Sonntag, 30. Juni 2019

Existenzaufklärung

Geht die Existenz dem Wesen voraus
Ist unser Sein gewollt oder gewachsen
Wie es seiner Natur entspricht und wie
Sollten wir aufgeklärt mit dieser leben

Aufklärung will den Menschen mit seiner
Vernunft befreien indem sie ihn ermutigt
Zu denken um frei zu werden aber kann
Sie so den ganzen Menschen erfassen

Gefühle und Ängste bestimmen oft auch
Das Sein in manchmal völliger Verblendung
Wie ich im Liebeswahn erfahren durfte
Der mich an der Existenz zweifeln ließ

Wieder im Besitz meiner Vernunft wie
Endlich auch auf meine Intuition hörend
Habe ich begriffen dass ich flüchtete
Vor dem was mir im Wesen nicht entsprach

Zwang und Misstrauen waren mir fremd
Vom Wesen her und so rang meine Natur
Mit dem großen Gefühl was ich doch für
Ein Leben überzeugt versprochen hatte

Schönheit der Verehrten und ihr großer
Sexueller Reiz genügten die Täuschung
Lange und verzweifelt aufrecht zu halten
Als der Körper schon klare Zeichen sandte

In der Besinnung auf das was meine Existenz
Ausmacht fand ich meine Freiheit wieder vom
Liebeswahn der mich versklavte und auch an
Der eigenen Existenz völlig verzweifeln ließ

Die kantsche Definition dessen was Aufklärung als
Befreiung aus selbstverschuldeter Unmündigkeit ist
Half mir mit dem Verstand einen Weg zu finden der
Aber lange mit existenziellen Gefühlen harderte

Was macht mein Sein also zuerst aus und wie
Kann die Aufklärung dieses befreien wenn sie
Nur einen Teil mit dem Verstand erfasste aber
Das Gefühl dennoch immer größer in mir war

Habe eine wunderbare Frau geliebt die dieser
Liebe sicher immer wert war und bin doch
Vor ihr geflohen weil ich mich unfrei fühlte
Nicht mehr im richtigen Leben zuhause war

Die Vernunft ermöglichte mir nach langer Zeit
Den Zusammenhang zu erkennen und damit
Nach meiner Existenz und was sie ausmacht
Endlich zu fragen wen wollte ich da befreien

Hatte die Unfreiheit freiwillig gewählt und war
Von der Liebe auch vernünftig überzeugt weil
Sie das beste schien was mir passieren konnte
Trotzdem revoltierte meine Intuition dagegen

Dachte ich hätte mit der schönsten wie auch
Sexuell unersättlichen Frau das größte Glück
Verstand nicht warum ich nicht wollen sollte
Ermahnte die revoltierende Intuition zur Liebe

Bin ich erst wieder mündig geworden wenn
Das große Gefühl besiegt ist gegen das ein
Teil von mir sich wehrte weil es nicht echt war
Sondern von Misstrauen immer geprägt blieb

Kant ging es um die sittliche Freiheit zu der
Wir den Mut haben sollen frei zu denken um
So nicht länger unmündig am Urteil anderer
Zu hängen sondern wirklich befreit zu leben

War ein Gefangener des Traums von Liebe
Der mich völlig unmündig machte auch wenn
Die Natur meines Wesen sich dagegen wehrte
Weil sie wusste Liebe kann nur in Freiheit sein

Die Momente der existenziellen Erfüllung
Die wir miteinander genießen durften waren
Inniger und schöner als alles bisher gekannte
Was blind für alles übrige mich machte

Manchmal noch brach der Wunsch nach
Freiheit durch und ich sprach davon dass
Diese Bedingung der glücklichen Liebe sei
Weiß nicht ob ich dabei je verstanden wurde

Die eigene Natur hat mich die letzten Monate
Gelehrt wie sehr auch die bloße Existenz das
Sein ohne allen Geist steuert und beeinflusst
Denken und Vernunft durch Gefühl verdrängt

Noch dazu den bloßen Traum von Liebe vor
Der meine Intuition wie mein Körper schon
Längst zu fliehen versuchten weil ich sie
Als unfrei und damit unecht auch empfand

Die dem Verlassen werden dann folgende
Schwere Depression hatte mich häufiger
An den Rand meiner Existenz gebracht
Das nur Pflichtbewusstsein noch erhielt

Dankbar nun für diese Erfahrung die wohl
Der Preis der intensiven Gefühle nur war
Habe ich wieder zu Vernunft und Natur
Mit entsprechender Intuition gefunden

So habe ich mich selbst aus der auch
Selbstverschuldeten Unmündigkeit in
Dem gemeinsamen Liebestraum befreit
Die eigene Existenz wieder zu genießen

Die Erkenntnis der vorigen eigenen Flucht
Vor Zwang und Unfreiheit die meinem Wesen
Nicht entsprach haben Gefühl Verstand am
Ende mit der Intuition wieder vereint

Dankbar für die wunderbaren Momente
Eines großen Traums von Liebe der mich
Vieles über mich lehrte habe ich endlich
Die Freiheit wieder als Glück erobert

Ist diese Freiheit nun Teil meiner Existenz
Oder erst späterer Wunsch meines Wesens
Sich ein befreites Sein zu schaffen was mir
Als größtes Glück im Leben erscheint

