Sonntag, 1. März 2015

Memedsabschied

“Wo Eichen wachsen, dort sieht man kaum einen anderen Baum. Dort gibt es auf Bergen und Felsen, Tälern und Hügeln nur Eichen. Sie sind von einer besonderen Art, mit kurzen, dicken Stämmen und verkrüppelten, nicht über einen Meter langen Ästen. Dicht aneinander sitzen ihre dickfleischigen, grünen Blätter. So fest haben sie sich mit der Erde verbunden, mit all ihren Kräften, dass es scheint, nichts werde sie jemals von ihr trennen können. Eichenboden ist trocken, weiß wie Kreide. Es ist, als habe sich der Boden verschworen, außer Eichen kein Wachstum zu dulden.

“Von Ince Memed hat man nie wieder etwas gehört”

Und doch hörten wir noch viel von
Memed dem Falken der in die Berge
Zog der Ungerechtigkeit wegen
Der seinem Autor fast den ersten
Türkischen Literaturnobelpreis damals
Gebracht hätte und sein Autor der nun
Im Alter von 91 Jahren verstarb der
Große Yasar Kemal war ein Erzähler
Der noch bis ins hohe Alter verzauberte
In der Welt seiner Erzählungen wie etwa
Dem vierten Teil von Memed der 2004
Noch erschien wie Partei ergriff für die
Freiheit in der Türkei auch unter dem nun
Präsidenten Edogan dem er mit seiner
Solidarität mit den Demonstranten
Klar entgegentrat und so ging wieder
Einer der mit dem Zauber seiner Sprache
Meine Jugend wie viele Träume prägte
Auch Memed der türkische Robin Hood
Ist ein Ideal geblieben und der so ferne
Taurus rückte uns mit ihm nah wie der
Wunsch für Freiheit und Gerechtigkeit
Notfalls aufzustehen und zu kämpfen
Wie Yasar Kemal es sein Leben lang
Immer wieder tat nun hat er Frieden
Ist nicht mehr nur seine Bücher bleiben
Mögen sie noch viele Generationen
Mahnen für die Freiheit und Gerechtigkeit
Aufzustehen wo es nötig ist
jt 1.3.15

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