Kanzlermörder
Was ist spanend an einem Bischof
Aus dem 15. Jahrhundert der zwar
Politisch mächtig war aber keine
Große Wirkung erzielte außer durch
Seine vermutlich Nähe zu den da
Stärker werdenden Humanisten
Die für den geistigen Übergang vom
Mittelalter zur Renaissance stehen
Überlegte ich vor dem Schreiben
Vielleicht ist die Sage um den Mord
An seinem Kellermeister spannend
Die ihm womöglich angedichtet wurde
Wie das ich einen seiner Verwandten
Zufällig kennenlernte der ein großer
Winzer auf seiner Burg Hornberg
Am Neckar wurde was der Sage
Einen doppelten Bezug gibt wie
Grund genug dies Schreiben dem
Bekannten Dajo von Gemmingen-
Hornberg zu widmen auf dessen
Burg ich wunderbare Weine genoss
Von denen sicher keiner gepanscht war
Kommen wir also zur Kulturgeschichte
Am 29. Juni 1468 wurde der spätere
Erzkanzler des Heiligen römischen
Reiches Uriel von Gemmingen geboren
Welcher der Michelfelder Linie der
Gemmingens entstammte und von 1508
Bis 1514 Erzbischof von Mainz war damit
Der größten deutschen Kirchenprovinz als
Bischof vorstand wie einer der sieben
Kurfürsten war die den Kaiser wählten
Damit wie in seiner Rolle als Erzkanzler
Eine große politische Macht war dabei
Stand Uriel für die innerkirchliche Reform
Er war eines von 21 Kindern von denen
Immerhin 10 das Erwachsenenalter
Erreichten seine Schwester wurde zur
Priorin des Magdalenenkloster zu Speyer
Er erhielt schon mit 15 Pfründe in Mainz
Wurde aber 1484 für vier Jahre zum
Studium in Paris beurlaubt nachdem er
Vorher ein Jahr in Mainz studierte wie
Dann noch zwei Jahre in Padua war
Wo er den Doctor utriusque machte also
Beider Rechte von Kirche und Staat
Ab 1501 war er Kustos am Wormser Dom
Wie als solcher Beisitzer am damals
Reichskammergericht dafür verzichtete
Er 1505 auf seine Pfründe in Speyer
Nachdem er in Mainz Domdekan wurde
Das Mainzer Domkapitel wählte Uriel
1508 zum Erzbischof wie er auf dem
Folgenden Reichstag in Worms 1508
Mit den Regalien also den weltlichen
Hoheitsrechten belehnt wurde er hatte
Als Erzkanzler die höchste Position
Unter den Kurfürsten des Reiches
Nur auf kirchlichem Wege konnte
Der niedrigem Adel entstammende
Uriel diese hohe Position erreichen
Dabei war schon bei der Wahl seine
Macht durch das Domkapitel auf dem
Gebiet der Finanzen beschränkt worden
Zusätzlich belastete ihn die lange
Auseinandersetzung mit Kursachsen
Um die Stadt Erfurt wie die enormen
Finanzverpflichtungen des Mainzer Stuhls
Er bemühte sich die Missstände in
Seiner Diözese abzustellen darum
Bekämpfte er das Konkubinat und
Verlangte von geistlichen ein würdiges
Auftreten für die Wiederherstellung der
Klosterzucht ordnete er Visitationen an
Er ließ alle Priester vorladen und ihnen
Wo nötig in der richtigen Ausübung der
Amtshandlungen Unterricht erteilen
Wie Spende der Sakramente angemessene
Bußstrafen und Auslegung der Evangelien
Zum weltlichen Territorium von Mainz
Gehörte seit dem 10. Jahrhundert auch
Aschaffenburg und so wurde die Stadt
Zum Verwaltungssitz wie häufigem
Aufenthaltsort der Erzbischöfe dabei
Bestellte er 1509 Matthias Grünewald
Zu seinem Hofmaler in Aschaffenburg
Der den Umbau der Burg leitete wie
Zum Erzbischöflichen Hofstaat gehörte
Darum seinen Wappenbrief erhielt
Ab 1510 war Uriel im Auftrag von
Kaiser Maximilian I. mit dem als
Judenbücherstreit bekannt gewordenen
Kampf befasst nach dem auf Anordnung
Des Kaisers alle jüdischen Bücher
Beschlagnahmt werden sollten was
Auf Protest in Frankfurt stieß worauf
Der Kaiser ein Gutachten in Auftrag
Gab in welchem sich allein der
Gelehrte Johannes Reuchlin gegen
Beschlagnahmung und Verbrennung
Der Schriften aussprach als diesem
Daraufhin inquisitorische Prozesse
Drohten intervenierte Uriel zugunsten
Reuchlins appellierte an Papst Leo X.
