Mittwoch, 25. Dezember 2019

Menschwerdung

Wann beginnen wir zu sein
Mit der Vereinigung von
Samen und Eizelle wenn
Unser ureigenes Programm
Entworfen wird als neues Sein
Sind wir schon separat halb da
In den je Hoden und Eierstöcken
Werden wir im Gegenteil erst
Langsam Mensch wenn uns
Unser Sein bewusst wird
Wären dann Bewusstlose 
Nicht mehr oder nicht ganz
Was absurd uns erscheint
Gilt auch für den Fötus der
Nur wenn nicht behindert
Ab Einnistung irgendwann
Gesetzlichen Schutz genießt
Ist dieses abhängige Wesen
Schon ein eigenes Sein
Ab wann könnte es sein
Lässt sich diese Frage je
Kategorisch beantworten
Oder kollidiert hier die Freiheit
Der Frau mit neuem Sein
Kann jemand hier für andere
Entscheiden wann das Sein
Als schützenswert beginnt
Wo die Freiheit also endet
Gibt es unabhängiges Sein
Sind wir nicht alle mit Lust
Hoffentlich zumindest frei
Gezeugt worden jedoch
Änderte sich auch unfrei
Gezeugt nichts am Schutz
Wenn Embryo Mensch wäre
Ist die Menschwerdung klar
Oder verhält es sich mit ihr
So dunkel unklar noch eher
Wie es der Zeugung entspricht
Die ineinander steckend doch
Meist völlig unsichtbar geschieht
Wo wir von Lust getrieben uns
Eher unvernünftig tierisch noch
Verhalten als vernünftig also
Menschlich was zumindest den
Beginn unseres Seins fern aller
Vernunft triebhaft sein lässt
Wo sich wohl fragen lässt ob
Dies typisch menschlich ist
Oder schlicht tierisch anmutet
Was unser Sein dann ausmacht
Wovon der geile Trieb sicher
Ein wichtiger Teil auch ist
Doch sind wir ganz Mensch
Schon ohne alle Vernunft
Wenn bloße Zufälle der Natur
Über unser Sein entscheiden
Der Beginn der Menschwerdung
Bleibt also relativ dunkel unklar
Was rechtliche Urteile erschwert
Die kategorisch klar sein müssen
So stehen wir beim Ursprung
Unseres Seins weit unklarer da
Als an seinem Ende was uns
Normativ die Nullinie vorgibt
Von der es kein zurück mehr gibt
Nach der nur Nichts sicher ist
Auch wenn manche anderes
Aus Furcht vorm Nichts glauben
Was so wenig Angst machen
Müsste sähen wir es bloß
Als solches ganz entspannt
Da es uns nichts mehr angeht
Weil wer nicht ist nichts mehr
Fürchten oder erwarten muss
Doch war Thema hier ja mehr
Die Menschwerdung welche
Meist im Dunkeln beginnt
Zumindest unklar bleibt in vielem
Was unser Sein im Kern ausmacht
Wozu Vernunft wie Bewusstsein
Sicher so gehören wie Gefühl
Trieb auch unsere Natur ist
Die eben vielfältig beginnt
Aber zumindest klar endet

jens tuengerthal 25.12.19

Bibliotheksluxus

Eine Bibliothek zu haben
Ist der schönste Luxus
Mit ihr zu leben wohl das
Vollkommene Leben in
Gehetzten Zeiten noch
Als Gegenpol jenseits
Der verlorenen Zeit die
Sich zwischen Seiten
In aller Ruhe wiederfindet
Nach dieser Erkenntnis
Zu streben gibt Gelassenheit
Bei allen Wechselfällen des
Lebens zwischen Träumen
Neben überholter Realität
Hält eine Bibliothek länger
Als nur Lebenszeit währt
Gibt für viele Generationen
Lesestoff auf allen Feldern
Die Gedanken erkunden
Lässt unendliche Reisen
Unternehmen ohne jede
Bewegung noch dabei ist
So eine Welt in der Welt
Dem Leser schönste Heimat
Nachhaltig voll Langsamkeit
So der Zukunft zugewandt
Ist eine Bibliothek modern
Wie wunderbar altmodisch
Zur gleichen Zeit Heimat
Wie fernstes schönstes Ziel
Ein Leben mit ist erst reich
Ohne bleibt es immer arm

jens tuengerthal 25.12.19

Verzichtskultur

Wir müssten uns künftig mehr
Einschränken verkündete den
Reiselustigen Deutschen zu
Weihnachten Herr Schäuble
Um die Klimaziele zu erreichen
Sagte es dabei pastoral streng
Mit südwestlichem Dialekt den
Er schon als Finanzminister mit
Pekuniärer Strenge pflegte die
Der Rollstuhl des Attentatopfers
Moralisch noch unterstützte
So auch wenn er dem Volk nun
Ökologisch die Leviten liest als
Bundestagspräsident in seiner
Nachhaltigen Predigt an das
Hoffentlich schlechte Gewissen
Weil Reisen nicht geil mehr ist
Sondern schlicht asozial nur für
Prekäre Geister ohne Verantwortung
Die sich auf Kosten der Zukunft
Weiter vergnügen wollen als gäbe
Es keine Klimakrise vor allem keine
Verantwortung unserer Länder
Für den Zustand der Welt doch
Wird dieses moralische Mahnen
An die Vernunft echolos verhallen
Weil es in keiner Weise motiviert
Frustration und Angst nicht bewegt
Vielleicht noch ein wenig bremst
Es bräuchte vorbildliches Verhalten
Eine Regierung die weniger fliegt
Statt von nötiger Beschränkung
Als Pflicht zu schwadronieren
Sollte vom Luxus der Langsamkeit
Mehr die Rede sein vom Stillstand
Als erstrebter Daseinsform die
Auf Dauer zufrieden in sich ruht
Nirgendwo mehr hin muss dabei
Lieber ankommt als sich zu hetzen
Nicht Jet-Set ist künftiger Luxus
Sondern Ruhe und viel mehr Zeit
Motivation zur Beschränkung ist
Eine permanente Frustration die
Zum nörgelnden Finanzminister passt
Aber keine Perspektive mehr bietet
Wer Zukunft gestalten will sollte
Neue Ziele setzen statt verbieten
Erst wenn das begriffen wird
Könnte sich etwas tun
Es liegt an uns

jens tuengerthal 25.12.19

Dienstag, 24. Dezember 2019

Glockenheilig

Nun läuten die Glocken
Zur Heiligen Nacht alle
Geben sich gern heilig
Mit schlechtem Gewissen
Aber doch eigentlich stolz
Was wir geschafft haben
Uns alles leisten können
Beschenken zur Beruhigung
Obigen Gewissens gerne
Besonders großzügig weil
Am Ende uns nichts bleibt
Das letzte Hemd hat keine
Taschen heißt es dazu fromm
Aber bloß nicht übertreiben
Maß halten ist ja so wichtig
Viele hören die Predigt noch
Mit der Botschaft der Liebe
Von erfundenen Göttern die
Unser Leben dreifaltig ordnen
Damit wir weiter funktionieren
Wie es von uns erwartet wird
Politiker senden Botschaften
Von Gemeinsinn und Verantwortung
Einzelhändler zählen ihr Geld
Ob sich das Weihnachtsgeschäft
Auch für alle wieder gelohnt hat
Und über allem läuten die Glocken
Tönen von heiliger Nacht im immer
Unheiligen Leben wo am Ende nur
Zählt wer die Rechnung zahlen kann
Mehr ist es eigentlich nicht im Leben
Aber nett es mal heilig zu nennen

jens tuengerthal 24.12.19

Montag, 23. Dezember 2019

Glaubenswissen

Manche Gläubige verwechseln
Glaube und Wissen gerne um
Durch die dann Verwischung
Grenzen fließen zu lassen die
Vernunft vom Aberglaube trennen
Unbemerkt alles zu relativieren
Esoterik damit ganz nebenbei
Als relative Wahrheit darzustellen
Weil alles am Horizont läge
Wissen nur relativ gültig sei
Auch Wissenschaft nicht sicher sei
Nur den relativen Standpunkt des
Aktuellen Horizont wiedergebe
Was natürlich richtig so ist aber
Glaube und Wissen vermengt
So tut als seien die Dogmen
Auf denen der Aberglaube fußt
Der Erkenntnis der Wissenschaft
Die Beweis und Gegenbeweis prüft
Mit logischer Methode arbeitet
Irgend methodisch nur verwandt
Was nichts mit Aberglaube zu tun hat
Glaube ist nie Wissenschaft
Kann nur historisch wissenschaftlich
Betrachtet werden aber taugt nie
Dazu im Wesen mehr zu sein
Als subjektiver Gegenbeweis aus
Der Tiefe eigener Überzeugung
Darum gilt der kategorische Imperativ
Zu jeder Zeit an jedem Ort für jeden
Ist es besser nicht zu wissen statt es
Durch Gewissheit im Glaube ersetzen
Zu wollen die nur alles relativiert
Weil Wissen und Glauben fundamental
Unterschiedlich vom Ansatz her sind
Glaube sucht Bestätigung der Überzeugung
Wissenschaft verifiziert bloß Annahmen
Alles Wissen ist durch neues widerlegbar
Keine Wirklichkeit verändert den Glauben
Darum hüte sich wer Vernunft hat vor
Allen die Wissenschaft durch Glaube
Als Erkenntnismethode infrage stellen
Es gibt wissenschaftlich keine Wahrheit
Sondern nur unwiderlegte Aussagen
Jeder der seinen Glauben aber damit
Als wahr verteidigt alles sei relativ läuft
Schnell Gefahr sich totalitär zu verlieren
Was sowohl aller Vernunft widerspräche
Wie den Prinzipien der Aufklärung die
Noch immer Ziel der Freiheit aller sind
Wohin es aufzubrechen nun gilt statt sich
Vom Glaube aufhalten zu lassen auch
Ohne zu wissen was wahr sein könnte
Nur jeden Beweis logisch zu prüfen

jens tuengerthal 23.12.19

Sonntag, 22. Dezember 2019

Liebesgröße

Wir messen die Liebe gern
In Größe wie manchmal in
Länge und Nähe zum Beweis
Ihres relativen Wertes in uns
Eine Liebe die gegenwärtig
Nicht groß scheint bleibt
Auch künftig immer klein
Im Rückblick aber wird
Manch Kleine viel größer
Als sie gelebt je war
Glaube noch fest daran
Dass die große Liebe
Im Wesen unsterblich ist
Könnte ich sie schon kennen
Oder irrte ich immer wieder
Auch wenn die Erfahrung
Das Gegenteil schon lehrte
So gesehen kann ich nun
Wohl nach fast einem Jahr
Beruhigt sein diese Liebe
War groß sie lebt immer noch
Auch wenn die Vernunft sagt
Es konnte nie funktionieren
Weiß mein Gefühl es besser
Nur halt ohne Gründe wohl
Ist eben so ein blödes Gefühl
Die Realität schleift alles ab
Lehrt vergessen durch Ersatz
Um ohne weiter sein zu können
Wie wirklich diese Wirklichkeit ist
Was Einbildung immer nur war
Wer die andere wirklich blieb
Bleibt wortlos ewig ungewiss
Sich auf so etwas einzulassen
Widerspräche aller Vernunft
Weiß der Aufklärer in mir genau
Aber der muss schweigen
Vor der Macht der Liebe
Schreit das Gefühl lautstark
Vom Alltag zum Schweigen
Vernünftigerweise verurteilt
Manchmal äußert es sich noch
In Träumen und Versen aber
Mit immer weniger Hoffnung
Wird die Erinnerung verblassen
Als wäre nie etwas gewesen
Ob das dann gut so ist scheint
Ex post betrachtet eher fraglich
So können wir uns beruhigen
War es die große Liebe
Braucht es keine Suche mehr
Dann ist es wie es nun ist
Das Leben hatte schon alles
Wir können beruhigt abwarten
Bis alles ein Ende findet
Irgendwann oder nie wird
Sich zeigen was es war
Dann wächst Gras darüber
Oder über uns längst
Dann bin ich nicht mehr
Aber wüsste was es war
Was dann auch egal ist
Warum es vernünftiger ist
Der Aufklärung zu vertrauen
Als länger noch der Liebe
Die nur ist was sie ist
Einsam nachzutrauern
Leben zu lieben um
Mehr zu genießen

jens tuengerthal 22.12.19

Schneefall

Wenn der Schnee von gestern
Wieder fällt sind wir jenseits
Der verlorenen Zeiten die noch
Um alte Liebe trauert als gäbe es
Kein morgen im nirgendwo zu dem
Alles führt so sehr wir uns auch um
Einen Hauch von Ewigkeit bemühen
In Träumen der Vergangenheit
Bleibt vom Schnee von gestern
Wenn es wieder wärmer in uns wird
Nur eine große dunkle Erinnerung
In der die Nacht alltäglich wurde
Es schmilzt der Schnee von gestern
Tränkt als Wasser die Blüten morgen
Solange das Herz weiter schlägt
Kann auch die Morgensonne noch
Die Dunkelheit aus uns vertreiben
Sie geht auch ungefragt wieder auf
Wenn nicht hattest du großes Glück
Dann war es wohl die große Liebe
Danach kommt einfach nichts mehr
Nur manchmal fällt der Schnee noch
Von gestern ins morgen der Gegenwart
Davon bleibt auch nicht viel
Wenn es wieder wärmer wird

jens tuengerthal 22.12.19

Nahtoderfahrung

Habe den Tod schon erfahren
Soweit das noch lebend möglich
Nicht die Reanimation den Verlust
Der geaberglaubten Seele ausschloss
Zumindest stand mein Herz damals
Nachdem mein immer Dickkopf
Eine Windschutzscheibe zerstört
Durch die Luft länger flog
Atmete ich wochenlang nicht
Zumindest nicht ohne Hilfe
Warum ich ohne Maschinen
Natürlich nicht mehr lebte
Und kann allen Neugierigen
Nun berichten da war nichts
Nicht weil ich an nichts glaube
Damals noch naiver Teenager
Höchstens zweifelnder Agnostiker
Nicht radikaler Atheist wie heute
Hielt ich vieles für möglich noch
Doch da war einfach nichts
Nichts was Angst machte oder
Uns länger beschäftigen muss
Nur gar nichts mehr was also
Nicht mal der Worte wert wäre
Sogar die Zeit ging mlr verloren
Auf der Suche nach der also
Verlorenen Zeit fand sich auch
Nichts bemerkenswertes mehr
Nicht mal Madeleines im Tee
Was zumindest literarisch noch
Proust einst unsterblich machte
Und so sage ich Rückkehrer nun
Total erleichtert über das Nichts
Danach kommt nicht mehr
Das ist auch gut so
Wir nennen es Freiheit

jens tuengerthal 22.12.19

Ehebibel

"Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei."
(Gen 2. 19)

Wider die Einsamkeit schuf Gott
Eva aus Adams Rippe einst noch
Während Adam davor aus Lehm
Geknetet worden war kurz gesagt
In Form gebrachter Dreck nur war
Ist Eva aus dem ersten Entwurf
In verbesserter Variante entstanden
Mit Schöpfungsfähigkeit in sich
Vielfältig hochbegabt wie schöner
Zumindest mir heterosexuellen Mann
Wirklich anbetungswürdig erscheinend
Der Schöpfung höchste Krone also
Entstanden wider die Einsamkeit als
Freizeitpark vor allen Zeiten auch
Dem erfundenen Gott viel näher
Als der logisch gröbere Mann
Darum glauben viele so lange
Zweisamkeit sei viel besser als
Einsamkeit die Schmerz wurde
Bis heute ist möchte ich dabei
Immer noch leidend schreien
Und weiß doch längst besser
Glücklich werde ich nur dann
Wenn ich nichts mehr will
Zufrieden mit mir oder dem
Leben keine mehr suche die
Was ist erträglich erst macht
Dabei liebe ich die Ruhe sehr
Einsamkeit mit meinen Büchern
Die durch keine gestört wird
War die letzte fast schon ideal
Verklärt die Erinnerung die
Alle Anstrengung vergisst
Die ewigen Kämpfe um nichts
Gegen ihre panischen Ängste
Die sich selbst hassten dabei
Was dem Liebenden alle Zeit
Unverständlich bleiben wird
Aber Teil der Geschichte sind
Die bei der Einsamkeit auch
Stehen können die manchmal
Zu zweit gar in einem Bett sogar
Mit größer sein kann als ohne
Warum sich John Milton einst
Dichter verlorenen Paradieses
Für die Scheidung aussprach
Weil was dem Ziel zuwiderläuft
Nicht in Ewigkeit bestehen darf
Wenn etwa wie im Fall Milton
Ein Republikaner eine Royalistin
Blind im ersten Antrieb heiratete
So frag ich mich nun einsam
Ist es wirklich nicht gut es zu sein
Wäre miteinander trotz allem noch
Besser als schmerzvolle Einsamkeit
Ist unsere Natur auf Gemeinsamkeit
Eingerichtet oder im Gegenteil erst
Glücklich wo dies auch allein noch
Denke ich mich kritisch fragend
Merke was ich erst haben muss
Um miteinander glücklich zu sein
Ist völlige Zufriedenheit mit mir
Damit welche Eva wann immer
Nie aus der Not geboren wird
Sondern ohne gebraucht zu sein
Gewollt sein kann voller Liebe
Genossen wird als das Glück
Was Leben schöner macht
Bedächten das mehr vorab
Hielten Ehen leichter biblisch
Lang statt austauschbar zu sein
Was mir im Wesen eher gefiele
Statt ewige Suche und Wechsel
Doch klar wurde mir über die
Beschäftigung mit Adam und Eva
Nur was gewollt ist nicht gebraucht
Kann zwanglos ewig auch werden
Wenn seine Zeit da ist also keine
Dringlichkeit dafür mehr besteht
Wo was du weißt Gefühl wird
Ruhst du endlich in dir um zu
Heiraten sollte es nötig sein

jens tuengerthal 22.8.19

Samstag, 21. Dezember 2019

Wahrheitslüge

Kann es die Wahrheit geben
Gibt es das objektiv Richtige
Was zu aller Zeit an jedem Ort
Wahr ist oder ist das undenkbar
Weil keiner alles wissen kann ist
Jeder also der von Wahrheit
Spricht damit einer der auch lügt
Schützt der Meineid unmögliches
Weil keiner mit beschränktem Horizont
Wie es alle Menschen logisch sind
Je die Wahrheit sagen kann was
Zeigt Recht fußt auch auf Lügen
Ist nur ein schlechter Kompromiss
Der häufig unmögliches fordert
Weil sich Normen im System logisch
Als Wahrheit gerieren dabei sind sie
Begrenzt gültiger unvollkommener
Halt allzumenschlicher Pfusch nur
Was zeigt wie fern sich doch oft
Anspruch und Wirklichkeit sind
Die im kategorischen Imperativ einst
Ihren reinsten Ausdruck fanden
Wie sehr noch immer Aberglaube
Sogar im Rechtsstaat eine Rolle spielt
Die beiden ausnehmend schlecht steht
Wer Wahrheit zu kennen behauptet lügt
Schon die Wahrnehmung der Wirklichkeit
Ist höchst subjektiv und damit relativ
Nichts anderes kann heute gelten
Genau dies spricht aus Artikel 4 GG
Der mit der religiösen Freiheit alle
Vermeintlichen früheren Wahrheiten
Für gleich gültig erklärt womit am Ende
Keine bleibt die Wahrheit sein könnte
Sie bloß relativ nette Dekoration nur
Künftig noch ist ohne jeden Anspruch
Auf Wahrheit oder absolute Gültigkeit
Wobei diese transzendente Wahrheit
Ohnehin nie beweisbar gewesen ist
Ein schlichter Aberglaube nur war
Der gerne alle außer sich so nannte
Eben bloß eine Religion halt war
Derer man sich versichern musste
So bleibt die Wahrheit menschlich
Betrachtet stets eine Lüge deren
Ende wir besser feierten statt noch
Zu ihr zu beten ihretwegen zu strafen
Was dem Absurden die Krone aufsetzt
Gegen alle Grundsätze verstößt
Auf denen unsere Freiheit fußt
Zeit die Wahrheit nun endlich auf
Den Misthaufen der Geschichte
Als überholt zu entsorgen

jens tuengerthal 21.12.19

Freitag, 20. Dezember 2019

Sexwert

Guter Sex ist wunderbar
Wie alle Wunder sehr selten
Dabei wäre es ganz leicht
Ließen sich mehr aufeinander
Ein statt Rollen zu spielen
In denen sie nur Erwartungen
Erfüllen wollen gut zu wirken
Was selten befriedigend endet
Häufig zur Enttäuschung führt
Die Beziehungen zerstören kann
Weil die Rollen wichtiger sind
Als offen miteinander zu reden
Was Wege zum höchsten Glück
Des endlich zusammen Kommens
Erleichtern könnte doch vielen
Scheint die Gewohnheit wichtiger
Als ein glückliches Leben zu führen
Vielleicht wäre es ein Anfang 
Offen miteinander zu reden
Sich über die Natur zu informieren
Die sich miteinander vergnügt
Den richtigen Weg zu finden
Miteinander glücklich zu werden
Auch wenn viele es nie kannten
Bleibt das Glück der Gegenseitigkeit
So unerreichbar schön dass sich
Jeder Umweg dafür noch lohnt
Das Glück ganz teilen zu können
Wagten wir glücklich zu sein
Erst dann bekommt Sex Wert
Der kommt um zu bleiben

jens tuengerthal 20.12.19

Taghell

Der dunkelste Tag des Jahres
Ist der hellste seit langem wieder
Nicht ganz bis in den Hof hinunter
Scheint die sonst oben Sonne
Aber doch sichtbar strahlend schön
Erleuchtet den dunkelsten Tag
Des zu Ende gehenden Jahres
Nach vielen mir dunklen Monaten
Voll Grauen in einsamer Finsternis
Die keine Zukunft mehr wollte
Noch irgend Aussichten fand
Sich nur unter Schmerzen krümmte
Weil alles was ich liebte verloren
Schien zumindest auch wenn es
Nicht da ist an Gewicht verlor
Wurden lichteste Tage mir dunkel
Während nun am dunkelsten Tag
Zumindest meteorologisch betrachtet
Der jedenfalls der kürzeste fast ist
Die Sonne heller und länger scheint
Als ich lange für das Leben hoffte
Bedenke wie seltsam fern sich das
Innere und äußere Wetter sein können
Wie perfekt nah aber auch es alles
Verdreht was offensichtlich scheint
Manches erst im Dunkeln leuchtet
So sind manche Aussichten schon
In der Dunkelheit viel besser als wir
Nach äußerem Licht suchend meinen
Manchmal schauten wir besser hin
Um mit dem glücklich zu sein was ist
Weil es ohnehin ist was es ist

jens tuengerthal 20.12.19

Dunkelzeit

Die dunkle Zeit endet bald
Morgen wendet die Sonne
Dann bleibt zwar alles noch
Wie es ist aber zumindest
Wird es wieder heller was
Den Anschein von Licht gibt
Das in der Finsternis leuchtet
Irgendeine Perspektive eröffnet
In eine leuchtende Zeit
Jedenfalls besser beleuchtet
Die Erde dreht sich weiter
Trotz verkündeten Untergangs
Auf dann Winter folgt wieder
Frühling im ewigen Kreislauf
Im Süden halt umgekehrt
Was die Relativität offenbart
Die jedem Zyklus innewohnt
Der sich so oder so dreht
Je nach gerade Standpunkt
Nur das Leben ist endlich
Sein Rahmen wiederholt sich
Betrachte es nun lächelnd
Viel auf und ab die letzten Jahre
Zeit für betrachtendes Innehalten
Es geht immer weiter bis alles
Für einen endet dann geht es
Für alle anderen ohne weiter
Aber nichts ändert sich am
Zyklus der Jahreszeiten wie
Betrachtung von Ferne zeigt
Abstand als Gleichmacher hilft
Sogar die absolutistische Liebe
Durch Quantität zu relativieren
Manches erscheint pathologisch
Anderes bloß nicht ganz normal
Dazwischen spannt sich das Seil
Auf dem wir balancieren zwischen
Allem und Nichts was am Ende
Wie bei der Wende gleich erscheint
Wo die einsame Liebe sogar die
Stürme des Jahres überstand
War sie gekommen um zu bleiben
Womit alles wieder nichts ist

jens tuengerthal 20.12.19

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Ordnungshalber

Alles was Recht ist muss nicht
Rechtens oder auch legitim sein
Zwar spricht eine Vermutung wohl
Dafür dass Gesetze rechtens sind
Doch kann es auch anders sein
Wie der Nazi-Terror lange zeigte
Dessen Unrecht so evident war
Dass sich darauf keiner mehr
Einfach verlassen durfte sondern
Wer Recht sprach hätte zweifeln
Sollen oder müssen nach unsrem
Guten Gewissen wo immer es sitzt
Dies hochmoralische etwas in uns
Diese Formel nach Radbruch genannt
Dem Heidelberger Rechtslehrer einst
An dessen Schreibtisch ich einst saß
Wurde auch für Mauerschützen noch
Angewandt diese politischen Opfer
Der feigeren Anstifter hinter dem
Einst antifaschistischen Schutzwall
Der totalitäres Denken von links später
Als rote Fortsetzung vorher brauner Brühe
Mehr umfärbte als inhaltlich änderte
Deren Erben bis heute undemokratisch
Zwischen den Polen gern schwanken
Wir wissen also zwar relativ formal
Was heute gültiges Recht ist
Welcher Erlasse es dafür bedarf
Damit alles seine Ordnung hat
Die Anwendung der Norm nicht
Schon an Formfehlern scheitert
Doch was davon gütig ist kann nur
Das geprüfte Gewissen uns verraten
Befehlsverweigerung beim Militär ein
Verbrechen wird so zur petitesse die
Wollen müssen soll wer nach seinem
Grundgesetzkonformen Gewissen handelt
Auch wenn es das da noch nicht gab
Nulla poena vor Strafe schützte wird
Die gefühlte Gerechtigkeit als Mehrwert
Wider den Rechtsstaat noch anerkannt
Um nicht Unrecht zu legitimieren was
Jedem nicht Juristen absurd vorkommt
Genügte zur Bestrafung von Tätern
Die sonst der Unrechtsstaat legitimierte
Recht ist also nur relativ gültig was
Dessen absoluten Anspruch auf dann
Durchsetzung  stark infrage stellte
Dächte wer dabei streng logisch
Nicht nur wie üblich halt politisch
Was dazu führt dass die allergrößten
Schreihälse rechts wie links mehr
Gehör bekommen als die schweigende
Mitte wo beide Seiten laut fordern
Das Schwein müsse bestraft werden
Was zu absurden Saltos der Legitimation
Staatlichen Handelns im Nichts führt
Über das Recht besser schwiege 
Weil manches nicht regelbar ist
Was wir besser zugäben statt den
Dumm populistischen Rufen nach
Gerechtigkeit dabei nachzugeben
Bedächten wie absurd solche ist
Alles was Recht ist ist es nicht
Immer der Gerechtigkeit wegen
Die noch weniger messbar ist
Was die Frage stellt wozu dann
Überhaupt Recht ohne Aussicht
Aber es ist eben ein Kompromiss
Wie so viele bedingt tauglich
Staunt der Beobachter dennoch
Was bei uns Recht sein soll weil
Politisch gewollt und wie dies nur
Auf die relative Gültigkeit jeder Norm
Hinweist was auch befreiend ist

jens tuengerthal 19.12.19

Sprachverschiebung

Zeigt sich soziale Veränderung
Auch in der Sprache die damit
Politischer Radikalisierung folgt
Sie teils unbewusst abbildet
Oder umzukehren versucht
Sogar im sonst neutralen DLF
Ist von Migranten die Rede
Statt von Flüchtlingen was
Die Angst vieler vergrößert
Radikalen Interessen damit
Politisch Vorschub leistet
Probleme falsch bewertet
Ein völlig überfülltes Lager
Von sich radikalisierenden
Migranten ist etwas anderes
Als ein Flüchtlingslager in dem
Katastrophale Zustände herrschen
Verantwortung wird so verschoben
Radikalisierung Vorschub geleistet
Opfer werden zu Tätern gemacht
Durch sprachliche Leichtfertigkeit
Die Dinge schlicht umgekehrt was
So falsch ist wie die Gegenposition
Die alle immer willkommen heißt
Politisch korrekt nur Refugees sagt
Als Kampfbegriff einer weltweiten
Brüderlichkeit trotziger Naivität die
Angst der Gegenseite potenziert
Was kleine Probleme viel größer
Erscheinen lässt als in der Realität
Mit dieser sprachlichen Leichtfertigkeit
Nimmt beiderseitige Radikalisierung zu
Ein Gewinn ist keiner erkennbar
Darum wäre mehr Achtsamkeit
In öffentlichen Nachrichten nötig
Mitte und Gleichgewicht zu wahren
Statt Fakten politisch einzufärben
Wie es zu leicht noch geschieht
Womit Polarisierung verstärkt wird
Die Verschiebung der Sprache an
Radikale politische Ränder tut
Keinem der Beteiligten hier gut
Verteidigen wir die liberale Mitte
Als einen Ort politischer Freiheit

jens tuengerthal 19.12.19

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Glückskultur

Wir brauchen mehr Glück
Eine Kultur die es pflegt
Glücklich einfach zu leben
Statt nur zu funktionieren
Wie es öffentliche Ordnung
Gerne von uns verlangt
Damit alles ordnungsgemäß
Im verplanten Leben abläuft
Einfach lieber ausbrechen
Um mehr Glück zu spüren
Gegen den Strom schwimmen
Sich am Nichts erfreuen statt
Am fragwürdigen Besitz auch
Weniger auf vergängliche
Schönheit zu vertrauen um
Mal wieder stehen zu bleiben
Sich alle Zeit zu nehmen
Weil es unendlich davon gibt
Dann könnten wir entdecken
Wie schön alles um uns ist
Was Genuss genug wäre
Sich glücklich zu nennen
Manchmal bleibe ich stehen
Dann sehe ich es auch
Was für ein großer Genuss
Das Leben sollte häufiger
Einfach stehen bleiben denn
Nichts bleibt am Ende immer

jens tuengerthal 18.12.19

Nichtsfreiheit

Leben ist natürlich endlich
Wir sind zumindest darin frei
Ins Nichts willentlich zu gehen
Ob das Glück oder Krankheit
Wie heute meist genannt wird
Streitet die Gesellschaft noch
Zumindest die Kranken davor
Retten zu können warum nun
Überall bei Zweifeln am Leben
Öffentlich Hilfe angeboten wird
Was angesichts der Zustände
In denen viele überleben nicht
Ohne eine bittere Ironie wohl ist
Ist das Nichts so furchtbar
Oder zu verlockend um es
Öffentlich einzugestehen weil
Zu viele sonst doch gingen
Die Gesellschaft noch braucht
Weiter gut zu funktionieren
Wir besser mit der Angst davor
Als Fachkräfte weiter funktionieren
Wie Sein überhaupt im Kern
Gern auf seine Funktion auch
Reduziert wird damit wir noch
Zu etwas nützlich sein können
Was daran attraktiver als das
Sonst Nichts ist erschließt sich
Dem beteiligten Beobachter nicht
Aber immer die Freiheit zu haben
Ins Nichts hinüber zu gehen genügt
Die Zustände lächelnd zu ertragen
Besser werden könnte es immer
Der Rest kommt von alleine
Es erwartet uns das Nichts
Tröstlich genug gerade
Was auch noch kommt
Irgendwann endet es

jens tuengerthal 18.12.19

Dienstag, 17. Dezember 2019

Jenseitsglück

Leben, wohl dem, dem es spendet
Freude, Kinder, täglich Brot,
Doch das Beste, was es sendet,
Ist das Wissen, daß es endet,
Ist der Ausgang, ist der Tod.

Theodor Fontane (1819 - 1898),

Was kommt jenseits des Lebens
Fragen sich viele und glauben gern
An das Jenseits damit nichts endet
Sein irgendwo noch weitergeht
Als sei das Nichts am Ende nicht
Genug glücklich im Leben zu sein
Viele betonen gerne als wüssten wir
Nicht längst besser das nichts kommt
Was nach uns käme sei ungewiss
Ganz sicher werden wir dann zu
Beweglichen Sachen juristisch
Weniger also als Tiere eher wie
Sondermüll bei dem besondere
Regeln zur Entsorgung gelten
Die den Aberglauben tolerieren
Dessen Sitten einbeziehen noch
Der den Charakter der Sache mit
Bekannten Lügen gern leugnet
Über Unsterblichkeit der Seele
Schwadroniert die ewig unfrei machte
Keiner vernünftig wünschen könnte
Hätte nicht über Impfung mit Angst
Das Nichts erst Schrecken bekommen
Der die Gläubigen lebenslänglich
Umtreibt und wie sie meinen noch
Darüber hinaus ihr Verhalten bewertete
Ein lebender Mensch hat Würde
Auch Tiere haben dies teilweise
Eine Sache ist höchstens noch 
Vor Beschädigung geschützt
Das größte Glück des Jenseits ist
Ein großes Nichts in allem was auch
Nichts mehr erwarten lässt künftig
Das Wissen dass es endet ist wie
Fontane einst sinnreich dichtete
Wohl das beste was es sendet
Freuen wir uns am Nichts mehr
Weil nichts mehr kommt danach
Statt Sklaven des Jenseits zu sein

jens tuengerthal 17.12.19

Aufklärungsgefühl

Wie fühlt sich Aufklärung an
Einfach kritisch vernünftig
Befreit von allen Vorurteilen
Kants Grundsätzen entsprechend
Also schlicht rational allein
Berechenbar damit logisch
Oder intuitiv gefühlvoll auch
Weil Freiheit unsere Natur ist
Widerspricht sich das nicht
Kann beides uns entsprechen
Sind wir vielleicht im Wesen
Logisch wie alle Natur es ist
Die stets berechenbar handelt
Also intuitiv auch vernünftig
Kommt bei sich viel eher an
Wer den Mut hat frei zu sein
Als wer Gefühl oder Verstand
Alternativ betonen möchte
Weil dann wenig übrig bleibt
Immer eines von uns fehlte
Dabei geht es viel weniger
Um den Endsieg des einen
Oder anderen übereinander
Als natürliches Gleichgewicht
Aller dieser Kräfte in uns um
Glücklich leben zu können
Wie der Unfreiheit zu entgehen
Die von Trägheit wie Gewohnheit
Getrieben uns gern vorgaukelt
Unmündigkeit mache zufrieden
Damit unsere vernünftige Natur
Mit dem Gefühl im Einklang ist
Unser Trieb vernünftig wird
Die Vernunft uns gut tut
Wir leicht den Mut fassen
Nach unserer Natur frei
Wie glücklich zu leben

jens tuengerthal 17.12.19

Montag, 16. Dezember 2019

Todeskultur

Wir pflegen eine Kultur
Um den Tod mehr als
Das Leben zu genießen
Verdrängen einerseits
Das natürliche Ende gern
Aus unserem Alltag
Wollen Kinder davor schützen
Tabuisieren voller Angst
Was uns nichts angeht
Weil die große Freiheit
Des Nichts am Ende
Als Glück erkannt würde
Was manche fürchten warum
Ein magischer Kult um die Welt
Im Nichts entfacht wurde in der
Wir uns angeblich rechtfertigen
Müssten für alles was wir taten
Der das Sein vieler stets prägt
Die auf das Jenseits schauen
Ihr Handeln im Diesseits damit
Rechtfertigen und alle Moral aus
Furcht vor Strafe nach dem Tod
Begründen was nie moralisch ist
Sondern Moral mit Angst durchsetzt
Wer aber aus Furcht gut handelt
Tut dies nicht dem Gewissen gemäß
Sondern im Gegenteil nur um die
Andererseits drohende Gefahr
Von sich abzuwehren was nie
Eine moralische Motivation ist
So hat die Angst vor dem Tod
Wie die Lüge vom Jenseits statt
Realem Nichts die Moral mehr
Zerstört als sie zu begründen
Warum es Zeit ist den Kult um
Den Tod endlich zu beenden
Menschen ohne Angst moralisch
Autonom wieder sein zu lassen
Wie Kant es uns einst beschrieb
Pflegen wir lieber eine Kultur der
Freiheit des Lebens damit künftig
Menschen glücklich moralisch handeln

jens tuengerthal 16.12.19

Lichtblick

Es ist noch völlig unklar
Ob wir das Klima retten
Können oder wollen
Welchen Einfluss wir
Tatsächlich noch haben
Wie was passiert wenn
Die Erwärmung kommt
Wer dabei draufgeht
Welche Arten überleben
Wie sich Flora und Fauna
Auf Veränderung einstellen
Vieles ist noch Spekulation
Die keiner ernst nähme
Regierte nicht die Angst
Noch über alle Vernunft
Was wird es etwa bedeuten
Wenn Bäume schneller wachsen
Weil mehr CO2 dies bewirkt
Wie positiv wirkt der Tod von
Millionen in Küstenregionen
Sich auf graue Zukunft aus
Bewirken wir wirklich etwas
Als einzelne für das Klima
Nutzen kommende Katastrophen
Mehr als sie jemals schaden
Weil weniger immer mehr ist
Natur besser ohne uns lebt
Werden wir nun angesichts
Relativ sicherer Katastrophen
Besser kollektiv depressiv
Damit sich viele umbringen
Das Klima noch zu retten
Lieber ihr Leben dafür geben
Oder genießen wir besser
Was ist weil der Untergang
Durch alle Zeiten prophezeit
Auch keine Perspektive ist
Die sonderlich innovativ wäre
Frage mich manchmal auch
Ob der Kinderkreuzzug für
Die Rettung der Welt nicht
Mehr Glaube als Vernunft
Offenbaren könnte vielleicht
Natürlich ist alles wissenschaftlich
Bewiesen bedarf also auch keiner
Diskussion mehr was es für mich
Ideologisch verdächtiger macht
Weiß aber nicht genug um es zu
Entscheiden und also kategorisch
Richtig künftig stets zu handeln
Was weiß ich schon denke ich
Mit Montaigne lächelnd noch
Über die Zukunft in der ich nur
Irgendwann sicher nicht mehr bin
Warum die Gegenwart zu genießen
Gerade Aufgabe genug mir ist
Verhalte mich einfach vernünftig
Folge dabei meinem Gewissen
Genieße im bescheidenen Rahmen
Mehr oder weniger glücklich zu sein
Ist Lichtblick genug in dunkler Zeit
Wer glücklich ging war so auch da

jens tuengerthal 16.12.19

Sonntag, 15. Dezember 2019

Vanitaslächeln

Der Weltuntergang kommt
Ob wir dazu lächeln oder nicht
Dann wird es lächelnd schöner
Wir genießen die Zeit bis dahin
Auch sinnlich noch deutlich mehr
Sicher sind sich die Menschen
Des drohenden Untergangs
Bereits seit tausenden Jahren
Manchen haben wir überlebt
Noch nie war die Katastrophe
Wissenschaftlich so gut belegt
Brächte zugleich so viele um
Weil wir noch nie so viel waren
Wie in katastrophaler Gegenwart
Darum sie weniger ernst nehmen
Könnte helfen bis zum Ende noch
Es sich richtig gut gehen zu lassen
Was doch eine nette Aussicht ist
Angesichts des sicheren Untergangs
Lieben und leben als gäbe es kein
Morgen wie alle vor uns schon
Wenn es vorbei ist ist es zu spät

jens tuengerthal 15.12.19

Klimabilanz

Der Schaden der Klimakonferenz
Durch Flüge und Stromverbrauch
Ist deutlich größer als der Nutzen
Es war bloß politischer Tourismus
Ohne jeden Mehrwert dafür mit
Eklatant schädlichen Folgen
Besser wir sparen uns so etwas
Künftig wie überhaupt wenn wir
Überhaupt noch was retten wollen
Uns viel mehr sparen sollten
Auch viele Leben besser ersparten
Die kaum eine Perspektive haben
Weil wir blind weitermachen als
Wäre klimatisch nie etwas passiert
Darüber lächeln könnte noch helfen
Den verbleibenden Rest zu ertragen
Zu ändern ist wohl nichts mehr
Greta geht wieder zur Schule
Teile der Welt gehen sicher unter
Dafür wachsen Bäume viel schneller
Vielleicht kommt ein Vulkanausbruch
Größer als alle zuvor und verdunkelt
Die Atmosphäre zur nächsten Eiszeit
Schadet und rettet zugleich bleibt uns
Als letzte irreale Hoffnung noch die
Wie alles relativ egal auch ist denn
Die Klimakatastrophe kommt sicher
Wird Millionen Menschen töten was
Klimatisch sein Gutes auch hat
Im übrigen fürchten die meisten
Mehr Fremde als naheliegendes Klima
Die Bilanz am Ende ist nun sicher
Das Klima führt zu Katastrophen aus
Denen nur größere uns noch retten
Vernünftig einigen können wir uns
Auf politischer Ebene nicht weil in
Demokratien Mehrheit immer regiert
Was nicht Intelligenz oder Bildung heißt
Lassen wir den Dingen ihren Lauf
Betrachten das Sterben infolge
Überall und in Massen gelassen
Es ist der Preis demokratischer Dummheit
Wir wollen es nicht anders in Mehrheit
Fraglich ist nicht mehr die Alternative
Sondern wie weiter genießen ohne
Sicherheit angesichts des Chaos
Dürfen wir uns von möglichst nichts
Mehr stören lassen weil das Klima
Sich ändert weil es ist wie es ist
Wir können wenn wir was tun wollen
Uns umbringen oder nur nichts tun
Es bleibt am Ende völlig egal
Suizid der Masse brächte was
Klimatisch betrachtet aber dazu
Schweigen wir lieber

jens tuengerthal 15.12.19

Samstag, 14. Dezember 2019

Liebesleicht

Liebe kommt und geht
Sie ist ganz wunderbar
Wenn gleichzeitig da
Was seltener Zufall ist
Entsetzlich wo einseitig
Erdrückend wo verloren
Irgendwann bleibt nur noch
Die schöne Erinnerung übrig
Sich dann zu sagen hilft
Sie mit viel Leichtigkeit
Fliegen zu lassen wo sie
Geht ist hohe Lebenskunst
Dabei auch gönnen können
Die wohl schwerste Übung
Darüber liebevoll lächeln
Höchstes Ziel der Gelassenheit
Daran zu arbeiten bleibt wohl
Lebenslange Aufgabe mir
Wer weiß wie es endet
Denke ich lächelnd

jens tuengerthal 14.12.19

Ave Eva

Das Ave Maria kennen wir
Mit dem der Engel des Herrn
Der unschuldigen Frau ihre
Bald Schwangerschaft kündet
Eva dagegen wurde nie so
Vom Egel begrüßt außer dem
Gefallenen Erzengel der uns
Als Teufel viel bekannter ist
In Eden als Schlange erschien
Die zur sündigen Erkenntnis
Das vorher unschuldige Weib
Verführte und die sich darob
Schämte ob ihrer Nacktheit
So kennen wir die Geschichte
Aus dem Buch Genesis das die
Juden als Gegenentwurf einst
Zum Gilgamesch Epos schrieben
Um im Exil zusammenzuhalten
Doch hier sei lieber Eva mit Ave
Begrüßt was bekanntlich nichts
Als Eva von hinten betrachtet ist
Jene die Bewusstsein brachte
Aus göttlichem Stumpfsinn befreite
Kritisches Denken erst ermöglichte
Auch wenn sie so oder so Sage bleibt
Ist das Bild der klugen Forscherin 
Näher an der Realität als jenes
Das Augustinus oder Hieronymus
Uns so frauenfeindlich überlieferten
Was nicht verwundert nach ihrer
Zuvor Entsagung aller sündigen Lust
Die sie dem bösen Weib zuschoben
Als sei nicht in Wirklichkeit Eva die
Krone der Schöpfung übte SIE nicht
Noch als sie Adam aus Lehm formte
Während Eva aus dem Rippenbogen
Göttlicher Schöpfung entsprungen
Dem Himmel so viel näher wäre
Auch durch ihre Rolle bei der
Vermehrung der monatlich in ihr
Erneuertem Gebärmutterschleimhaut
Ausgezeichnet als also Schöpferin
Die Schmerz viel tapferer erträgt
So wäre es nur allzu vernünftig
Statt der Jungfrau Maria dieser
Esoterischen Lügenfigur lieber
Endlich Eva zu verehren die
Uns Lust und Bewusstsein erst
Brachte also menschlich machte
Während die unmenschlichen Sekten
Christen Juden wie Muslime lieber
Vom bewusstlos verblödeten Paradies
Als Ziel aller Träume noch schwärmten
Erkennt der denkende Mensch logisch
Lustvoll bewusst mit Eva zu leben sei
Der wahre Himmel auf Erden weil eine
Intelligent neugierig kritische Frau viel
Besser noch tut als der Aberglaube
Der was lustvoll schön ist Sünde nennt
Darum grüße ich lieber Eva mit Ave
Für ihre wunderbaren Töchter alle
Als die verlogene Jungfrau Maria

jens tuengerthal 14.12.19

Freitag, 13. Dezember 2019

Wollustig

Ist Wille zur Lust Sünde
Genießt nicht viel mehr
Wer weiß was er dabei tut
Ist das Bewusstsein also
Das Problem mit der Scham
Die uns zu Sündern erst macht
Der Anfang echter Wollust
Die völlig schamlos sich zeigt
Ihre Natur also genießen kann
Was unanfällig für Ängste macht
Vor einer drohenden Hölle auch
Das Paradies verliert jeden Reiz
Für alle die befriedigenden Sex
Miteinander kennenlernen durften
Warum die Wollust als Sünde auch
Für Augustinus sich dabei noch
Auf Adam und Eva berufend
Schlüssel zur Macht der Kirche
Über den Unterleib damit auch
Das Bewusstsein an sich wurde
Was einem der an Erektionen litt
Die ihn ungewollt oft ergriffen wohl
Wichtiger schien als alle Freiheit
Die Geschichte der Kirche wie ihr
Gestörtes Verhältnis zur Lust erklärt
Es war des Augustinus erektile Schwäche
Oder ungewollte Stärke vielleicht auch
Über die sich Montaigne mit Abstand
Sehr weise äussert indem er über den
Freien Willen philosophiert wie sein
Glied das sich diesem nur bedingt
Nach seiner Natur unterwirft sondern
Nach wollüstiger Laune einfach steht
Wie es ihm dabei gefällt uns Männer
Nicht selten in peinliche Situationen
Damit ein Leben lang bringt so lang
Es ungefragt sich noch erhebt was
Augustinus durch göttliche Erlösung
Beherrschen wollte woran er sehr litt
Schien Montaigne eher natürlich so
Sann er lieber über Abhilfe nach denn
Dieses Glied wohl seines wie meines
Wie noch so vieler Männer sonst auch
Steht manches mal ungefragt auf aber
Hängt dafür schlaff wenn es stehen soll
Weil das Alter seinen Preis fordert auch
Alkohol sein übriges noch dazu beiträgt
Was uns in beide Richtung blamiert 
Wie oft dachte ich da schon wie gut
Hat Frau es verglichen deren Lust nur
Feucht zwischen sich öffnenden Lippen
Sichtbar nach außen selten nur wird
Höchstens in stehenden Brüsten die
Selbiges auch frierend tun würden
Die sich nicht mit letzter Kraft aufrichtet
Um als potent zu gelten dafür Hingabe
Vollauf genügen lässt was zu einer wohl
Ungerechten Verteilung der Wollust führte
Wie auch die Potenz ungerecht verteilt
So fällt mancher Frau vielfaches Kommen
Leicht wozu sich Mannes Mitte noch mit
Letzter Kraft wieder erheben müsste was
Peinlich genug oft nicht gelingt wo gefragt
Doch ohne weiter hier über Gerechtigkeit
Beim Geschlechtsverkehr zu philosophieren
Find ich den Gedanken viel spannender
Was aus unsrer Lust würde ließen wir
Allen Aberglaube außen vor um lieber
Nach der Natur völlig frei zu genießen
Was in uns Wesen dazu angelegt ist
Ob also völlig schamlos noch genug
Lust in uns entstünde einander ganz
Also gemeinsam zu geniessen wäre
Die große Frage mancher Rätsel
Über die wir noch so wenig wissen
Warum mit manchen der Sex schon
Nach der Natur ganz vollkommen ist
Während andere nichts spüren je was
An Wissenschaft und Verführung wir
Zum Thema Lust auch bemühen
Die einen flüchten die Natur wie einst
Augustinus der Bischof von Hippo es tat
In seinen sich geißelnden Schriften
Die Lust seit Adam und Eva verurteilen
Während ein Michel de Montaigne nur
Die Natur betrachtet wie sie ist als eine
Kraft die teilweise nur dem Willen gehorcht
Dafür das mögliche genießt aber das
Immer wieder auch unmögliche auch
Belächelt weil so eben Natur auch ist
So geselle ich mich nach meiner Natur
Lieber zu Montaigne und lache über
Den an seiner Potenz leidenden Augustinus
Der ein Großmaul aus dem Maghreb halt
Wie wir sie hier wie dort bis heute kennen
Bloß war während der nette Franzose
Michel über sein zu kleines Glied wie
Im übrigen spärlichen Wuchs flucht
Seine zeitweise unpassende Impotenz
Öffentlich schamlos beklagt machte der
Gläubige Nordafrikaner Augustinus alle
Lust zu Wollust Sünde wie Verlust
Des Paradieses den er beklagte als sei
Es irgendwo ohne bewusste Lust gut
Warum die Wollust mit Montaigne mir
Gute Natur eher ist als böse Sünde
Folge ihr voll Gefühl nur zu gerne
Solange die Standkraft es zulässt

jens tuengerthal 13.12.19

00 Boxit

Wer befreit die Briten in der Not
Vom falschen Premier den die
Mehrheit nie wollte der gewann
Weil das englische System so ist
Dieses peinliche Trump-Imitat
Dabei wählte mehr als die Hälfte
Parteien gegen den Brexit doch
Spiegelt die Mehrheitswahl dies
Nie im Ergebnis wieder muss nun
007 kommen im Auftrag ihrer Majestät
Britannien wirklich befreien von den
Albernen Populisten die sich keiner
In derr City länger leisten kann die
Als Standort jede Bedeutung verliert
Aber so ist es nun in Britannien
Gewählt ist gewählt um 5h ist Teatime
Nichts wird sich irgendwo ändern
Das neue Armenhaus Europas wird
Bald Hilfe beantragen oder Bundesstaat
Der populistisch längst verblödeten USA
Es geht weiter wie immer bald ohne
Johnson den Bond verschwinden ließ
Same procedure as every year

jens tuengerthal 13.12.19

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Erbsünder

Woher kommt der Unsinn
Mit der Erbsünde und was
Machte diese Ideologie seit
Augustinus mit unserer Kultur
Wie hemmte es die Lust
Was blieb trotz Erbsünde uns
An Erotik oder verdanken wir
Dem schlechten Gewissen wie
Der Abwehr anderer Anschauungen
Überhaupt erst die Spannung dabei
Sind Protestanten traditionell eher
Prüde und Katholiken mehr lustvoll
Wie es dem Inventar ihrer Kirchen
Entsprechen würde oder ist spätestens
Seit Augustinus alle Vernunft in der
Jüdischen Sekte genannt Christentum
Endgültig verloren gegangen weil
Wir schon mit der Geburt in der
Tradition des sündigen Adam stünden
Sterblich wurden wie aus dem einst
Paradies wieder vertrieben wurden
Jede Zeugung und jeder Sex auch
Unter rechtmäßig verheirateten stets
Eine unreine Sünde verlängere die uns
Vom sündenfreien Paradies fern halte
Ist also nach dieser seltsamen Sekte
Das schönste im menschlichen Leben
Voll Liebe geteilte Lust immer sündig
Fragt sich was im Leben noch lohnte
Wozu Menschen dieser noch anhängen
Wenn ihr Paradies kastriertes Glück wäre
Ohne echte Befriedigung triste Aussicht
Für das weitere himmlische Leben böte
Rigorose Strafen wie Verbannung gegen
Alle abweichenden Meinungen halfen
Den Unsinn mit Gewalt durchzusetzen
Wie tief im Bewusstsein zu verankern
Nicht nur Puritaner haben bis heute
Ein schlechtes Gewissen wo sie Sex
Als solchen nach der Natur genießen
Womit immer deutlicher wird wie krank
Das religiöse Programm unsere Kultur
Seit tausenden von Jahren machte
Wie dringend es Abhilfe nun braucht
Weil jeder Mensch ein Individuum ist
Zu dessen Natur Sexualität genauso
Ohne Schuldgefühle so sehr gehört
Wie keiner für Taten seiner Vorfahren
Juristisch einstehen muss als Täter
Höchstens als Solidargemeinschaft
Die ein kollektives Erbe antrat wie
Die BRD gegenüber dem Reich
Aber nie als einzelne Menschen
Weil es dabei logisch schon an der 
Individuellen Vorwerfbarkeit der Tat
Fehlt die rechtlich anklagbar wäre
Womit der vernünftige Rechtsstaat
Bereits allen Unsinn aus dem Reich
Gottes im Grundsatz erledigt hat
Wo es aber an Sünde und Angst
Vor der Strafe für diese fehlt
Fragt sich was als Lehre bliebe
Außer die christliche Vergebung
Die kaum Fürsten überzeugte
Weil sie weder Gehorsam noch
Größeren Gewinn je verspräche
Vergessen wir sie also lieber
Lernten dafür sündenfrei Leben
Als natürliches Glück zu genießen
Voller Lust jeden Tag miteinander
Wären viele Menschen glücklicher

jens tuengerthal 12.12.19

Lustverlust

Warum verlieren so viele
Die Lust die sie nicht mal
Richtig kannten sondern
Bloß funktional vorspielten
Um zu gefallen als was
Sie gerne geliebt würden
Auch wenn sie es nie waren
Ist es das lächerliche Spiel
Bei dem viele Frauen nichts
Je empfinden was nur die
Jeweilige Unkenntnis offenbart
Welche Wege zum geteilten
Glück führen in der Lust statt
Diese nur vorzuspielen oder
Mit Liebe anstatt zu ersetzen
Bedürfte es mehr Offenheit
Auch in der Kommunikation
Um nicht in Rollenmuster
Einfach zu fallen die keinen
Wirklich befriedigen können
Der das geteilte Glück kannte
Was als Gipfel der Liebe alle
Miteinander erstreben sollten
Glücklich dauerhaft zu bleiben
Sich nichts mehr vorzumachen
Denn die Lust ist zwar immer
Auch ein Spiel doch dabei auf
Physischer Basis fest stehend
Also ein realer Traum eher der
Nur geteilt Erfüllung uns schenkt
Wie feststellt wer es so kannte
Der Rest der Lust ist entbehrlich
Sein verschwinden kein Verlust
Warum um so mehr für das echte
Miteinander gekämpft werden sollte
Bevor die Lust uns verloren geht
Doch manche merken es nie
Denen ist wohl nicht zu helfen
Manchmal hilft darüber dichten
Mehr nachdenklich zu machen
Worauf es wirklich ankommt beim Sex
Nichts muss aber alles kann kann
Helfen sich einander zu nähern
Auf dem Weg zu geteilter Erfüllung
Von der die meisten nichts wissen
Die zu viele sich nur vorspielen
Statt sich auf den Weg zu machen
Das geteilte Glück zu finden was
Für alle irgendwo liegt allein der
Weg ist bis dahin noch fraglich
Mehr Offenheit weniger Erwartung
Macht das Leben befreit schöner
Wie glücklich wären wohl viele
Wagten sie es einfach zu teilen

jens tuengerthal 12.12.2019

Nichtwissen

Was weiß ich schon fragte
Einst Michel de Montaigne
Als quasi Vorwort seiner Essays
Die ihn unsterblich machten
Durch ihren freien Geist
Der allein sich selbst betrachtet
Nicht mehr sein möchte dabei
Als er auf sich allein besonnen
Doch weil dieser er so viel las
Wirklich in sich ruhte bei aller
Unruhe kriegerischer Zeiten
Bevor Henry IV. König wurde
So liebenswert lesenswert blieb
Und so frage ich mich auch
Der ich vielleicht etwas mehr
Las als der Durchschnitt der
Zeit in der ich eben lebe
Weil ich in sie geboren wurde
Aber sicher weniger als Michel
Zumindest von den Klassikern
Bestimmt aber die in Latein nie
Dafür ihn immer wieder wie viele
Nach ihm die er ab 1592 nicht
Mehr lesen konnte weil dann tot
Stelle mir über 400 Jahre später
Noch ähnliche Fragen in vielem
Doch im Kern frag ich mich stets
Was weiß ich schon wirklich
Auch worauf kommt es an im Leben
Als glücklich zu bleiben in der Liebe
Aber werde ich je wissen können
Was die Liebste wer immer es ist
Wirklich will außer noch zu hoffen
Vielleicht manchmal auch mich
Doch bleibt im Kern des Glücks
Vieles wohl ewig ungewiss
Auch wenn es so einfach wäre
Glücklich zu sein wagten wir es
Statt weiter abzuwarten zu leben
Verstehe je älter ich werde immer
Weniger von Liebe und Leben
Nehme es hin wie es halt kommt
Auch wenn ich lieber gestaltete
Welt nach meinem Geist formte
Wüsste ich nicht mal mehr wie
Weil ich erkennen muss wie
Wenig ich vom Leben je wusste
Was ich überhaupt nur weiß
Wie dennoch ein wenig Liebe
Aus einer Wüste ein Meer formt
Es nie mehr zum Glück braucht
Nun mich in Geduld üben muss
Zu sehen wohin das Meer wogt
Wenn die Wellen sich legen

jens tuengerthal 12.12.2019

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Klimakrampf

Wir kämpfen ziemlich verkrampft
Um das Klima ohne Mut tun wir
Nur das eben nötigste gerade
Statt nachhaltig zu motivieren
Reagieren wir nur etwas planlos
Fühlen uns gemaßregelt wie
In gewohnter Freiheit dabei
Beschränkt als Luxusproblem
Verwöhnter westlicher Konsumenten
Klopfen wir uns dafür noch gerne
Selbstzufrieden auf die Schultern
Dabei wäre es alles ganz einfach
Wagten wir endlich konsequent
Nachhaltig auch zu denken dann
Wären Glück und Zufriedenheit
Mit so wenig zu erreichen nun
Setzten wir auf grünen Wasserstoff
Wie nachhaltig gewonnenen Strom
Unterstützen staatlich Innovationen
Statt todgeweihte Kartelle zu pflegen
Alte Zöpfe einfach abschnitten
Einen Wettbewerb der Innovationen
Besser starteten als der Verhinderer
Das Luxusgut der Zukunft ist Zeit
Die Entdeckung der Langsamkeit
Ruhe als nobelste Eigenschaft
Bei der Entdeckung geistiger Welten
Nicht um Altes zu verbieten sondern
Neues endlich innovativ zu beginnen
Keinen Kampf voller Verbote führen
Bei dem nichts zu gewinnen ist lieber
Konstruktiv alternativ zu motivieren
Mit konsequentem Denken dabei
Was frei und glücklich alle machte
Positiv die Zukunft zu gestalten um
Nicht alten Privilegien nachzujammern
Die keine Perspektive mehr haben
Fliegen nur mit Wasserstoffturbinen
Fahren elektrisch oder mit Wasserstoff
Immer mehr Wälder überall pflanzen
Die natürlich sein dürfen bezahlt mit
Der Haftung der Täter der Vorzeit
Was die alten Monopole erschütterte
Die Veränderung noch beschleunigte
So gibt es viele konstruktive Pläne die
Veränderung konstruktiv zu erreichen
Wagten wir nur statt dem ängstlich
Jammernden Klimakrampf endlich den
Innovativen Wettkampf im Genuss
Der geistig langsam beginnt weil
Langsamer Genuss geiler ist
Echte Genießer offenbart

jens tuengerthal 11.12.19

Dienstag, 10. Dezember 2019

Kulturbeginn

Wo begann menschliche Kultur
Gibt es auch noch eine andere
Was macht uns also kultiviert
Ist es die Sprache oder erst
Unsere Neigung zur Abstraktion
Begann sie schon im Übergang
Vom tierischen zum menschlichen
Haben auch Pflanzen eine Kultur
Wo sie ästhetisch reagieren
Wie alt ist unsere Kultur überhaupt
Maximal 30.000 Jahre wird gesagt
Zugleich leben Pflanzen viel länger
In Kulturen beieinander die sich das
Zusammenleben schöner machen
Das Eis der Abgrenzung wird dünn
Braucht Kultur notwendig Kunst
Was entscheidet über den Weg
Viele Fragen stehen vor der Kultur
Warum müssen wir sie überhaupt
Von der Natur abgrenzen noch weil
Wir den Ackerboden kultivieren etwa
Macht der Bauer erst die Kultur aus
Was seltsam scheint nach Funden
Der Jägerkulturen die künstlerisch
Schon lange genannt wurden zwar
Sicher gibt ein fester Wohnsitz wie
Arbeitsteilung mehr Raum für Kultur
Doch beschränkt sich nichts darauf
Lange machten wir es am Bewusstsein
Als Wesensmerkmal fest doch scheint
Auch dies nur bedingt tauglich zu sein
Stellt sich selbst weiter infrage je mehr
Wir über die Natur verstehen lernen
Wenn die Trennung schon unklar
Ist es der Anfang noch viel mehr
Kann Bewusstsein über Kultur
Alleine entscheiden oder nie
Genügt Schönheit als Maßstab
Die Natur oft viel mehr noch hat
Als alle Menschenwerke dabei je
Weil Vollkommenheit für uns etwa
Im Goldenen Schnitt Natur abbildet
Tonleitern den Planetenschwingungen
Entsprechen also Klang nur nachmacht
Was Natur vorher bereits in sich trug
Womit die Unterscheidung noch viel
Willkürlicher uns erscheint auch bei
Den Versuchen Stimmen der Natur
Mit Instrumenten zu imitieren was
Fragt wer die Kunst schöpfte die
Schönheit der Natur nur abbildet
Woher das Bedürfnis der Abgrenzung
Stammt wie falsch es sein könnte
Ob Hochkultur sich darin erst zeigt
In Harmonie mit der Natur zu sein
Deren Schönheit sie uns vorführt
Alles also wie Lukrez schon dichtete
In seinem de rerum natura Natur ist
Wie wir mit unserer Kultur Teil dieser
Nicht Abgrenzung hohe Kunst ist
Sondern Vereinigung sie zeigt die
In sich die Harmonien noch sucht
Auch wenn nicht immer harmonisch
Sogar provokativ konfrontativ mal
Wie ein Unwetter über uns kommt
Das herrschende Chaos abbildet
Weiß ich nicht wo Kultur beginnt
Noch wann und ob sie je endet
Im Spiegel der ewigen Natur
Bleiben Anfang und Ende offen

jens tuengerthal 10.12.19

Montag, 9. Dezember 2019

Liebesrisiko

Liebe ist immer ein Risiko
Hängt von so vielem ab
Was wir nicht beeinflussen
Können oder dürfen
Wovon wir vorher nichts
Wissen was aber hinterher
Dabei entscheidend sein kann
Dennoch müssen wir wagen
Ohne doppelten Boden
Volles Gefühl zu zeigen
Werden damit verletzlich
Was es noch aufregender macht
Liebe ist also etwas für Spieler
Mit Freude am Risiko die gern
Ihr ganzes Leben einsetzen
Für die bloße Hoffnung auf Glück
Ohne sich je sicher zu sein
Riskieren wir totalen Wahnsinn
Ziehen meist andere mit hinein
Verhalten uns trotz der Gefahren
Werden von deren Wahn ergriffen
Ansteckend soll es auch noch sein
Bleiben damit ein Leben lang
Immer wieder völlig unvernünftig
Haben keinerlei Sicherheit dabei
Die Liebe ist also lebensgefährlich
Nur was bliebe vom Leben ohne
Also lieben wir einfach weiter
Wie immer ohne alle Vernunft
Wer weiß ob es nicht gut so ist

jens tuengerthal 9.12.19

Liebesglaube

Glaube an nichts als Natur
Kenne keine Götter irgend
Nichts höheres ist mir heilig
Halte Zauberei für Hokuspokus
Die Seele ist eine Erfindung
Unfreier Menschen aus Angst
Vor dem Tod der mich nichts
Angeht bin also Aufklärer
Natur und Vernunft sind der
Maßstab meines Seins
Das gilt in jeder Situation
Außer in der Liebe
Die macht was sie will
Lässt mich noch glauben
Den überzeugten Atheisten
Vom ewigen Glück träumen
Statt nur den Augenblick noch
Genießen zu wollen will ich
Den großen Traum leben
So unvernünftig es klingt
Scheint es meine Natur
Mehr zu sein als Vernunft
Versuche nicht mal mehr
Dagegen noch anzukämpfen
Nehme es als einfach Natur
Liebe lieber wenn ganz

jens tuengerthal 9.12.2019

Sonntag, 8. Dezember 2019

Demokratiegrenzen

Im Populismus stößt die Demokratie
An die Grenzen des möglichen mit
Dem stolz ungebildeten Wahlvolk
Das massenhaft Idioten für ihre
Blödesten Sprüche nur wählt die
Den Horizont so niedrig hängen
Dass schlichte Gemüter leicht
Noch darunter durch passen
Ist diese Gefahr noch heilbar
Oder Demokratie ungeeignet
Für medial berieselte Narren
Die sich für erwählt halten
Weil sie umgarnt werden als
Der ahnungslose Souverän
Mit eben manchmal Stimme
So fragt sich was die Aufklärung
Gegen die Dummheit noch hilft
Die stolz ungebildet sich gern gibt
Ob sie für die Masse je etwas taugt
Eine gebildete Elite logisch braucht
Die Massen vernünftig noch lenkt
Den Staat wie eben nötig verwaltet
Was schlicht rechtmäßig einfach
Funktionieren soll um zu genügen
Brauchen wir noch die Täuschung
Von Wahlen und Beteiligung aller
Zur Organisation der Verwaltung
Könnten wir dem Rechtsstaat nicht
Ausreichend vertrauen für eine
Beamtenregierung inzwischen
Welche lästig populistische Wahlen
Schlicht überflüssig machte künftig
Zuverlässig pflichtbewusst wie Merkel
Eingesetzt wie die EU-Kommission 
Böte langfristig mehr Stabilität
Verhinderte die Trumps und Johnsons
Für eine Elite von Beamten die auch
Lernten die Verwaltung zu verwalten
Was sicher viel effektiver wäre
Oder ist die Demokratie stark genug
Auch die Dummheit gut zu ertragen
Alle daran zu beteiligen sogar wenn
Sie die Tragweite nicht erfassen
Weil sie sich selbst heilen kann
Im offenen Raum die Vernunft siegt
Was schön und aufgeklärt wäre
Es mag hier offen bleiben wie es
Einst ausgeht - was weiß ich schon
Jedoch schadete es keinesfalls dem
Populismus etwas vorzubeugen
Rechtzeitig Verwaltung zu sichern
Parlamente eher zu entmachten
Nebenbei die Vernunft zu stärken
Dem Populismus früh vorzubeugen
Dann mag die Demokratie weiterhin
Im Populismus an Grenzen stoßen
Doch funktionierte sie unabhängig
Nach rechtsstaatlichen Prinzipien
Die stabiler als Volkes Meinung sind
Darüber sollte uneitel nachgedacht 
Künftig durch Verwaltung auch ohne
Parteien vernünftigerweise  die durch
Unabhängige Kontrollen rechtsstaatlich
Überprüft werden Stabilität zu gewähren

jens tuengerthal 8.12.19

Adventlich

Advent Advent in Indien eine
Fabrik mit schlafenden Arbeitern
Drin leider völlig abbrent warum
Der Herr Präsident dort unten
Sein großes Beileid ausspricht
Hilft nix aber klingt großartig.
Beruhigt das adventliche Gewissen
Der Europäer liebstes Ruhekissen
Derweil die EU-Ursel in Afrika die
Entwicklung noch sehr laut lobte
Passiert vermutlich nicht viel im
Heiligen Advent guter Geschäfte
Jenseits von gut und böse nun
Feiern christliche Europäer die
Ankunft des Herren 1 Monat lang
Als ginge der Aberglaube noch
Wen überhaupt an bei dem bloß
Der christliche Name vor ältere
Heidnische Feste gesetzt wurde
Zur Wintersonnenwende die halt
Ob christlich oder heidnisch
Passiert in der immer Natur
Von der alles ausgeht jenseits
Derer einfach nichts mehr ist
Sind nun die den Advent feiern
Eher christlich oder heidnisch
Ist es nicht egal solange noch
Irgendwie gemütlich im Winter
Wir es uns gut gehen lassen
Mit Liebe in dunklen Zeiten
Wird es gleich viel wärmer
Zumindest ums Herz uns
Ganz egal wie der Unsinn heißt
Was wärmt und gut tut ist es

jens tuengerthal 8.12.19

Kulturgenuss

Kultur ist ein Hochgenuss
Je kultivierter desto mehr
Welten eröffnen sich uns
Mit dem Blick dahinter der
Zwischen den Zeilen uns
Größere Tiefe offenbart
Als ahnungslose Leser
Blind wahrnehmen können
Mit Andeutungen dechiffriert
Was nur Insider lesen können
So ist jede Hochkultur stets
Eine Verschlüsselungstechnik
Die kleinen Kreisen eröffnet
Was der Masse verborgen
Den Kenner schwärmen lässt
Wo der Laie noch nichts erkennt
Was Spreu vom Weizen trennt
Im Zwischenraum finden lässt
Was eine eigene Sprache spricht
Sich über diese verständigt ohne
Den geheim geteilten Raum je
Dazu verlassen zu müssen
Als Welt in der Welt für sich
Warum Kultur mit ganz wenig
Schon miteinander fliegen lässt
Was denen ohne immer fehlt
Schafft ein elitäres Bündnis
Das Kultur im Elfenbeinturm
Schönster Künste sich bewahrt
Leichtigkeit miteinander schenkt
Als Geheimbund der sich gern
In Andeutungen nur offenbart
Außenstehenden ewig verschlossen
Ist der Kulturgenuss Glück genug
Darauf Welten langfristig zu bauen

jens tuengerthal 8.12.19

Samstag, 7. Dezember 2019

Weihnachtsterror

Manche fürchten Anschläge
Um die Weihnachtszeit sehr
Weil islamistische Terroristen
Den weihnachtlichen Frieden
Mit kranker Ideologie stören
Doch wer so ängstlich denkt
Hat noch nie in einem Center
Zur Weihnachtszeit gearbeitet
Wo grauenvolle Lieder aus der
Dose alle Mitarbeiter terrorisieren
Die dem Lärm auch in friedlichen
Buchläden nicht entkommen können
Wo die verstärken Kinderchöre enden
Kommt synthetisches Gedudel anstatt
Scheint mir nichts verlockender zu sein
Als friedliche Weihnachten ohne allen
Musikalischen Terror der Stunden währt
Vor dem es kein Entkommen mehr gibt
Gegen den eine kleine nette Bombe
Die grauenhafte Center schließen ließe
Verlockend trotz Ideologie erscheint
Welcher Menschenhasser hat sich nur
Die einförmigen Malls erdacht in denen
Überall Lautsprecher vermeintlich feierlich
Frei allen Geistes dauernd terrorisieren
Bis du hirnlos brav konsumierst
Kaufst was keiner braucht um das
Bruttosozialprodukt zu steigern was
Lebensinhalt längst in der Republik
Der Erbsenzähler heute wurde die den
Wert des Lebens nach dem Umsatz misst
Was nun der wirkliche Terror ist der uns
Jede Weihnachten wieder heimsucht
Zu fragen gibt es alle Jahre wieder
Gute Gründe

jens tuengerthal 7.12.19

Liebesrätsel

Nun bin ich bald 50 Jahre
Liebend durch die Welt gezogen
Und verstehe immer noch nichts
Von den Gründen oder Wegen
Welche uns zur Liebe verführen
Warum sie wann kommt oder geht
Was sie unendlich wachsen lässt
Bis sie im Nichts verschwindet
Was vorher ewige Wahrheiten
Zu absurden Lügen werden lässt
Wie wir überzeugt uns schwören
Für alle Zeiten zusammen zu bleiben
Um uns wenig später nie wieder
Sehen zu wollen es sogar eher
Unnormal finden wenn die Liebe
Trotz schlechter Behandlung bleibt
Das vorher Absolute für das wir
Gefühlt unser Leben geben wollten
Nicht einfach im Nichts verschwindet
Solche Liebe pathologisch nennen
Weil sie nur unglücklich machen kann
Wir dann lieber psychiatrisch behandeln
Auch wenn wir sie in Theater oder
Literatur so sehr verehrten etwa bei
Romeo und Julia oder im Werther
Wollen wir im Alltag doch lieber die
Große Leichtigkeit die fliegen lässt
Fliehen alles Schwere lieber schnell
Wollen einfach undialektisch glücklich sein
So suchen wir die absolute Liebe zwar
Die also ganzheitlich erfüllen soll
Wollen aber nur die Sonnenseite
Ohne uns über die Einseitigkeit dabei
Weiter zu wundern beenden wir lieber
Was sich nicht mehr so gut anfühlt
Nach kurzer Zeit um im 
Freizeitpark Leben
Stets gut unterhalten zu sein
Auch wenn sich manche noch einst
Geschworen haben in guten wie in
Schlechten Zeiten zusammenzuhalten
Wird wenn es schwierig mal wird
Heute lieber beendet weil sich doch
Irgendwo was besseres noch findet
Als wäre es nicht einmal absolut uns
Für alle Zeiten gültig erschienen
Doch gehört die Absolutheit im Traum
Zum Liebesrätsel wie die Relativität
In der Realität in der wir überleben
Was leichter all denen stets fällt die
Rechtzeitig zu relativieren lernten
Was sie vorher absolut geschworen
Was als des Rätsels Lösung lehrt
Liebe ist absolut relativ gültig
Verstehe das nun wer wolle
Es ist halt die Liebe
Das ewige Rätsel

jens tuengerthal 7.12.19

Vorablese

Bücher vorab lesen um eine
Auswahl zu treffen für Leser
Hat etwas Auserlesenes
Schafft einen geheimen Bund
Zwischen Lesern und Verlegern
Auch wenn es wie immer nur
Ums Geschäft dabei auch geht
So ist das Leben eben meist
Irgendwer will etwas daran
Verdienen und mehr als andere
Kann es noch aufregend sein
Vor der Veröffentlichung Bücher
Zur Lektüre schon zu bekommen
Zumindest als Leser betrachtet
Der Bücher immer noch liebt
Trotz Tätigkeit im Buchhandel
Der ein Einzelhandel halt ist
Für Krämer und Erbsenzähler
Bleibt diese Erinnerung netter
Als Stück meiner Geschichte
Die endlich ist wie alles Leben
Um sich dann für Momente
Nicht als bloß Diener zu fühlen
Schlecht gelaunter Kunden in
Grässlichen Einkaufszentren
Sondern als gute Besserwisser
Der privilegiert lesen schon darf
Könnte der kleinlichen Tätigkeit
Glatt einen schönen Schein geben
Zumindest lesend also nicht tätig
Im Sinne des Berufs Händler der
Ware an Kunden bloß verkauft
Wie andere Wurst oder Wäsche
Kann anpreisen was ich liebe
Gute Bücher empfehlen und loben
Aber es sind wenige Momente nur
Der größte Teil ist völlig sinnentleert
Geistloser Postkartenverkauf allein
Beratung Ahnungsloser die nicht
Wissen was sie wollen und wenn
Sie das feststellen ihre miese Laune
Über die deutlich eigene Dummheit 
Doch am Händler lieber auslassen
Was anderen wohl mehr liegen mag
Auch sollte wer Bücher wirklich liebt
Besser kein Händler dieser sein wie
Wer die Frauen liebt nie Zuhälter wird
Weil nur die Verachtung dabei hilft
Ein guter Geschäftsmann zu sein
Ware nüchtern einfach zu taxieren
Liebe wie im Leben eher behindert
Das Bedürfnis Bücher zu retten
Immer größer ist als zu verkaufen
Es mag auch Zuhälter wohl geben
Die Frauen wirklich lieben wie es
Buchhändler gibt die ihre Liebe
Zu Büchern nicht bloß prostituieren
Mit Liebe und Überzeugung handeln
Dazu gehöre ich sicher niemals der
Seine Geliebten nie prostituieren will
Als Händler daher völlig ungeeignet
Belächle ich dies Treiben lieber nur
Mit möglichst viel Abstand statt Nähe
Es bleibt die Vorablese wie der auch
Kritische literarische Geist der nie ein
Schrotthändler werden wird dem die
Zahlen am Ende Glück genug sind
Um glücklich Bilanz zu ziehen
Manche sind gute Zuhälter
Dessen was sie wirklich lieben
Andere ekeln sich eher davor
Möge jeder nach seiner Fasson
Im Leben glücklich werden aber
Lieber eigenen Talenten gemäß
Werde weiter Bücher lieben nur
Mit Überzeugung ohne Handel
Die freie Liebe mehr genießen
Leben um darüber zu schreiben
Die Liebe leben nicht verkaufen
Werde nie ein Händler werden
Immer ein Buchliebhaber sein

jens tuengerthal 7.12.19

Freitag, 6. Dezember 2019

Endlichkeit

Alles ist endlich im Leben
Nur für die Liebe gilt eine
Ausnahme meinen wir
Zumindest verliebt gerne
Daraus erwacht zeigt sich
Meist relativ ernüchtert
Es ist doch alles endlich
Hoffentlich bleibt Höflichkeit
Dann endet es ohne Drama
Eröffnet endlich Alternativen
Deren Zahl unendlich scheint
Auch wenn es nur um eines
Mit einer am Ende geht ist der
Weg dahin oft kurvenreich was
Was schön anzusehen sein kann
Kein Ende nehmen müsste wäre
Da nicht die idiotische Hoffnung
Auf Unendlichkeit mit nur einer
Die völlig alternativlos scheint
Es aber nur bleibt wenn wir ihr
Nie dieses Gefühl völlig geben
Weil jede nur will was sie nicht
Bekommen kann während wir
Schlichteren Männer fern aller
Spiele lieber genössen was ist
Was Frauen angeblich auch nur
Wollen aber selten je können
Warum die Natur die ewige
Weibliche Unzufriedenheit vor
Das Tor zur Liebe stellte was
Sich nur wenigen damit öffnet
Darum ist es vielleicht gut so
Dass alles endlich ist weil so
Aller Anfang zauberhaft bleibt
Jedem Ende Unzufriedenheit
Doch innewohnt nach der Natur
Lässt Mann lächelnd ziehen
Was lieber er gehalten hätte
Weil die Natur ist wie sie ist

jens tuengerthal 6.12.19

Lebensbetrachtung

Die wichtige Frage wozu leben wir
Eigentlich und überhaupt täglich
Verbietet sich vernünftigerweise
Was sollten wir auch ohne Antwort
Weiter wursteln als wäre es was
Mit dem immer gleichen Leben
Das sich in alltäglicher Idiotie
So gern gleichförmig ergießt
Jeden Erguss für einen Höhepunkt hält
Als sei etwas fließend je noch mehr
Nicht nur bloß hirnloser Ausfluss
Der eben fließt weil alles fließt
Machen wir meistens nur weiter
Weil das zumindest alternativlos
Erscheint im fraglosen Dasein
Was wir schon immer so machen
Wird einfach so weitergemacht
Wo kämen wir sonst auch hin
Wenn nun jeder hinterfragte
Was nötig ist oder gewohnt
Auch wenn Gewohnheit meist
Alle übrigen Gedanken ersetzte
Menschen so ihr Dasein fristen
In immer gleicher Tristesse
Aus der ich lieber aussteige
Bevor ich mich daran gewöhne
Denke ich mutig manchmal noch
Fraglich nur wohin es dann geht
Warum fast alle weitermachen
Außer mir hoffentlich der nur
Überlegen muss wie er dem
Wahnsinn aufrecht entkommt
Um morgen darüber zu lächeln
Leben eben bis es endet
Irgendwie komisch

jens tuengerthal 6.12.19

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Erfahrungsschatz

Was lernte ich beim Online-Dating
Gibt es Lektionen in Menschenkenntnis
Echte Erfahrung mit Frauen oder eher
Konzentration der Verrückten auf eben
Engem Raum voller Geschichten dann
Traf seit meinen ersten Erfahrungen
So viel missbrauchte Frauen mit teils
Traumatischen Erfahrungen der Kindheit
Wie ich es nie zuvor erlebt hatte noch
Jemals erwartet hätte in Deutschland
Wo Missbrauch scheinbar alltäglich ist
Dann die Orgasmus-Spielchen bei weit
Über 95% die ehrlich befragt noch nie
Etwas beim Sex empfunden hatten aber
Das für völlig normal noch immer hielten
Mit der Ausnahme dieses einen mal
Was aber immer weniger behaupteten
Vermutlich ist es das auch angesichts
Der hohen Missbrauchsquote wohl längst
Nicht weiter verwunderlich doch ist mein
Gefühl nach vielen Jahren verwundert
Frage ich mich was normal noch ist
Wer wirklich empfindet wer nur spielt
Spüre genau was nicht echt ist doch
Ließ ich mich verliebt jahrelang täuschen
Von einer kleinen Spielerin dabei
Weil die Liebe über alles blendet
Frage mich inzwischen eher wie wirklich
Überhaupt die Liebe wann war ob viele
Nie empfanden was sie vorstöhnten oder
Wie normal dies Theater eigentlich ist
Wem die Scheinlust je etwas brachte
Aber schaue ich genau hin im Leben
Unterscheidet sich die Zahl echt lustvoller
Wesen virtuell nicht von real ist nur
Das Spiel virtuell etwas leichter noch
Bis die Realität alles fraglos offenbart
Sofern nicht längst uns vom Gefühl
Geblendet alles perfekt erscheint
Was in Wirklichkeit nie etwas war
Aber solange es uns so vorkommt
Genügt es zufrieden damit zu sein
Wie wirklich die Wirklichkeit in der Liebe
Sein kann sei hier dahingestellt es wäre
Schon ein Gewinn könnten viele mehr
Genießen was ist statt zu spielen aber
Die Erfahrung lehrt mich inzwischen auch
Erwarte und hoffe nichts mehr sei lieber
Mit wenigem zufriedener und übe dich
Frauen betreffend in Bescheidenheit
Echt und mit Gefühl genügt völlig
Dauerhaft glücklich zu bleiben
Fraglich nur was das noch ist

jens tuengerthal 5.12.19

Liebesleichtigkeit

Wann hat die Liebe Leichtigkeit
Ist sie notwendig schwer weil
Dem Wesen nach voller Gefühl
Oder verleiht sie Flügel wo echt
Wenn wir wagen sie zu leben
Reagieren wir noch frei dabei
Oder nach immer gleichen Mustern
Die uns in gewohnte Rollen pressen
Aus denen nur große Liebe befreit
Die über allem stehen kann wenn
Wer wagt dies volle Risiko auch
Jenseits aller Gewohnheit zu leben
Weil wir dann miteinander fliegen
Wirklich schwerelos abheben um
Erfüllt beieinander zu landen
Alles andere ist nur mühselig
Ein Kampf um schöne Träume
Der nie Erfüllung finden kann
Weil Zweifeln alle Leichtigkeit fehlt
Warum ich fest auf dem Boden
Emotional lieber abhebe zu fliegen
So alles zu können statt zu zweifeln
Was zu nichts führt als Verzweiflung
Liebe ich lieber um zu fliegen
Völlig zweifellos dann

jens tuengerthal 5.12.19

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Liebeswagnis

Ist es klug Liebe zu wagen
Sich auf Gefühl einzulassen
Was so verletzlich auch macht
Empfindsam damit empfindlich
Logisch infolge zu werden
Wäre es nicht viel klüger lieber
Cool zu bleiben damit nichts je
Wieder weh tun kann lieber
Nur mit der Lust zu spielen
Statt Hoffnungen und Träume
Mit einer zu verbinden fragt sich
Wohl jeder der mal an der Liebe
Schmerzvoll lang gelitten
Den sie in den Wahnsinn fast
Oder längst enttäuscht trieb
Wäre ich vernünftig würde ich
Wohl kaum mehr riskieren
Das Herz zu verlieren an eine
Lieber mich nicht festlegen
Um das mögliche zu genießen
Doch bin ich leider weder sehr
Vernünftig noch ist die Liebe
So halb genossen etwas wert
Verstehe alle die Angst haben
Verlassen zu werden oder zu
Leiden darum vorsichtig sind
Balanciere nur durchs Leben
Aber ich werde es nie lernen
Liebe ganz oder gar nicht
Auf Sparflamme warm halten
Schmeckt irgendwann auch
Nur noch wieder aufgewärmt
Riskiere lieber wenn alles für
Eine um ganz zu genießen
Weil ich weiß wie schön
Leben so geteilt sein kann
Frage mich nur manchmal
Ob noch jemand so ist oder
Am Ende die Angst siegt
Damit wir funktionieren
Im so oft lieblosen Alltag
Aber lieber wage ich alles
Für das schönste Glück
Statt nur halb zu lieben
Dann war mein Leben
Zumindest intensiv
Wer weiß wer es
Noch schätzt

jens tuengerthal 4.12.19

Bindungslos

Lustvoll bindungslos
Vögelt sich freier doch bleibt
Es immer einsam

jens tuengerthal 4.12.19

Wahlweise

Die SPD hat gewählt
Mit Mehrheit gegen die
Groko die vorher noch
Die Mehrheit befürwortet
Nun ist sogar Kevin der
Lautstark immer dagegen war
Dafür lieber abzuwarten statt
Alles infrage gleich zu stellen
Weil sie genau wissen nötige
Neuwahlen nähmen die Wähler
Eher krumm würde die Chancen
Gerade wohl eher senken
Die Partei mächtig schrumpfen
Warum Basisdemokratie zwar
Nett im Wahlkampf klingt aber
Praktisch unrealistisch ist
So wird wahlweise die Basis
In Stimmung gebracht für ein
Ergebnis das dann weiser wohl
Besser nicht umgesetzt wird
Weil es am Ende um Macht geht
Gegen alle sonst Ideologie
Wird erstmal nichts passieren
Also alles eigentlich wie immer
Bei der alten Tante SPD aber gut
Dass wir darüber gesprochen
Haben und sein wird nichts als
Als viel Lärm eben darum
Weshalb es klug sein könnte
Die Verwaltungsdemokratie nie
Für erhaben zu halten
Sie verwaltet viel mehr
Als sie je gestaltet

jens tuengerthal 4.12.19

Lösungssuche

Lösungen suchen
Bringt selbiger näher als
Fehler zu finden

jens tuengerthal 4.12.19

Dienstag, 3. Dezember 2019

Liebesträume

Liebesträume sind
Schöne Illusionen bis
Wir doch aufwachen

Was wach übrig bleibt
Übersteht alle Krisen
Leichter als gedacht

Denken und Träumen
Gemeinsam machen uns aus
Liebe braucht beide

jens tuengerthal 3.12.19

Weihnachtsgeschäft

Weihnachten ist ein
Gutes Geschäft noch alle
Jahre wieder so

jens tuengerthal 3.12.19

Montag, 2. Dezember 2019

Selbstkonsequenz

Wie konsequent leben wir
Ist Konsequenz mit sich
Wichtig glücklich zu sein
Oder widerspricht sie eher
Unserer inkonsequenten Natur
Die von Gefühlen bestimmt oft
Nicht weiß was sie wirklich will
Hin und hergerissen dabei ist
Zwar Konsequenz wohl sucht
Aber ungern Konsequenzen trägt
Tut es darum wirklich gut sich
Gegen die eigene Natur völlig
Konsequent zu verhalten um
Den Anforderungen der Logik
So zu genügen statt dem auch
Inkonsequenten Gefühl zu folgen
Ist vernünftiges Verhalten darum
Gegen unsere Natur oder auch
Teil der geteilten Natur in uns
Die einfach beides enthält
Lebenskunst daher bedeutet
Es im Gleichgewicht zu leben

jens tuengerthal 2.12.19

Liebeskonsequenz

Ist Liebe jemals konsequent
Oder wenn schon keine mehr
Sondern bereits Philosophie
Weil Liebe vom Wesen her
Logisch inkonsequent ist
Da als Gefühl unberechenbar
Dem Zufall allein unterworfen
Wurde darum die Ehe geschaffen
Zufälligem Kontinuität zu geben
Wäre das eigentlich gegen das
Wesen der Liebe als freies Gefühl
Das sich im gesetzlichen Rahmen
Nur beschränkt entfalten kann
Riskieren wir also um der formalen
Stabilität wegen das Wesen der Liebe
Nur welchen Wert hat was übrig bleibt
Noch außer der Form zu genügen
Wäre es da nicht viel konsequenter
Der Liebe die Freiheit ohne Ehe
Zu lassen damit sie sein kann
Frage ich mich der ich lieber
Konsequent liebe auch wenn
Die Grenzen wohlbekannt sind
Auf die organisierte Liebe stößt
Weil sie Angst vor Enge macht
Den beschränkten Trieb erst weckt
Der nur darum meint es bräuchte
Vielfalt zur Befriedigung auch wenn
Erfahrung das Gegenteil uns lehrt
Nur tiefes Gefühl es erst groß macht
Die seltenen Fälle geteilter Höhepunkte
Lieber zu bewahren statt zu wechseln
Abwechslung weniger lohnt als die
Lustvoll gewachsene Kontinuität
Sex erst mit Liebe wirklich schön wird
Also sogar der mechanische Vorgang
Eng an Emotionen gebunden ist die
Sich so gern der Konsequenz entzieht
Um vollkommen glücklich zu machen
Was für eine gewisse Konsequenz
Der Liebe seltsamerweise spricht
Auch in ihrer lustvollen Inkonsequenz
Die nur wer konsequent liebt statt
Willkürlich bloß zu vögeln genießt
So bleibt die Liebe am Ende völlig
Konsequent inkonsequent damit
Wohl allzu menschlich was aber
Philosophisch betrachtet wenig nur
Weiter hilft aber dafür um so besser
Tut wo wir sie konsequent leben

jens tuengerthal 2.12.19

Konsequenzkultur

Welches Verhalten ist moralisch
Was gilt unsrer Gesellschaft als
Ethisch wertvoll was warum nicht
Welcher Maßstab ist dafür gültig
Die strenge Konsequenz eines
Immanuel Kant oder lieber der
Weichere Relativismus wie ihn
Die Parteien im Buhlen um die
Wählerstimmen gern vertreten
Der niemand weh tut in seinen
Inkonsequenten Gewohnheiten
Auch wenn sie schädlich sind
Wie das Fliegen und mehr
Was wir besser nicht täten
Wollten wir bewahren was ist
So schwankt die eigentlich
Konservative Haltung noch
Zwischen Bewahrung und der
Dafür nötigen Veränderung
Die sie gewohnheitsmäßig
Natürlich wieder ablehnen
Während progressive Kräfte
Laut nach Revolution rufen
Um etwas konservativ nur
Zu bewahren was nicht passt
Was keiner dieses Lagers so
Je nennen würde warum nun
Anstatt konsequent zu denken
Wie Kant es uns klar kehrte
Viel inkonsequent geeiert wird
Mit erwartbarem Ergebnis
Ohne jede Perspektive was
Kritische Denker logisch weckt
Die Denken und Handeln gern
In Übereinstimmung bringen
Um langfristig Gutes zu tun
Statt nur alternativlose Reflexe
Abzuspulen in denen sich die
Hilflose Politik gerade so gefällt
Zeit etwas endlich zu ändern
Konsequent besser für alle
Nur wagt das noch wer

jens tuengerthal 2.12.19

Sonntag, 1. Dezember 2019

Klimaantwort

Derzeit wird über das Klima
Weltweit in Madrid verhandelt
Wozu zuständige Spezialisten
Mit verantwortlichen Politikern
Unverantwortlich viel fliegen
Was das Problem vergrößert
Mehr zerstört als bestenfalls
Verhandlungen erreichen können
Weil unverantwortliche Populisten
Tatsachen unter dem lautem Beifall
Ihrer Anhänger weiter leugnen wird
Das Ergebnis relativ bedeutungslos
Einer der größten Klimasünder hat
Solch einen Narren zum Präsidenten
Gewählt die Konkurrenz spielt mit
Besser als alle Verhandlungen wäre
Mehr Bäume zu pflanzen jeden Tag
Stoppt alle lächerliche Konferenzen
Ersetzt sie durch Videokonferenzen
Pflanzt Bäume die aktiv filtern was
Wir an Dreck in die Luft blasen
Mehr Bäume statt Verhandlungen
Löste schneller alle Probleme als
Utopische Verhandlungen jemals
Erreichen könnten im Traum denn
Im Wald wirkt die Kraft der Natur
Verantwortung übernehmen heißt
Sich mit Lösungen beschäftigen
Statt den klimaschädlichen völlig
Überflüssigen Konferenztourismus
Weiter zu führen der nichts ändert
Die Dinge sind einfach wagten wir
Konsequent zu Ende zu denken
Große Flächen wieder aufforsten
Mit starkem gesunden Urwald der
Als ökonomischen Nutzen allein
Dem Klima der Zukunft dient
Dabei nebenbei uns wunderbare
Erholungsräume schenkte dazu
Wer damit beginnt könnte den
Umbau zur nachhaltigen Ökonomie
In Ruhe voran treiben weil mehr
Wald als Retter wichtiger als alles ist
Regierungschefs würden Oberförster
Finanziert würde dies künftig einfach
Durch die verantwortlichen Industrien
Die für Schäden damit hafteten was
Zu Gerechtigkeit und Ausgleich führte
Lange Diskussionen hätten ein Ende
Die UN legen fest wer verantwortlich
Für welchen Anteil am erwartbaren
Schaden was dafür zu leisten hat
Nach wissenschaftlichen Vorgaben
Riesige Wälder entstünden infolge
Die USA würden wieder ganz grün
Europa ein weites Waldland von
Lissabon bis Wladiwostok voller
Immer größer werdender Bäume
Transporte und Reisen sind dann
Nur noch klimaneutral bezahlbar
Dafür mehr Wald vor der Tür
Es wäre alles so einfach
Wagte wer anzufangen
Mehr Wald ist alles was
Die Welt morgen braucht

jens tuengerthal 1.12.19

SPDehegal

Die SPD hat gewählt ohne
Verbindliche Folgen aber
Sie tut so als ob weil es
Dem Basisgefühl entspricht
Die gerne die Groko ablehnen
Weil sie sich noch für groß
Halten auch wenn kaum Dritter
Mehr sich noch für bedeutend
Zumindest historisch gesehen
Aber das hat sich wohl erledigt
Die SPD ist nur noch Geschichte
Fern jeder Gegenwart nur noch
Mit sich selbst beschäftigt lässt
Sie quasi zweimal die selbe Frage
Von den gleichen Mitgliedern neu
Entscheiden weil keiner Mut hat
Warum sollte die noch wer wählen

jens tuengerthal  1.12.19

Adventsglück

Advent heißt Ankommen
Manche kommen gerne
Zusammen oder auch an
Bei oder miteinander doch
Andere laufen lieber weg
Nennen Nähe lieber Ferne
Sich nicht zu nah zu sein
Kommen nie zusammen
Aus Angst davor da zu bleiben
Als wäre bleiben nicht schöner
Als alles unterwegs sein immer
Manches verstehe ich nicht mehr
So feiere ich den Advent ohne
Herrn weil Ankommen ein Glück
Auch ohne Götter wohl ist wenn
Alles kommt wie es ist also fließt
Wer nicht bleiben kann kommt
Selten wie weder noch an am Ende
Kommt es darauf an wer zusammen
Ankommt um da zu sein statt nur
Wegzulaufen ist jedenfalls sicher
Die Zeit zeigt es den Wartenden
Warum Geduld glücklicher macht
Zumindest am Ende noch immer

jens tuengerthal 1.12.19