Donnerstag, 31. Oktober 2019

Ankommer

Manche kommen an
Andere nur zusammen
Liebend zu bleiben

Was auch immer kommt
Macht da sein das Dasein erst
Miteinander schön

jens tuengerthal 31.10.19

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Naturkunst

Natur als Kunstwerk zu sehen
Wie Haeckel es von Humboldt
Ganzheitlich betrachtend lernte
Schuf im Jugendstil noch einmal
Umfassende Kunst aller Bereiche
Die Freude an sinnlicher Schönheit
Ästhetisch kultivierte eine neue Welt
Aus natürlichen Formen noch gebar
Wieder neu die Kunst sehen lernen
Die aus gewachsener Natur entstand
Mit dem Blick des Genießers einfach
Genauer sehen was ist um es so mehr
Zu würdigen als Naturkunstwerk auch
Ohne Schöpfer natürlich gewachsen
Voller Liebe abgebildet so gewürdigt
Vielleicht sollten wir endlich wieder
Genauer hinsehen um zu genießen
Was ist als schönste aller Welten
Mit viel Lust am gewachsenen Detail

jens tuengerthal 30.10.19

Dienstag, 29. Oktober 2019

Suchoptimierung

Wir lassen die Partnersuche
Durch Algorithmen optimieren
Die jeweils passenden aussuchen
Statt sich auf Gefühl zu verlassen
Oder die Wahl der Familie wie es
Jahrtausende lang üblich noch war
Beantworten dazu unendlich Fragen
Um den perfekten Treffer zu finden
Sind schon dadurch voller Erwartung
Die stets nur enttäuscht werden kam
Kurze schnelle Blüte scheinbarer Nähe
Weicht schnell enttäuschtem Realismus
Weniger zu erwarten um am Ende viel
Glücklicher mit unerwartetem mehr zu
Sein wäre auch virtuell der Schlüssel
Für dauerhafte Zufriedenheit in der Liebe
Die freie Wahl zu haben im unendlichen
Meer algorithmisch optimierter Partner
Ist die Illusion und so das sicherste Mittel
Dauerhaftes Glück zu verhindern irgendwo
Dazwischen überleben wir gerade noch
Mit dem Traum von der großen Liebe
Fraglich nur ob diese berechenbar ist

jens tuengerthal 29.10.19

Montag, 28. Oktober 2019

Lebenserwartung

Wenn du etwas erwartest
Vom Leben und überhaupt
Passiert gern das Gegenteil
Uns einfach zu zeigen nichts
Ist sicher als das Ende doch
Nicht mal wann wissen wir
Und so gebe ich lieber alle
Erwartung für immer auf um
Zu genießen was unerwartet
Ist als wäre es ein Wunder
Wie die Liebe es natürlich
Auch nicht ist auch wenn
Sie sich genauso anfühlt
Lasse Dinge geschehen
Auch völlig unvernünftig
Damit was ist sein kann
Was es will denn was
Weiß ich schon vom Leben
Der Liebe und überhaupt je
Habe keine Lebenserwartung
Mehr genieße dafür viel mehr
Wie schön Leben unerwartet ist
Auch im Herbst wieder

jens tuengerthal 28.10.19

Wahlweise

Thüringen wählte was einst
Der Familie Heimat war als es
Noch Sachsen-Gotha und Weimar
Hieß zwischen den grünen Wäldern
Wo deutscher Geist zuhause war
Tummelt sich der größte Teil heute
Am Rand des politischen Spektrums
Wählte in Mehrheit Linke und AfD
Hat deutlich die Demokratie nicht
Verstanden könnte es scheinen
Wäre nicht der Linke eher mittig
Der Rechte dafür mehr radikal
Die Mitte spürbar verloren im
Osten ohne Bürgerlichkeit als
Traditionelle liberale Kultur
Fragt sich was kommt und bleibt
Was der Geist von Weimar ist
Der übermorgen erinnert wird

jens tuengerthal 28.10.19

Sonntag, 27. Oktober 2019

Zeitgewinn

Mit jeder Zeitumstellung wird
Überall die Auswirkung noch
Diskutiert wie dramatisiert
Befürworter werden von den
Gesundheitsaposteln dafür
Mit aller Schärfe angegriffen
Die selbst für jeden Urlaub
Willig die Zeit umstellen
Nie an Schäden dächten
Enthalte mich da völlig
Hat wie alles Vorteile
Aber auch Nachteile
Mehr oder weniger wichtig
Als käme es je darauf an
Das Leben im Takt zu halten
Wäre nicht viel wichtiger es
Mehr zu genießen egal wie
Irgendwer am Rand Zeit zählt
Nach Licht also Sonne oder
Nur nach normiertem Prinzip
Oder anderer bloß Willkür
So könnten wir auch wieder
Lokale Zeitzonen einführen
Zwischen Flensburg und München
Statt einfacher MEZ wieder uns
Chaotisch zeitlich abgrenzen
Um nur der Natur zu folgen
Aber der größte Zeitgewinn
Wäre sich daran zu freuen
Egal wie es kommt um so
Mehr zu genießen was ist

jens tuengerthal 27.10.19

Bücherheimat

Von Büchern umgeben kommt
Ein Gefühl von Heimat in mir auf
Vielleicht weil ich schon als Kind
Vor den großen Regalen meiner
Eltern aufwuchs die auch etwa
Bei den Mahlzeiten immer wieder
Konsultiert wurden in Zeiten vor
Wilki als noch der Brockhaus
Die Diskussionen als letzte
Instanz entscheiden durfte
Waren Bücher schon immer
Zuhause und Heimat für mich
So sitze ich gerade wieder
In der Böse Buben Bar mit
Pfeife beim Grauburgunder
Zwischen den Bücherregalen
Die hier bis zur Decke reichen
Fühle mich schön plaudernd
Hier wieder gut angekommen

jens tuengerthal 26.10.19

Samstag, 26. Oktober 2019

Baumgefühl

Manche Menschen umarmen
Bäume und reden gern mit ihren
Pflanzen als hörten diese wirklich
Wären nicht nur Grünzeug ohne
Jedes Verständnis und Bewusstsein
Was Gläubige gern Seele nennen
Auch wenn es für eine solche keinen
Beleg in der Natur irgendwo gibt
Die Erfolge in der Praxis sprechen
Selten gegen die Pflanzenflüsterer
Auch wissen wir inzwischen dass
Pflanzen miteinander kommunizieren
Sensibel und empfindsam auch sind
Auf ihre Umgebung klar reagieren
Warum sie nicht etwa auch auf
Zuwendung reagieren sollten bleibt
So unklar wie die Wege dorthin
Zumindest haben manche Menschen
Ein gutes Gefühl beim umarmen der
Bäume was belegen könnte dass es
Ihnen wohl spürbar gut tut auch wenn
Es keinen vernünftigen Beleg dafür gibt
So gleicht wohl die Verbindung zu den
Bäumen in manchem der Liebe die auch
Keinen vernünftigen Grund als ein Gefühl
Hat was eben da ist oder verschwindet
Mit manchmal vernünftigen Gründen
Als Aufklärer liegt Baumliebe mir fern
Als liebender Mensch verstehe ich sie
Vielleicht hilft es der Vernunft dabei
Zu erkennen dass Pflanzen stets
Belebte Natur sind die immer auch
Miteinander reagiert sogar wenn wir
Es wie in der Liebe nicht erklären können
Aber zu fühlen wie gut es uns tut hilft
Auch unerklärliches zu genießen
Vielleicht sollte ich auch mal einen
Baum umarmen sogar wenn ich es
Natürlich unvernünftig finde aber selbst
Zuwendung und Zärtlichkeit genieße
So könnte es uns gut tun ein Gefühl
Für Bäume in uns zu entdecken um
Mit unserer Natur im Einklang zu sein

jens tuengerthal 26.10.19

Freitag, 25. Oktober 2019

Waldmenschen

Wir kamen aus den Wäldern
Die einst alles hier bedeckten
So kommen wir auch im Wald
Wieder zu unserer Natur

Umgeben von Bäumen zu sein
Ist der natürliche Lebensraum
Von uns seltsamen Zweibeinern
Auch wenn viele es vergaßen

So hat unsere Natur sich über
Zehntausende von Jahren also
Länger als jede Kultur alt ist
Dieser Umgebung angepasst

Die Zivilisation ist großartig
Es gibt keinen Grund sie nun
Für zurück zur Natur aufzugeben
Doch gut ist zu wissen woher

Wer weiß woher er lange stammt
Lernt sich besser zu verstehen um
So mit seiner Natur im Einklang
Künftig bewusster zu leben

Mehr Wald überall löste viele
Unserer gerade Probleme leicht
Verbesserte das Klima spürbar
Auch zwischenmenschlich dann

Es wäre ein Fortschritt zu erkennen
Wie gut Wald uns ganz natürlich tut
Als eben Teil unserer Natur die sich
Kultiviert aber Waldmensch bleibt

jens tuengerthal 25.10.19

Donnerstag, 24. Oktober 2019

MenschNatur

Stehen wir gegenüber
Der Natur oder sind wir
Egal wie immer Teil der
Uns umgebenden Natur

Gibt es etwas über der
Natur oder ist diese alles
Wie Lukrez schon wusste
Epikur auch hier folgend

Wenn wir aber Natur sind
Alles zu dieser natürlich
Gehört fragt sich nur was
Geistige Welten noch sind

Ist Glaube Teil unserer Natur
Oder entfernt uns Aberglaube
Von dieser nur immer weiter
Weil Natur schlicht Materie ist

Alle Erkenntnis und Erfahrung
Spricht für Kausalität der Natur
Wie sie uns diese täglich beweist
Mit Kräften und Gründen aus sich

Die Götter die Menschen erdachten
Ihresgleichen das Fürchten zu lehren
Moral im Jenseits zu verankern sollen
Die Massen leichter lenkbar machen

Kluge Köpfe des Aberglaubens haben
Einst die Macht mit diesem verbunden
Adel und Königtum gottgewollt genannt
Womit Glaube Staatsmacht auch wurde

Lange lag es darum vielen in Europa fern
Den lächerlichen Aberglauben infrage nur
Zu stellen was schnell zur Tradition wurde
Bis heute bei Anfang und Ende gepflegt

Die Staatsmacht ist zum Glück säkular
Im mehr oder weniger einigen Europa
Was für Fortschritt und Aufklärung steht
Auch wenn nur wenige es so begriffen

Frage ich mich heute wo ich dem
Aberglaube noch Raum gäbe in der
Säkularen Welt ohne Götter heute
Fiele die Entscheidung mir leicht

Nicht für Anfang und Ende wohl
Weder Taufe noch Beerdigung
Lassen sich mit Freiheit vereinbaren
Wie sie Kants Imperativ lehrt

Allein inmitten wenn zwei Liebende
Für ihren Bund höheren Segen wollen
Könnte dies der guten Natur helfen
Wider alle anderen natürlichen Triebe

Was über Umwege zurück uns wieder
Zum Thema der Natur führt ob wir ihr
Gegenüberstehen oder Teil von ihr sind
Wenn wir eine als gut bewerten dabei

Gut ist was gefällt und auch gut tut
Was den Kreis schon einschränkt
Weil wir im Lichte des Imperativ dies
Kritisch aufgeklärt betrachten sollen

Dies kantsche Sollen ist der Preis
Völliger sittlicher Autonomie die alle
Höhere Moral dann entbehrlich macht
Uns Gewissensfreiheit erst schenkt

Wenn wir uns nun entscheiden ein
Bündnis der Liebe auf nur Gefühl
Für immer zu schließen schadet dem
Unsinn auch höherer Segen nicht mehr

Dann pflegen wir schlicht Tradition
Als sei diese ein Wert an sich wie
Tischsitten die so vielen heut fehlen
Was sie in aller Form unfrei macht

Die Freiheit nämlich ist der Schlüssel
Der Natur und Form wieder verbindet
Dem Geist den Rahmen gibt sich
Darin ganz erst wieder zu entfalten

So steht dem aufgeklärten Menschen
Alles frei kein Gesetz begrenzt ihn
Solange er aufgeklärt mündig handelt
Was den strengsten Rahmen gibt

Die Natur kennt keine Moral je
Sie folgt Naturgesetzen natürlich
Die wiederum logisch gelten als
Folge ihrer materiellen Natur

So könnte sich fragen ob Moral
Als geistiges Produkt der Natur
Stets gegenübersteht oder nur
Ausfluss unserer Bedürfnisse ist

Wo wir es wie der Aberglaube
Dialektisch betrachten steht es
Natürlich gegenüber dagegen
Ist es aufgeklärt logisch eins

Nach der Aufklärung steht nichts
Mehr der Natur gegenüber dafür
Ist alles natürlicher Teil von dieser
Auch die Phantasie von Göttern

Diese große geistige Freiheit die
Kaum einer der Zeitgenossen je
Begriff nur später ein Max Stirner
Sah im Einzigen beantwortet es

So holte der kategorische Imperativ
Den transzendent gefesselten Geist
Wieder zurück in die Natur womit
Diese und jene wieder eins wurden

jens tuengerthal 24.10.19

Dienstag, 22. Oktober 2019

Liebesflüchtig

Virtuelle Liebe ist flüchtig
Irreal wie virtuelle Welten
So ging es mit der aus den
Tiefen von Instagram einst
Aufgetauchten vermeintlich
Großen Liebe der kleinen
Prinzessin auf der Erbse
Die wieder verschwand
Als wäre nichts gewesen
Hätten wir nie das Gegenteil
Zuvor uns noch geschworen
Weil sich ja schnell andere
Überall noch finden wofür
Der Dichter noch Monate
Brauchte es wieder glauben
Zu können und es längst
Virtuell flirtend noch nicht
Glauben kann wie dies
Kommen und Gehen mit
Sex und viel Gefühl nur
Eine Art Freizeitpark ist
Erregender Unterhaltung
Als virtuell realer Kick mit
Lust auf Selbstbestätigung
Der seinen Zweck erfüllt
Wo er uns gut unterhielt
Was bliebe wäre mehr
Wovon alle gerne reden
Als Traum vom Rest des
Lebens der sicher nur
Mit diesem Ziel alleine
Unglücklich machen kann
Bei virtueller Beliebigkeit
Der zu entfliehen allein
Zufriedenheit schenkte
Angesichts der Alternativen
Wie potenzierter Möglichkeiten
Kaum einer wirklich mehr wagt
Der Markt wird zum Selbstzweck
Befriedigt seine Besucher mit
Neuen Möglichkeiten jeden Tag
Die sich ständig wiederholen
Viele fühlen sich gut unterhalten
Manche nur spüren die Leere
Die bleibt wenn alles austauschbar
Lust und Liebe konsumiert werden
Bin mit Unterbrechungen nun seit
Drei mal drei Jahren auf diesem Markt
Virtuell erschreibbarer Liebe
Der zur Parallelwelt wurde
Mit Jahren realer Unterbrechung
Die hinterher irreal mir erscheinen
So echt wie die Fotos der Insta-Stars
Nur wie wirklich die Wirklichkeit ist
Fragt in virtuellen Welten lieber keiner
Stets mit dem Ziel sie zu verlassen
Was der Fehler gewesen sein könnte
Lassen wir es einfach fließen statt
Hoffnungsvoll Erlösung zu erwarten
Kann nichts mehr enttäuschen
Liebe ist eine Inszenierung auf Zeit
Für soziale Netzwerke geworden
Flüchtig wie ein Klick oder Wisch
Bitte lächeln wir sind alle happy
Dann werden zumindest noch
Die Bilder davon glücklich
Egal was wir sind

jens tuengerthal 22.10.19

Schatzsuche

Schatzsuche ist eine
Große Aufgabe die
Manche ein Leben
Lang beschäftigt
Ohne Garantie für
Ein erfolgreiches Ende
Manchmal endet auch
Tragisch was perfekt
Vorher einfach schien
Aus Missverständnissen
Doch lehrte mich dies
Gut auf einen Schatz
Aufzupassen wenn sich
Eine als solcher zeigt
Im Wissen um meine
Beschränkten Fähigkeiten
Immer das richtige zu tun
Freue ich mich viel lieber
An dem was ist statt nur
Weiter suchen zu wollen
Hüte ich meinen Schatz
Achtsam und liebevoll
Was bleibt mir sonst
Es könnte sich lohnen
Um großes zu kämpfen
Läge es nicht der Liebe
Ferner als zwei sich je
Nah kommen können
Wenn sie wagen zu lieben
Was verletzlich stets macht
So glaube ich an nichts mehr
Außer die Liebe die groß ist
Wo sich das Warten lohnte
Was wir erst hinterher wissen
Also immer ins ungewisse dabei
Miteinander segeln müssen
Um irgendwann anzukommen
Beieinander wie miteinander
Innig verschlungen inmitten
Aufmerksam dabei geblieben
Seinen Schatz nie so zu nennen
Um das Besondere zu bewahren

jens tuengerthal 22.10.19

Sonntag, 20. Oktober 2019

Bilderfrieden

Der Buchhandel hat seinen
Frieden gemacht mit dem
Bilderwelten die multimedial
Erst überall präsent machen
Zeichnet darum auch einen
Fotografen mit dem Friedenspreis
Als soziales Beispiel aus denn
Bildbände gehen immer gut
Es geht immer auch um Handel
Da soll der Idealismus auch
Nicht zu kurz kommen neben
Dem kulturellen Marketing
Dies erklärt den Preis für
Den Brasilianer Salagado
Der Licht auf Ungerechtigkeit
Wirft zur Dokumentation der
Schwande jenseits der Schatten
Klingt gut und vernünftig auch
Das Buch entfernt sich vom Wort
Wird multimedial präsent um eine
Zukunft noch zu haben in Welten
Die stärker von Smartphones als
Von Büchern künftig bestimmt wird
Ob uns das freuen soll ist egal
Handel muss eben laufen
Warum ich mich nun frage
Was es über unsere Kultur sagt
Die Technisch geschult das Wort
Für die Bilder wieder vergisst

jens tuengerthal 20.10.19

Samstag, 19. Oktober 2019

Buchmasse

Buchmessen sind heute keine
Orte des Intellekts mehr sondern
Allein des Handels die aber gern
Ihr Marketing kulturell tarnen
Wofür es in Deutschland auch
Seltsame Monopole noch gibt
Um die Kultur zu schützen die
Sich hinter der Masse versteckt
Sicher gibt es zwischen allen
Geschäften auch noch mal
Stille Orte des Lesens aber
Eher als seltene Ausnahme
Geht es um Buchhandel dort
Der zum Marketingevent wurde
Multimedial dauernd präsent
Geistlos aber doch hübsch
Für echte Leser eher entbehrlich
Schaue ich es von Ferne an
Stelle den Ton bei Insta ab
Lass es vorüber segeln
Bleibt mir das weitere daran
Die Geschäftigkeit immer fremd
Werde ich im Leben kein Händler
Sondern bleibe lieber ein Spötter
Der die Masse lieber belächelt
Als in ihr abzutauchen wieder
Fraglich nur wem das was wert ist

jens tuengerthal 19.10.19

Für immer

Für immer klingt lang
Und ist doch fast nichts
Gemessen an der Länge
Eines menschlichen Lebens
Im Verhältnis etwa zum
Universum oder der Zeit
Verglichen vor allem aber
Mit der relativen Größe des
Gefühls in mir für sie
Wäre alles weniger nur
Noch lächerlich denke ich

jens tuengerthal 19.10.2019

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Liebeseifer

Wer Liebe mit Eifer sucht
Statt sie fliegen zu lassen
Wie es ihrem Wesen entspricht
Findet nur selten mehr als
Erwartet dabei wissen wir
Längst dass die Erwartung
Immer der Tod der Liebe ist
Weil sie keiner erfüllen kann
Damit alles zur Enttäuschung
Vorab schon programmiert
Die ihre negativen Vorurteile
Nur erwartungsgemäß bestätigt
Weil Besitz für Liebe tödlich ist
Liebe wo sie wirklich groß wurde
Schenken mehr will als haben
Warum es keine legitime Eifersucht
Geben kann sondern nur ein dann
Nötiges Ende nur so genannter Liebe
Die sich an Konventionen verlor
Kleingeistig beschränkt gefangen
Die Größe der Liebe nie erkennt
Welche so gerne doch gönnt
Ihrer Natur nach und wo nicht
Nie mehr war als Gier nach Besitz
Eines dann unfreien anderen
Bin treu nur weil ich es will
Wäre es nie wo ich müsste
Weil dann die Erwartung schon
Vorab die Liebe ermordet hat
Lang hat es gedauert dies längst
Bekannte Wissen auch zu fühlen
Seitdem hat meine Liebe Flügel
Statt Fesseln für irgendwen je
Damit sie kommen kann
Um zu bleiben

jens tuengerthal 17.10.19

Zwischenzeilig

Manches steht geschrieben
Für jeden gut lesbar dann
Der lesen kann oder will

Mehr noch steht nicht da
Klingt nur zwischenzeilig an
Für jene die es fühlen können

Sich zwischenzeilig erkennen
Geht näher als viele Worte
Liest auch was nicht ist

Für Liebe und große Gefühle
Nutzen wir gern riesige Worte
Überschwang Ausdruck zu geben

Dabei steht worauf es ankommt
Nirgendwo lässt sich nur manchmal
Zwischenzeilig unerwartet finden

Liebe wo sie ganz groß ist
Kann ganz still werden
Zwischen den Zeilen

jens tuengerthal 17.10.19

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Wortlust

Wenn du dir fern ganz nah
Sein willst bleiben nur Worte
Einander überall zu spüren
Sich zungig in Silben fühlbar
Inniger zu erkunden um ganz
Eins zumindest absatzweise
Sich fühlen zu können und so
Stelle ich mir in Gedanken vor
Deine Mitte inniger noch zu
Liebkosen als je wer es tat
Um dich tiefer eindringlich auch
Glücklich zu machen für mehr
Als einen Moment sonst nur
Vergänglicher Höhepunkte die
So erst wirklich bleiben weil
Die liebende Wortlust zwei
Körper zu einem macht
Während meine Zunge noch
All deine Lippen küssen will
Vor Glück kaum mehr weiß wo
Oben endet und unten anfängt
Von hinten wie von vorne
Aber ob du es auch überall
Spürst wie gedacht werde ich
Erst in Wirklichkeit erfühlen

jens tuengerthal 16.10.19

Von Dichtung und Wahrheit

Manches ist Dichtung
Manches ist Wahrheit
Manchmal sind Dichtung und Wahrheit
Nur schwer auseinander zu halten
Dann verschwimmt die Wirklichkeit
Mit dem Traum und was weiß ich schon
Wie wirklich die Wirklichkeit je ist
Aber das wichtigste ist
Sich am Ende mit Liebe
Küssen zu wollen um
Glücklich zu bleiben auch
Jenseits von
Dichtung und Wahrheit

jens tuengerthal 16.10.19

Dienstag, 15. Oktober 2019

Liebesdasein

Wenn etwas fehlt ist etwas da
Wo etwas jemand ist wird nichts
Gefühlt immer mehr miteinander
Nicht weil ohne nichts mehr wäre
Sondern weil mit mehr wäre als
Ohne bisher unvorstellbar war
Was plötzlich alles eins sein kann
Auch wenn zwei nicht eins sind
Kann zwei weniger als eins sein
Weil einfach etwas fehlt was erst
Als eins ganz glücklich macht

jens tuengerthal 15.10.2019

Sonntag, 13. Oktober 2019

Feminismuss

Muss der aufgeklärte Mann
Heute ein Feminist auch sein
Oder gerade nicht weil das
Öffentlich überall geforderte
Bekenntnis die Sache entwertet
Mehr Schein als Inhalt noch ist
Was muss am Ende nur noch ein
Verordneter Feminismist ist

Seitdem Emma Watson die einst
Als Hermine bei Harry Potter
Berühmt wurde sich so klug als
UN-Botschafterin dazu bekannte
Eine ganze Welle damit auslöste
Die im me too Skandal einen sehr
Hässlichen Höhepunkt fand der so
Wichtig die Sache war dennoch
Etwas von Pogrom auch hatte
Das den öffentlichen Pranger
Zur Anklage gerne nutzte um
Die Täter sozial zu vernichten
Was im Rechtsstaat zumindest
Fragwürdig noch sein sollte auch
Wenn die Gewalt vorher sicher ein
Verbrechen war das bestraft gehört
Sollten die Opfer nicht aus Rache zu
Täterinnen öffentlicher Steinigung werden
Bekam der Feminismus ein anderes Gesicht

Verehre Frauen sehr und finde es
Das schönste Kompliment sie als
Gentleman wie eine Dame zu behandeln
Was viele heute eher verwirrt wenn ich
Natürlich einer Dame die Tür aufhalte
Ihr in den Mantel helfe wie aufstehe
Wenn eine Dame den Raum betritt
Auch wenn sie völlig gleichberechtigt
Für mich natürlich dabei sind und ich
Als junger Vater jahrelang Hausmann war
Weil die Mutter viel mehr verdiente
Erfolgreicher war als der nur Dichter

Bewundere die Kanzlerin etwa für ihre
Ruhige weibliche Art der Führung ohne
Männliches Potenzgehabe dabei die
Den politischen Stil langsam ändert
Ohne je ihre Partei wählen zu wollen
Kann ich sie als Frau bewundern
Wie als große Dame Europas schätzen
Sie so zu behandeln täte dem Umgang
Besser als lächerliche Grabenkämpfe
Wie sie die Ränder gern inszenieren