Nach längerer auch kritischer Beschäftigung
Mit den Existenzialisten scheint mir deren
Trennung von Wesen und Existenz eher
Wider meine Natur die beide in sich vereint

Glücklich bin ich wenn alle Teile also
Gefühl Verstand und Intuition die sicher
Existenziell schon ist in Harmonie sind
Dieses ohne Drama frei leben kann

Wie Kant enthalte ich mich wenn möglich
Aller Aufregung des Reisens um dafür
Die Größe der existenziellen Freiheit ganz
Spüren zu können was vielen fremd ist

Lebe mit Büchern in einer geistigen Welt
Die sich ihrer Natur nach schriftlich gern
Äußert in Versen oder Prosa womit der
Kern meiner Existenz schon beschrieben

Bin auch ein sexuelles Wesen dabei was
Diese in völliger Freiheit und Echtheit liebt
Um genießen zu können was sein kann
Die Existenz so lustvoll dann bereichert

Zu dieser Freiheit im Geiste der Aufklärung
Wieder zu finden verband ich Gedanken
Der Existenzialisten mit dem immer gültigen
Von Kant zur Frage was Aufklärung sei

Es wundert mich also wenig wie sehr
Die eigene Intuition mich fliehen ließ
Vor täglichen unnötigen Dramen die
Das Gefühl von Harmonie störten

Spannend blieb bis zum Schluss noch
Die Frage warum die Angst vor der für
Immer verlorenen großen Liebe mich
In eine existenzielle Krise doch stürzte

Die Vernunft wusste schnell was richtig
Für ein gutes Leben beider sein musste
Weil unvereinbar wurde war nur geträumt
Doch unterlag sie lange dem Gefühl

Auch die Erkenntnis der Intuition die
Sich in deutlichen Zeichen äußerte
Ignorierte ich um des Traumes wegen
Der scheinbar existenziell für mich war

So über Umwege und Schmerz endlich
Zu erfahren ein liebender Mensch zu sein
Ist das große Gefühl eben auch eine ganz
Existenziell schöne Erfahrung auch als Traum

Habe mich wiederholt mit aller Vernunft
Für aus diesem erwacht erklärt auch nach
Sehr deutlichem Verhalten von ihrer Seite
Doch blieb das Gefühl vom Traum stärker

Erst die Erkenntnis der nötigen Harmonie
Aller Teile meines Wesen befreite mich
Aus der existenziellen Krise die mich
Verletzt und verlassen verzweifeln ließ

Ob eine solche Harmonie überhaupt je
Jenseits des geteilten Traumes möglich
Gewesen wäre weiß ich bis heute nicht
Manches aber klärt die Zeit von alleine

So fand ich durch die existenzielle Krise
Zurück zu meines Wesens Kern der sich
Am Gedanken der Freiheit aufrichtete die
Mit Aufklärungsgeist mich mündig machte

Es ist nicht wichtig für mich ob meine bloße
Existenz dem Wesen vorausgeht wie es
Infolge der existenziellen Krise mir schien
Sonden wie Wille mein Wesen bestimmt

Die Chance der Befreiung zu erkennen
Der eigenen Natur vertrauen können
Das Gefühl wertschätzen als Erinnerung
Hat mein Wesen seine Harmonie wieder

So haben sich mir ganz nebenbei noch
Viele Fragen der Existenzialisten mit
Beantwortet und sich am Ende mit dem
Geist der Aufklärung harmonisch vereint

Aus der gewollten Unmündigkeit befreit
Mit der eigenen Natur in Harmonie bin ich
Dankbar für die existenziellen Erfahrungen
Die mich dabei weiter wachsen ließen

Es ist nicht mehr wesentlich was zuerst
War Existenz oder Wesen sondern was
Vom Willen getragen mich glücklich macht
Wie ich in Harmonie mit mir dabei lebe

Kann dankbar schöner Träume gedenken
Wie wunderbarer Erlebnisse auch die nur
Einmalige biochemische Natur ermöglichte
Ohne zu vergessen was ich wirklich will

Die Freiheit ist für mich ganz existenziell
Auch wenn sie erst erlernter Teil des Wesens
Die Fähigkeit bedingungslos zu lieben ist
Eine beglückende Entdeckung nebenbei

Gehe bereichert aus einer Krise heraus
Die an den Rand meiner Existenz führte
Verdanke es dem Geist der Aufklärung
Wie dem Bedürfnis nach Harmonie

Vielleicht lässt sich daraus manches
Noch für die Zukunft der Aufklärung
Lernen warum ich das Beispiel hier
Ausführte es betraf die Existenz

Wie glücklich mein Wesen nun wieder
Mit sich in Harmonie leben kann auch
Ohne das was mir als Bedingung allen
Glücks im Leben lange schien ist gut

Ob nun Existenz oder Wesen dabei
Das Sein mehr ausmachen lasse ich
Dahinstehen jedenfalls scheint mir das
Bedürfnis nach Harmonie wichtiger

Wagten wir mehr unserer Natur zu
Folgen könnte es zur Harmonie helfen
Nach der alles in mir zu streben scheint
Mit der ich es nun gelassen abschließe

jens tuengerthal 30.6.2019

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