Dienstag, 8. Juni 2021

Abstandsblick

Abstandsblick

Mit Abstand sieht alles anders aus
Was zur emotionalen Katastrophe
Viele führt scheint lächerlich egal
Alle Grenzen verschwimmen vom
Weltraum aus betrachtet im Nichts
Was als Weltraum den Rahmen
Um unser kleines Sein bildet
Schaue ich mit noch etwas mehr
Abstand auf unser Sonnensystem
Wirkt dieser kleine Stern mit seinen
Planeten doch eher unbedeutend
Ob sie erlischt oder nicht wird am
Anderen Ende des Universums
Vermutlich kaum bemerkt werden
Unsere Sonne ist nichts besonderes
Was bei der Gewichtung unserer gen
Überschätzten Dramen sehr hilft
Auch Politik so zu betrachten bringt
Viel Gelassenheit im Wahlkampf
Scheint gerade wieder nötig denn
Was interessieren mich noch welche
Lügen im Lebenslauf unserer nächsten
Kanzlerin oder ihrer Konkurrenten
Der Blick auf die Liebe wird am
Universum gespiegelt sehr ruhig
Was zählt ein Gefühl universell
Sollte also denken wer sich mit
Der Realität der Sterne befasst
Sei gelassener als alle anderen
Würde sich über nichts aufregen
Lachte über Astrologie wie den
Irdischen Unsinn der Eifersucht
Mit Blick auf das Große ganze
Das Gegenteil war oft der Fall
Frauen die sich mit den Sternen
Physikalisch auskannten waren
Entweder Astrologie gläubig um
Über den Hokuspokus dem Blick
In die Sterne einen Sinn zu geben
Oder lächerlich rasend eifersüchtig
Wie manchmal beides zugleich was
Sie vollends unerträglich machte
Jedenfalls für mehr als eine Nacht
Weil die Fähigkeit zur Relativierung
Trotz Kenntnis des Universums fehlte
Was zeigt der Blick mit Abstand bringt
Keine Befreiung wenn du in dir noch
Völlig gefangen bist als kleiner Mensch
Dich Ängste beherrschen statt der
Weite Blick im Zusammenhang wie ich
Selbst es erfahren musste als mich
Verzweifelte Liebe zum Romeo machte
Mit etwas Vernunft und Abstand
Wären mir das wohl nie passiert was
Zeitweise mir mein Leben wert war
Doch gibt es wohl kein besseres
Hindernis der Vernunft als Liebe
Die blind blöd und selten glücklich
Auf Dauer uns macht dennoch
Klammern wir uns zu gern an Träume
Die mit Abstand nie etwas waren
Doch die höchsten Tsunamiwellen
Des Gefühls in uns auslösen können
Vor denen viele in der Magie Zuflucht
Suchen um sich zurecht zu finden
Habe keine Ahnung von den Sternen
Die zeitweise App dazu habe ich gelöscht
Für mich zählt der Blick nach Innen
Wie in Bücher mehr als die Sterne
Die ich mal zu lesen lernte was ich
Dem Geist der Aufklärung verpflichtet
Aber weit hinter mir ließ doch der
Gedanke an das Universum wie
Der relativierende Abstand gefällt mir
Gibt mir auch ohne Kenntnis Freiheit
Vielleicht sogar noch mehr denk ich
Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß
Wird im Verhältnis zum Universum
Was wichtig schien nichtig und klein
Denke ich und lächle das Leben an
Solange es da ist genieße ich es
Wie es ist weil es ist was es ist
Mehr Abstand hilft mir dabei

jens tuengerthal 8.6.21

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