Dienstag, 13. August 2019

Heimatbilder

Schon lange zuhause in Büchern
Lösen ihre Bilder in mir Gefühle
Von Heimat und tiefer Nähe aus
Bei der Lektüre von Thomas Mann
Immer wieder auch bei Proust bis
Huysmans oder Fontane komme ich
An um da zu sein in meiner dort
Literarischen Heimat was ich auch
In Gedanken bei Montaigne wie
Lukrez fühle und sehe ist die
Vertraute Gewissheit genau dort
Zuhause mich ganz zu fühlen
So liegen die Bilder von Heimat
Bei mir mehr zwischen Seiten
Als in relativ umgezogener Welt
Die äußerlich austauschbar wurde
Wenn sie mir unverrückbar schien
Wo ich Wurzeln schlug bald wieder
Im neuen Nichts wieder verschwand
Viele und kein Ort Heimat wurden
Liebend wie wohnend immer wieder
Nur die Bücher blieben für immer
Mein grenzenloser Heimatplanet
Auf den ich seitenweise lieber baue
Als mit Knabenmorgenblütenträumen
Noch an Versprechen ewiger Liebe
Ohne jeden Zweifel zu glauben
Auch wenn ich es gefühlt zu gerne
Immer wieder noch naiv würde mehr
Romantischer Träumer als kühler
Casanova je aber was weiß ich schon
Außer meine Heimat zwischen Seiten

jens tuengerthal 13.8.2019

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