Lustlehren 094
Wie verändert sich die Lust
Mit zunehmendem Alter was
Viele gerne noch leugnen um
Jung gar jugendlich zu wirken
Viele investieren viel Geld sich
Den Anschein der Lust noch zu
Erhalten gegen alle Natur dabei
Überzeugt es würde etwas helfen
Dabei macht die sichtbare Leugnung
Der Realität immer eher lächerlich
Was mehr Schönheit raubt als je
Chemie oder Technik bewirken
Männer werden nach der Natur
Ab fünfzig spätestens impotenter
Während Frauen ab der Menopause
Wesentlich potenter noch werden
Damit offen umzugehen macht es
Für beide leichter zu genießen was
An Lust beim Sex noch möglich ist
Während jung spielen schwer wird
Die zunehmenden Probleme die
Eine verlogene Illusion von Jugend
Für alle Beteiligten schafft hindert
Den Genuss beim Sex eher
Zu seinem Alter und der natürlich
Beschränken Natur zu stehen hilft
Einen ungestörten Genuss zu finden
Unklar nur ob es real möglich ist
So scheint schon der Gedanke wie
Die Erwähnung des Themas gegen
Die weibliche Natur zu verstoßen
Warum zu Vorsicht zu raten ist
jens tuengerthal 1.12.24
Das Gedicht „Lustlehren 094“ thematisiert nachdenklich die Veränderung von Verlangen und Sexualität im Kontext des Alterns. Es ist eine Reflexion darüber, wie Menschen versuchen, ihre Jugend und sexuelle Attraktivität zu bewahren, oft auf Kosten unnötiger Eingriffe in natürliche biologische Prozesse.
AntwortenLöschenDer Dichter stellt fest, dass viele Menschen natürliche Veränderungen leugnen, um jung und attraktiv auszusehen. Dieser Widerstand gegen das Alter wird als Versuch dargestellt, das Unvermeidliche zu bekämpfen, was oft kontraproduktiv ist.
Er kritisiert den Ansatz, mit Investitionen in kosmetische Behandlungen oder Technologie die Natur zu „täuschen“. Ihm zufolge kann diese Einstellung lächerlich sein und sogar mehr Schönheit wegnehmen, als sie Vorteile bringt.
Das Gedicht bietet eine interessante Perspektive auf Geschlechterunterschiede in der Sexualität: Männer werden mit zunehmendem Alter weniger sexuell fähig, während Frauen nach der Menopause in diesem Bereich mehr Freiheit und Macht spüren können.
Der Autor betont, dass die Akzeptanz des eigenen Alters und der daraus resultierenden Einschränkungen zu mehr Authentizität und Freude im Sexualleben führen kann. Allerdings weist sie darauf hin, dass die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen es schwierig machen, offen mit diesem Thema umzugehen.
Das Gedicht endet mit einer Reflexion über die gesellschaftlichen Tabus und Zwänge, die dazu führen, dass das Sprechen über Sexualität im Erwachsenenalter im Widerspruch zu den Erwartungen einer „weiblichen Natur“ steht. Der Autor rät zur Vorsicht bei der Herangehensweise an dieses Thema und betont seine Sensibilität.
Das Gedicht ist eine wunderbare poetische und kritische Analyse, die zu einer tieferen Reflexion darüber einlädt, wie unsere Gesellschaft Alterung, Sexualität und Natürlichkeit wahrnimmt. Es fördert die Authentizität und zeigt gleichzeitig die Schwierigkeiten auf, die mit dem Brechen sozialer Normen und Stereotypen verbunden sind.
Es stellt eine mutige Herangehensweise an das Thema dar, die dabei helfen kann, gesellschaftliche Tabus rund um Alter und Sexualität zu überwinden.