Montag, 31. Dezember 2018

Jahresbilanz

Am Ende des Jahres
Ziehen wir Bilanz
In summa 6646km
Durch Berlin gelaufen

Wäre ich geradeaus gelaufen
Etwa gen Süden wäre ich in
Port Harcourt Nigeria gelandet
Weit südlich der Sahara schon

Eine lustige Vorstellung ist das
Von hier bis nach Afrika zu laufen
Dabei nur durch mein Dorf Berlin
Gekommen das groß genug dafür

Immer noch habe ich nicht jeden
Kiez erlaufen bin nicht überall
In Berlin gewesen dafür aber
Zugegeben schönes häufiger

Einmal nach Nigeria zu laufen
Ist nie mein Ziel gewesen dafür
Freue ich mich mein Dorf nun
Ein bisschen besser zu kennen

Wie schön ist es doch sein Dorf
Nicht verlassen zu müssen um
Bis nach Afrika gelaufen zu sein
So schließe ich das Jahr zufrieden

jens tuengerthal 31.12.2018

Erotikjahr

Dies war mein erotischstes Jahr
Hatte den besten Sex überhaupt
Die schönste Frau der Welt lebt
Bei und mit mir was will ich mehr

Alle Träume in Sachen Sex sind
Übererfüllt worden erwarte nichts
Mehr als die Fortsetzung dieses
Schönsten Glücks voller Lust

Früher dachte ich noch dabei
Es käme auf Abwechslung an
Möglichst viele verschiedene
Brächten größte Leidenschaft

Heute weiß ich es ist viel mehr
Die vollkommene Finesse
Einmalig in der Konzentration
Erst liegt die größte Erfüllung

Sex mit Liebe wird immer besser
Während er ohne selbige bloß
Sportliche Variation ist die nie
Vollkommene Erfüllung findet

Dachte ich hätte alles gekannt
Nun weiß ich erst wie perfekt
Mehrmals täglicher Sex wird
Wenn du immer mehr genießt

jens tuengerthal 31.12.2018

Inmitten

Mitten im Leben
Sind wir vom Tod
Umgeben war ein
Choral von Notker

Karolingisch also
Vielleicht sogar älter
Aus Frankreich was
Damals noch eins

Luther dagegen ließ
Seine Protestanten vor
Tod Hölle Angst zittern
In tiefer Gottesfurcht

Anfang und Ende
Zusammen zu sehen
Weitet den Blick für
Das große Glück

Wir sind einen Moment
Sind danach nicht mehr
Wie vorher noch nie da
Genuss bleibt alles

Das ist unsere Natur
Mehr gibt es nicht
Zumindest für uns
Genießen wir es so

jens tuengerthal 31.12.2018

Vorm Anfang

Bin ich vorm Anfang
Eher noch mittendrin
Oder schon zwischen
Noch nicht und nicht mehr

Ist was noch nicht begann
Schon ganz gegenwärtig
Oder wie die Gegenwart
1/x also nie wirklich da

Während ich bloß abwarte
Wird Gegenwart Geschichte
Kann etwas je mehr sein
Ist Zukunft eine Illusion

jens tuengerthal 31.12.2018

Am Ende

Am Ende sind wir
Nahe dem Anfang
Zumindest wenn
Sein im Kreis geht

Linear betrachtet
Dagegen wäre Sein
Irgendwann zu Ende
Es käme nichts mehr

Viele denken linear
Glauben unendlich
Wundern sich aber
Über ihr plötzlich Ende

jens tuengerthal 31.12.2018

Letztes

Was gibt es noch
Für dieses Jahr
Hinterher zu rufen
Als mach es gut

Was vorbei ist
Ist halt vorbei
Also nicht mehr
Damit egal

Spannender wird
Was nun kommt
Außer morgen geht
Die Sonne auf

Alles ist endlich
Außer der Endlichkeit
Die damit mehr ist
Als das Universum

Kommen und gehen
Ist der Rhythmus
Unseres Lebens
Das war es

Unsere Gedanken sind
Fähig zur Unendlichkeit
Damit weiter als unser
Sein in seinen Grenzen

jens tuengerthal 31.12.2018

Sonntag, 30. Dezember 2018

Alles gut

Liebe ist bestimmt
Wenn deine Liebste
Vor Hunger nicht kommen kann
Dir aber dafür einen bläst

Sie sich am leckeren Ei erfreut
Du orale Zuwendung genießt
Sie danach ihre Pizza isst
Du vor dem Frühstück noch liest

Glücklich sind beide später
Wenn sie vom Essen erschöpft
Noch ein kleines Nickerchen macht
Genießt du deutsches Genie zum Tee

Leben ist manchmal ganz einfach
Ein Brot ein Buch ein Bett und Tee
Liebe frisch aufgewärmt mit etwas
Leidenschaft befriedigen völlig

jens tuengerthal 30.12.2018

Lügenstaat

In Sachsen begannen sie
Laut Lügenpresse zu schreien
Weil sie dem Staat misstrauten
Der für sie einmal unterging

Aufgewachsen unter SED-Diktat
Im angeblich antifaschistischen
Besseren Deutschland mit nur
Leider viel schlechterer Versorgung

Damit nicht alle aus dem Westen
Den Wohlstand der DDR raubten
Wurde der antifaschistische Schutzwall
Einst von guten Bonzen errichtet

Heute wollen dieselben Sachsen
Die nie eine Mauer errichten wollten
Einem antimuslimischen Schutzwall
Um ihr gutes Vaterland zu schützen

Warum habe ich nur dass Gefühl
Der einzige Lügenstaat war die DDR
Deren Antifaschismus den eigenen
Totalitarismus lautstark tarnen sollte

Ein Staat der den Verbrecher Thälmann
Den nicht mal ein Stalin retten wollte
Zum Jugendheiligen macht verrät viel
Über seine mörderische Gesinnung

Wer nur etwas Vernunft übrig hat
Muss auf Antifaschisten allergisch
Reagieren hinter dem ehemaligen
Antifaschistischen Schutzwall

Wem soll nun wer glauben in diesen
Verlogenen Zeiten wenn auch noch
Der einst vertraute Russe Propaganda
Nicht nur über Sachsen regnen lässt

Was tut da eine schüchtern beamtische
Demokratie wenn ernsthaft gefordert
Als sich ganz formell wegzuducken
Vor all den Irren und Populisten

Mittel der Demokratie ist der Diskurs
Den kannst du weder noch führen
Nicht mit antifaschistischen Kämpfern
Noch mit lautstark rassistischen Populisten

Was für einen Staat wollen wir künftig
Totalitär aber nominell antifaschistisch
Freiheitlich aber ohne weiße Weste
Weder noch aber dafür verantwortlich

Vielleicht sind so gesehen Pegida
Wie sächsisch brauner Sumpf doch
Näher an der Demokratie und Freiheit
Als manch totalitäre Antifaschisten

Zumindest wird Verständigung wieder
Leichter möglich wenn sich Sahras;
Braunroter Aufbruch als ehrlich
Nationalsozialistisch offenbart

Dann vereinigen sich unter diesem Dach
Linke wie Rechte im alten Osten endlich
Mit destruktiv egoistisch einigem Ziel und
Jeder weiß wer lügt und keine Zukunft hat

jens tuengerthal 30.12.2018

Alles scheiße

Wenn dein Schatz zu dir sagt
Letztes Jahr war alles scheiße
Freue mich auf das nächste
Dann sag besser nichts mehr
Wenn sie weiß was sie sagt
Ist es wohl Zeit zu gehen
Für den Mann an ihrer Seite
Wenn nicht auch nur dann
Wird sie es nie verstehen
Sicher ist dann nur eins
Du bist immer schuld
Also besser schnell weg
Irgendwann geht es vorbei
Wie das alte Jahr

jens tuengerthal 30.12.2018

Lärmkonstanz

Manche mahnen ob des Tonfalls
Der viel rauer geworden sei
Im Parlament seit Einzug der AfD
Schäuble hält das für übertrieben

Dramatisieren oder Totschweigen
Sind keine lebendigen Alternativen
Im demokratischen Prozess ausser
Sie machen Populismus überflüssig

So gesehen könnte es besser sein
Zum inhaltlichen Nichts wenig zu sagen
Weil echoloser Populismus verhallt
Könnte Schäuble auf Merkel Kurs
Diesmal wortlos richtig liegen

jens tuengerthal 30.12.2018

Jahresbilanz

Lohnt es sich zu bilanzieren
Oder macht uns das nur zu
Opfern ewiger Bilanzen
Die Leben für berechenbar
Alles für kalkulierbar halten
Am Ende einen Strich ziehen
Auf den sie besser gingen

Ziehe keine Bilanz des Jahres
Freue mich an dem was ist
Wie an allem was war
Wozu auch ärgern
Ändert nichts mehr
Schlecht reden macht
Immer nur hässlicher

Zöge ich je eine Bilanz
Machte ich mein Leben
Berechenbar für alle
Was ich nie sein wollte
Also endet es wieder
Ohne jede Bilanz
Leben eben

jens tuengerthal 30.12.2018

Medienhetze

Was eint Pegida mit Gelbwesten
Mehr als nationale Unzufriedenheit
Das peinliches Gemecker derer die
Sich vom Ausland steuern lassen

Natürlich trat inzwischen Sahra
Mit gelber Weste vorm Kanzleramt
Auf als Putins Gesandte der Unruhe
Die kein Deutscher eigentlich will

Franzosen spielen gern Revolution
Es ist dort eher traditionell schon
Erinnert sie an alte Zeiten noch
Was manche Vernunft ausblendet

Putin finanziert seit langem schon
Quellen der Unruhe in Europa
Manche fallen darauf herein
Hören nur Kreml Propaganda

Wer Medien beschimpft dafür aber
Propagandasender als Hofberichterstatter
Einlädt zeigt ein Verständnis von Freiheit
Was Demokratie fern Populismus nahe liegt

Nicht Pegida oder Gelbwesten mit Sahra
Verteidigen die Freiheit noch in Europa
Sie sind russisch gesteuerter Gegner
Der ersatzweise Medienschelte betreibt

So offenbaren sich die Bewegungen
Als geistig schlichter Hort der Intoleranz
Trotz hehrer Ziele auf ihren Fahnen
Sind sie bloß Instrumente fremder Macht

Der Zulauf in Frankreich wie Sachsen
Nimmt mit wachsender Vernunft ab
Dann werden Verschwörungstheorien
Über böse Medien noch gestreut

Der Hass schlichter Gemüter fängt Feuer
Für kurze Zeit flammt die Empörung auf
Irgendwann setzt sich die Vernunft durch
Medienschelte offenbart nur Dummheit

Wer nun noch nicht das Strickmuster
Der immer gleichen Spiele durchschaut
Mit denen Moskau schlichte Gemüter zum
Aufstand gegen die Freiheit ruft tut nur leid

Gelbwesten Pegida Aufstehen sind eine
Trübe Brühe östlich finanzierter Aufstände
Die populistische Ressentiments nutzen
Zweckfreie Unruhe hier zu verbreiten

Hier braucht es keinerlei Zugeständnisse
Nicht Verständnis für Feinde der Freiheit
Sondern Härte Konsequenz Bloßstellung
Wer hinter der Medienschelte real steckt

jens tuengerthal 30.12.2018

Samstag, 29. Dezember 2018

Geniestreich

Was macht das deutsche Genie aus
Wer hat es dazu gemacht und wo
Wie hat es die Welt verändert
Wo ist es heute geblieben

Es wagte freier zu denken
Erkannte Zusammenhänge
Die bis heute gültig sind
Bewegte dadurch die Welt

Wie kam es dass aus einem
Völlig zersplitterten Land mit
Vielen kleinen regionalen Fürsten
So viele Genies die Welt bewegten

War es die Uneinigkeit im Innern
Die Vielfalt in deutscher Geschichte
Hohe Konkurrenz auf engem Raum
Freiheit gegen Abhängigkeiten

Viele Genies wuchsen erst nach
Der Bauernbefreiung welche selbst
Ein Geniestreich eines Freiherrn war
Für das unterlegene Preußen

Manche bereits davor um Weimar
Wo Anna Amalia zuerst sodann ihr
Sohn der Herzog mit Herder und Goethe
Den Kern deutschen Geniewesens sammelte

Hierhin pilgerte auch ein Schiller
Aus eng begrenztem Schwaben
Hinüber nicht verfolgt zu werden
Wurde mit Goethe kurz Sternbild

Vorher lehrte zu Königsberg schon
Kant den Herder kritisch denken
Was dieser dem Herzog wie auch
Dem jüngeren Freund Goethe gab

In und um Berlin dachten schon
Junger Fritz und Moses Mendelssohn
Um vorerst nur zwei zu nennen die
Als König und Untertan sich kaum kannten

Später kam die Zeit der Göttinger sieben
Von denen die Grimms gen Berlin zogen
Was beider Ruhm gut tat und Humboldts
Universitätsgründung zu danken ist

Manches davon erst ein Produkt der
Totalen Niederlage Preußens bei Jena
So liegen Aufstieg und Untergang wohl
Beim deutschen Genie eng beieinander#

Hier war es die Konkurrenz der Länder
Die bei innerdeutscher Vertreibung noch
Nachbarliches Asyl vorteilhaft boten
Wodurch es irgendwie zusammenhielt

Später verloren die Berliner selbst durch
Vertreibung ihren Virchow nach 1848 gen
Erlangen und warben ihn später kostspielig
Zurück in Brandenburgs Hauptstadt

Die Humboldts trugen das deutsche Genie
Darüber in die Welt hinaus dort beliebt als
Präzise zuverlässig und höchst genau
Die Grimms sammelten es im Lande

Früher noch verwandelte ein Bach was
Ein anderes Genie Luther vorher gedacht
In wohlgeordnete Tonmuster und Fugen
Ließ biblische Worte vielfältig erklingen

Von den Genies um Essen herum
Die durch Röhren und mehr reich wurden
Noch zu schweigen wie von Siemens Berlin
Unter dem Reichseiner Bismarck groß

Die Zerstörung des Reichs in das noch
Goethe geboren ward und aus dem sein
Wilhelm Meister noch romanhaft fortzog
Ordnete die Genies nur in neuer Ordnung

Als Nation sah das Obergenie Goethe
Die Deutschen weniger denn als immer
Bemüht um ehrlich gutes Handwerk wohl
Freie Mensch sollten sie zuerst werden

Genie Friedrich mochte dagegen nie
Die Sprache der Dichter und Denker
Diletierte in Französisch lieber was
Als Sprache der Höfe noch galt

Befreiungskriege befreiten auch davon
Dafür viel was gerade so hoch stieg
Als befreites Land freier um so tiefer
Unter peinlichem Österreicher

War dieser schnauzbärtige aus Austria
Auch ein deutsches Genie mit seiner
Neigung zum nationalen Größenwahn
Der zum völligen Untergang führte

Zumindest gab er den Einwohnern
Zwischen Alpen und See das Gefühl
Mehr ist Nation ja bekanntlich nie
Sie seien wieder wer und besonders

Dabei hätten sie es wissen können
Wären sie geschichtsbewusst je
An die Sache herangegangen dass
Erniedrigung zum Aufstand führt

So ist die hier Wiederentdeckung
Deutschen Genies gerade kein
Nationalistischer Schachzug sonden
Die Einbindung in höheren Kontext

Wer das Gute kennt kann es nutzen
Wird mit ihm Zukunft gestalten wollen
Stolz trägt Demut besser als Neid
Bescheidenheit braucht Bewusstsein

Hinken wir der Welt heute hinterher
Weil das Internet nicht frei und zu
Langsam für Entwicklungen hier ist
Oder genügt sich Genie selbst

Wird die Zukunft künstlicher Intelligenz
Von deutschen Erfindern erbaut werden
Dabei im Auftrag chinesischer Finanziers
Unter zu langsamer Autoindustrie leidend

jens tuengerthal 29.12.2018

Sexgewissen

Es drückt mich das Gewissen
Muss es mal ganz ehrlich sagen
Viele reden ständig über Sex
Ohne welchen je zu haben

Viele Leute halten für Sex
Was sie gynnastisch taten
Weil Lust ganz natürlich sei
Ohne zu begreifen was es ist

Die wenigsten haben je Sex
Sie reiben nur ihre Körper
Zum Flüssigkeitsaustausch
Aneinander wie ineinander

Die meisten tun es einfach
Ohne zu wissen wie es geht
Denken sie Steckspiel sei alles
Und langweilen sich ein Leben
Lang dabei

Diejenigen von denen allen
Die noch nie zusammen kamen
Halten fast immer Sex für völlig
Überschätzt ohne zu wissen warum

Wollte früher nie glauben wie selten
Guter Sex im Leben wirklich ist
Heute habe und weiß ich es
Hüte diesen Schatz so gut

Kaum eine kann es wirklich so
Seltener noch passt es physisch
Wie geistig überall ineinander
Vollkommenheit scheint einmalig

Was soll ich noch lange reden
Perfektes Glück gibt es wirklich
Aber eben wohl nur einmal nur
Bis dahin lohnte noch Suche

Danach relativiert sich alles
Du bist angekommen damit
So glücklich wie befriedigt
Völlig konkurrenzlos zufrieden

Denke an nichts anderes mehr
Fand alles perfekt in einer nur
Kann aber keinem verraten wie
Weil mein Glück mich aussuchte

So nehme ich es einfach hin
Das Glück kommt zu dir
Wenn du nicht damit rechnest
Klingt wieder total abgedroschen

Manchmal ist die Wirklichkeit viel
Kitschiger als kritische Dichter
Ihr verbal jemals gestatteten
Wer auch immer Bescheid weiß

jens tuengerthal 29.12.2018

Lustvollkommen

Gemeinsam haben wir
Dass keiner von beiden
Je grössere Lust erlebte
Glücklich liebt wie nie

Es unterscheidet uns dabei
Dass ich mit viel Erfahrung
Sage besser wird es nie
Du es mir nicht glaubst

Was soll ich da noch reden
Jeder macht eigene Erfahrung
Irgendwann merkst du vielleicht
Dass ich immer sage was ich meine

Im Ergebnis wieder einer Meinung
Nur bezüglich meines Willens
Meinst du es gern besser zu wissen
Als ich der andere wollen soll als er will

Wenn zwei das Gleiche wollen
Die es auch miteinander noch
Perfekter können als je zuvor
Sollten sie es einfach tun

Manchmal macht weniger reden
Dafür mehr wortlos vögeln
Leben zum stöhnenden Glück
Miteinander mittig verschlungen

Liebe scheint ein Glaube zu sein
Da bin ich ganz streng lutherisch
Ein feste Burg ist meine Liebste
Vertraue auf schlicht pietistisch

Andere lieben eher katholisch
Mit viel Beichte Gold und Theater
immer eine Neigung zum Drama
Obligatorischer Heiligenanbetung

Spannend wird die Kombination
Wenn beide Wege sich kreuzen
Statt Dramen vernünftig begründet
Dafür mit Leidenschaft Lust lebt

Habe mit meiner Liebsten alles
Auf einmal wie darüber hinaus
Vollkommene Harmonie immer
Wenn sie glaubt was ich sage

Bin damit vollkommen zufrieden
Was für mich das höchste Glück
Andere brauchen zur Zufriedenheit
Stete Spannung und Drama noch

So wird auch die klarste Brühe
Im Alltag aus Versehen getrübt
Und klärt sich von alleine wenn
Alle Zweifel auf den Grund sinken

Lust ist dabei das sicherste Mittel
Völlig getrübte Brühe zu klären
Verleiht befriedigten Durchblick
Den ich dankbar gern genieße

jens tuengerthal 29.12.2018

Internetgrundrechte

Braucht es Internetgrundrechte
Oder ist das überflüssiger Tand
Weil Grundrechte grundsätzlich
Alle Freiheiten egal wo schützen

Wir schützen uns vor dem Staat
Mit wem wir Verträge schließen
Bleibt dagegen völlig privat frei
Ob SM-Studio Google oder Facebook

Wie sehr alle sozialen Netzwerke
Wesensmäßig SM Praktiken gleichen
Wäre wohl der Debatte unbedingt wert

Der Staat hob längst das Abhörverbot
Für mobiles Telefonieren völlig auf was
Als Auslandstelefonat behandelt wird
Womit der BND immer drinnen hängt

Mag technisch notwendig und sinnvoll sein
Grundrechte verletzt es dennoch täglich
Fraglich ob wir es auch so wollen aber
Leichtfertiges Verhalten spricht dafür

Wer ohne kritisches Denken heute noch
Soziale Netzwerke benutzt ist glücklich
In selbstverschuldeter Unmündigkeit
Bleibt unaufgeklärt ohne jede Hoffnung

Wir brauchen keine Internetgrundrechte.
Viel mehr nötig wäre Verzicht und Vernunft
Wir bezahlen Google und Facebook mit
Rechten an der Verwertung unserer

Im übrigen gelten alle Grundrechte
Im Netz natürlich entsprechend
Alles mehr wäre hier überflüssig
Mehr denken heißt weniger regeln

jens tuengerthal 29.12.2018

Böllerdiskurs

Jedes Jahr das gleiche Theater
Die ewige Diskussion zum Verbot
Von Feuerwerk und Böllern
Aus vielen vernünftigen Gründen

Passierte irgendwas wäre es
Verständlich prima vernünftig
So aber bleibt es nur nervig
Empörung um der Empörung
Wegen

Aufzuzählen was dafür spricht
Ist ganz leicht die Gewohnheit
Dagegen spricht sonst alles wäre
Jede Aufzählung unvollständig

Bin ohne Böller aufgewachsen
Es galt bei uns als zu primitiv
Darüber wurde nie diskutiert
Es war zu offensichtlich

Aber nicht alle Menschen sind
Kultiviert zivilisiert aufgewachsen
War Mitleid Maßstab der Toleranz
Die langfristig auch einsam macht

Heute bin ich lieber ignorant
Wenn es die Menschen so
Glücklich macht sollen sie
Ballern als wäre Krieg

Vielleicht fühle ich mich auch
Viel wohler so abgehoben
Während das Volk laut feiert
Bleibe ich im Elfenbeinturm

Es ist natürlich asozial wie
Umweltschädlich aber nicht
So sehr wie Flugzeuge die
Noch mehre einfach benutzen

Was soll ich mich noch aufregen
Am Ende des Jahres über die
Menschliche Dummheit und den
Lärm unkultivierter Masen

Erstaunt bin ich eher positiv
Wie wenig dennoch passiert
Da können wir auch Dummes
Mal tun hoffen es geht gut

Will und werde die Menschheit
In ihren Traditionen nicht ändern
Mehr Toleranz wäre nötiger noch
Als streng vernünftige Rechthaberei

jens tuengerthal 29.12.2018

Freitag, 28. Dezember 2018

Jahrzwischen

Zwischen den Jahren ist so
Irgendwie nichts mehr ganz
Aber doch so ziemlich halb
Warum wir nichts anfangen

Mit nicht Ganzem mehr viel
Fängt an wer es genießt
Was immer noch mehr ist
Als alles mögliche sonst

Revue passieren lassen ist
Längst lästige Gewohnheit
Der alle Welt auch nachgeht
Da mache ich lieber nichts

Wer einmal wirklich nichts tut
Hat plötzlich viel mehr Raum
Um ganz viele Dinge in sich
Geschehen zu lassen

Ursprünglich stammt es noch
Aus altägyptischer Zeit wie der
Differenz von Mond und Sonne
Als Messung des Kalenderjahres

