Montag, 7. Juli 2025

Lektürentagebuch 7.7.25

Lektürentagebuch 7.7.25

Begonnen mit den Buddenbrooks wo es
Im dritten Kapitel im zweiten Teil um die
Beiden Schüler Thomas und Christian
Buddenbrook und ihre Unterschiede geht

Wie genial Christian Marcelus Stengel den
Zeichen und Musiklehrer imitierte worüber
Thomas sich amüsierte der als Realschüler
Alles ruhiger anging und in die Firma soll

Christian besucht das Gymnasium und soll
Irgendwann studieren während sein Bruder
Die gutgehende Firma übernehmen wird
Geht mit kleinen Streichen alles weiter

So berichtet uns Thomas Mann wie
Christian und Thomas einmal ihren 
Vater bei der Abrechnung eines Anzuges
Ein wenig hinterlistig betrogen haben

Wie dann das ganze leider auffliegt
Es einen großen Skandal gibt zu dem
Der Schneider auch erscheinen muss
Der Konsul danach ihr.Taschengeld

Nicht etwa streicht sondern erhöht
Da es doch heißt führe mich nicht
In Versuchung was den Kaufmann
Wie den frommen Vater zeigt

Zu gerne lese ich diese Geschichten
Noch aus der Schulzeit in der noch die
Klassenstufen lateinische Namen hatten
Wie ich es von meinen Eltern kenne

Frage mich wie nah diese Anekdoten
An der Wirklichkeit der Brüder war
Ob sie gemeinsam darüber lachten als
Thomas sein Werk in Rom schrieb

Während Heinrich den Untertan dies
Etwas gehässige Werk über deutsche
Kleinbürger schrieb setzte Thomas der
Bourgeoisie ihr schönstes Denkmal

Auch Thomas Mann macht sich lustig
Karikiert ironisch die Figuren in seiner
Vaterstadt Lübeck wo es erst manchen 
Skandal um das Werk noch gab

Heute gibt es das Buddenbrookhaus
Wurde zu Thomas Manns 150. ein
Großes Symposium abgehalten was
Den Dichter am Besuch noch hinderte 

Heinrich war erfolgreich beim Film
Wurde in der antibürgerlichen DDR 
Beklatscht gelesen und gelobt 
Thomas wurde ein Klassiker

Die immer wieder auch feine Malerei
Der Sprache wie er sie in Buddenbrooks
Auch im Dialekt noch zeigt ist einer
Der Gründe seines Nobelpreises

Die Schweden mögen das sprachliche
Spiel mit Worten und Mundarten was
Gerne sich bodenständig auch gibt
Politische Propaganda eher weniger


Bevor ich noch weiter über die feinen
Unterschiede zwischen Heinrich und
Thomas philosophiere gehe ich lieber
Zum Zauberberg lesend nun über

Für mich wird Thomas immer die
Erste Wahl vor Heinrich sein dem
Außer im Henri Quatre die Liebe
Zu seinen Figuren eher fehlte

Fast übergeben muss sich Settembrini
Oder tut zumindest so als er Naphta 
Über die christlichen in Opfer in der
Krankenpflege reden hört denn diese

Seien medizinisch so wirkungslos 
Wie unmenschlich zugleich was 
Seltsam klingt insofern es erst
Um Hans Krankenbesuche ging

So sprach sich der Italiener entschieden
Für Hygiene und Wissenschaft bei der
Bekämpfung der Seuchen aus die
Nach Naphta der Seele nicht nutzte

So raubte nach dessen Worten die
Sozialreform beiden Seiten ihr Seelenheil
Dem Krankheit und Armut dienten was
Settembrini einen schmutzigen Punkt

In der Diskussion nennt der dazu noch
Falsche Unterstellungen mache wonach
Sich der Kranke so elend fühlen müsse
Wie er aus Sicht der Gesunden sei

Dies belege doch das ganze hiesige
Brustkrankengesindel das sich mit
Leichtsinn der Liederlichkeit hingibt
Statt sich um Gesundheit zu kümmern

Darauf empört sich Ferge der seinen
Einst erlittenen Pleuraschock niemals
Herabgewürdigt sehen wollte dies sei
Die krasseste Hundsfötterei gewesen

Settembrini weist dies ganz entschieden
Streng zurück und bringt das Beispiel
Der Geistererscheinung die doch jedem 
Vernünftigen geisteskrank erschiene

Dieses Beispiel vom Geist des Vaters
Der einem erschiene und entschieden
Am eigenen Verstand zweifeln lassen
Ist eine schöne Anspielung auf Hamlet

Begegnet dieser doch dem Geist seines
Vaters und fragt sich nach sein oder
Nichtsein was für Vernunft ihm rät 
Deren Verteidiger hier Settembrini ist

Es ist die Rolle Kants des kritischen
Denkers der über seinen Zeitgenossen
Den Mystiker Swedenborg in Träume
Eines Geistersehers noch spottete

Darauf erinnert Naphta an seinen
Besuch in einer Irrenanstalt die
Alle Ingredienzien der Hölle hatte
Statt leichter Irrsinn nur zu sein


In Joseph und seine Brüder wird die
Sexy Erscheinung von Joseph im
Lendenschurz beschrieben mit nur 
Der typisch ägyptischen Kopfbedeckung

So trifft der schöne junge Mann also
Fast nackt wenn auch nach der Mode
Seiner Zeit anständig bekleidet auf 
Seine Herrin zum ersten Date im Garten

Mut Potiphars Weib wie Mann es hier
Biblisch beschreibt ist zugleich mütterlich
Begeistert von seiner Schönheit und als
Frau in ihrer Weibesnot schon erregt

Vor Lust schluchzt sie auf und hofft ihre
Stellung als Herrin würde dies so völlig
Unwahrscheinlich machen dass er ihren
Dabei bebenden Busen übersieht

Sie begrüßt ihn als müßige Frau die sich
Zur Unzeit dem in den Weg stellt der über
Dem Haus ist was er zurückweist und sie
Seine Gebieterin dabei nennt als Göttin

Sie will ihm aus dem Weg gehen damit er
Seine Arbeit machen kann er meint dazu
Nichts gehe ihn etwas noch an wenn er 
Vor seiner Herrin stehe und verneigt sich

So plaudern sie fort und er versucht sich
In Scherzen über seine Jugend dabei ihr
Einverständnis suchend darum gleich das
Misstrauen ihm gegenüber verstehend

Sucht so das Bündnis mit ihr und ahnt
Nicht wie nah sie ihm sich schon fühlt
Die dankbar ist seine Herrin zu sein um
Seinem Bemühen um sie zuzusehen

Unterbreche nun diesen Dialog um
Noch länger etwas davon zu haben
An dieser entscheidenden Stelle im
Buch das ich seit dreißig Jahren lese

Thomas Mann inszeniert diese kurze
Biblische Szene aus tiefer Kenntnis
Um menschliche Begegnungen die
Von großem Gefühl getragen sind

Er tut dies in biblischer Sprache mit
Einer Geschichte die ewig her uns 
Heute scheint und doch so menschlich 
Nah uns ist weil es um die Liebe geht

jens tuengerthal 7.7.25

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