Dienstag, 2. Oktober 2018

Tapferkeitel

Soldaten sterben meist beruflich
Dann folgen sie ihrer Berufung
Für andere im Kampf zu fallen
Unabhängig vom eigenen Gewinn

Weil ihr Ziel nicht Tod sondern Sieg
Rüsten sie sich mit der Rüstung
Entsprechend wehrhaft aus für den
Kampf inmitten auch der Natur

Allzeit bereit zu sein ist nicht nur
Gut pfadfinderisch sondern eben
Jedem Soldaten zum Überleben
Natürliche Pflicht auch im Alltag

Kein Wunder dass dem Waldläufer
Thoreau deren Uniformen gefielen
Praktisch in der Natur und im Alltag
Also ein Ausdruck von Tapferkeit

So sei echte Tapferkeit für Thoreau
Es hinzunehmen wie es kommt
Dabei gelassen zu bleiben um sich
Jeder Situation stellen zu können

Gelassenheit und Tapferkeit sind
Eine gewohnte Verknüpfung uns
Warum wer cool uns ein Held ist
Mehr Überlebenschance hat

Dabei schützt uns Angst vor vielem
Verhindert oft leichtsinnigen Tod auch
Ist Tapferkeit eher sogar eiteldumm
Weil sie leichtsinnig gefährden lässt

Hat die Tapferkeit überhaupt Wert
Für all diejenigen die leben wollen
Ist sie Bedingung des Gehorsams
Unreflektiert hirnlos gar zumeist

Armeen funktionieren nur mit Gehorsam
Darum zeichnen sie Tapferkeit gern aus
Nennen wagemutige Narren gern Helden
Damit andere ihnen noch nacheifern

Eigentlich ist Tapferkeit der Armeen
Das Gegenteil von Thoreaus Freiheit
Die Unabhängigkeit im Geiste fordert
Um immer gelassen vorbereitet zu sein

Vielleicht war es wie ich als nie Soldat
Für meine Waldtouren gerne früher auch
Teile von Armeeuniformen nutzte um damit
Auf alles vorbereitet zu sein in der Natur

Wollte mich ein wenig tarnen im Wald
Um nicht störend aufzufallen mit der
Umgebung in Harmonie dort zu sein
Wie Soldaten und Jäger es auch tun

Als ich einst sogar im Winter alleine
In Berge und Wälder zog galt ich
In meiner abenteuerlustigen Familie
Als irgendwie Held der Wildnis

Zumindest dufte ich mich so fühlen
Als wäre irgendwas daran nur tapfer
Im Wald zu schlafen statt in der Stadt
Wo es immer viel gefährlicher doch ist

So war das Risiko meiner Kusinen die
In der großen Stadt arbeiten gingen
Während der Vetter im Schnee schlief
Realistisch betrachtet um vieles höher

Tapferkeit hat in meinen Augen weniger
Mit Mut als mit bloßer Konvention zu tun
Bei der die lächerlichste Tat dazu taugt
Sterbende Helden für Unsinn zu kreieren

Von Indianergeschichten noch geprägt
Scheint uns Mut in der Natur besonders
Heldenhaft dabei ist es bloß natürlich
Sich dort ohne Angst zu bewegen

Gut aber scheint mir der Gedanke
Es hinzunehmen wie es kommt um
Gelassen zu bleiben egal wie es
Dabei am Ende für wen kommt

Dinge die ich nicht ändern kann
Sind nie einer Aufregung wert
Kann ich es ändern sollte ich es
Statt aufgeregt und uncool zu sein

Dafür brauche ich keine Uniformen
Auch keine Gore-Tex Outdoor Sandalen
Wichtiger scheint mir die Haltung dabei
Mit der ich die Dinge in Ruhe betrachte

Weniger wichtig als auf jede Katastrophe
Mit täglicher Ausrüstung vorbereitet zu sein
Wie ein Soldat mich dem Kampf zu stellen
Ist mir komme was wolle gelassen zu bleiben

Insofern Gelassenheit ohnehin immer
Mehr die Haltung zu etwas beschreibt
Als Eigenschaft der Sache selbst zu sein
Arbeite ich lieber an meiner Haltung

Tapferkeit erscheint mir meist eitel
Zumindest die soldatischer Helden
Die das Leben weniger schätzten
Warum Tapferkeitel meist gut passt

jens tuengerthal 02.10.2018

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