Lektürentagebuch 1/8/24
Manchmal werde auch ich ganz
Monogam beim Lesen wenn auch
Eher selten und gegen meine
Gewohnheit in Vielfalt zu lieben
Heute habe ich bisher nur in
Joseph und seine Brüder des
Genialen Thomas Mann gelesen
An den ohnehin nichts heran reicht
Warum Joseph als Nachfolger schon
Erwählt wurde kaum wurde er vom
Sklavenhändler ins Haus gebracht
Worin er sich dabei unterschied
Aufmerksam und losgelöst von den
Nur zeitlichen Elementen der alten
Biblischen Geschichte schaut Mann
Hier fein auf soziales Zusammenspiel
Was macht Menschen so besonders
Wie bemerken sie sich untereinander
Als anders und sensibel aufmerksamer
Geeignet große Verantwortung zu tragen
Diese menschlichen Studien die Mann
In die biblische Geschichte liest um sie
Erklärbar zu verstehen sind großartig
Weil sie Figuren so lebendig machen
So fügt sich Stück für Stück das Bild
Eines sich wandelnden Joseph vom
Liebling des Vaters der verwöhnt eitel
Den Hass der Brüder auf sich zog
Entwickelt sich Joseph den Spuren
Seines Schicksals folgend auch unter
Zwang zu einem sozialen Geist der
Genie und Verantwortung zeigt
Wie kam sonst ein frischer Sklave
Oder ein seherischer Häftling in die
Position die Joseph erreichte was
Machte ihn so vertrauenswürdig
Thomas Mann schafft es die nur
Angedeutete biblische Sage so mit
Leben und sogar Logik zu erfüllen
Die göttlichen Willen entbehrlich
Macht weil nur der Mensch zählt
Was den radikalen Atheisten bei
Der Lektüre freudig lächeln lässt
Das ist ein Gott wie bei Epikur
Es mag diesen Hokuspokus in
Welten der Phantasie geben doch
Zählt was der Mensch gestaltet
Ist es unsere Welt durch uns
So widerlegt die so wunderbar
Erzählte biblische Geschichte den
Aberglauben an Allmächtige selbst
Die keiner braucht der denkt
Es kommt auf menschliches wie
Zwischenmenschliches an was sich
Seit altägyptischer Zeit nicht änderte
Als keiner an einen Propheten glaubte
Vielleicht ist Joseph und seine Brüder
So gesehen eine Einladung sich vom
Aberglauben im Bewusstsein seiner
Tradition lieber frei zu machen
Wie auch immer jeder Leser seinen
Joseph liest und was darin entdeckt
Freut sich der Flaneur heute an der
Auch atheistisch möglichen Legende
Es mag Götter geben wer wäre ich
Dies besser zu wissen als so viele
Doch spielen sie für Joseph wie die
Rolle die er einnimmt keine Rolle
Er ist was er ist und wird was er am
Hof des Pharaos schließlich wird
Weil er als Mensch besonders ist
Sein Leben den Charakter prägt
Da mag es auf Wolke 7 irgendwo
Vielleicht auch noch Götter geben
Sie sind egal für die Rolle die wir
In unserem damit eigenen Leben
Spielen weil es auf uns ankommt
jens tuengerthal 1.8.24
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen