In scha' Allah heißt so Gott will
Wird zusammengesprochen als
Ausdruck einer Lebenshaltung
Perspektive künftigen Glücks
Was nicht in meiner Hand liegt
Ist viel älter als der Koran wie
Das meiste was deren Prophet
Für seine Sekte sich anpasste
Manche leiten es noch vom
Christlichen Brief des Jakobus ab
Der seine Formel auch schon
Voriger Antike entlehnte also der
Vorchristlichen Zeit schon als
Römer damit Gelassenheit zeigten
Nichts liegt mir irgend ferner als
Götter für mein Schicksal zu rufen
Ihnen die Verantwortung zu geben
Für mein Leben dann ohne Freiheit
Damit wäre Inschallah absurd nur
Aberglaube naiver Narren für mich
Teil des monotheistischen Zauber
In geoffenbarter Lächerlichkeit
Doch steckt in dem Geist viel mehr
Auch eine gewisse Bescheidenheit
Wie sie den Wörtern aus dem
Spanischen wie portugiesischen
Für Hoffnung eher entspricht
Die sich aus maurischer Zeit noch
Herleiten bevor die Reconquista
Toleranz und Geist dort vetrieb
Aus dort vertriebener jüdischer
Familie stammt auch der große
Michel de Montaigne ursprünglich
Ein toleranter freier Geist der
Während der Hugenottenkriege
Für Könige um Frieden verhandelte
Mit seinen Essays Geschichte schrieb
Dessen Wahlspruch stets lautete
Was weiß ich schon was aber dem
Inschallah im Ergebnis sehr ähnelt
Manches offen lässt was wir nicht
Bestimmen können allein lieber
Bescheiden lächelnd sich noch
Zurücknehmen um dafür sich
An dem zu freuen was kommt
Ob zusammen oder überhaupt
Es liegt nicht in meiner Hand
Was aus uns je werden kann
Dazu gehören mindestens zwei
Wie sehr viel was meinen nur
Männlich beschränkten Horizont
Bei weitem übersteigt wie etwa
Die Frage was Frau wirklich will
So inschalliere ich heute mehr
Der weder an Götter noch ein
Allmächtiges Schicksal glaubt
Weil ich mich allem Unglaube
Zum Trotz nicht für klüger halte
Nicht weiß ob ich recht habe
Noch was wirklich richtig wäre
Dabei Gelassenheit übend
Die Dinge aus der Hand gebe
Es wird schon gut gehen
Am Ende zumindest denk ich
Sonst geht es noch weiter
Sage Inschallah bin damit
Glücklich zufrieden wie alle
Beteiligen auf ihre je Art
Es ist natürlich kein Schicksal
Das lehnt der Atheist streng ab
Aber fühlt sich so ähnlich an
Schenkt ein wenig Ruhe im Sturm
Was zum Überleben genügt
Das alte alles fließt der Griechen
Stammt aus der gleichen Kiste
Staune wie gut das Leben ist
Wo wir es so sein lassen
Wie es halt kommt auch da
Wo wir es noch nicht benennen
Kommt manches doch noch
Völlig unerwartet zusammen
jens tuengerthal 16.3.20
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