Sonntag, 26. Mai 2024

Nahgut

Nahgut

Unter Nah gut firmiert der Edeka
Am Helmholtzplatz was mir gleich gefiel
Auch wenn die Preise dort manchmal
Eher vom Los bestimmt scheinen

Der Kunde muss also aufmerksam sein
Beim Einkaufen nicht überrascht zu werden
Ansonsten herrscht dort vertrauensvolle wie
Nachbarschaftliche Kiez-Atmosphäre 

Doch Nahgut ist eine Philosophie die mir
Der immer gerne am Ort bleibt gut gefällt
Nicht als Einkaufsratgeber sondern als
Haltung weil das Gute oft so nah liegt

Nicht irgendwo suchen oder bestellen
Was ich nicht brauche sondern sich
Mehr an dem freuen was nahe liegt
Wie darum allein schon gut ist

Den Wert des naheliegenden wieder
Schätzen statt langer Wege um sich
Wohl zu fühlen und anzukommen ist
Eine Haltung die mir gefällt aus ganz

Vielen Gründen vom Klima das also
Weniger lange Wege schont wie um
Bei sich anzukommen und zu bleiben
Statt irgendwohin zu wollen

Der Helmholtzplatz ist eine kleine Welt
In der ich alles um den Platz herum fast
Finden kann was ihn lebenswert macht
Dazu kommt das Leben am Platz

Auch wenn ich am Wochenende eher
Noch über die Pappelallee gehe um
Dort im Crossroads ruhiger zu sitzen
Trotz der lauteren Straße 

Doch jenseits solcher Befindlichkeiten
Ist Nahgut auch eine Lebenseinstellung
Die eher bleiben als weiterziehen lässt
Was leicht sagt wer alles vor Ort hat

Am nächsten liegt mir natürlich meine
Kleine Bibliothek in der mein Diwan
Als Lese- wie Liebeswiese steht die
Alles an Büchern hat was ich lesen will

Sich bei sich wohl zu fühlen wie es sich
So schön wie möglich zu machen um
Es so nah wie möglich gut zu haben
Schenkt mir große Zufriedenheit

Keine Sehnsucht nach irgendwo wie
Ganz ohne das Gefühl irgendwo etwas
Verpassen zu können weil alles gute
Hier ganz nah liegt wie ich es so mag

Die Zufriedenheit die aus der Nähe
Resultiert die ich so genießen kann
Schenkt große Gelassenheit weil ich
Nichts mehr will oder haben muss

Nahgut zufrieden zu leben ohne die
Ewige Sehnsucht nach anderem ist
Ein von Handel und Werbung gerne
Torpediertes großes Wohlgefühl

Wie gut täte es der Welt strebten
Mehr Menschen nach Zufriedenheit
Mit dem was Nahgut liegt statt noch
Irgendwohin oder etwas zu wollen

Nach langer Zeit ewigen Strebens
Scheint die Zeit des Innehaltens
Gekommen in der Schrumpfen zum
Notwendigen Luxus wird weiter so

Nahgut überleben wie gut leben zu
Können was wir besser mehr genießen
Um weniger zu zerstören für alles was
Keiner zur Zufriedenheit bräuchte

jens tuengerthal 26.5.24

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