Lustlehren 068
Was ist noch normal beim Sex
Gibt es einen tauglichen Standard
Dessen was der Durchschnitt tut
Wo verläuft hier noch eine Grenze
Während manche Formen des
Sexuellen Verkehrs in einzelnen
Bundesstaaten der USA die stark
Durch religiöse Sekten geprägt sind
Sanktioniert wie verboten werdem
Ist hier erlaubt was gefällt zumindest
So weit die Beteiligten volljährig sind
Was ein hysterischer Fetisch ist
Ohne jede Neigung zu Pädopholie
Fetisch oder Gewalt frage ich mich
Ob nicht die Kriminalisierung erst
Ein kriminelles Umfeld schafft
Der Reiz durch das Verbot potenziert
Es nur ein neuer lächerlicher Fetisch
Überholter sexueller Moral ist aber
Nichts was wer heute diskutierte
Aber die verlogene Doppelmoral
Die heute einen Bereich kriminalisiert
Über den große Literaten wie etwa
Peter Altenberg oder Nabokov schrieben
Scheint mir so fragwürdig wie eine
Moralische Korrektur von Literatur
Wenn Sprache sich verändert wie
Ausdrücke veraltet sind gibt es
Zur Aufklärung schlicht Fußnoten
Wer die Welt politisch korrekt wie
Niemanden diskriminierend in ein
Sicherheitsnetz packt hat auch
Lieber angeschnallt und mit Helm
Sex was so unerotisch wohl wird
Wie nur vorstellbar mir was auch
Politisch korrekte Bücher böten
Soll etwa Henry Miller großes
Werk das er opus pistorum
Darum auch nannte zensiert
Heute werden weil kriminell
Erinnere mich wie in meiner
Jugend dieses Buch erstmals
Erscheinen durfte als ich gerade
Erst 18 geworden war
Sofort bestellte ich es um die
Lektüre bald gelangweilt wieder
Abzubrechen egal was er dort
Alles heute kriminelles beschrieb
Dies nicht weil mich empörte dass
Ein zehn oder elfjähriges Kind von
Seinem Vater als Hure verkauft was
Auch den Ich-Erzähler fliehen lässt
Zwar erst nachdem sein Schwanz
Bereits in ihr gesteckt hatte aber
Doch mit Skrupeln um dann die
Hure auf einem Stapel Bretter
Bei einer benachbarten Baustelle
Zu ficken dass sie Wochen brauchte
Alle Splitter zu finden sondern weil
Henry flapsig hässlich schreibt
Alles denkbare findet in diesem Buch
Statt egal ob kriminell oder nicht
Ist dieser Sex von der Kunstfreiheit
Vom Bundesverfassungsgericht hier
Als schützenswert anerkannt gedeckt
Doch erforderte die Sachkenntnis die
Dem Leser hier vermittelt wurde noch
Zumindest die Geduld der Lektüre
Ganz anders ist es heute mit Pornos
Die kann jeder Idiot heute legal sehen
Alles nur vorstellbare in Bildern die
Das selbständige Denken ersetzen
Natürlich sind Pornos auch wunderbare
Onaniervorlagen wie die Darsteller heute
Besser geschützt als es sexuell aktive
Menschen im normalen Alltag sind
Will mich weder über das Genre
Empören noch über Ausbeutung
Oder die Gewohnheiten von Menschen
Je nach Neigung dabei
Mögen alle nach ihrer Fasson selig
Oder doch zumindest befriedigt werden
Doch bemerke ich infolge eine deutliche
Verschiebung der Standards beim Sex
Viel mehr Menschen haben Porno Sex
Was aufregend schön aussieht nur
Selten wirklich aufregend auch ist
Mehr Show als jemals Lust war
Finde bessere Sachkenntnis wie eine
Größere Freiheit beim Sex hervorragend
Sollten wir nutzen und genießen doch
Scheint fraglich was hier gefördert wird
Hatte auch mal eine Liebste die gerne
Beim Sex gefilmt werden wollte wie
Auch beim Höhepunkt perfekt aussah
Wenn diese je wirklich waren
Schon diese heute Zweifel zeigen
Wie alle Grenzen verschwammen
Das Konkurrenzdenken dabei alles
Überlagert wie Lust künstlich macht
Die Generation Porno ist mit diesem
Erwartungshorizont aufgewachsen
Sie wollen so geliebt werden wie als
Noch geiler gesehen werden
Bin mir nicht ganz sicher ob dies
Immer zu besserem Sex führt
Viele nicht die Show anstatt mehr
Kultivieren statt echte Lust zu haben
Auch der Rückweg vom Porno zum
Realen schönen Sex fällt vielen der
Konsumenten schwer werden dafür
Beständig Erwartungen enttäuscht
Habe nichts gegen Pornos finde alles
Was Sex mehr genießen lässt gut
Doch bin ich bei dieser Verschiebung
Der Standards nicht mehr sicher
Wenn der Leser von Henry Miller
Sich vorstellt wie Kinder oder
Tiere gefickt werden ist dies ein
Geistiger Akt noch wer es sieht
Ist Konsument von Sexualität
Ohne es bedenken zu müssen
Was äußerlich manches verschiebt
Was innerlich noch Zeit bräuchte
jens tuengerthal 28.5.24
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