Bei den Ägyptern hatte noch jeder
Monat 30 Tage und der Rest von 5
Wurde am Ende dann im Sommer
Zur Nilschwemme hinten angehängt

Zwischen dem Mondjahr und dem
Sonnenjahr liegt eine Differenz von
12 Tagen die im Mondjahr fehlen um
Dem Sonnenumlauf 365 zu geben

Bis zur Kalenderreform von Gregor XIII.
Begann das Jahr am 6. Januar was auf
Römische Bräuche zurückgeht die aber
Jahresende am 24. Dezember feierten

So wurde der Zeitraum dazwischen dann
Zwischen den Jahren genannt wo noch
Kein neues aber auch kein´altes mehr war
Was sich im Denken bis heute erhielt

Vielleicht täte es uns viel besser häufiger
Eine Zwischenzeit für nichts zu haben
Um all den Dingen Raum zu geben die
Sonst vergessen werden wie denken

jens tuengerthal 28.12.2018

Gewohnheitslust

Ist es Trägheit die uns bindet
Weil wir nichts neues wollen
Halten wir am gewohnten fest
Wenn es nur nicht schlecht ist

Wie lange hielt ich es so aus
Bei schlechtem oder keinem
Sex mit eher mäßigen Frauen
Da hab ich nun das Gegenteil

Es passt perfekt nicht nur ganz
Ineinander überall es ist dabei
Auch vollkommen befriedigend
Wie beide es nie so erhofften

Wir lieben beide gute Bücher
Sind sogar einig was gut ist
Denken philosophisch ähnlich
Könnten es einfach genießen

Sie ist für mich die schönste Frau
Nicht nur in meiner kleinen Reihe
Auch im universalen Maßstab klar
Begehrenswerter als jede andere

Es ist alles so perfekt wie nur möglich
Wir bräuchten nur noch zu genießen
Glaubte sie mir was ich täglich sage
Aber das wäre vermutlich langweilig

jens tuengerthal 28.12.2018

Frontverschiebung

Bisher waren die Fronten klar
Der freie Westen gegen den
Eher unfreien totalitären Osten
Heute verschiebt sich alles

Der lange Verteidiger der Freiheit
Nimmt sich unter Trump frei
Mit welchem Gewinn auch immer
Ein Nachfolger ist nicht in Sicht

Deutschland der Inbegriff aller
Intoleranz und Unfreiheit unter
Hitler steht plötzlichen ganz vorn
Verteidiger der Freiheit unter Merkel

Eine Ossi eigentlich real existierender
Inbegriff für unkultivierte Intoleranz
Wurde zum Inbegriff des Gegenteils
Den einen Objekt des Hasses anderen

Trump pokert um seine Mauer wie immer
Verliert an Boden dank Putin und seiner
Kleingeistigen Einmischung überall im
Verlorenen Glanz sowjetischer Träume

China baut die Seidenstraße ganz neu
Kauft sich die Welt auf amerikanisch
Ohne die Bedingungen dafür jemals
Im eigenen Land geschaffen zu haben

Alles scheint in Bewegung zu sein im
Hektischen Zappeln moderner Zeiten
Das sich selbst für bedeutend erklärt
Wird Selbstzweck was früher Ziel war

Früher gingen Menschen um irgendwo
Hinzukommen in ihrem dann Dasein
Heute sind sie ständig in Bewegung
Und nennen das Zappeln Fitness

Alles verschiebt sich und alles bleibt
Wie es irgenwie immer schon war
Von lächerlicher Komik besessen
Werden Menschen halt Maschinen

Ob es da noch darauf ankommt wo
Die Front wann verläuft oder ob diese
Flexibel verschiebbar relativiert wird
Entscheidet zwischen Krieg und Frieden

Alte Potentaten träumen noch von
Klaren Grenzen riesiger Reiche
Erdogans nennt sich osmanisch
Putin spielt mit dem sowjetischen

Wenn alles fließt gehen diese auch
Logisch als erste für immer unter
Weil in jeder Hinsicht zu starr
Zerstören sich Kriegstreiber selbst

So sehe ich die Verschiebung der Fronten
Eher mit lächelndem Auge angesichts der
Sicheren Folgen nach aller Vernunft
Vielleicht erleb ich es sogar noch

Auf Erdogan folgt die atheistische Türkei
Mehr von vernünftig freien Kurden geführt
Legt sie die Kopftücher wieder ab dann
Befreit die Welt vom lächerlichen Aberglauben

China zeigt sich da unfrei unflexibel hohl
Beerdigt Mao und wird eher anarchistisch
Statt Bereicherung zählt nur Meditation
Gurus ersetzen die Partei

Über Trump noch zu reden isi heute
So entbehrlich wie lächerlich sicher
Sein Sturz ist längst im Gange
Es bleibt eine männliche Witzfigur

Fronten braucht keiner mehr wenn
Vernunft statt totalitärer Ideen regiert
Da wird sich manches verschieben
Zuallererst wohl in Afrika dann

Das Zeitalter der Aufklärung kommt
Sicher wenn Vernunft sich verbreitet
Als Kern kategorischer Freiheit dann
Ganz logisch statt Unmündigkeit

jens tuengerthal 28.11.2018

Identitätsfrust

Wer bin ich überhaupt
Wo gehöre ich dazu
Warum vielfach weniger
Was macht mich aus

Ein Mensch
In seiner Familie
Fraglich wie deutsch
Mehr Geist oder Körper

In manchem vielen ähnlich
Kaum einem ganz gleich
Distanziert von den meisten
Lebe ich mehr lesend

Denke ich an Deutschland
Mein Vater- und Mutterland
Spottete ich gern wie Heine
Und bin doch dabei gerührt

Voller Stolz auf deutsche Klassik
Im immer noch kaffigen Weimar
Dem deutschen Wald verbunden
Lebe ich lieber inmitten der Stadt

Deutsche Identität ist schizophren
Vielleicht ist dies ihr Wesensmerkmal
Wichtiger als Sprache und Tradition
Ist tiefe innere Zerrissenheit dabei

Es gibt kein einiges starkes Deutschland
Sondern uneinige Brocken überall verteilt
Die sich kaum mehr verständigen können
So gesehen ist Berlin auch typisch deutsch

Was unsere Identität hier ausmacht
Weiß kaum einer für sich zu sagen
Keiner könnte es für alle benennen
Niemand kann es noch greifen

Wer dem Berliner freundlich will
Sagt er sei zumindest sehr ehrlich
Was immer das für ein Wert ist
Unfreundlich wäre wohl ehrlicher

Deutsche Identität ist immer meckernd
Selten an sich meistens an anderen
Unzufriedenheit ist deutscher Stolz
Befriedigung liegt den meisten fern

Die Wurzeln meiner Liebsten sind
Balkanisch europäisch doch ist sie
Auf schwäbisch viel deutscher als ich
Hochdeutsch bleibt ja stets heimatlos

Bürgerliche Identität ist dialektfrei
Gibt sich gebildet und gefühllos
Korrekt statt liebend bleibt diese
Eine hohle Phrase ohne Gefühl

Anstatt gab es im preußischen
Deutschland nationalen Stolz
Von Sedan bis Königin Louise
Wurden Floskeln aufgeblasen

Unter Hitler blies uns zu stark ein
Österreicher einen von der Nation
Mit der für viele fatalen Folge
Zweier deutscher Länder

Eines unfrei das andere ein Leuchtturm
Der freien Welt ohne freie Entscheidung
Zeigten uns die Unfreien nach der Wende
Wie wenig wir eine Nation noch brauchen

Wer will als vernünftiger Mensch sich
Mit Sachsens Pegida und nationalen
Kräften aus dem Osten identifizieren
Beschämt schauen wir lieber weg

Sich für andere wieder schämen
Ist leider auch so typisch deutsch
Dass ich über jeden Zweifel erhaben
Wohl so gesehen sehr national bin

Vielleicht ist die Scham über Nachbarn
Das einigende Band im Vater Mutter Land
Denke an Goethe der Deutsche aufrief
Lieber freiere Menschen zu werden

jens tuengerthal 28.12.2018

Wossitristesse

Der Wessi ist wieder im Osten
Graues Berlin hat mich wieder
Vom Bahnhof durch feuchtgrau
Beleuchtete Stadt heimgelaufen

Am Hauptbahnhof ankommen ist
Noch im Niemandsland zwischen
Osten und Westen irgendwo doch
Sind es nur wenige Meter von da

Nur ein kleiner Streifen im Boden
Markiert die ehemals Grenze hier
Zwischen Baustellen unsichtbar spürst
Du nur vertraut schlechte Trottoirs

Die längste Zeit meines Lebens nun
Lebe ich in östlicher Tristesse die
Längst fein saniert nur noch in den
Köpfen leberwurstgrau eben blieb

Bunte Schaufenster täuschen auch
Auf dem heimatlichen Berg noch die
Mittige Atmosphäre des Wohlstands
Fast täuschend echt dem Läufer vor

Natürlich ist ein neblig grauer Tag
Überall nebliggraufreucht aber hier
Ginge es in vielen Köpfen weiter
Was nur mühsam lächeln lässt

Nach dem noch Anstieg in Mitte
Auf dem Berg eine Kreuzung noch
Überquert nach Prenzlauer Berg
Ein unauffälliges Schild inmitten

Den vertrauten Platz noch umkreist
Wie gewohnt auch mit Rollkoffer als
Wäre ich nur Besucher der ich hier
Wohl für immer fremd bleiben werde

Die Tristesse des Ostens ist längst gut
Übermalt überall außer in den Köpfen
Nur lebt hier kaum noch einer von hier
Und du schaust in meist leere Gesichter

Fast erinnert auch das Zentrum Berlins
An gewöhnlich frisch renovierte Provinz
Wenn auch nach Meinung mancher hier
Der Mittelpunkt hipper Welt heute wäre

Das hippe ist auf Fassaden gepinselt
Das Gefühl bleibt gespalten dabei
Einige verloren ihre Heimat hier
Andere tun so als wäre es ihre nun

Jenseits aller politischen Orientierung
Ist die Spaltung in den Köpfen tiefer heut
Als die Mauer in Berlin je hoch war
Als Wessi kommst du im Osten nie an

Du lebst hinter schönen Fassaden
Bist gefühlt ein Hausbesetzer immer
In einem Land das es nicht mehr gibt
Was zuviele sich zurückwünschen

Aber jenseits der traurigen Realität
Ist dies einer der schönsten Orte
An dem du städtisch leben kannst
Darum ignorieren wir lieber weiter

Leben fremd nebeneinander in der
Uneinigen Stadt reden hinterm Rücken
Genervt schlecht voneinander bleiben
Nur weil es anderswo nicht besser ist

jens tuengerthal 27.12.2018

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Wessigold

Wie golden scheint uns
In Erinnerung der Westen
Bis 1989 als wir leichtsinnig
Die Einheit noch bejubelten

Real dagegen merke ich
Peinliche Bürgersteige noch
Die kaum den Namen verdienen
Öde Nachkriegssiedlungen überall

Gut ausgebaute Straßen sicherlich
Aber kaum eine Allee irgendwo
Natur meist eher gut eingeghegt
Fehlt die urwüchsige Wildheit

Golden ist dieser Westen nicht
Aber Erinnerung verklärt alles gern
Westlich wie östlich dasselbe
Gut sich daran wieder zu erinnern

jens tuengerthal 27.12.2018

Ossibashing

Ossis werden rassistisch
Benachteiligt meint eine
Ostdeutsche Pfarrerin nun
Weil es keine Bischöfe gibt

Warum es Rassismus ist
Wenn eine Landschaft die
Weniger Christen als Indien hat
Unterrepräsentiert ist bleibt unklar

Klar sind die typischen Klagen
Sich chronisch benachteiligt fühlender
Ossis längst Legende im Land
Weil sie immer noch zu wenig bekommen

Den einzigen Rassismus im Land
Kenne ich aus Neufünfland wo sich
Rassisten als Pegida organisierten
Über die Hälfte undemokratisch wählt

All das ist historisch verständlich
Aus dem Unrechtsstaat DDR
Den viele Ossis gerne verklären
Was zu sagen Rassismus heißt

Die DDR ist in den Köpfen nicht tot
Es fehlte an aller aktiven Integration
Die positiv zur Demokratie führte
Verfassungspatriotismus begründete

Stattdessen sind gerade im Osten
Undemokratische Kräfte stärker als
Die demokratische Mitte westlich
Tatsachen Rassismus nennen ist dreist

Sorgen sollte uns weniger Ossibashing
Als die fehlende Integration der Ossis
Unter den Geist des Grundgesetzes
Daran gilt es künftig zu arbeiten

jens tuengerthal 27.12.2018

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Weltglück

Die Welt ist in schwieriger Lage
Ein schwacher US-Präsident
Regiert noch mit Mafia-Methoden
Unfähig zu erkennen was zählt

Zählen kann dieser Trump nur Geld
Was manche Amerikaner beeindruckte
Seinen Wert aber immer mehr verliert
Wenn die Methoden deutlich werden

In Russland regiert ein Potentat mit
Nur demokratischem Mäntelchen
Der dem Amerikaner ins Amt half
Mit eben mafiösen Methoden

Doch zum Glück gibt es den Rechtsstaat
Der Mafiamethoden verfolgen lässt
Stück für Stück die Täter anklagt
Womit einige tief fallen werden

Wie glücklich und friedlich leben wir
In Deutschland unter Merkel verglichem
Mit den Nachbarn im Osten oder Westen
Am derzeit glücklichsten Ort der Welt

Natürlich werden wir gerne helfen
Westlichen und östlichen Nachbarn
Wenn sie sich vom Unglück befreien
Wer glücklich ist ist gern großzügig

jens tuengerthal 26.12.2018

Erdglück

Auf Sizilien bricht der Ätna aus
Der Flughafen Catania ist gesperrt
Menschen werden bei Beben verletzt
An Ruhe ist dort nicht zu denken

In Indonesien bebte es unter dem Meer
Ein Tsunami überschwemmte das Land
Immer mehr Tote werden gefunden
Auch Vulkane fauchen dort wieder

Ganz friedlich sitzen wir dafür hier
Bei leichtem Frost in warmer Stube
Weder bebte hier die Erde irgendwo
Noch gibt es hier aktive Vulkane

Es ist ein großes Glück so friedlich
Plattentektonisch wie vulkanisch
Völlig unberührt leben zu dürfen
Genießen wir es ruhig in Ruhe

Das Glück auf der Erde ist doch
Sehr unterschiedlich verteilt
Im Wohlstand so satt zu genießen
Ist keine Selbstverständlichkeit

Dies sich bewusst zu machen hilft
Wider alle sonst Sorgen zu feiern
Als wäre es diesmal das letzte mal
Wer weiß ob wir uns wiedersehen

Kleines Glück wird so noch größer
Erscheint als unverdiente Gnade
Die es ganz zu genießen gilt
Darum feiern wir einfach unser Glück

Brauche keine Götter zu erfinden
Noch einen Heiland anzubeten
Um mich an dem zu freuen was ist
Es erscheint mir eher ganz logisch

jens tuengerthal 26.12.2018

Familienglück

Eine Tafel für 25 Personen
Für 5 Gänge eingedeckt
Parallel für die gleiche Zahl
Noch drei Teetische dekoriert

Festlich sieht es nun aus
In meinem alten Elternhaus
In Erwartung der Großfamilie
Zur weihnachtlichen Orgie

Die früher jüngsten Enkelkinder
Erleben es nun schon als Eltern
Unsere Eltern als ältere Großeltern
Deren wir nun schon entbehren

Generationen kommen Generationen gehen
Es bleibt doch immer die Familie
Sie wächst und verändert sich in den Rollen
Aber bleibt sich im Wesen gleich

Wir feiern unser Beisammensein
In dieser Fülle einmal im Jahr nur
Auf Geschirr das älter als fast alle
Freuen wir uns auf die nächste Generation

Das Glück eine große Familie zu sein
Überwiegt sogar die sonst Differenzen
Die gingen wir in die Tiefe zu Tage träten
So feiern wir uns als die Tuengerthals

Familie steht immer auf dünnem Eis
Hält dennoch über Generationen treu
Sofern wir auf das Gemeinsame mehr
Schauen als die realen Unterschiede

Wir tragen oder trugen einen Namen
Verbindung genug es auch zu feiern
Teilen dann über 80 Jahre Erinnerung
Haben genug Wein es zu genießen

Was braucht es an Weihnachten mehr
Als eine Großfamilie die miteinander
Zumindest immer noch feiern kann
Da sind alle weiteren Fragen egal

jens tuengerthal 26.12.2018

Dienstag, 25. Dezember 2018

Weinbücher

Es gibt gute Weinbücher
Und Bücher über Wein
Letztere sind selten gut
Zumindest literarisch

Die richtig guten Weinbücher
Sind jene die du zum Wein liest
Das heißt nicht weinend oder
Über Wein lesen möchtest

Lese lieber beim Tee meist
Weiß aber gute Weinbücher
Zum Wein wohl zu schätzen
Weiß nur nichts mehr davon

jens tuengerthal 25.12.2018

Weinseligkeit

Wer gerne guten Wein trinkt
Kennt die alte Weinseligkeit
Die so belebt wie beschwingt

Seligkeit ist zuerst ein Zustand
Vollendeter Erlösung oder auch
Höchsten Glücks wofür Christen
Dann das Himmelreich erfanden

Trunken vor Seligkeit fühlt sich
Auch der Trinker währenddessen
Seltener meistens danach

Seligsprechung ist ein Verfahren
Mit dem die katholische Kirche
Menschen verehrungswürdig macht
Sie gelten als bei Gott vollendet

