Lektürentagebuch 1.7.25
Wie gefesselt heute das Kapitel mit den
Erinnerungen an Lella und ihre Briefe in
Aller Mann von Franz Hessel gelesen
Eine Liebeserklärung an seine Helen
Natürlich ist das eine Literatur und das
Andere das wirkliche Leben was sich
Bei Hessel aber erstaunlich nah kommt
Dem Leser ein geistiges Universum zeigt
Wie der alte Mann der Küster ist sich
An den Briefen seiner Tochter freut
Die ihn mit in ihr Universum nimmt
Ihn an Glück und Leid teilhaben lässt
Das sind wunderbar Details in denen
Wer die Biographie von Helen Grund
Wie Franz Hessel ein wenig kennt
Vieles zärtlich wiedererkennt
Die Modejournalistin in Paris die auch
Mutig über den neuen Kubismus schrieb
Da war er mal nicht ihrer Meinung denn
Für ihn hörte es beim Impressionismus auf
Wer denkt da nicht an Liebermann den
Lange Präsidenten der Akademie der
Auch mit dem Expressionismus haderte
Mit seinem Freund Harry Kessler da einig
Auch mit meinem Großvater der den
Picasso nicht wollte den er sich hätte
Aussuchen können damals in Paris
Als er ihn betrunken heim brachte
Die Welten zwischen Berlin und Paris
Mit Marburg dazwischen wie sie alles
War von Malerin Bäuerin Bauarbeiterin
Journalistin Geliebte und Mutter
Wie sehr malte Franz hier seine Helen
Die Picasso so schön fand wie er sie
Zwischen den Zeilen zärtlich anbetet
Dagegen ist Jules et Jim ein Sachbuch
Es ist gefährlich Literatur nur als Spiegel
Des Lebens zu lesen weil alle Autoren
Frei sind ihre Figuren tanzen zu lassen
Aber wie reich wird sie im Wissen
Wie freizügig auch sexuell schreibt
Die dynamische und ungehemmte
Lella dort ihren Vater von ihrer Lust
Wie von ihrer Sehnsucht nach Ernst
So komponiert Hessel aus kleinen
Ausschnitten aus Lelles Briefen ein
Immer bunteres Bild der Tochter
Wie beide Töchter für ihn sorgten
Neben der verzögerten Rückkehr aus
München von wo Lella allein kommt
Kurz bevor sein Urlaub endete kehrte
Erst das Ende in die Realität zurück
Wie er seine Wohnung mit seinem
Flügel untervermietete nachdem ihn
So wird angedeutet wohl der Betrug
Des Kompagnons in den Konkurs stürzte
Von Selbstmord seiner Marie mit der
Er irgendein Verhältnis hatte die den
Finanziellen Absturz nicht überlebte
Die treue liebevolle Polin deren Tochter
Ihn wenn sie alleine sind Vater nennt
Was langsam das Bild der Figuren
Dieses Romans vollständig werden lässt
Von den Zeiten davor und danach
Erzählt Hessel auf verschiedenen Ebenen
In denen sich wiederum die Spuren des
Eigenen Lebens wiederfinden wie die
Geschichte dazu noch weitertragen
Was immer nun die Wirklichkeit war
Wie sehr der Autor sie nur abbildet
Schreibt Hessel dabei mit einer so
Großen Zärtlichkeit die staunen lässt
Da ist wieder der heilige Franz vom
Fischer Verlag wie Mascha Kaleko
Über ihn sagte obwohl er doch bei
Rowohlt Lektor war aber egal hier
jens tuengerthal 1.7.25
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