Kaminglück
Nach sehr herbstlicher Wanderung
Auf der ich die Kanzlerin traf was
Bei ihr vorm Haus kein Zufall ist
Doch selten genug es zu notieren
Sie kam mit 2 Autos ich zu Fuß
Ihr dabei nur freundlich zunickte
Ohne zu wissen ob sie es merkte
Ging es an der Spree entlang weiter
Durch Mitte und Tiergarten bis ins
Hansaviertel im teilweise Dauerregen
Mit S- und Straßenbahn fuhr ich nun
Entgegen voriger kleiner Pläne
Wieder zurück auf den heimischen Berg
Nun auf dem Diwan vor dem Kamin liegen
Einen warmen Tee und gute Bücher
Neben sich ist heimisches Glück das
Fast biedermeierlich anmutet doch
Was mir bewusst macht wie gut es
Einem geht mit Dach über dem Kopf
Einer kleinen Bibliothek um sich
Heißem Tee in der Thermoskanne
Während der Regen laut auf die
Fensterbank wie im Hof prasselt
Genieße ich dankbar alles wie es ist
Den Herbst als Lesezeit beim Tee
Weniger einsam mehr zweisam
Wäre vielleicht noch schöner
Denke ich manchmal sehnsüchtig
Aber wer wollte unbescheiden sein
Angesichts all dessen was nun ist
Ermahn ich mich und lächle vorsichtig
Vom geteilten Glück bleibt nichts
Der Genuss für sich hat Dauer
Gewöhne mich an das was ich nie
Wollte aber nun genießen lernte
Es ist alles gut so wie es ist zum
Glück keinen Garten aber Bücher
Wie Tee im Überfluss genug da
Auch Spekulatius fehlen nicht
Wie die Illusion eines Kamins ist
Gerade genug zur Zufriedenheit
Sag ich mir und fühl es fast schon
jens tuengerthal 6.10.20
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