Eine Frau lieben und verehren ist für mich
Die schönste Form des Umgangs und sie
Dabei durch die Art des Umgangs noch
Zur Dame zu adeln erhebt beide mehr
Als gesetzlich erzwungene Quoten je
Könnten weil es das Leben verschönert
Warum ich natürlich einer Dame immer
Den Vortritt lassen würde wenn ich kann
Nichts dagegen hätte auch in die zweite
Reihe zu treten sie glücklich zu machen
Weil mehr als einen von Liebe getragenen
Umgang der dem anderen vor allem gut
Will kann es ohnehin nie geben im Leben

Kämpfe als Gentleman natürlich nicht
Mit einer Frau sondern verbeuge mich
Lieber voller Bewunderung um dafür
Das miteinander mehr zu genießen
Werde aber immer für Gerechtigkeit
Kämpfen wo egal wer ungerecht
Von egal wem behandelt wird weil
Männer und Frauen zwar von Natur aus
Glücklicherweise ungleich aber zugleich
Als Wesen völlig gleichberechtigt sind
Eine Quote dazu legitim sein kann
Weil ich für mehr Gerechtigkeit bin
Ohne das eine Seite siegen sollte
Warum ich kein Feminist mehr bin
Wie es die wunderbare Emma Watson
Gerade zur Mode machte sondern stets
Ein Gentleman nur bleibe der Damen
Voller Verehrung und Bewunderung
Behandelt weil es die Welt schöner macht
Immer gegen Ungerechtigkeit kämpfe
Auch ohne modisches Etikett es mir
Um das Ergebnis dabei mehr geht
Als den daran gehängten Titel

jens tuengerthal 13.10.19

Literaturnobelig

Einmal ausgesetzt dafür danach
Doppelt gemoppelt im Ergebnis
Erwartbar nett und besser als
Mancher zuvor Symbolismus
Für einen nur Sänger wie Dylan
Der sich auch im Wesen als echt
Amerikanisch europäischer Kultur
Wie Würdigung unzugänglich zeigte
Insofern war Dylan wie Trump ein
Vorübergehender postkultueller nur
Zu ertragender Schicksalsschlag

Diesmal zwei Literaten dabei eine
Natürlich Frau des Gleichgewichts
Wie geforderten Feminismus wegen
Welcher Mann wagt es schon heute
Sich nicht formelhaft Feminist im
Langweiligen Gender-Chor zu nennen
Und Handke halt der literarisch sicher
Besondere so politisch fragwürdig er ist
Mit seinem Bekenntnis zu Serbien auch
Aus privat emotionalen Gründen was
Den Literaturpreis sicher politisch
Fragwürdig zumindest macht auf dem
Balkan der sich immer so gern noch
Provoziert fühlt in Ehre und überhaupt
Bei zunehmender Lächerlichkeit dazu
Noch in Europa fremde Spiele spielt
Halt Balkanien von teilweise früher
Noch KuKasien war wohin auch der
Weibliche hoch verdiente teilweise
Verweist und so ist er doppelt ein
Preis für untergegangene Reiche was
Nach einem Jahr nichts zumindest
Kulturhistorisch interessant auch ist

So sind die Preise diesmal sehr nett
Lassen auch literarisches diskutieren
Galten hochverdienten Literaten statt
Peinlichen Barden nur sind teilweise
Politisch inkorrekt wie zugleich auch
Da weiblich feministisch korrekt und
So ist in Schweden wieder alles gut
Auch wenn alles geht wie erwartet
Muss keiner mehr enttäuscht sein
Die Frage ob ein Preis adelt stellt
In der Republik ohnehin keiner
Zumindest nicht so deutlich mehr
Was aber undeutlich bleibt kann
Auch ohne bleibenden Wert weg

jens tuengerthal 13.10.19

Samstag, 12. Oktober 2019

Turmsprache

Kultur erhält und verständigt sich
Durch Sprache die dabei zugleich
Nach Regionen wieder divergiert
Füreinander unverständlich wird

Der Turm zu Babel mit dem einst
Menschen den Himmel erreichen
Wollten wurde biblisches Symbol
Der endgültigen Sprachverwirrung

Ob dies je der Realität entsprach
Es eine Ursprache gab ist unklar
Viel mehr spricht dafür dass sich
Sprache später erst entwickelte

Es ist das Ideal der Einheit wohl
Ein paradiesischer Traum bloß
Ähnlich dem rousseauschen Traum
Vom erstrebenswerten Urzustand

Die Sprache wurde zum Spiegel
Unterschiedlicher Kulturen die sich
Den je Bedingungen entsprechend
Ganz verschieden entwickelte

Wo wir den Unterschied als der
Natur jeder Kultur entsprechend
Begreifen wandelt sich das Ideal
Von der Einheit zur Vielfalt endlich

Vielleicht wäre es menschlicher
Statt biblische Verwirrung als
Strafe zu sehen von natürlicher
Vielfalt auszugehen im Leben

Glück nicht in der Einheit gegen
Unsere Natur zu suchen sondern
Die Vielfalt künftig zu feiern die
Mehr unserem Wesen entspricht

So bliebe am Ende vieles wohl
Den meisten unverständlich weil
Wir natürlich verschieden sind
Doch könnte es gut so sein

Dann wäre multikulturell normal
Statt reiner Rasse mit einer Sprache
Unterschiedlichkeit als Ideal feiern
Vielfalt als Kulturquelle würdigen

jens tuengerthal 11.10.19

Liebermannig

Auf der Terrasse
Der Villa Liebermann am
Wannsee Tee trinken

Wunderbarer Herbst
Verliebt ins Leben wieder
Einfach genießen

Wie schön ist Berlin
Westlich aufs Wasser blickend
Liebermanns Ruhe

jens tuengerthal 12.10.19

Freitag, 11. Oktober 2019

Nichtserwartung

Nach unserm Leben
Erwartet uns ewig Nichts
Was wäre noch mehr

Alles wird zu Nichts
Seiner Natur gemäß so
Ist alles gut so

Erwarte nichts mehr
Alles endet von allein
Das war es dann wohl

jens tuengerthal 11.10.19

Stumpfsinn

Arbeit ist meistens
Im Alltag großer Stumpfsinn
Zur Zielerreichung

Lichte Momente
Dazwischen retten über
Düsteren Stumpfsinn

So kämpfen wir uns
Durch die Dunkelheit damit
Ordnung erleuchtet

jens tuengerthal 11.10.19

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Potenzturm

Fernsehtürme sind lächerliche
Phallussymbole einer sonst eher
Unterbelichteten Gegenwart die
Über ferne Bilder ganz nah sich
Alle Illusionen aufrecht zu halten
Versucht wie auch die DDR einst
Deren überlebender Schwanz
Zum Berliner Symbol wurde so
Nutzlos freier Funk für eine
Geschlossene Gesellschaft war
Ist der weithin sichtbare Turm
Als Symbol östlicher Potenz
Stachel im Fleisch des Westens
Gewesen ideologisch betrachtet
Wenn auch ehrlich gesagt technisch
Wie real existierend völlig überflüssig
Auch in Wirklichkeit also zum Zeichen
Hervorragender Symbole geworden
Die nichts als konkurrente Vermessung
Der Welt an sich blieben was mich
An Spiele kleiner Jungens erinnerte
Wie sie von Neid getrieben schon
Assyrische Könige gegen Babylonier
Genau betrieben wie Trump und Xing
Es heute lächerlich wieder betreiben
Weil scheinbar aufragende Männlichkeit
Noch immer vielen für Kraft steht
Zeugung und damit Schöpfung als
Fortbestand der Art über sich hinaus
Die sterblich von Ewigkeit träumt
Sinnlosen Protz betreibt um sich
Damit überragend an die Spitze
Zu stellen als Sieger statt lieber
Im Kleinen zu genießen weil Sieger
Als glücklich gelten wie hoch der
Preis für den Sieg auch immer war
So feiern wir Berliner heute den 50.
Unseres Fernsehturms als Symbol
Für was auch immer uneinig egal
Hauptsache Party und Ehrung
Wird der Potenzturm gefeiert
In all seiner heute Lächerlichkeit

jens tuengerthal 3.10.19

Brückenturm

Manche Türme bauen Brücken
Obwohl zuerst nur hervorragend
Aus geistiger Landschaft sind sie
Auch deshalb Verbindungsglied
Zwischen Weltteilen die sonst
Unberührt nebeneinander lägen
Weil weithin sichtbar zumindest
Eine Orientierung bieten im sonst
Irrgarten unserer Gedanken die
Der Charakter des Leuchtturms
Als quasi haltlose Sicherheit mit
Seinem Leuchten im Dunkeln
Trotz oder wegen des seltsamen
Doppelcharakters des Lichts
Zwischen Welle und Teilchen
Denen die kritisch denken gibt
Als letzter Hoffnungsschimmer
Eines großen Zusammenhangs
Der uns die Welt erklärt wie was
Sie im Innersten zusammenhällt
Zugleich dabei befreit aus den
Nur spezialisierten Mustern einer
Wissenschaft oder bloß Dichtung
Die nur je Ausschnitte betrachten
Statt Verbindungen zu sehen
Auf die es am Ende ankommt
Zusammenhänge zu verstehen
Gestaltend auch im Kosmos
Der Gedanken zu wirken
Für eine noch vielleicht
Zukunft irgendwann

jens tuengerthal 3.10.2019

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Freiheitswille

Freiheit ist Wille
Selbst zu entscheiden was gut
Oder böse ist

Staaten nehmen gern
Dem Bürger diese Freiheit
Ungefragt noch ab

Wundern sich aber
Wenn keiner moralisch ist
Lieber dumm gehorcht

jens tuengerthal 2.10.19

Liebesfreiheit

Liebe braucht Freiheit sich
Füreinander zu entscheiden
Jegliche Bestimmung wäre
Eine Negation der Basis
Auf der sie erst blühen kann

Habe lange abhängig geliebt
Ohne zu bemerken wie es
Die Liebe und mich zerstörte
Die verkündete Drohung nicht
Ohne mich leben zu können
Wie der mehrfach angedrohte
Freistod bei einer Trennung
Längst alle Bedingungen der
Vermeintlich großen Liebe
Endgültig zerstört hatten
Weil da eine dich benutzte
Fesselte um zu halten

Diese Liebe war längst unfrei
Sie machte unglücklich und
Versklavte bei vollkommener
Schönheit und Hingabe zugleich
Warum ich lange blind war
Meinte den verlorenen Traum
Ewig lieben zu müssen wie
Im Echo verlassen glaubte
Nicht ohne diese Traumfrau
Weiter leben zu können
Spiegelte was sie zuvor drohte

Erkannte süchtig danach nicht
Die immer gleichen schlichten
Muster mit denen sie spielte
Weiß nichtmal ob sie weiß
Wie sie durch Erniedrigung
Abhängigkeit schuf bei zugleich
Hinhalten und Verstoßung
Fiel nur in immer gleiche
Muster wachsender Verzweiflung
Die sich und alles aufgab um
Den verlorenen Traum wieder
Zu erreichen immer gutmütig
An das große Versprechen
Für ein Leben noch glaubte

Will die psychologischen Muster
Dieses Verhaltens nicht nennen
Um die andere als frei weiter
Noch behandeln zu können
Wie es die Würde der Liebe
Auch wo sie Geschichte ist
Von mir verlangt trotz aller
Qualen zuvor zu achten
Was einmal schön geträumt

Befreit hat mich aber davon
Nicht ihr ausdrucksvolles Nichts
Sondern die Erzählung einer die
Nahezu das gleiche jahrelang
Geschlechtlich nur umgekehrt
Erlebte bis sie sich endlich
Davon befreite weil es dort
Nie Freiheit oder Glück gab
Sie in ständiger Habachtstellung
Lebte nichts zu provozieren
Euphorie immer bestraft wurde
Nichts im täglichen Wechsel je
Sicher war der sie in den fast
Wahnsinn trieb was ich so gut
Kannte wie nachfühlen konnte

Plötzlich verstand ich wieder Kant
Der genau aus dieser abhängigen
Unmündigkeit befreien will um als
Aufgeklärter Mensch dann zu leben
Konnte statt weiter zu verzweifeln
Am Leben ohne die vermeintlich
Große Liebe die stets nur ihre
Bestätigung wie Anerkennung
Überall suchte wie sogar mehr
Komplimente und Aufmerksamkeit
Einforderte als Liebeslohn für ihre
Vollkommene Hingabe trotz des
Ständigen Misstrauens noch
Was jedes Gefühl relativierte

Die Liebe ist wie alles Leben sonst
Ein Karussell in dem sich ständig
Wiederholt was wir gewohnt auch
In Mustern der Versklavung noch
Denen wir aus Gewohnheit folgen
Es dreht sich weiter ob wir folgen
Oder einfach mal aussteigen weil
Was war nicht mehr gut tat doch
Kreist es auch ohne uns weiter
Wir können jederzeit wieder
Einsteigen wo es uns gefällt
Bereichert um Erfahrung die
An eigene Grenzen auch ging

So habe ich mir endlich nun die
Freiheit genommen aus diesem
Karussell auszusteigen um mich
Von der Sklaverei der Liebe zu
Befreien und lieber als freier
Mensch wieder die Liebe auch
Genießen zu können wie sie ist
Ihrer Natur nach frei und gütig
Gutes tun will statt Macht zu haben
Die um Vorherrschaft immer ringt
Und diese Liebesfreiheit ist nun
Das größte Glück für mich was
Genügt es künftig zu bleiben
Weil nichts anderes den Namen
Liebe ohne Erwartung je verdiente
Alles übrige lächelnd fliegen
Künftig für immer zu lassen
Um zu würdigen was gut tut
Damit glücklich zu sein

jens tuengerthal 1.10.19

Dienstag, 1. Oktober 2019

Liebeskarussell

Sucht die Liebe Einmaligkeit
Oder ist sie ein Karussell
Das sich immer weiter dreht
Im virtuellen Raum heute eben
Mit dem dort üblichen Tempo
Bei dem manchen auch übel wird
Wie mir als ich den rasenden
Wechsel der großen Liebe zum
Nächsten verkraften musste
Doch hat die Erfahrung gelehrt
Vieles gleicht eher dem Karussell
Auch wenn ewige Einmaligkeit
Vorher noch so laut beschworen
Vielleicht sogar gerade dann
Wie lange Erfahrung lehrt werden
Im Karussell auf dem Jahrmarkt
Unseres Lebens einfach bei
Jedem Halt die Plätze neu besetzt
Die virtuelle Welt dreht dabei bloß
Etwas schneller als wir gewohnt
Weil sie freie Auswahl uns bietet
Dahingestellt mit welchen Chancen
Auf Dauer gar von Ewigkeit wie sie
Der Traum von Liebe gern beschwört
Zumindest zeigt der realistische Blick
Auf das real existierende Karussell
Wie schon die alten Griechen wussten
Alles fließt auch wenn nicht jedem
Anfang schon ein Zauber innewohnt
Manches besser echolos verhallte
Dreht es sich doch so lang wir leben
Immer weiter warum auch schlimmster
Liebeskummer irgendwann verheilt
Dir ex post lächerlich nur erscheint
So bleibt die Liebe immer Karussell
Werden die Plätze bei jedem Halt
Neu besetzt nur entscheiden wir
Ob wir aussteigen oder lieber noch
Weiter uns schwindelig drehen
Bis wir irgendwann ankommen
Alles ohne Sorge gut so ist
Wie es ist weil es ist was es ist
Wir weniger von Ewigkeit reden
Als den Augenblick genießen
Der so auch Dauer bekommt
Aus ruhender Schönheit die
Sich zuvor genug gedreht
Unerwartet Ewigkeit entsteht

jens tuengerthal 1.10.19

Virtuellreal

Wird die Liebe aus dem
Virtuellen Raum mit dem
Vollzug wirklich real oder
Bleibt sie stets beliebig
Wie unsere unendliche
Auswahl und Unzufriedenheit
In virtuellen Partnernetzwerken
Die nur scheinbar befriedigt
Weil sie uns Erfolg vorgaukelt
In Wirklichkeit aber immer nur
Uns die beliebige Austauschbarkeit
Vorführt also alles infrage stellt
Was den Glauben an große Liebe
Sonst tragen könnte der uns treibt
Das Risiko echter Gefühle einzugehen
Die so furchtbar verletzen können
Dass es im Leben keine Heilung gibt
Als die ablenkende Relativierung
Der virtuell so gerne gefolgt wird
Für schnelle Befriedigung unserer
Emotionalen Bedürfnisse auch wenn
Real selten mehr dabei herauskommt
Als die Befriedigung des Körpers die
Nur mit zunehmendem Gebrauch auch
Immer fragwürdiger und egal wird

So bleibt am Ende meist wenig
Von der virtuellen Liebe real übrig
Außer der Kenntnis des eigenen
Marktwerts der auch oft relativ
Enttäuschend ausfallen kann
Je nach zufälliger Laune der Natur
Die dich einer gefallen lässt oder nicht
Was so viele Gründe haben kann
Wie Dinge die Laune beeinflussen
Von Hormonen bis Gedanken
Wer wäre ich je zu meinen diese
Bei einer Frau verstehen zu können
Als Mann von geringem Verstand

Doch gibt es die große Chance
Die virtuelle Austauschbarkeit einfach
Zu beenden und die dort Funde real
Zu lieben als wären sie es um dann
Wirklich glücklich zu werden zumindest
Als schönen Traum noch weil
Die Hoffnung zuletzt stirbt
Wenn wir es wagen
Glücklich zu sein
Könnte es klappen
Was den Versuch wert wäre
Sofern die Angst vor neuer
Verletzung nicht überwöge

Fraglich nur was die Alternative ist
Als allem ein Ende zu setzen
Was zumindest eines wäre
Auch nicht mehr austauschbar
Uns irgendwo noch sein ließ
Da schlicht nicht mehr existent
Sich alles auf Dauer erledigte
Nur ist was nicht mehr ist nichts
Worüber auf der Suche nach
Dem Glück noch nachgedacht
Werden müsste da am Ende
Sein oder nicht sein über das
Was ist alleine entschiede
Der Tod zwar jedes Unglück
Wie Leiden beendete aber
Damit auch alles mögliche Glück
Was selten konsequent lohnte
Und so scheint am Ende doch
Die Liebe alternativlos zum Nichts
Bis die Angst es widerlegt

jens tuengerthal 1.10.2019

Gefühlsnetz

Heute ist Partnersuche virtuell
Im Netz suchen wir die Liebe
Am besten fürs Leben um dann
Unsere Hochzeit bildschön auf
Instagram zu inszenieren als
Makellosen Traum vom Glück
Wie überhaupt die Suche mit
Bildern nach der Inszenierung
Selbiger förmlich schreit was
Uns schnell in die Tinderwelt
Führt das oberflächliche Paradies
Der Selbstbestätigung in dem
Wir uns durch Matches finden
Und falls einander schreiben
Dürfen sofern wir das Spiel
Nicht für freien Zugang noch
Bezahlen wollen uns also quasi
Noch spürbar deutlicher einen
Traumpartner kaufen wollen
Was mich so wenig je verlockte
Wie sonstige Prostitution auch
Doch scheint es uns viel wert
Weniger einsam zu sein wie
Zärtlichkeit und Berührung noch
Intensiver zu spüren als sonst
Gewöhnlich onanierend nehmen
Dafür sogar die immer lächerlichen
Seiten der Zweisamkeit in Kauf
Der virtuellen Hölle zu entkommen
Die täglich neue Auswahl verspricht
Egal welchen Gewinn so relativiert
Aller Liebe das besondere raubt weil
Der zufällige Wisch selten nur irgend
Höheren Idealen folgt als dem Trieb
Den wir uns ungern gestehen dafür
Mit programmierter Enttäuschung
Dort von großer Liebe träumen
Wie sie mir jene Prinzessin auch
Versprach die mich kleinen Frosch
Auf Instagram einst erwählte sie
Aus schwäbisch enger Hölle zu
Befreien um dann im Nichts
Aus dem sie mir erschien
Wieder zu verschwinden als
Schönster Stern am Himmel
Nur traurige Erinnerung mir ließ
Wie es so passend war für jene
Welt der virtuellen Liebe in der
Die größten Gefühle aus dem
Immer nur Nichts auftauchen
In dem sie wieder verschwinden
Hinterlassen nur die verlorenen
Träume die unsere Einsamkeit
Mit jedem mal noch vergrößern
Weil wir nach dern Erwachen
Spüren wie austauschbar wir
Für alle Ewigkeit statt der nur
Gehofften unendlichen Liebe
Am Ende immer doch bleiben
Bis Leben und Lieben enden

jens tuengerthal 1.10.19

Montag, 30. September 2019

Turmbau

Die Kultur als uralten Turm betrachten
In dem sich eine geheime Bibliothek
Verbirgt welche Netze zwischen Welten
Von Wissenschaft zur Kultur spannt
Der Geist der Welt gebunden steht
Damit wir lesend alles finden können
Was suchend Freiheit sich ersinnt
Um miteinander wie für sich zugleich
Die Wurzeln der Welt zu erkennen
Wie mit diesem Wissen verantwortlich
Die Zukunft erst gestalten zu können

Steigen wir auf den Turm haben wir
Einen weiten Blick während dort wo
Wir am tiefsten in ihn eindringen das
Wissen der ganzen Welt vor uns liegt
In uralten wie neuen Büchern erzählt
Als Kulturgeschichte unseres Seins
Das am schönsten Ort des Rückzugs
Sich den Zusammenhang erst baut
Der zeigt wie eins zum anderen gehört
Wissen sich mit Gefühl verbindet um
Eine Welt in ihren Geschichten noch
Verstehen und ergründen zu können
Aus dem Zusammenhang das einzelne
Offensichtlich wird um völlig frei sich
Ganze Welten als Heimat zu erschließen
Die in den Geschichten wurzeln

Diese Geschichten wieder zu erzählen
Brücken zu schlagen zwischen Welten
Um Denken in Zusammenhängen erst
Möglich und verständlich zu machen
Wird Aufgabe künftiger Aufklärung sein
Die aus dem was war was wird formt
In der Erkenntnis an sich wächst um
Eins zum anderen noch zu fügen wo
Freiheit das Verständnis immer ist
Aus dem Gefühl für Wissen wächst
Also mündig zu entscheiden lernt
Wer Aufklärung für sich sucht was
Ohne Bildung und Zusammenhänge
Ein zielloses Streben ewig wäre doch
Damit zur echten Befreiung wird wie
Kant sie dachte im Geiste des Lukrez
Aus dem uralten Turm der Bücher

jens tuengerthal 30.9.19

Sonntag, 29. September 2019

Sprachgerechtigkeit

Sprache soll heute gerecht sein
Am besten auch feministisch
Zumindest gleichberechtigt wird
Selbstverständlich erwartet warum
Die Bemühungen darum teilweise
Schon absurde Ausmaße annehmen
Wie lächerliche Sternchen offenbaren
Doch weniger dieser Kampfplatz ist
Thema meiner Verse weil die stete
Verwechslung von grammatischen
Mit natürlichem Geschlecht müßig ist
Nur zu engen Horizont offenbart was
Ein Gentleman einer Dame nie sagte
Als die reale Gerechtigkeit nach der
Je unterschiedlichen politischen Sicht
Wo sich der Chor von links lautstark
Über Richter empört die sagen Künast
Müsse den rauhen Ton ertragen der
Im gleichen Moment jubelt wenn er
Höcke nun rechtmäßig Faschist nennt
Was ihnen beim einem logisch scheint
Empfinden sie bei der anderen als absurd
Statt zu überlegen ob eines das andere
In seiner Gültigkeit darum erst belegt
Wie es um ein Land bestellt wäre das
Nicht genehme Meinung strafrechtlich
Verfolgt die konforme Beschimpfung
Aber für zu ertragen hält und damit
Politische Meinung strafbar machte
Was in einer Demokratie noch viel
Schrecklicher wäre als ein zeitweise
Unkultivierter Ton Ungebildeter

jens tuengerthal 29.9.19

Samstag, 28. September 2019

Unbeschreibung

Kommen wir unbeschrieben
Zur Welt als geistig leeres Blatt
Dessen Wesen erst das Leben
Durch Erfahrung und Erziehung
Langsam beschreibt oder sind wir
Bereits vollständig programmiert
Durch unser genetisches Erbe
Was die Muster unseres Verhaltens
Nach unserer Natur festlegt
Ist der freie Wille eine Illusion
Weil die Natur viel stärker ist
Egal was wir zu wollen meinen
Was heute moralisch verboten
Zu sagen zumindest sanktioniert
Wird auch gegen alle Vernunft und
Wissenschaft weil die Fraktion
Der auf Erziehung setzenden
Die moralische Hoheit für sich
Beansprucht mit guten Gründen
Wie sollten wir sonst Verhalten
Sanktionieren das von der Norm
Des allmächtigen Durchschnitts
Zu weit abweicht als das wir es
Normal tolerieren könnten wenn
Diejenigen keine Verantwortung
Übernehmen müssten weil ihr
Genetisches Programm ihnen
Schon genau dies vorschrieb
Weil ihre Natur nicht der Norm
Entspricht wie wir es teilweise
Bereits unter Einsatz auch der
Psychologie im Strafprozess tun
Was manche fragwürdig finden
Doch selten sind es die Befürworter
Der Willensfreiheit die sich gegen
Begrenzung der Strafbarkeit hier
Aussprechen was klar auf die
Widersprüchlichkeit dabei hinweist
Einerseits die Natur als prägend zu
Negieren andererseits aber deren
Pathologische Wirkung auf den sonst
Freien Wilen grundsätzlich zu bejahlen
Denjenigen also für die Tat unfrei lieber
Zu nennen als konsequent zu denken
So entgeht mancher der ungerechten
Strafe weil im Zweifelsfall für den
Angeklagten entschieden wird
Dieser lieber als psychisch determiniert
Also im Wesen als unfrei gilt statt
Das gewohnte System infrage zu stellen
So hangeln wir uns im Alltag gerne
An schlechten Komponissen entlang
Statt eines konsequent zu denken
Weil es praktisch einfacher erscheint
Wir es schon immer so machen
Vielleicht aber wäre es viel klüger
Statt einer Sicht dabei zu folgen
Wie es uns konsequent erscheint
Keine Wahrheit zu erkennen sondern
Beides für möglich zu halten also
Den freien Willen anzunehmen
Sei es auch als bloße Hypothese
Weil er uns die Liebe erst erlaubt
Dennoch nüchtern und vernünftig
Genetischen Spuren zu folgen
Um deren Einfluss zu erkennen
Also einen Mittelweg zu gehen
Der Freiheit ermöglicht ohne die
Natur zu negieren doch scheint
Dieser logisch vernünftige Weg
Vielen noch fern zu liegen die
Lieber einer Wahrheit folgen
Auch wenn diese logisch immer
Erfindung eines Lügners ist
Weil Leben nicht einfach dies
Oder das ist sondern beides
Immer seiner Natur nach
Die nichts alleine ist

jens tuengerthal 28.9.19

Lesesicherheit

Menschen die lesen
Sind weniger anfällig
Für Propaganda

Lesen sichert so
Die Demokratie besser
Als lange Reden

Fraglich dabei bleibt
Wie Lyrik Nichtleser lockt
Außer mit Würde

jens tuengerthal 28.9.19

Freitag, 27. September 2019

Zusammenhänger

Erst wer erkennt wo
Zusammenhänge sind wird
Verstehen was kommt

Viele hängen sich
Vorher schon an Details auf
Dann fehlt Überblick

Bin sehr anhänglich
Weil geistig unabhängig
Kaum eine versteht's

Natur gleicht Menschen
Alles dasselbe Prinzip
Freiheit selbst hat acht

Wer Überblick hat
Sieht Gedankennetzwerke
Immer verbunden

jens tuengerthal 27.9.19

Herbstwetter

Endlich richtig Herbst
Es regnet ohne Pause
Mit schönem Gleichmaß

Alles fließt herab
Wie immer alles schon floss
Lassen wir es nur

Genießen können
Was ist bei feinem warmen
Weißen Tee dazu

jens tuengerthal 27.9.19

Baumbeständig

Es gibt zu wenig Luft
Für zu viele Menschen heute
Was blieb verdrecken wir noch
Zusätzlich mit unseren Flügen
Die zu viel an CO2 freisetzen
In noch gefährlicher Höhe dabei
Nebenbei verpesten wir noch
Die Umwelt im Straßenverkehr
Wie durch Energieerzeugung
Nachdem wir bereits den
Besten Luftfilter zerstörten
Den Wald als Lebensquelle
Wundern wir uns ernsthaft
Noch darüber was nun folgt
Dass die Luft knapp wird das
Klima längst zu kippen beginnt
Katastrophen deutlich zunehmen
Jammern lautstark über die Folgen
Statt konstruktiv etwas zu ändern
Endlich Bäume wieder pflanzen
Großflächig Mischwald aufforsten
Den Wald als Retter auch sehen
Es bräuchte beständig mehr
Bäume im Land als Häuser
Statt monokultureller Nutzwälder
Natürlich wachsende Urwälder
Weniger Landwirtschaft dafür mehr
Ursprünglich wilde Entwicklung
Vor allem beständig mehr Bäume
Deren Leben es ist zu filtern
Was wir an Luft verbrauchen
Es braucht wieder ein Gleichgewicht
Für jeden Liter an Öl den wir nutzen
Endlich die gleiche Menge Bäume
Pflanzen für jedes Feuer genauso
Damit es ein Geben und Nehmen
Von Partnern in der Natur wieder ist
Was sich wie natürlich ausgleicht
Leben gut und stabil auch bleibt
So lasst uns ständig Bäume pflanzen
Statt Flächen weiter zu versiegeln
Ausgleichen was wir lang nahmen
Um wieder ins Gleichgewicht mit
Der Natur zu kommen ohne das
Katastrophen alltäglich werden
Warum es ganz einfach ist wie
Gelebt werden sollte wieder sich
Wechselseitig dabei gut zu tun
Im harmonischen Gleichgewicht
Auf Dauer wieder zu leben statt
Über Ausbeutung zu zerstören
Was Grundlage des Überlebens
Dazu sollte jeder entsprechend Kant
Verantwortung für seine Zukunft
Wie die des guten Lebens auch
Persönlich übernehmen also mit
Seinem Gewissen dafür einstehen
Klar kann ich dann noch fliegen
Muss es nur vor mir verantworten
Bin dann halt schlicht asozial
Gibt es nichts schön zu reden
Kann höchstens noch versuchen
Durch neue Bäume auszugleichen
Dieses Bewusstsein ohne Ausreden
Wieder zu verbreiten gibt Flugscham
Eine vernünftige Basis jenseits aller
Radikalen Ideologie einfach für das
Gleichgewicht auch mit der Natur
Der wir nun endlich verantwortlich
Also aus der Unmündigkeit befreit
Zurückgeben was wir lange raubten
Für künftige Generationen wie auch
Für unser eigenes Gleichgewicht
Wieder harmonisch und friedlich
Miteinander leben zu können
Werden die Bäume dabei eine
Entscheidende Rolle künftig spielen
Seien wir endlich so frei wirklich
Verantwortung zu übernehmen
Weil Freiheit glücklich macht
Pflanzen wir mehr Bäume
Fliegen wir nicht mehr
Es gibt viel auszugleichen
Damit die Welt irgendwann wieder
Ins Gleichgewicht auch kommt

jens tuengerthal 27.9.2019

Donnerstag, 26. September 2019

Urlaubspleite

Urlaub dient der Erholung
Eine Pleite war dieser also
Wenn er mehr stresst sich
Keiner dabei wirklich erholt
Was häufiger vorkommt als
Geplant später als Abenteuer
In Erzählungen verklärt wird
Wir erholen uns dabei auf
Kosten der ärmeren Länder
Machen dort billig Urlaub
Rechtfertigen es damit
Dass sie sonst nichts mehr
Verdienen würden es also
Wenn auch ungerecht doch
Besser als nichts wäre was
Urlaub überall billig macht
Was die Urlauber zumindest
Finanziell etwas entspannt
Bis einer mal pleite geht
Wie gerade Thomas Cook
An den Unsicherheiten des
Brexit was ökologisch gut ist
Nur einige nun ziemlich stresst
Womit die Erholung sich erledigt
Ob es darum nicht klüger wäre
Das Reisen infrage zu stellen
Nicht länger auf Kosten auch
Künftiger Generationen durch
Die Welt zu jetten zum Spaß
Sondern lieber da zu bleiben
Weil Reisen das kosten müsste
Was es real an Schaden verursacht
Nur leider traut sich noch keiner
Zu sagen was nötig wäre weil es
Gewohnheiten infrage stellte
Die auch wenn völlig asozial
Allgemein anerkannt sind
Lange schon wissen wir genau
Dass wir unsere Gewohnheiten
Ändern müssen um zu überleben
Aber tun ständig das Gegenteil
Sind also schlicht unvernünftig
Beklagen lieber laut die Pleite
Von Thomas Cook bedauern
Die armen Urlauber irgendwo
Auf der Welt von denen keiner
Dort hätte sein müssen wäre
Auch nur einer vernünftig
So hält sich mein Mitleid
In überschaubaren Grenzen
Überwiegt eher die Hoffnung
Es könnte Mündigkeit wachsen
Menschen vernünftig werden
Statt irgendwo hinzufahren
Sich lieber Zuhause entspannen
Es sich dort schöner zu machen
Mit dem gesparten Geld lieber
Dauerhaft nachhaltig gut leben
Was für künftige Generationen
Nötig und verantwortlich wäre
Aber als guter Kantianer will ich
Nie den moralischen Zeigefinger
Erheben sondern setze lieber
Auf Aufklärung und Vernunft
Denke nur gerade wieder mal
Diese Pleite ist bestes Marketing
Für die Entdeckung der Langsamkeit
Als schönsten Luxus den nur
Wirklich schätzen kann wer mit sich
Zufrieden in geistigen Welten lebt
Es bei und mit sich genießen kann
Nirgendwo hin zu müssen lieber
In Büchern von der Welt liest
Statt zu meinen irgendwo noch
Gewesen sein zu müssen wie es
Nervige Büchner heute vorschlagen
Doch werden genug erkennen
Wie frei und glücklich es macht
Wie Kant nirgendwo mehr
Hin zu müssen sondern lieber
Die große geistige Freiheit
Für sich zu entdecke was es
Bedeutet aufgeklärt zu handeln
Sich von der Unmündigkeit endlich
Zu befreien um dafür geistig
Freier zu sein als alle Reisenden
Die naiv noch meinen die bloß
Körperliche Bewegung im Raum
Befreite irgend den Geist der nur
Mit Reisen beschäftigt wird für die
Wir das Gewissen betäuben müssen
Frage mich nur wie lange es noch
Dauern wird bis alle merken
Welch Luxus Langsamkeit ist
Die Zeit hat um zu genießen
Statt getrieben wo sein zu wollen
Um allein aus den da sein schon
Bestätigung für ihr Dasein zu finden
Vielleicht bietet die gerade Pleite
Endlich mehr Menschen auch
Die Chance diesen Luxus
Für sich zum Wohle aller
Wieder zu entdecken warum
Diese Pleite eine Chance ist
Aufgeklärt freier zu leben wie
Dabei verantwortlich zu handeln
Sich im ganzen gut zu fühlen

jens tuengerthal 26.9.19

Beziehungen

Beziehungen sind die Basis
Wirksamer Netzwerke deren
Mitglieder politischen Einfluss
Ausüben der nie legitimiert ist
Dafür praktisch wirkungsvoller
Als jede Bürgerinitiative wirkt
Weil näher an der Macht dran

Darüber empört sich mancher
Der die Lobbyisten für nichts
Als legale Bestechung hält
Andere nennen es Kräfte des
Marktes die frei dort wirkten
Besser schwiegen Beteiligte

Amüsant aber wird es dann
Wenn die angeklagte Methode
Öffentlich genutzt auch wird
Sich diejenigen noch moralisch
Empören die mitten im Sumpf
Den sie beklagen selbst stecken

Wollen die Demokraten nun
Glaubwürdig Trump schaden
Sollte sich Biden raushalten
Eventuell sogar die Kandidatur
Völlig zurückziehen es braucht
Keine angreifbaren alten Männer
Die mit angreifbaren alten Männern
Um die Macht ringen in irgendwie
Unklaren mafiösen Strukturen

Auch wenn Biden unbeteiligt ist
An egal welcher Affäre seines Sohnes
Täte es der Demokratie viel besser
Er zöge sich für eine starke Frau
Wieder in die 2. Reihe zurück
Damit Trump glaubwürdig noch
Angreifbar bleibt für sein bekannt
Mafiöses Verhalten und nicht die
Treffer im Schlachtenlärm verhallen

Ohne ein Orakel sein zu wollen
Noch je etwas von diesen zu halten
Riete ich Biden zum Rückzug
Das Phänomen des Idioten Trump
Besiegt kein altgedienter Politiker
So ehrenwert Obamas Vize sein mag
Er ist der falsche Mann
Zur falschen Zeit
Kein Mittel gegen Populismus
Was ein positives Signal setzt
Nur ein netter älterer Herr mit
Verdiensten und Altlasten die
Wie ein Spiegel Trumps wirken

Dagegen hilft nur eine junge Frau
Der radikale Gegenentwurf zum
System Trump mit seiner stets
Halbseidenen Goldkettchenhaltung
Hoffe sie merken es rechtzeitig
Dann könnte das Verfahren der
Amtsenthebung noch wem nutzen
Ginge nicht im Lärm nur unter
Den die Anhänger veranstalten
Die jeweils Lügen zu verdecken

Ohne Beziehungen geht nichts
Auch beim Machterhalt in Parteien
Die es in der Demokratie braucht
Zur Repräsentanz und Regierung
Doch klug ist wer es dezent tut
Einer der Opfer alter Verwicklung
Werden könnte wäre nie ein
Glaubwürdiger Ankläger anderer
Hoffen wir die Demokratie zeigt
Wie stark und klug sie alleine ist
Einen ihrer primitiven Feinde
Glaubwürdig bald zu besiegen

jens tuengerthal 26.9.19

Mittwoch, 25. September 2019

Naturgedanken

Über die Natur nachdenken
Öffnet weite geistige Felder
Lässt Zusammenhänge entdecken
Um Brücken zu bauen einer
Ganzheitlichen Sicht die wieder
Vereint was lang zuvor schon
Humboldt Goethe Thoreau Emerson
Wissenschaftlich künstlerisch
Miteinander noch vereinten
Als Betrachtung der Welt als
Kunstwerk aus und in der Natur
Die alles mit allem verbindet
Damit am Ende Zusammenhang
Über und in allem als Gipfel steht
Den Höhepunkt des Seins erst
Als solchen lustvoll erkennen lässt
Wo sich eins dem anderen vereint
Orte und Zeiten zugleich überbrückt
Weil plötzlich alles zusammenhängt
Die Kunst Wissenschaft ausdrückt
Welt ihre Formel sich so reimt
Exakte Messung mit Dichtung
Auf der Suche nach Wirklichkeit
Wie Universum endlich auf Atom
Der Zusammenklang zur neuen
Melodie wird in der sich eins zum
Andern quasi klingend noch fügt
Von Humboldts weiten Blick der
Schon Klimafolgen erkannte bevor
Wissenschaft den Zusammenhang sah
Dem Diskurs mit begeistertem Goethe
In dessen Werk Humboldts Denken
Wieder auftaucht das die Brücke zum
Antiken Lukrez und so Epikur schlägt
Der die Atomisten hoch schätze
Die schon dachten wie Einstein
Viel später es erst bewies dessen
E=mc2 die Quantenrelativität wieder
Im Sinne von Goethes oh Augenblick
Verweile doch infrage stellte was
Den Kontext des Universums offenbart
Der zwischen Dichtung und Wahrheit
Mit Liebe und Lust seinen Weg sucht
Und schon fragen wir uns wer da noch
Gedanklich auf allen Wegen folgen wird
Dabei liegt doch der Zusammenhang
Eigentlich in unserer wie aller Natur
Wir müssen nur zu sehen lernen
Was wir mit Liebe und Lust ganz
Natürlich in uns fühlen können

jens tuengerthal 25.9.2019

Gefühlsfreiheit

Kämpfe jeden Tag um meine
Freiheit die großes Gefühl raubt
Was mein Herz gefangen hält
Gegen Vernunft und Erfahrung
Suggeriert es gäbe nur eine
Mit der ich glücklich sein könnte
Obwohl wir uns unglücklich machten
Jeden Lebensmut raubten weil nichts
Bleibt mit gefangenen Gefühlen
Die dich dort fesseln wo du völlig
Wehrlos bist weil du nur gut willst
Liebst ohne jeden Argwohn noch
Immer hoffst alles möge gut enden
Obwohl du weißt wenn du nachdenkst
Gut wäre nie wenn jene die dich so
Fesselte und allen Mut dir raubte
Sich dir jemals wieder näherte
Die dich immer betrog und belog
Weil sie in Scheinwelten nur lebt
In denen schnelles Lob allein zählt
Sie immer schwankend bleiben wird
Weil es ihr psychisches Wesen ist
Teil dessen was andere Krankheit
Längst nennen wozu ich schweige
Darum bleibe ich ein Freiheitskämpfer
Um die Fesseln zu lösen die mich
Zu lang an unstetes kleines Mädchen
Das ich fälschlich für Frau hielt banden
Was jeden Tag schmerzvoll Kraft kostet
Völlig erfolglos dabei erschöpft weil es
Ungefragt wiederkehrt als wüsste ich
Nicht längst besser was mir gut täte
Gäbe es nicht wirkliche Liebe noch
Die unendlich großzügig nachsichtig
Zugewandt liebevoll glücklich macht
Voller Vertrauen ohne jeden Zweifel
Mit echtem Gefühl mir begegnet
Was ich nie genug würdigen kann
Die geistige Welten wirklich teilt
Statt nur überall glänzen zu wollen
Auch im Zweifel mir viel näher ist
Aber vermutlich muss ich noch
Ein wenig im Kampf mit mir leiden
Um das Glück des Friedens dann
In jeder Gestalt ewig zu würdigen
Zumindest weiß ich es schon besser
Auch wenn Besserwisser eher nie
Sympathie damit sammeln können
Feiere ich die kleinen Siege schon
Der Vernunft über tödliches Gefühl
Mit Versen an die Liebste die es
Wohl besser wissen wird

jens tuengerthal 25.9.19

Zeitgemäß

China hat gerade den größten
Flughafen der Welt gebaut
In rasender Geschwindigkeit
Wie geplant auch eröffnet
Könnte Berlin von dort lernen
Ist dies Verhalten vorbildlich
Oder zumindest zeitgemäß
Zeigen sie der Welt nicht
Mit der neuen Seidenstraße
Wie globale Vernetzung als
Projekt der Zukunft funktioniert
Während Europa und die USA
Vor oder ohne Trump sich mit
Gegnern des Wachstums also
Realitätsfernen Grünen noch
Herumschlagen von Gretas gar
Also kleinen engagierten Mädchen
Auf dem Weg zum Erfolg gebremst
Werden wächst Chinas Wirtschaft
Auch ohne Menschenrechte gut
Sind immer mehr Chinesen reich
Geworden also erfolgreich darin
Kapitalismus zu spielen in einem
Autoritären System das auch die
Totale Kontrolle seiner Bürger als
Ökonomische Zuverlässigkeit uns
Stets verkauft was die Wirtschaft
Im Schatten des Wachstums gern
Glaubt der Heiligen Kuh der Märkte
Auf denen das unfreie China rasant
Galoppiert und so fragt sich was
Heute wirklich zeitgemäß noch ist
Erfolg der Maßstab ist oder doch
Nachhaltigkeit viel mehr zählt
Flughäfen und Straßen nicht mehr
In eine neue Zeit passen die mehr
Langsamkeit entdecken muss
Will sie noch irgend überleben
China nur vorgestrig nachmacht
Was der Westen schon überwand
Nur die Wirtschaft nicht verstand
Die kurzsichtig noch die schnellen
Gewinne zu optimieren sucht weil
Märkte es so von ihnen verlangen
Ist also China heute zeitgemäß
Das zum siebzigsten der Volksrepublik
Die nie dem Volk irgend diente
Allein der Partei sich unterwarf
Heute den größten Flughafen feiert
Oder Berlin wo alles sich verzögert
Weil Mitsprache und Diskurs jeden
Bürger beteiligen die Langsamkeit
Zum systemimmanenten Prinzip macht
Damit auch das Wachstum verzögert
Weil wir nicht immer mehr brauchen
Sondern die Grenzen des Wachstums
So einigermaßen reflektiert erkannten
Zukunft nachhaltig buchstabieren lieber
Fragt sich nur wie wir den Wahnsinn
Der kurzsichtigen Narren aufhalten
Können deren Traum vom Wachstum
Unsere Welt auf Dauer zerstören wird
Ob all die Idioten noch erkennen werden
Was es wirklich zum Glück noch braucht
Weniger mehr ist und zeitgemäß nicht
Größte Flughäfen mehr sind sondern
Wachsende Wälder als Orte der Ruhe
Noch besteht Hoffnung dass auch die
Chinesen auf Grundlage alter Kultur
Trotz Diktatur proletarischer Partei
Wieder entdecken werden was zählt
Ins Gleichgewicht lieber gehen statt
Nur das Wachstum als Gott anzubeten
Unklar nur wie wir diese Haltung
Künftig gewinnbringend verkaufen
Außer der letzte erkennt auch noch
Gelassenheit und weniger ist mehr
Also einzig zeitgemäß noch

jens tuengerthal 29.9.19

Dienstag, 24. September 2019

Wagnis

Wir wagen es einfach
So weiter zu leben als
Ob unsere Art zu leben
Gänzlich folgenlos wäre
Wir nicht die Welt zerstörten
In die wir noch Kinder setzen
Denen wir verantwortungslos
Unseren Dreck überlassen
Ohne an Lösungen zu arbeiten
Wie könnt ihr es wagen
Fragte darum Greta Thunberg
Bei den Vereinten Nationen
Ihr die Kindheit zu rauben
Dass sie dort sein muss
Die Welt aufmerksam zu machen
Was sie alles verpasste so lang
Auch wenn die Wissenschaft
Schon lange genau davor warnt
Aber es keiner hören wollte
Aus ökonomischem Interesse
Wir weiter lebten als gäbe es
Kein morgen mehr für Kinder
Die unseren Schutz bräuchten
Statt dessen sich aufmachten
Mit Schulstreiks die Welt zu retten
Weil wir zu feige bisher waren
Wirklich Verantwortung endlich
Zu übernehmen wie geboten
Bestraften manche die Kinder
Für ihren Mut die Welt zu retten
Leben ist immer ein Wagnis
So vieles kann schief gehen
Dann nicht zumindest alles tun
Was helfen und retten könnte
Ist unverantwortlich auf jeden Fall
Wie können wir es nur wagen
Die Zukunft zu verspielen
Wo wir es doch längst besser wissen
#howdareyou
Ist ein Weckruf den wir hören sollten
Endlich Mut haben etwas zu tun
Statt weiter nur unser Versagen
Zu rechtfertigen oder Greta
Dafür anzuklagen dass sie sagt
Wie es ist und wie feige wir sind
Sein wir endlich aufgeklärt
Haben wir den Mut zu tun
Was vernünftig und nötig

jens tuengerthal 24.8.2019

Rechtsstaatsfreiheit

Das oberste englische Gericht
Setzte der Regierung Grenzen
Bei der Beschneidung der Macht
Des Parlaments das Johnson
Gern in Urlaub geschickt hätte
Um den Brexit ohne dieses
Mit Machtvollkommenheit zu
Erledigen was wieder zeigte
Wie wichtig das Gleichgewicht
Der staatlichen Kräfte immer ist
Die unabhängig voneinander
Agieren und entscheiden können
Das System der checks and balances
Was die Stabilität der Demokratie
In Rechtsstaaten heute ausmacht
Die Kräfte kontrollieren sich dabei
Gegenseitig und verhindern dadurch
Die Übermacht einer einzigen Macht
Womit Ausgewogenheit garantiert ist
So sehr sich manche über den Streit
In der Politik auch aufregen ist dieser
Doch gerade Ausdruck ihrer Stabilität
Ein gutes Zeichen also und nicht wie
Viele meinen nur Parteilichkeit über
Welche sich Kaiser Wilhelm stellte
Mit bekannt entsetzlichem Ergebnis
Ob die Briten nun wie es wohl
Vernünftig allein wäre in der EU
Doch bleiben oder später gehen
Weil es keine Einigung gibt
Wird sich wohl bald zeigen
Wichtiger aber dabei bleibt
Dass der Rechtsstaat über die
Politische Willkür nochmal siegte
Die Demokratie sich stabil zeigt
Was gut so ist für die Zukunft

jens tuengerthal 24.9.19

Vernunftliebe

Liebe die Vernunft was schon
Paradox klingt bei einem Gefühl
Was gegen alle Vernunft lebt
Ohne Rücksicht auf Erfahrung
Zu manchem Unsinn verführte
Häufiger schon mich beinah
Aus dem Leben warf vor lauter
Leidenschaft die alles schien
Aber vielleicht genügt diese
Beinah tödliche Erfahrung
Endlich vernünftig zu bleiben
Nicht mehr nicht mal insgeheim
Was ich mir wach nicht erlaubte
An die unsterbliche große Liebe
Zu glauben das alte Märchen
Sondern lieber glücklich zu sein
Mit dem was ist was wunderbar
In allem sein könnte wäre ich nicht
So unvernünftig manchmal noch
Wider alle Vernunft eine zu lieben
Die mich verließ und verletzte
Wie Dreck ohne Grund behandelte
Aber vielleicht wäre es auch schon
Vernünftig genug sie zwar zu lieben
Aber nie mehr zu wollen nach allem
Zumindest viel vernünftiger als noch
Länger an einer zu leiden die dich
Weder zu schätzen weiß noch deine
Liebe würdigen kann weil dir das
Immer weiter nur weh tun wird wie
Jene die dich liebt unnötig verletzt
Was angesichts dieser unverdienten
Gnade die mir einfach widerfuhr
Völlig unvernünftig offensichtlich ist
Warum ich als Aufklärer ganz fest
Entschlossen bin zu würdigen was ist
Liebe lieber zu erwidern statt sie im
Nichts ohne Echo zu verschwenden
Wie das unvernünftige Herz es will
Was Unsinn glaubt statt zu leben was
Größtes Glück beiden verspricht
Manchmal nur wünsche ich mir noch
Immer so vernünftig zu sein wie es
Vernunft und Erfahrung lehren
Kämpfe jeden Tag darum wieder
Glücklich und frei zu leben und
Irgendwann klappt es schon

jens tuengerthal 24.9.19

Überlebenskünstler

Die hohe Kunst des Lebens ist
Zu schätzen was ist
Egal wie es kam um
Damit glücklich zu leben
Weil es ist wie es ist
Warum stets auch nach
Dunkelsten Nächten noch
Die Sonne wieder aufgeht bis
Leben ein Ende hat was aber
Müßig zu bedenken noch ist
Solange wir sind weil wir sonst
Nicht mehr wären was dann
Jeden Gedanken erübrigte
Weil von Nichts nichts kommt
Also ist alles ganz einfach
Und irgendwann vorbei
Dann ist nichts mehr
Ohne alle Sorgen
Bis dahin müssen wir nur
Den Genuss überleben
Nur manchmal scheint es
Höchste Zeit zu gehen
Aber mehr Nichts bleibt immer
Hat also alle Zeit der Welt
Kommt von ganz alleine da
Von Nichts nichts kommt
Passiert erstmal einfach nichts
Während wir überleben was ist
Bis irgendwann nichts mehr ist
Müßig darüber nachzudenken
Außer es ist einem ein Genuss

jens tuengerthal 24.9.19

Montag, 23. September 2019

Herbstode

Heute den Herbst begrüßen
Voller Liebe zu dieser schönsten
Jahreszeit an einem strahlend
Schönen Tag macht glücklich
Auch wenn damit das Jahr
Langsam zu sterben beginnt
Das ich gern vergessen würde
Nachdem noch im Winter
Die große Liebe mich verließ
Ein halbes Jahr in Trauer
Um das verlorene Glück
Mehr überlebt als verbracht
Frühling und Sommer eher
Durchlitten als wirklich erlebt
Nun weiß wen ich wirklich geliebt
Wie sehr und tief ich lieben kann
Auch wenn es völlig egal nun ist
Weil das Leben weitergeht sogar
Wenn wir es nicht mehr wollten
Am Ende sich doch wieder
Voller Liebe in Schönheit zeigt
Im Sterben neu erblüht im Herbst
Der wie ein Frühling werden kann
So hörte ich Kastanien noch fallen
Während die Trauben spät reifen
Sah buntes Laub herab segeln
Manche sich sogar sonnen
Wurde mir nochmal warm
Bei kleiner Wanderung im Licht
Das den nun längeren Nächten
Längst wich während ich endlich
Darüber schreibe in Frieden
Auch wieder Liebe spüren darf
Weiß wen ich liebte und warum
Nichts bereue auch wenn es
Schwer manchmal war bleibt
Die Erinnerung an zwei Jahre
Eines großen Traum von Liebe
Der irreal schön wie schrecklich war
Bis er im Nichts wieder verschwand
Aus dem er einmal auftauchte
Was zum Herbst so gut passt
In dem sich bald der Nebel
Wieder über alles legen wird
Der grau feuchte Gleichmacher
Mit verschwommener Schönheit
Habe nun alles gehabt im Leben
Auch die intensivsten Gefühle
Durchlitten wie nie geahnt
Könnte nun zufrieden gehen
Wollte ich nicht noch zuvor
Einige Bücher lesen wie über
Das Leben schreiben das mir
Durch die Jahre so widerfuhr
Über die Liebe die bleibt wie
Jene die einfach verschwindet
Wie der gerade noch Sommer
Im endlich Herbst damit auch
Dieses Jahr sein Ende findet
Irgendwo zwischen den Zeilen
Der Frühling im Herbst beginnt
Das doch gute Ende begleitet
Weil im Märchen meines Lebens
Auch alles natürlich gut endet
Oder noch nicht vorbei ist wie
Der Herbst der gerade beginnt
Bleibt am Ende immer die Liebe

jens tuengerthal 23 9.19

Naturreich

Die Natur ist das Reich
Der Freiheit das erst durch
Vielfalt ins Gleichgewicht kam
In dem alle Wesen ihre eigene
Aufgabe dabei zu erfüllen haben
Wie Alexander von Humboldt uns
Bis heute aktuell vor 200 Jahren
In seinen Schriften erklärte
Wovon die Menschheit nur ein
Kleiner Teil überhaupt ist also
Keineswegs biblische Herrin
Was unserer Anmaßung Grenzen
Ganz natürlicher Art setzt die nur
Viele nicht zu erkennen scheinen
Dabei ist alle Natur doch nichts als
Eine Republik der Freiheit
Besser lebten wir so

jens tuengerthal 23.9.19

Äquinoktinuum

Tag und Nachtgleiche sind
Der Beginn der Jahreszeiten
Von Frühling und Herbst die
Aus dem Gleichgewicht ins
Extrem von Länge und Kürze
Dann wandern bis zum jeweils
Sommer oder Winter Anfang
Wo zum Hoch- oder Tiefpunkt
Der Wechsel dann stattfindet
Während andere Regionen je
Nach Nähe oder Ferne vom
Äquator mehr oder weniger
Extreme Ausprägungen erleben
Scheint in Europa die Zeit des
Äquinoktium ein Mittelpunkt
Ab dem Licht und Lebensgefühl
Zugleich sich zu ändern scheinen
Was zugleich vom Kontinuum zeugt
In dem wir alle immer leben das
Von Wechsel und Wiederholung
Geprägt unserem Wesen entspricht
So suche ich gerne Kontinuitäten
Fürchte nichts wie den Wechsel
Fliehe aber doch vor Langweile
Die im nur Gleichmaß uns droht
Halte die Orte gern konstant wie
Die Menschen in meiner Nähe
Wechsel dafür im Geist rasend
Zwischen verschiedenen Welten
Versuche geistig autonom zu sein
Moralisch dem Gewissen zu folgen
Also innerliche Kontinuität zu finden
Die ohne jede äußere Norm existiert
Also in frei anarchischer Welt haltlos
Quasi schwebt darum gerne sich ein
Gleichgewicht sucht glücklich zu sein
So sind die Tage des jährlichen
Tag und Nacht Gleichgewicht mir auch
Feiertage besonders zum Herbst wo
Die mir liebste Jahreszeit beginnt
Deren langsames Sterben bis zum
Dunkelsten Punkt mir im Wesen
In herbstlicher Schönheit so ganz
Entspricht weil da auch geboren
Vielleicht also von Beginn an in der
So schön sterbenden Natur auch
Aufgewachsen bin auf Ausgleich
Gerne bedacht und schwanke doch
Zwischen Leben und Tod innerlich
Als großer Genießer immer dabei
Nicht nur an den kleinen Tod denkend
Warum ich diesen Tag völligen
Gleichgewichts innerlich feiere
Weil ich geistig gern grenzenlos bin
Aber wo ich mich binde und liebe
Nie wieder wechseln möchte
Alle Lieben in mir weiter leben
Darum nach Ewigkeit strebe die
Es nur mit dem Ende geben kann wo
Der Augenblick auf Ewigkeit verweilt
Während Tag und Nacht nur einen
Moment heute ganz gleich waren
Auf der Suche nach Gleichgewicht
Das schon vorüber wenn erreicht

jens tuengerthal 23.9.19

Flugschandpfahl

Flugscham ist in aller Munde
Es passt in die Zeit Probleme
Dort zu benennen wo sie auch
Entstehen um Verantwortung
Dafür übernehmen zu lassen
Eine individualisierte Sicht die
Den Prinzipien der Aufklärung
Entspricht nach denen wir uns
Aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit mit Mut befreien
Dabei ist unstrittig das Fliegen
Die Klimaprobleme verstärkt
In großer Höhe gefährlich wirkt
Fragwürdig aber könnte sein ob
Der öffentliche Schandpfahl hilft
Das Problem nachhaltig zu lösen
Oder nur zu Stigmatisierung führt
In eine Verteidigungsrolle drängt
Moralisch das Gegenteil von dem
Erreicht was beabsichtigt dabei ist
Weil die öffentliche Anklage bereits
Bevormundet und also entmündigt
Damit in der Wirkung schädlicher
Langfristig ist für die Gesellschaft
Als es jeder Flug heute sein kann
Andererseits ist die reale Gefahr
Die von Flügen ausgeht so hoch
Dass sie das Leben gefährdet
Was wir auf dem Planeten führen
Mit einer Umwelt im Gleichgewicht
Die dadurch massiv gestört wird
Womit der Kampf dagegen als eine
Form von Notwehr also gerechtfertigt
Sein könnte die Leben retten will
Doch werden Juristen dabei schon
Den gegenwärtigen Angriff ablehnen
Weil die Gefahr noch abstrakt scheint
Auch wenn wir längst die Auswirkung
An vielen Orten ganz konkret spüren
Vor allem aber scheint mir fraglich
Ob ein kontraproduktives Verhalten
Geeignet sein kann die Welt zu retten
Es ist richtig dass sich schämen sollte
Wer fliegt weil damit geschadet wird
Doch stellt sich die Frage wie darauf
Angemessen reagiert werden kann
Wenn diejenigen es nicht selbst
Merken ist jede öffentliche Anklage
Zeitverschwendung wie zugleich
Moralisch völlig kontraproduktiv
Weil sie verkündet was richtig wäre
Statt mündig nach dem Gewissen
Folgten die Betroffenen äußerem Druck
Wären nicht mündig sondern gehorsam
Was ethisch nach Kant wertlos bliebe
Wie aber sollte darauf vernünftig wie
Aufgeklärt da nötig reagiert werden
Den Diskurs zu beginnen ist richtig
Flugscham zu thematisieren auch
Darum ist es aus meiner Sicht gut
Auch öffentlich darüber zu streiten
Ohne dabei einzelne anzuklagen
Was nur zum Schandpfahl führte
Der immer unwürdig auch ist
Was nichts rechtfertigen könnte
Es falsch wäre die Freiheit wie
Unsere Gesellschaft verteidigen
Zu wollen indem wir ihre Werte opfern
Dabei bliebe nur übrig was kaum
Mehr der Verteidigung noch wert

jens tuengerthal 23.9.19

Flugminister

Minister und Kanzlerin fliegen
Beruflich in die USA was hier
Da müßig nicht weiter diskutiert
Werden soll es ist eben üblich
Schwer kann sich einer davor
Drücken bei Konferenzen auch
Körperlich präsent zu sein was
An anderer Stelle der Diskussion
Noch würdig sein sollte hier
Dahinstehen ausnahmsweise soll
Um zum Thema dabei zu kommen
Wie die Bundesregierung noch mit
Ressourcen wie Flugbereitschaft
Umgeht sich die höchsten Beamten
Nicht auf einen Flug einigen können
Sondern 5 Minister in einer Woche
Separat mit 4 Flugzeugen davon 3
Der Flugbereitschaft rüber fliegen
Belegt es fehlt jedes Bewusstsein
Ressourcen endlich zu schonen
Verantwortlich kooperativ zu sein
Auch wenn die Kanzlerin diesmal
Dem Kolonialminister der heute
Für Entwicklung nur heißt in ihrer
Maschine quasi Asyl gibt bleibt
Die vierfach übrige Verschwendung
Separater Flüge wie früher üblich
Die belegt wie leider die Politik auch
Diese Regierung hat nichts verstanden
Von den Notwendigkeiten in Zeiten
Des Klimawandels die Veränderung
Bei sich beginnen zu lassen was
Leider zeigt der Zug mit Merkel
Hat Verspätung für die Gegenwart
Ist noch in anderer Zeit gefangen
Gestaltet nicht mehr die Zukunft
In die neues Denken aufbricht
Warum ohnehin fraglich nun wird
Wohin es unter dieser Regierung
Vor der Rente ohne Koordination
Die Verantwortung für die Zukunft
Zeigte noch überhaupt gehen kann
Fraglich nur was besser wäre und
So ist das gerade kleinste Übel
Der Punkt der dafür spricht
Nicht viel also am Ende

jens tuengerthal 23.9.19

Sonntag, 22. September 2019

Glücksentscheidung

Können wir uns für das Glück
Entscheiden oder ist es dann
Keines mehr weil dieses nur
Ungewollt als Überraschung
Über die Beglückten kommt
Frage ich mich beim Blick
Auf mein Leben in dem es
Beides gab mit jeweils völlig
Unterschiedlichem Ergebnis
Was ich lange für das große
Glück meines Lebens hielt
Als mich eine junge Frau
Erwählte und meine ward
Wurde zum größten Unglück
Was mich in Verzweiflung
Lange stürzte dagegen hat
Erarbeitetes wie geplantes Glück
Stets dauerhaft glücklich gemacht
Verschwand nicht einfach sondern
Hatte Bestand und wuchs weiter
So misstraue ich dem zufälligen
Glück was mich einfach ereilt
Heute mehr als ich dem Ergebnis
Ehrlicher Bemühung vertraue was
Auch in der Liebe verdient sein kann
Vor allem aber macht es glücklich
Sich für das Glück zu entscheiden
Weil es positiv stimmt im Leben
Kraft gibt etwas zu erreichen
Während das zufällige Glück
Was uns überraschend ereilt
Für den Moment ein Genuss
Sein mag doch nie Bestand hat
Wir besser Illusionen beerdigen
Die auf den großen Zufall hoffen
Um das mögliche zu genießen
Was wir durch uns erreicht
Statt uns anhimmeln zu lassen
Als Ergebnis höherer Fügung
Die als Bestimmung verklärt
Nur die Haltlosigkeit offenbart
Die dem Zufall zugrundeliegt
So entscheide ich mich lieber
Für das Glück statt auf eine
Höhere Bestimmung zu hoffen
Zu der mir jeder Glaube fehlt
Dann findet sich auch der an
Die Liebe als Wille füreinander
Wieder im gelebten Glück statt
Länger um verlorenen Zufall
Noch zu trauern lieber feiern
Was real größte Gnade ist
Die mich dankbar glücklich
Auf Dauer machen könnte

jens tuengerthal 22.9.19

Lebensverzweifler

Manchmal zweifel ich am Leben
Frage mich wozu all das Theater
Noch weiterspielen und denke dann
Es wäre besser allem ein Ende
Zu machen statt weiter zu zappeln
Für Anerkennung oder Liebe wie
Die wenigen kurzen Momente der
Seligen Befriedigung die all das
Leiden um sie nicht wert mehr sind
Nur eintönige Wiederholung stets
Ähnlicher Erfahrung die wir dann
Das große Leben nennen aus dem
Zu fliehen schöner mir doch scheint
Als länger noch auszuhalten was
Wie alles ohnehin mit dem Tod endet

Sich dem hinzugeben lässt schnell
Völlig verzweifeln zumindest nicht
Mehr gewöhnliches Leben weiter
Führen als wäre nichts passiert
Warum ich es meist schnell lasse
Mit den ewigen Zweifeln um dafür
Mit dem was ist glücklich zu sein
Mehr gibt es ohnehin nirgendwo
Denke ich mir dann pragmatisch
Als eigentlich großer Genießer
Der lieber glücklich ist statt am
Leben täglich zu verzweifeln
Sterben werde ich sowieso
Kommt es bis dahin darauf an
Das beste daraus zu machen

So wäre alles ganz einfach
Im Leben und überhaupt
Genösse das mögliche
Täglich wie es sich zeigt
Eigentlich zumindest wäre
Da nicht der idiotische Traum
Von großer wahrer Liebe die
Auch verzweifelt über allem
Noch schwebt auch wenn sie
So lebensuntauglich ist wie
Bloß zur Verzweiflung führte
Erniedrigte und fast umbrachte
Nie gut wollte außer für sich
Immer misstraute und verletzte
Also vernünftig betrachtet nichts
Mit Liebe je zu tun hatte was
Der Denker in mir längst erkannt
Nur der Liebende manchmal noch
Vergisst und dann nichts als
Verzweiflung in seiner Umgebung
Noch stiftet und schon darum
Lieber aus dem Leben flüchtete
Um keine mehr zu verletzen
Die fraglos aller Liebe wert
Aber weiß dabei doch zugleich
Wie sehr es die Flucht täte
Ruft sich zur Ordnung dann
Was meistens noch gelingt
Lebt halt irgendwie weiter
Weiß er hat es gut und ist
Glücklicher mit dem was ist
Als was war je machen könnte
Denkt nur bei allem immer mit
Montaigne was weiß ich schon
Lässt es geschehen und hofft
Sein Leben endet wie alle Märchen
Am Ende gut statt verzweifelt
Und noch besteht Hoffnung
Jeden Tag solange wir bleiben
Was den Versuch wert ist
Immer wieder

jens tuengerthal 22.9.19

Samstag, 21. September 2019

Normalitätsentscheidung

Sich für Normalität entscheiden
Ist ein Akt der Anpassung der
Das Leben in Gruppen erleichtert
Fraglich nur ob es uns entspricht
Oder von unserer Natur entfernt
Was vermutlich schwer allgemein
Zu beantworten sein wird weil es
Jeder einzelne aus ganz anderen
Motiven zu tun meint was auch
Der individuellen Überzeugung
Dabei völlig entsprechen wird
Sogar wenn wir uns dabei noch
Des Drucks der Gruppe völlig
Bewusst sind in der wir gerne
Als besonders glänzen wollen
Daraus entstand etwa auch
Das Bedürfnis Schönheit an
Normen wie ihre Muster sogar
Operativ anzupassen was so
Viele Menschen verunstaltet
Die mit mehr Durchschnitt
Überdurchschnittlich gerne
Erfolgreich sein wollen wie
Es aus dem Druck auch
Sozialer Netzwerke entsteht
Der heute viele Ideale prägt
In dieser Balance zwischen
Totaler Anpassung an den
Geschmack breiter Masse
In dem wir als Individuen
Der Norm des Durchschnitts
Unterworfen glänzen wollen
Was zu einer Schizophrenie
Zwischen Anpassung an die
Normierte Umgebung und dem
Bedürfnis nach Entfaltung führt
In der wir normalerweise durch
Unsere Leben balancieren dabei
Manchmal nach der einen Seite
Dann zur anderen mehr neigen
Uns zerrissen selbst belügen
Indem wir uns bei völliger
Anpassung für individuell halten
Wollen dies als unsere Identität
Bezeichnen die damit immer
Auf Lügen dem Wesen nach
Basiert was wenig Stabilität
Auf Dauer nur gewähren kann
Unklar nur ob es uns besser ginge
Gäben wir die Anpassung zu oder
Uns das jede Identität raubte die
Auch wenn auf Illusionen ruhend
Quelle unserer Zufriedenheit bleibt
So bleiben wie typisch menschlich
Alle Fragen offen und am Ende
Kommt es doch nur darauf an
Wie glücklich uns welche Lügen
Machen können es zu sein

jens tuengerthal 21.9.19

Liebesentscheidung

Entscheiden wir uns für die
Liebe unseres Lebens oder
Kommt sie ungefragt über uns
Wählt sie uns wie ein Schicksal
Verschwindet genauso wieder
Ohne vernünftigen Einfluss darauf

Frage ich mich und denke über
Die eigenen Erfahrungen nach
Wie beim letzten tragischen mal
Die Liebe mich ungeahnt wählte
Aus dem Nichts auftauchte in das
Sie mit allen Versprechen wieder
Verschwand die also trotz der
Zuvor beschworenen Ewigkeit
Offensichtlich eine Lüge waren
Weil sie die große Liebe verlor
An der ich älterer Herr dafür noch
Viel länger zu knabbern hatte im
Geradezu jugendlich naiven Glauben
Der den Worten schöner Frauen
Als wäre ich unerfahren blind traute

Andere Liebe begann vernünftiger
Endete dafür mit weniger Drama
Überhaupt schien Liebe mir stets
Nur als freie Entscheidung echt
Während die Schicksalsliebe so
Großartig sie sich aufblies meist
Mehr Tränen als Glück hinterließ
Warum ich lieber vernünftig bleibe
Um eine Entscheidung füreinander
Noch zu treffen statt völlig den Kopf
An kleine Mädchen zu verlieren
Was so unklar wie schmerzvoll
Logisch nur enden konnte allein
Zwischen gebrochenen Versprechen
Die plötzlich wertlos geworden

So denke ich heute große Liebe
Kommt langsam und in Ruhe
Nennt sich lieber nicht so
Sondern wächst still miteinander
Ohne große Dramen jeden Tag
Dafür lieber Zuverlässigkeit die
Länger bleibt als eine Laune
Nicht als Prinzessin auf der Erbse
Ständig völlige Aufmerksamkeit
Von dir fordert sondern dich lässt
Dir vertraut wie du ihr ganz ohne
Alberne Spielchen die so viele aus
Gewohnheit noch stets abspulen
In der du dich glücklich entfaltest
Beide sich dabei noch ergänzen
Statt immer umeinander zu kämpfen

Für diese Liebe entscheide ich mich
Wie es mir meine Vernunft rät statt
Dem emotionalen Sturm der Mädchen
Die mich nur lange seekrank machten
Wähle ich bewusst was mir gut tut
Dann findet sich alles von alleine
Denk ich mir in aller Ruhe nun
Unwissend was wirklich passiert
Ob ich so frei bin wie Prometheus
Die Welt nach meinem Bild zu formen
Als eben mein Konstrukt ganz ohne
Hörere Kräfte oder Überraschung
Was mir aufgeklärt vernünftig erscheint

jens tuengerthal 21.9.19

Todesentscheidung

Wir entscheiden immer wieder auch
In einer von Apparaten geprägten
Medizin über menschliches Leben
Wählen den Tod für manche die
Keine Hoffnung auf Leben mehr
Haben treffen so eine Entscheidung
Von deren Folgen wir nichts wissen
Als das nichts bleibt dieses Leben
Damit für immer endet egal welche
Illusionen uns Aberglaube noch gibt
Von Fortleben oder Wiedergeburt
Was wissenschaftlich so unhaltbar
Wie Homöopathie etwa auch ist
Doch stellt sich die Frage wie weit
Fehlerhafte Menschen in einer sich
Ständig verändernden Welt solche
Entscheidungen treffen dürften je
Für die Todesstrafe in zivilisierten
Ländern zumindest längst entschieden
Dass sie ethisch unzulässig sein muss
Bewegen wir uns bei Krankheiten noch
Immer auf auch rechtlich dünnem Eis
Weil es nicht zur Freiheit wie unserem
Menschenbild passt über das Leben
Anderer Dritte entscheiden zu lassen
Es aber faktisch oft alternativlos ist
Was das ganze Grauen des Wortes
Wie des ewigen Konfliktes gut erfasst
Was nur sollen wir tun wenn Leben
Nicht mehr alleine je leben kann wie
Keine Aussicht auf Heilung besteht
Töten wir Menschen wo wir nur ihr
Längst Siechtum beenden um damit
Leid zu verringern aber eben auch
Leben endgültig zu beenden also
Eine irreversible Entscheidung treffen
Die juristisch schwer regelbar wäre
Also Leben der Faktizität wegen
In einem Bereich ungeschützt lässt
Für den keine Alternative denkbar
Stehen so vor dem ewigen Dilemma
Mit logisch unendlicher Auswirkung
Leben dort nicht schützen zu können
Wo es am wehrlosesten eigentlich ist
Die Todesentscheidung ist manchmal
Faktisch nötig wie jeder weiß der mit
Moribunden Patienten je arbeitete
Wie ich es viele Jahre einst durfte
Aber dennoch rechtlich nie regelbar
Wie der Jurist in mir aus Erfahrung weiß
So fragt sich am Ende wie wir mit dem
Manchmal nötigen Ende vernünftig
Umgehen können ohne eine Lösung
Für alle Fälle zu haben oder wir wie
Ärzte im Einzelfall entscheiden müssen
Was den Juristen nie gefällt die lieber
Verbindliche Regelungen haben die
Aber scheinbar dem Leben nicht
Wirklich entsprechen können womit
Am Ende alle Fragen offen bleiben

jens tuengerthal 21.9.2019

Lebensentscheidung

Freiheit definiere ich für mich
In der Tradition Kants dabei
Konsequent stehend als die
Fähigkeit über mein Leben
Selbst entscheiden zu können
Was manchmal auch auf
Dünnem Eis geistig steht
Weil die Grenze zur Krankheit
Auch fließend sein kann die
Ein Eingreifen erforderlich macht
Weil wir nicht eigenmächtig sind
Statt selbst zu entscheiden nur
Pathologischen Mustern folgen
Wie ich es als verzweifelter Romeo
Jüngst selbst noch erleben durfte
Für eine die ständig an der Grenze
Überlebte wie meine überschritt
So stellt sich infolge die Frage
Wie frei ist noch wer depressiv
Am Leben verzweifelt oder ist
Diese oft begründete Erkenntnis
Der Schlüssel zur Freiheit erst
Die im totalen Nichts verborgen liegt
Was macht eine Medizin dagegen
Mit der großen Freiheit die diesen
Schritt notfalls mit Gewalt verhindert
Die Psyche mit Medikamenten formt
Wieviel wert ist ein Leben noch
Für das ich mich nur dank der Hilfe
Einer chemischen Keule entschied
Wann endet jede Entscheidung weil
Diejenigen nicht mehr wissen was
Sie tun wenn sie das Leben fliehen
Wie wir so oft auch quasi bewusstlos
Beim Zeugen neuen Lebens sind
Steht die Entscheidung so infrage
Wie die Grundlagen dieser Freiheit
Damit wohl alles was im Ergebnis
Zumindest die große Freiheit gibt
Einen neuen Weg weiter zu gehen
Da von nichts immer nichts kommt

jens tuengerthal21.9.19