Wie groß ist der Raum meiner
Kleinen Bibliothek frage ich mich
Ohne in Quadratmetern zu denken
Vielmehr durch literarische Räume
Erzählte wie erdachte zu schweben
Denke an Humboldt Forster Chamisso
Mit denen es um die Welt schon ging
Habe Nansen in Erinnerung der mich
Durch Nacht und Eis begleitete doch
Viel weiter noch reichte etwa ein
Lem mit dessen Astronauten Tichy ich
Die Ränder von Universum und Zeit
In der Phantasie längst erkundete
Versinke durch alle Zeiten in den
Eben zeitlosen Klassikern die neue
Unbekannte Räume in mir öffnen
Grenzerfahrungen des Gefühls
Lesend erst ermöglichen die allen
Die sich gehetzt nie vertiefen wohl
Ewig verschlossen bleiben als Raum
Jenseits der verlorenen Zeit in dem
Die großen Gefühle ewig leben
Welche uns nur einen Moment
Sonst sehnsüchtig mal streifen
So ist die kleine Bibliothek mir
Die Welt geworden jenseits derer
Kein weiterer Horizont denkbar
Auch wenn das Netz mal ausfällt
Steht hier noch ein letzter Brockhaus
Als mechanisches Allradfahrzeug
Wie Kompass in der Gutenberggalaxie
Trägt ein Raum voller Bücher schon
Das Universum weit mehr als nur
Geographisch in sich sondern öffnet
Zugleich den Kosmos der Gefühle
Eine kleine Welt für sich weiter als
Die Vorstellung reichen kann mir
Heimat und Basis des Lebens
Wer die Weite dieses Universums
Nicht erkennt Räume für eng hält
Die Welt draußen zu finden meint
Hat hier auf Dauer nichts verloren
Denke ich zufrieden heute längst
Lächel über die Globetrottel aus
Der eigenen Familie mitleidig
Weiß meine Welt ist grenzenlos
Es bleibt das alte Lied vom
Suum cuique am Ende
jens tuengerthal 4.5.20
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