Montag, 3. Juni 2019

Lebenswellen

Wollte nie Semann werden
Kann Seegang nicht leiden
Wird mir sofort übel bin halt
Landratte und Büchermensch

Nun werde ich ständig seit
Monaten hin und her geworfen
Geht es hoch und runter mit
Den schmerzenden Gefühlen

Fühle mich längst völlig verstört
Suche Halt in der Literatur doch
Gegen die wilde Natur hilft kein
Denken sie kommt einfach ungefragt

Wut wechselt mit Verzweiflung doch
Eines bleibt immer über allem noch
Präsent das Gefühl großer Liebe
Die alle Vernunft lange leugnete

Habe es aufgegeben zu leugnen
Bin ein Opfer hilfloser Liebe die
Kein Echo mehr findet ungehört im
Nichts der Belanglosigkeit verhallt

Weiß keine Hilfe daraus und es hilft
Kein Leugnen der Gefühle die immer
Größer als alles und stärker sind
Nehme sie nun als Leuchtturm mir

Große Liebe ist für immer dachte ich
So will ich es weiter glauben auch wenn
Der Leuchtturm im Nebel neuer Liebe
Längst für immer verschwunden scheint

Liebe eben unglücklich und muss nun
Den verbleibenden Rest Leben damit
Leben statt es zu leugnen was mich nur
Wahnsinniger noch immer wieder machte

Die Wellen von Liebe und Leben kann ich
Nie kontrollieren oder beherrschen sie sind
Stärker als alles und jeder Kampf um meine
Freiheit endete nur in größerer Verzweiflung

Wollte nie wieder ohne sie leben oder sein
Muss es nun wohl den Rest des Lebens
Darüber verzweifelt zu sein ist völlig normal
Nicht mehr zu leiden wäre lächerlich lieblos

So halte ich mich in künftigen Stürmen
Die Liebe und Leben in mir auslösen nun
An den Leuchtturm der Liebe der da ist
Was ich auch tat ihn zu ignorieren

Dann weiß ich zumindest warum ich nun
Traurig und etwas verzweifelt bin auch am
Leben und dem weiter so zweifle weil ich
Alles was ich als Traum liebte verlor

Habe bei dieser wunderbaren Frau wohl
Allen Grund ein Leben lang zu trauern
Statt die nächsten zu besteigen oder
Schmerzvolles Unglück zu verdrängen

Es ist was es ist sagte Erich Fried einst
Über die Liebe und so ist sie wie sie ist
Kommt als Sturm der Natur über uns
Gegen den wir uns nie wehren können

Ertrage möglichst vom sicheren Land aus
Diese Stürme denn Semann werde ich nie
Dann zumindest überrascht mich der Schmerz
Nicht mehr unerwartet und schwankend

Wieder und wieder wird es lange wohl noch
Wellenweise kommen und mich quälen was
Leben zur Hölle dann macht doch so ist es
Zumindest weiß ich ehrlich was los ist mit mir

In den Phasen zwischen den Stürmen kann ich
Endlich wieder genießen und lesen und dichten
Wie es meinem Wesen so ganz entspricht und
Vielleicht werden diese Zeiten immer länger

Kapituliere vor der größeren Kraft der Natur
Lasse sie ihres Weges ziehen wie sie ist
Versuche mich irgendwie dabei zu retten
Die Liebe ist eben stärker als alles

jens tuengerthal 3.6.2019

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