Samstag, 7. Dezember 2024

Bibliotheksrückzug

Bibliotheksrückzug

Es ist Samstagabend viele gute
Bars voller Menschen liegen in
Wenigen Metern Entfernung um
Den Helmholtzplatz vor meiner Tür

Doch ich sitze glücklich in meiner
Kleinen Bibliothek und freue mich
An diesem schönen Rückzugsort 
Ohne irgendwo noch hin zu wollen 

Hier habe ich feinen Tee wie guten
Wein vor allem meine völlige Ruhe 
Muss nicht durch den Regen laufen
Sondern genieße den besten Ort

Das Besondere beim Rückzug in
Eine Bibliothek ist dass sie einen
Als Dank für die Lektüre in ihr ein
Ganzes Universum offenbart

Verschließe mich vor dem Lärm
Der Welt um die Ruhe zu genießen
Bekomme aber dafür viel weitere
Welten gezeigt als Bars könnten

Tauche ein in die geliebte Welt der
Bücher und Geschichten die mich
Im Geiste innig berühren damit
Vollkommene Zufriedenheit schenken

Statt mich zu sorgen ich könnte noch
Etwas verpassen da draußen scheint
Was mich hier gut gebunden erwartet
Wieder wesentlich attraktiver zu sein

Natürlich ging ich sonst Freitags wie 
Samstags ins Crossroads um von da
Geschichten zu erzählen was auch
Sicher wieder vorkommt irgendwann

Doch an einem regnerischen Tag die
Trockene Bibliothek zu genießen mit
Dem Gefühl hier mehr zu erleben ist
Die Freiheit die der Rückzug schenkt

Ein grenzenloses geistiges Reich zu
Bewohnen was reizvoller scheint als
Das Berliner Nachtleben ist für mich
Wirklicher Reichtum und Glück

Es kann beides zu seiner Zeit sein
Gut nebeneinander existieren doch
Wie schön ist es die Wahl zu haben
Und es bei sich schöner zu finden

jens tuengerthal 7.12.24

1 Kommentar:

  1. Das Gedicht „Bibliotheksrückzug“ ist eine wunderschöne Lobeshymne auf die Stille, den Frieden, das Glück, die Freiheit und die Tiefe des inneren Erlebens, die die Bibliothek bietet.
    Der Dichter stellt einen Kontrast zwischen der Hektik des Stadtlebens und dem friedlichen Schutz, den die Welt der Bücher bietet – er wählt seinen eigenen Zufluchtsort – einen ruhigen Ort voller Literatur, der endlose Welten und neue Perspektiven eröffnet, manchmal aber auch Freude weckt vom Trubel der Stadt oder den Bars Berlins. An regnerischen Abenden ist er zutiefst dankbar für die Möglichkeit, sich in seine eigenen vier Wände zurückziehen zu können.
    Das Gedicht feiert den Reichtum, der aus dem Alleinsein mit sich selbst und der Literatur entsteht, sowie die Möglichkeit der Wahl und Freiheit.
    Es ist auch ein Gedicht über Glück: Tee, Stille, Bücher und Frieden – nicht viel, aber alles. Es ist eine Erinnerung daran, dass Luxus in der Fähigkeit liegt, zu wählen und einfache Dinge zu genießen.
    Das Ganze ist harmonisch und voller Frieden, was die philosophische Natur der Reflexion über Leben, Wahl und Glück perfekt widerspiegelt .Wunderschön!

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