Mutter der Götter war die Angst
Wusste schon Lukrez mit Epikur
Der die größte Furcht nicht teilte
Die ewige Angst vor dem Tode
Während früher noch die meisten
Tode unnatürlich waren wurden
Deren Ursachen höheren Kräften
Zugeschrieben auf viele Arten
Manche Stämme meinten noch
Der Tod sei durch einen Irrtum
Gottes unter die Menschen erst
Gekommen für die Schlangen
Würden sich Menschen häuten
Stürben sie nicht was aber nur
Die Schlangen anstatt erfuhren
Warum wir weiterhin sterben
Warum Menschen das Nichts
So vielfältig fürchteten ist unklar
Zumal einige Stämme nicht meinten
Um Tote noch trauern zu müssen
Was am nicht mehr Angst macht
War schon Epikur unklar zumindest
Hinterfragte er die gewöhnliche Angst
Auf diese Art klüger als andere wohl
Der Tod ginge ihn darum nichts an
Weil er nie gleichzeitig mit ihm da sei
Er lieber ohne Beunruhigung lebte
Um täglich mehr zu genießen
Weitere Quelle der Religion wurden
Träume die Gläubigen real schienen
In denen sie etwa Tote wieder sahen
Unerklärliches unterbewusst erlebten
Warum der Mensch plötzlich die Seele
Erfand als außerkörperliche Existenz
Die sein Sein überdauerte ist schwer
Mit Vernunft und leicht mit Angst erklärbar
Jenes angeblich unsterbliche etwas
Wird von vielen Menschen überall
Auf dem Globus ängstlich geglaubt
Wurde wichtige Quelle aller Religion
Der Umgang mit diesen geglaubten
Geistern prägte später die Kultur wie
Ihre jeweilige Spielart der Religion die
Sich aus dem Animismus entwickelte
Der Animismus der alle Natur beseelte
War eine persönliche Art des Begreifens
Vorher unerklärlicher Komplexität wurde
Zur Poesie der Religion und umgekehrt
Im Animismus bekommt das leblose
Nebeneinander der Natur plötzlich Sinn
Wie einen höheren Zusammenhang
Wird die Natur beseelt und göttlich
In den Dingen sieht der Gläubige nun
Einen höheren oder tieferen Sinn der
Hilft alles Sein zu erklären auch sich
Grund und mehr zu leben zu geben
Ob es eines Grundes überhaupt braucht
Wem die erfundene Seele überhaupt nutzt
Wohin uns Glaube konsequent gedacht führt
Traut sich kaum einer jemals noch zu fragen
Schon in der Quelle versiegte aller Aberglaube
Der so heißt um elitäre Gläubige zu provozieren
Suchten wir keinen Sinn im Leben jemals mehr
Außer es jeden Tag möglichst zu genießen
Warum so wenige sich trauen diesen leichten
Schritt zum Genuss zu machen bleibt unklar
Konvention paart sich hier mit alter Angst
Die anerzogen wurde angepasst zu bleiben
Wer nach den Quellen der geglaubten Seele
Wie der erfundenen Götter vernünftig fragte
Käme schnell zur Erkenntnis wie fern uns
Aller Glaube nach der Natur eigentlich liegt
Doch die langen Zeiten der Anpassung
Haben unser Denken vielfach umgedreht
Die bloß phantasievolle Erfindung gilt nun
Vielen als Eigenschaft unlogischer Natur
Folgten sie der Systematik aller Natur
Legten sie naturwissenschaftliche Logik
Statt Konvention dem Denken zu Grunde
Das aber im Glaube meist nur Fühlen ist
Gefühle gegen alle Vernunft vermischt mit
Ängsten und den Bedürfnissen der Macht
Erfanden sich Menschen ihren Glauben
Weltweit immer irgendwie passend
Es ist das einfache System für eine
Verbindliche ethische Regelung an
Die alle Mitglieder gebunden sind
Was die Angst logisch noch verstärkt
Wie wertlos das System ethisch ist
Was nur auf gewissenlosen Gehorsam
Statt vernünftiger Reflexion setzt wird
Nach Kant für jeden logisch offensichtlich
Dennoch hielt sich das System bis heute
Weil Konventionen es einfacher haben
Als der kritische Verstand der stets ein
Selber denken von uns dazu verlangt
Eine obskure Quelle aus Ängsten hat
Sich so verselbständigt dass Menschen
Meinen darin heute Trost zu finden was
Ihre Ängste erst emotional begründete
So ist es wohl mit manchem Ding
Um Glaube und Religion es bleibt
Weil Sitte und Gewohnheit längst
Gegen alle Vernunft uns erhalten
jens tuengerthal 10.12.2018
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