Lektürenkompass
Bücher sind mir geistige Heimat
Doch wie finde ich mein Zuhause
Im Wust der Neuerscheinungen
Wie vielen Bücher die Verlage
Verkaufen wollen und dafür den
Buchläden anpreisen die genau
Diese Bücher dann prominent
Bewerben wie präsentieren sollen
Dazu gibt es Bestsellerlisten die
Verraten was die meisten lesen
Welchem Trend die Massen nun
Gerade mal wieder hinterherlaufen
Das ist was mich am wenigsten
Interessiert oder reizen kann wie
Der Buchhandel häufig eher lästig
Auf Massenprodukte hinweist
Gelegentlich lohnen die Kritiken
In guten Zeitungen doch auch
Dies erfordert reichlich Lektüre die
Vom Lesevergnügen nur ablenkt
Unter Perlentaucher finden alle
Interessierten Zusammenfassungen
Welche langes Zeitung lesen uns
Bücherliebhabern eher erspart
Seltener sind exklusive Buchläden
Mit kompetenter Beratung wie der
Auswahl seltener guter Bücher doch
Welch Freude solche zu entdecken
Was mich heute wirklich noch reizt
Finde ich am ehesten antiquarisch
In wenigen gut sortierten Läden die
Auch die Andere Bibliothek führen
Es gäbe auch andere Erstausgaben
Signierte seltene Exemplare die das
Sammlerherz höher schlagen lassen
Doch hilft Beschränkung auch dabei
Sich nicht im Meer der Bücher wieder
Zu verlieren sondern einem Weg lieber
Folgen zu können der zufriedenstellt
Wie damit ausreichend glücklich macht
Als Kompass hilft nur Lesen wie eine
Wachsende Erfahrung als Leser für
Bücher die mir kostbar werden wie
Ein schönes Leseerlebnis schenken
Neben der Anderen Bibliothek sind dies
Vor allem kulturgeschichtliche Bände
Wie Biografien die mich noch reizen
Weil alles andere bereits vorhanden ist
Wichtige Klassiker präsent zu haben gibt
Als Leser ein Gefühl von Vollständigkeit
Das zufriedener macht als alle Moden
Denen zu folgen mich eher stresst
Es gibt immer weniger was ich noch will
Bräuchte ohnehin keine Bücher mehr
Hab genug zu lesen für den Rest meines
Lebens und das finde ich entspannend
Merke nach wenigen Seiten oder auch
Sätzen schon was mich reizen könnte
Wie womit ich mich nicht weiter belaste
Weil ich genug Leseerfahrung habe
Diese Kompetenz kann ich nur durch
Ausgedehnte Lektüre erlangen was das
Angenehme bei diesem Kulturerwerb ist
Der Genuss und Gewinn so gut verbindet
Sich einen solchen inneren Kompass
Durch Jahre der Lektüre zuzulegen
Ist eine lohnende wie schöne Tätigkeit
Die den Lesegenuss deutlich mehrt
Aus weniger damit mehr machen wie
Zielgerichtet gutes zu lesen ohne sich
An Moden und Unsinn zu verlieren ist
Ein großer Gewinn an Lesezeit
Das wichtigste Moment bei der Suche
Nach meinem Lektürenkompass war
Der Entschluss keine Bücher mehr
Erledigen zu wollen sondern lieber
Parallel wechselnd seitenweise nur
Zu lesen was mir gerade gut gefällt
Dabei dem Instinkt des Tages folgend
Statt irgend äußeren Vorgaben je
Diesen Stil des Lesens lehrt Montaigne
In seinen Essays der sich dabei auch
Einen schlechten Leser nennt weil er
Nur nach Laune liest was ihm einfällt
In der Schule lernen wir Bücher erledigen
Lesegruppen führen diese Unsitte dann
Im Erwachsenenalter als sozialer Zwang
Noch weiter und rauben Leselust
Lebe mit Büchern ein Leben lang statt
Druckwerke erledigen zu wollen sind
Bücher Freunde und Mitbewohner
MIt denen ich plaudere wie es passt
Dies gepaart mit ständiger Lektüre
Von Büchern verschiedener Gebiete
Schenkt mir im Chaos Orientierung
Gibt dem Leserleben seinen Kurs
Dies ist umso wichtiger als ich
Kein festes Ziel dabei verfolge
Sondern nach Laune nur segle
Wohin der literarische Wind treibt
Früher fühlte ich mich bei der Lektüre
Oft schon getrieben vom Gedanken
Was ich alles noch lesen sollte um
Ein halbgebildeter Literat zu werden
Heute ist mir dies völlig egal weil das
Fundament so fest wie der eigene
Rücken breit einen eigenen Weg
Sich über Jahre erlesen zu haben
Diese Freiheit nach Laune zu lesen
Jenseits aller Moden wie völlig ohne
Sorge noch etwas zu verpassen lässt
Die Lektüre noch lustvoller werden
jens tuengerthal 27.5.24
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen