Lektürentagebuch 21/8/24
Heute flog mich beim Lesen das
Thema Freundschaft an in völlig
Unterschiedlicher Weise dabei
Behandelt hier der Worte wert
Walt Whitman heute nochmal
In Besondere Tage seinem
Bericht aus dem Bürgerkrieg
Gewagt und nicht enttäuscht
Er berichtete mit klarer relativ
Nüchterner Sprache von den
Erlebnissen im Hospital wie er
Den Verwundeten helfen konnte
Im Gegensatz zur vorigen so
Typisch amerikanischen Eitelkeit
Des wie sind wir alle toll war es
Diesmal ein schlichter Bericht
Wie sehr es ihn schockierte das
Unter den Verwundeten auch viele
Jungens von 15 bis 18 waren was
Ihm besonders schrecklich schien
Gerade bei den dort Verletzungen
Wie verlorenen Armen oder Beinen
Die ein Leben lang behindert dann
Opfer des Krieges so blieben
Einfühlsam berichtet er von einem
Der tagelang nahezu unversorgt
Verletzt zwischen den Fronten lag
Wie ihn Südstaatler verspotteten
Doch es auch einen gab der ihm
Whisky und etwas Brot gab doch
Die Lage kopfüber hängend dort
Ihn fast in den Wahnsinn trieb
Später erfuhr er dann wie er hier
Als Kriegspartei des Nordens noch
Ergänzt die Südstaaten hätten sogar
Viel mehr Kinder im Kampf eingesetzt
Er erzählt von dem wenigen was er
Für die Verletzten oder Sterbenden
Noch tun kann knapp und schlicht
Ohne sich dabei zu sehr zu loben
Dieser nüchterne Stil gibt ein gutes
Bild vom Geschehen des Krieges
Hinter der Front und wie es den
Immer Opfern dabei ergeht
Er leistet Freundschaftsdienste zu
Vorher Unbekannten die ihm dafür
Manchmal noch sehr nah kamen
Erzählt von Leiden und Erfolgen
Von alter tiefer Freundschaft erzählt
Dagegen Andrzej Bobkowski bei der
Wiederbegegnung mit seinem alten
Schulfreund Ghandi im Pariser Exil
Dieser war 1947 aus Polen weg über
Längere Aufenthalte in Deutschland
Wie Belgien nach Paris gelangt um
Ihn zu sehen und seinen Weg neu
Im geteilten Exil zu suchen dabei
Versichert er ihm sofort er würde
Keine Last werden er hätte genug
Geld und könne gut im Hotel leben
Sie erzählen sich ihre Wege seit
Ihrem letzten Treffen 1939 beim
Wein und genug Zigaretten und
Debattieren über Polen dabei
Gandhi der seiner runden Brille
Wie seiner dünnen Beine wegen
Diesen Spitznamen schon in der
Schule erhielt offenbart ihm die
Meisten Polen litten an so etwas
Wie Phantomschmerzen für ihr
Land an einem kollektiven Komplex
Leiden würden voller Sehnsucht
Was der Dichter Galcynski als das
Ewig Polnisches bezeichnete soweit
Gebildet Sehnsucht nach dem Westen
Zerknautscht zerknittert in ihnen allen
Dies nähme teils absurde Züge an
Beträfe sogar hohe Kommunisten
Er war vorsichtig in seinen Antworten
Meinte er müsse es selber sehen
Als Agraringenieur hält er die Texte
Der Exilliteratur für vertrockneter weil
Ihnen realer Bezug immer mehr fehle
In Polen aber blühe der Untergrund
Es ist eine besondere Begegnung
Von zwei alten Schulfreunden nach
Dem großen Krieg des sie über
Viele Jahre auseinander riss
Damals hätte bei ihrer Nähe sogar
Eine Lehrerin die Mutter gewarnt
Das könnte auf eine homsexuelle
Neigung bei ihnen hindeuten
So zögert Bobkowski noch einen
Moment ihm von seiner Frau gleich
Zu erzählen was der Begegnung ein
Noch irgendwie intimeres Flair gibt
Sie streifen gemeinsam durch Paris
Verbringen Nächte beim Rotwein
Sich ihr Leben erzählend wobei
Frauen kein Thema zu sein scheinen
Erstaunlich ist wie Bobkowski den
Freund als leicht altklugen aber
Bedächtig klugen Besserwisser
Mit großer Gelassenheit schildert
Sich dagegen als viel aufgeregter
Sieht der schon länger in Paris ist
Es macht neugierig wohin diese
Exil Begegnung beide führt
Was geschieht wenn seine Frau
Auftaucht fragt oder mit will und
Wohin steuert dann diese ganz
Besondere Freundschaft im Exil
jens tuengerthal 21.8.24
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen