Liebesturm
Gleicht die Liebe einem Turm
Der langsam gebaut wird wäre
Erstaunlich warum bei der Arbeit
Am Fundament die Aussicht noch
Die Schönste scheint während im
Moment der Vollendung längst die
Vielen kleinen Macken mehr in den
Blick rücken als die bezaubernde
Schönheit des Baus die vor sich sieht
Wer nur den Plan im Kopf hat was
Nahe legte dies Gebäude wenn es
Endlich fertig ist schleunigst wieder
Loswerden zu wollen was aber alle
Pläne von Ewigkeit mit denen einst
Begonnen wurde hinfällig macht so
Geht es vielen Paaren nach ihrer
Noch von Liebe beflügelten Hochzeit
Wenn der nervige Alltag alles dominiert
Zuwendung klebrig lästig sich anfühlt
Oder ein schlechtes Gewissen auslöst
Weil einen oder beide Zweifel längst
Mehr plagen als die Hoffnung mit der
Verliebt zu bauen begonnen wurde
Was bis der Tod sie scheidet einst
Geplant schnell in trauriger Realität
Keine der Träume mehr wiederfindet
Ob es darum besser wäre sich am
Anfang mehr mit dem Fundament
Als erhoffter Aussicht zu beschäftigen
Ist eine müßige Frage weil sie der
Liebe und ihrer Kraft nicht gerecht
Werden kann sondern nur zügelt
Was frei fliegen will und was wären
Die schönen Tage ohne geteilte Träume
Geben sie doch erst die Hoffnung sich
An das immer auf den Sand von nur
Gefühl gebaute Projekt zu wagen was
Nüchtern betrachtet zu gewagt wäre
Vielleicht könnte ein Schlüssel sein
Auch nach der Vollendung noch mehr
Zusammen zu träumen als sich auf
Nüchterne Realitäten der Fehler die
Jeder große Bau aufweist zu stürzen
Denn gehalten wird der Turm der Liebe
Auch nach der Vollendung allein vom
Gefühl also einem ungreifbaren Stoff
Der flüchtig ist wie Gas in der Luft
Zumindest dort wo ein Wind weht
Und in der Liebe drohen ständig neue
Stürme alles zu erschüttern was zwei
Auf nur Träumen errichten wollten die
Immer das Fundament bleiben müssen
Merken wir uns die Aussicht wird nie
Besser als frisch verliebt warum es
Wichtiger ist das Fundament an Gefühl
Liebevoll zu pflegen statt nur nüchtern
Vernünftig zu erwägen wie es passt
Wer einen hohen Turm bauen will
Braucht ein gutes Fundament warum
Wer auf Sand baut was Gefühl ist das
Ungreifbar überall hin schnell verrinnt
Auf dieses vertrauen muss weil es nie
Mehr als Gefühl in der Basis gibt die
Liebe als einen Turm zu errichten der
Schwerste Stürme leuchtend übersteht
Das Licht in diesem Leuchtturm wird
Mit Gefühlen allein befeuert die pflegt
Wer geteilten Träumen weiter vertraut
Mehr können wir ohnehin nie aber der
Turm baut darauf wo sie fehlen bleibt
Nichts übrig als ein halt Kompromiss
Mit dem beide dann leben müssen
Dachte lange guter Realismus wäre
Die beste Basis einer Liebe könnte
Eine erschütterte Basis noch retten
Weiß heute die Liebe hat nichts
Außer den geteilten Traum darauf
Zu bauen was Vertrauen braucht
Warum es gut ist bei der Arbeit am
Fundament in die Ferne zu schauen
Die Träume ausgiebig auszukosten
Sich seine Wirklichkeit zu bauen um
Das zu erhalten was allein verbindet
Ohne bleibt nichts übrig es ist egal
Mit haben wir alles was nur sein kann
Das scheint mir die einzig realistische
Architektur der Liebe auf Dauer
jens tuengerthal 24.6.21
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