Dienstag, 7. Mai 2024

Dichterdasein

Dichterdasein

Wie ist das Dasein als Dichter
Was ich zugegeben nie plante
Eher zufällig hinein rutschte als
Ausfluss der Minne wohl eher
Denn des Jura Studiums auch
Wenn Goethe das gleiche tat
Mit ähnlicher Abneigung dabei

Eine der häufigsten Fragen ist
Kannst du davon leben was mich
Eher lächeln lässt denn ich lebe
Dafür was entscheidender ist
Mit Worten in Versen zu tanzen
Gegen eine Berufung bist du
Trotz anderer Pläne wehrlos

Spitzweg der Meister des Kitsch
Malte den Armen Poeten in seiner
Stube unter dem Schirm gegen das
Undichte Dach der ärmlich also den
Unbill des Lebens trotzt um zu tun
Was in ihm liegt in Verse zu bringen
Dagegen geht es mir sehr gut

Wenige Dichter nur lebten je von
Ihren Versen weil die Welt eher
Anderes gut bezahlt als schöne
Worte die meist echolos verhallen
Wer es kann mag sich glücklich
Darob vielleicht preisen und tut
Zugleich mir leid als Lohnschreiber

Wer etwas verkaufen will verkauft
Auch sich damit immer was zum
Zwang aller Geschäfte unter der
Herrschaft des Marktes gehört
Menschen wollen Menschen haben
Die sie als Kultur dann konsumieren
Dahingestellt für wen das je lohnt

Wie ein Dichterdasein wäre ohne
Zwang sich zu verkaufen oder das
Ziel etwas zu werden einfach nur
Der Kunst zu dienen aus Liebe klingt
Zugegeben ziemlich irreal doch ist es
Was ich alternativlos gerade tue
Weil es ist wie es ist und ich so bin

Weiß nicht ob es eine Zukunft hat
Noch ob es sich am Ende rechnet
Bin nur sicher es soll so sein
Weil ich tue was mir entspricht
Die Welt in Versen zu betrachten
Ohne davon leben zu wollen aber
Dafür gerne mich ganz zu geben

Bin ich als Aufklärer damit auch
Wider Willen eine romantische Figur
Die einem großen Gefühl folgt was
In der Intuition zur Kunst liegt oder
Mache ich das einzig vernünftige
Dem Raum zu geben was in mir ist
Ohne mich dafür zu verkaufen

Weiß nicht was richtig und wichtig
Wäre oder ist aber freue mich als
Anarch gegen allen Strom dabei
Schwimmen zu können und noch
Dabei irgendwie zu überleben weil
Es die Möglichkeit gibt die Welt als
Neben ihr stehend auch zu sehen

jens tuengerthal 6.5.24

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