist immer wunderschön

Liebevoll mit guter Detailkenntnis
Dennoch allen Verhältnissen dabei
Noch spottend geht er dabei ans Werk
Und charakterisiert mit Berechnungen

Das ist so fein und zugleich auch so
Spöttisch ironisch dennoch liebevoll
Warum dieser Roman bis heute noch
Von seinen Leserinnen geliebt wird

jens tuengerthal 29.7.25

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen