Mittwoch, 7. Juni 2023

Pamuktag

Pamuktag

„wir wären die Dichter unseres eigenen Lebens, wenn wir erst in den Zeitungen schrieben, was uns geschehen wird, und dann staunend die schönen Dinge erleben, die wir verfasst haben“

"In der Türkei begegnen sich Ost und West. Ein Teil der islamischen Welt möchte ein Teil Europas werden. (...) Bei uns in der Türkei gibt es das Genre des Ost-West-Romans, das es sonst nirgends auf der Welt gibt." (dpa-Interview, September 2005)

"Ich bin stolz darauf, ein Türke zu sein, in türkischer Sprache und vom Türkischen zu schreiben - und in rund 40 Sprachen übersetzt worden zu sein. Aber ich will damit keine Politik machen, indem ich es dramatisiere." (im "Spiegel", Oktober 2005)

"Auf Türkisch verlegt zu werden - scherze ich manchmal - war wohl das Schwerste. Ich schrieb sieben Jahre lang für die Schublade" ("Die Zeit", April 2005)
"Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass die Türkei Teil der Europäischen Union wird." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", Juni 2005)

"Ich betrachte die Europäische Union als Versprechen und als vorzügliches Instrument zur Reformierung der eingeschränkten Demokratie in der Türkei. Allein diese Hoffnung hat bereits so viel für mein Land bewirkt." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", Juni 2005)

"Romane bieten uns den Genuss der Lektüre, und sie antworten auf unsere Sehnsucht, dem Alltag zu entfliehen. Aber sie bieten uns auch die Möglichkeit, uns in Andere einzufühlen und sie zu verstehen." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", Juni 2005)

„Ist nicht eigentliches Ziel von Roman und Museum, unsere Erinnerungen so aufrichtig wie möglich zu erzählen und dadurch unser Glück in das Glück anderer zu verwandeln?“


Pamuktag

Am 7. Juni 1952 wurde Orhan Pamuk in
Istanbul geboren in eine gebildete westlich
Orientierte Familie der Nobelpreisträger für
Literatur gilt heute als bekanntester Autor
Seines Heimatlandes Türkei inzwischen
Umfasst sein Werk 11 Romane zahlreiche
Essays sowie ein Erinnerungsbuch über
Sein Leben in Istanbul er vermittelt dabei
In seiner Literatur zwischen modernen
Europäischen Romanen und der einst
Erzähltradition des Orients auch sein an
Menschenrechten orientiertes politisches
Engagement zeigt ihn in einer beide Seiten
Fordernden Vermittlerposition zwischen
Orient und Occident als Türkei und Europa
Er wuchs in einem Haus voller Romane
Auf und sein Vater erzählte ihm früh von
Den großen Autoren er begann als Maler
Studierte dann Architektur was er aber
Abbrach um Schriftsteller zu werden
Er reflektiert die Identitätsprobleme der
Zwischen Orient und Occident seit dem
Osmanischen Reich zerrissenen 
Türkischen Gesellschaft und geht dabei
Wie kein anderer den Spuren des Westens
Im Osten wie der des Ostens im Westen
Literarisch nach dabei geht es ihm um
Einen Kulturbegriff der auf Wissen wie
Respekt vor dem anderen gründet
Für ihn ist Istanbul das alte Byzanz
Mit seiner über zweitausendjährigen
Geschichte ein Kristallisationspunkt
Dieser Thematik darum ist die Handlung
Der meisten seiner Romane in Istanbul
Wie dessen Umgebung angesiedelt
Unabhängig von der Handlungszeit
Thematisieren alle seine Romane das
Spannungsverhältnis zwischen Islam
In persischer und osmanischer Prägung
Mit den Anforderungen der Gegenwart
Pamuk zählt aufgrund seiner textuellen
Bezüge wie der vielschichtigen Struktur
Seiner Romane zur Postmoderne die
Durch wechselnde Erzählperspektive
Viele neue Einsichten noch bieten um
Dabei auch gerne mal die Grenzen
Der normalen Welt zu überschreiten
Als seine Vorbilder nennt er etwa
Dostojewski Thomas Mann Tolstoi
Nabokov oder Proust es lohnt den
Wortmagier aus Istanbul zu lesen
Um Brücken zwischen den Welten
Wieder zu sehen die unter dem eher
Traditionell orientalischen Regiment
Des Präsidenten Erdogan verloren
Schienen wie die Verbindung unserer
Kulturen so auch zu erfühlen was viel
Für gegenseitiges Verständnis täte
Was mehr könnte Literatur je die
Noch dazu zauberhaft unterhält

jens tuengerthal 7.6.23

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