Lektürentagebuch 24/8/24
Weiter im Brief Bobkowskis an
Seinen Freund Dante und sei es
Auch nur eine literarische Fiktion
Zur Darstellung exilanten Denkens
Der den Mord an seiner Seele als
Größte grausamste ihm drohende
Gefahr dem kommunistischen Freund
Aufmalt mit fast religiöser Inbrunst
Fürchtet würde er Dantes Welt
Akzeptieren ihr Ende was ihm als
Schlimmst mögliches erscheint
Weil er sein Sein damit negierte
Etwas extrem formuliert mit dem
Vielleicht literarisch begründeten
Pathos der Hoffnungslosigkeit der
Am Ende zu dominieren scheint
Wem die erfundene Seele je nutzt
Diese Sklaventreiberin aus dem
Aberglauben die nur unfrei macht
Bleibt dabei wieder rätselhaft
Dennoch halten sich bis heute
Viele an dieser verrückten Idee
Fest um Halt im Nichts zu finden
Was sie fürchten statt genießen
Vielleicht ist sein Glaube dem
Flüchtigen Oppositionellen aber
Kraftquelle genug ihn hier nicht
Weiter noch zu hinterfragen
Doch einen Absatz davor definiert
Sich Bobkowski noch als einen aus
Der Zivilisation der Nonkonformisten
Die keine Gewissheit für wahr nehmen
Zumindest solange nicht wie sie nicht
Beständig neu für sich entdeckt wurde
Durch kritisches Denken wie dabei
Kontinuierliche Zweifel an allem
Wer so mit Worten Stirners die Welt
Auf sich im Geist der Aufklärung stellt
Braucht keine höheren Wesen mehr
Sagt mir schlüssig die Vernunft
Doch Bobkowski als in Wien noch
Geborener später polnischer Sohn
Eines großen Generals der von
KuKasien nach Polen einst zog
Ist eben auch Pole und diesem Land
Wie seiner katholischen Tradition noch
Im Exil innig verbunden was zumindest
Ein Band in die verlorene Heimat ist
jens tuengerthal 24.8.24
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