Dienstag, 3. März 2020

Ehehrlich

Was ist die Ehe ehrlich
Fragt sich einer der sie
Schon mehrmals einer
Versprochen aber mit
Keiner je geschlossen
Also praktisch unerfahren
Über Dinge hier schreibt
Von denen er nur träumt
Dahingestellt ob dabei
Eher in dunklen oder
Lichten Stunden für sich
Denn eigentlich weiß er
Philosophisch betrachtet
Ist die Ehe ein Unsinn der
Dem Gedanken der Liebe
Als staatliche Versicherung
Diametral entgegensteht
Trotzdem treibt ihn als 
Familienmenschen doch die
Sehnsucht zur Zweisamkeit
Am besten von Dauer weil
Jeder Wechsel anstrengend
Nur ist in Summa wenig an
Gewinn bringt was aber erst
Reichhaltige Erfahrung lehrt
Die genug Gelassenheit auch
Schenkt vieles zu ertragen was
Unerträglich uns zuvor schien
Weil Zweisamkeit ein Mehrwert
Bleibt der seinen Schatz erst
Langsam auf Dauer entfaltet
Wozu es viel Geduld bräuchte
Was mit Liebe und Jugend eher
Selten in Verbindung gebracht
Ehe bedeutet auch aushalten
Wie ertragen wenn die Liebste
Nicht nach Knabenmorgenblütentraum
Nach Tages Arbeit noch duftet beide
Sich mal erschöpft auf die Nerven mehr
Gehen als von Liebe noch träumen es
Aber trotzdem miteinander aushalten
Weil wegwerfen keine Alternative ist
Im Alter aufeinander nur bauen kann
Wer auch tiefe Täler durchschreitet
In der ersten Krise nicht wegläuft oder
Beständig Dramen inszeniert welche
Um nichts als Aufmerksamkeit buhlen
Statt Gemeinsamkeit noch zu fördern
Wo das klappt ist viel gegeben schon
Daneben sind Sex oder Verliebtheit
Völlig egal weil Dauer mehr Wert ist
Aber der Dichter mutmaßt hier nur
Theoretisch was die Eltern vorlebten
Was er immer besser machen wollte
Aber stolz wäre wenn er das doch
Zumindest hinbekommen hätte denn
Ganz ehrlich scheint die Ehe heute
Eher große Aufgabe als Freude wo
Die noch selten genug dabei möge
Sich doppelt freuen wer es erlebt
Normal ist eher was nicht klappt
Der Rest ist auch harte Arbeit
Voller Toleranz mit manchmal
Sogar auch Liebe aber darauf
Kommt es ganz ehrlich nicht an
Am Ende zählt nur die Bilanz
Ehe geschafft oder eher nicht

jens tuengerthal 3.3.20

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen