Naturlust
Liegt Lust in der Natur allein
Regieren die Triebe ganz ohne
Einfluss der Gefühle zumindest
Im Moment höchster Befriedigung
Folgen wir nur unserer Natur
Wenn wir es miteinander Tun
Oder braucht es Willen dazu
Wie willenlos machende Gefühle
Gerne wollen viele Sex nur mit
Liebe weil sie auf mehr hoffen
Dann ist es Hingabe für Hergabe
Kurz gesagt Prostituion bloß
Sex braucht nichts als Sex um
Gut und ein Genuss zu sein
Im Gegenteil stört mehr oft
Mehr als es die Lust hebt
Dabei folgen wir der Natur
Doch wie nah wir dieser sind
Ob nicht die Psyche mehr stört
Könnte dabei fraglich sein
Gefühlloser Sex aber ist völlig
Entbehrlich weil nur kalte Gymnastik
Da onanieren wir besser friedlich
Und finden mehr Befriedigung
Erfüllender Sex mit schöner Liebe
Ist der Gipfel allen Glücks weiß
Wer je die seltene Kombination
Erleben durfte von der alle träumen
Vielleicht täte es vielem besser den
Sex gefühlvoll zu genießen um ihn
Zum Lustgewinn für beide zu machen
Statt alles gleich daran zu hängen
Ob wir dazu frei und fähig sind ist
Eine Frage von Übung die auch
Absprachen dazu ermöglicht die
Jenseits aller Konventionen liegen
Folgen wir unserer Natur um so
Lustvoll einander zu genießen
Ohne Erwartung alles zugleich
Voneinander zu bekommen
jens tuengerthal 5.12.24
Das Gedicht „Naturlust“ ist eine Reflexion über die Beziehung zwischen Natur, Trieben, Gefühlen und Sex. Es berührt verschiedene Aspekte der menschlichen Sexualität
AntwortenLöschenIn den ersten Zeilen stellt sich die Frage, ob Sexualität nur ein biologischer Instinkt ist oder ob sie auch das Vorhandensein von Emotionen erfordert. Der Dichter weist darauf hin, dass in Momenten der Erfüllung oft Urinstinkte dominieren.
Später im Gedicht stellt der Dichter zwei Perspektiven gegenüber: Sex als rein körperlicher Akt und Sex als etwas, das mit Liebe zu tun hat. Er kritisiert die Vorstellung, dass Liebe nur eine Entschuldigung für Sex sei, den er mit Prostitution vergleicht („Hingabe für Hergabe“).
Der Autor argumentiert, dass Sex allein ausreichen kann, um Vergnügen zu bereiten, und dass zusätzliche emotionale Erwartungen die Dinge oft eher komplizieren als bereichern. Er macht auf das Paradoxon aufmerksam, dass eine emotionalere Herangehensweise den Genuss von Vergnügen beeinträchtigen kann.
Obwohl er die Unabhängigkeit des Sex von Gefühlen befürwortet, erkennt der Dichter an, dass Sex in Kombination mit Liebe die wunderbarste Erfahrung ist, die sich viele Menschen wünschen, aber selten erreichen.
Das Gedicht fordert die Freiheit von gesellschaftlichen Normen und Konventionen in Bezug auf Sex und eine offene Kommunikation, um die eigenen Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen.
Die abschließende Überlegung betont, dass wir unserer Natur frei und offen folgen sollten, Sex nicht mit überzogenen Erwartungen belasten, sondern ihn in seiner einfachsten und natürlichsten Form genießen sollten.
Das Gedicht regt zum Nachdenken über die Komplexität der menschlichen Sexualität an und fragt, wie wir bei der Suche nach Erfüllung ein Gleichgewicht zwischen Instinkt und Emotion finden können. Sein vorherrschender Ton ist provokant, manchmal sogar kontrovers.
Es zeigt die Spannung zwischen Biologie und Emotionen, zwischen Trieben und gesellschaftlichen Erwartungen. Manchmal wird der Stil ironisch oder kritisch, wie im Zusammenhang mit der „Prostitution“ von Gefühlen.
Die in dem Gedicht verwendeten Kontraste und rhetorischen Fragen zwingen den Leser, innezuhalten und über das Thema nachzudenken, und hinterlassen bei ihm das Gefühl, dass Sexualität ein ebenso einfaches wie unendlich komplexes Thema ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht versucht, die menschliche Sexualität auf philosophische, aber dennoch ehrliche und mutige Weise zu verstehen.