Den immer schärferen Streit zwischen
Reuchlin im Bündnis mit Humanisten
Wie andererseits Dominikanern aus
Der Welt zu schaffen doch der Streit
Dauerte bei seinem Tod noch an
Uriel starb angeblich am 9. Februar 1514
An einem zwei Tage zuvor erlittenen
Schlaganfall sein Nachfolger wurde
Albrecht von Brandenburg ließ für ihn
Ein Grabdenkmal errichten was heute
Noch am ersten Pfeiler nördlich des
Stiftschors zu finden ist er galt als ein
Ernster strenger gewissenhaft seine
Pflicht erfüllender Mann doch gab der
Frühe Tod viel Anlass zu Spekulationen
So wird in der Familienchronik derer
Von Gemmingen erwähnt es sei eine
Tatsache dass er zu Aschaffenburg
Seinen Kellermeister mit dessen
Brandmesser erschlagen hätte
Nachdem er ihn beim Weindiebstahl
Erwischt hätte worauf er von bitterer
Reue ergriffen kurze Zeit später mit
150 Reitern gen Mainz aufbrach
Trotz dichten Nebels des Nachts
Allein über den Rhein gerudert sei
Habe sich in die Martinsburg dort
Begeben wo er dann wenige Tage
Später auch verstarb manche jedoch
Meinen Uriels Tod sei nur vorgetäuscht
Worden um dem Kellermeister ein
Begräbnis mit Pomp im Mainzer
Dom zu ermöglichen er selbst solle
Sich nach Italien begeben haben
Wie in einem Kartäuserkloster noch
Viele Jahre unter Humaniste gelebt
Haben wie dort ein ganz schlichtes
Begräbnis erhalten haben als dann
Im Jahre 1724 das Grab im Mainzer
Dom geöffnet wurde fanden sich darin
Sterbliche Überreste mit Mitra und Stab
Also den bischöflichen Zeichen was
Die Geschichte nicht entkräften kann
Das Epitaph für Uriel zeigt ihn kniend
Zwischen den Patronen des Bistums
Martin von Tours und Bonifatius die
Fürbitte beim Gekreuzigten für ihn
Einlegen was weder für noch gegen
Die Sage des geflohenen Humanisten
Sprechen würde wie auch immer nun
Die Geschichte wirklich endete oder
Ablief ist zusätzlich spannend an der
Historie dass die Burg wie auch das
Schloss Hornberg am Neckar von
Götz von Berlichingen von dem Geld
Erworben und gebaut wurde was er
Vom Mainzer Bischof erpresste wie
Später Verwandte von Uriel dieses
Erwarben um als dann Herren von
Gemmingen-Hornberg die Region
Am Neckar mit feinsten Weinen
Bis in die Gegenwart zu prägen
Wie eines der ganz wenigen noch
Existierenden Turnierbücher in die
Gegenwart überliefert dass ich
Einmal in den Händen halten durfte
Und so zeigt sich dass die Geschichte
Von Uriel von Gemmingen wie seines
Verschwindens spannend wie ein
Krimi noch heute ist wenn wir nur
Genau auf die alten Geschichten
Schauen und was sie uns erzählen
jens tuengerthal 29.6.23