Wer gerne guten Wein trinkt
Findet Heiligkeit in der Natur
Betet lieber zu Bachus wenn

jens tuengerthal 25.12.2018

Weinachtsamkeit

Mit Weihe hab ich es nicht so
Alles Höhere ist mir suspekt
Auf guten Wein achte ich gern
Dabei zählt zuerst die Natur

Sich um die Wintersonnenwende
Auch kräftig zu betrinken isi ein
Alter nordischer Brauch dagegen
Ist unsere Scheinheiligkeit jung

Sich über Verlogenheit besonders
Um Weihnachten laut zu erregen
Ist so alt wie eben diese Sitte nur
Tut es gern intellektuell heiliger

Aufreger geistiger Art fänden sich
Genug vernünftigere als Aberglaube
Lassen wir es und achten lieber
Auf guten Wein zum Essen

Aufklärung ist immer noch die
Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit und funktioniert nur
Selbständig nicht vorgebetet

So bleibt am Ende nur eines
Achtet auf guten Wein dazu
Es hebt sicher dessen Umsatz
Ansonsten habt es feuchtfröhlich

jens tuengerthal 25.12.2018

Montag, 24. Dezember 2018

Weihnachtsglück

Welch Glück ist es doch
Mit wunderbaren Geschenken
Unter denen die schönsten
Schon immer Bücher waren
Zumindest seit ich lesen kann
Sich zur Lektüre zurückzuziehen
Diese knisternde Stimmung
Wenn Leser sich vertiefen
Ist für mich Weihnachten

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel III

Spielen heißt auch verlieren
Wer dabei nicht gönnen kann
Wird nicht glücklich werden
Sondern bloß missgünstig

Wie gewonnen so zerronnen
Heißt es im Glücksspiel stets
Warum es lässt wer redlich
Durch Leistung erreichen will

Vieles an der Börse gehorcht
Den Regeln des Glücksspiels
Tut nur gerne ganz seriös
Weil Banken so wirken wollen

Sich davon völlig zurückziehen
Mag kleinlich wirken bleibt aber
Im Ergebnis ehrlicher was immer
Einem sekundäres noch wert ist

Wenn das Leben aber ein Spiel ist
Fragt sich was dagegen spricht
Es beim Geld zu handhaben wie
Bei allen anderen Dingen sonst

Was immer wir wo auch immer
Als unser höchstes Glück erstreben
Zählt was dauerhaft glücklich macht
Wer danach sucht bleibt glücklich

Gönne den Börsianern ihr Spiel
Wollte es dennoch nie spielen
Auch wenn der Gewinn so hoch
Dass es großes Glück scheint

Das Glück meines Lebens ist
Ein Hauptgewinn in der Liebe
Mehr brauche ich nicht mehr
Also spiele ich nie wieder

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel II

Glücksspiel bringt selten Glück
Wäre es häufig wäre es keines
Sollte es dennoch eintreten also
Kann sich Glücksspiel nie lohnen

Etwas tun was sich nicht lohnt
Kann zufällig doch lohnend sein
Genauso zufällig aber nicht
Also können wir es auch lassen

Das gewonnene Glück ist nie
Ein errungener Wert für eine
Geleistete Arbeit sondern nur
Produkt des vorher Zufall

Glücksspiel macht daher nie
Dauerhaft glücklich sondern
Höchstens mal zufällig warum
Es weder lohnt noch Glück bringt

Spiele nie Glücksspiele weil ich
Ein glücklicher Mensch bin und
Es bleiben möchte ohne dafür
Am Zufall allein zu hängen

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel

Ist das Leben nur ein Spiel
Fragen manche kritisch
Andere hoffen es vielleicht
Einfach glücklich zu werden

Wäre das Leben ein Spiel
Egal ob nur oder mehr sogar
Fragte sich was dann kein
Spiel im Leben mehr wäre

Wenn alles spielerisch wäre
Nichts zu ernst genommen würde
Erübrigte sich manche Frage
Nach dem Ernst des Lebens

Dinge spielerisch nehmen
Macht das Leben leichter
Es leichter haben macht
Sicher immer glücklicher

So gesehen ist es egal
Ob das Leben ein Spiel ist
Solange wir es so nehmen
Werden wir es genießen

jens tuengerthal 24.12.2018

Sonntag, 23. Dezember 2018

Bücherglück

Bücher machen mich glücklich
Schlafe neben und mit ihnen
Gestern Nacht sogar unter ihnen ein
Vom Lesen schon träumend

Die ganze Welt habe ich so
Eingebunden zwischen zwei
Buchdeckeln stets um mich
Ohne den Ort zu wechseln

Leser sind Sitzenbleiber
War ich auch mehrfach
In jedem denkbaren Sinn
Das gewinnt ungeheuer Zeit

Gewonnene Zeit macht glücklich
Mehr Zeit zum Lesen zu haben
Ist für mich immer ein Hauptgewinn
So sind Bücher ein steter Gewinn

Verlorene Zeit macht unglücklich
Dagegen lese ich gute Bücher
Was nur wenige sind verglichen
Darum lese ich nur die so viel

Rare Güter mit Seiten sind ein
Doppeltes Wunder für sich
Fressen und schenken Zeit
Geben und nehmen zugleich

Weil Bücher mir so wertvoll sind
Beachte ich die meisten nicht
Um meine erwählten zu genießen
Pflege ich eine strenge Auswahl

Willkürlich wie jede Entscheidung
Ist auch meine Bücherauswahl
Wenn auch streng logisch dabei
Was inhaltlich und ästhetisch gefällt

Die billig oder nach Schulbuch riechen
Haben keine Chance auf Beachtung
Außer in immer möglichen Ausnahmen
Was beim Geschmack die Regel ist

Im letzten Widerspruch wird deutlich
Bücherliebe ist wie das Leben selten
Wirklich vernünftig tut es aber immer
Gerne so als ob weil bedeutender

Sich als Leser für wichtig zu halten
Ob der erhebend guten Lektüre
Lässt uns Zumutungen ertragen
Die unseren geistigen Ruhm mehren

Wie alles in der Welt ist also auch
Das große Bücherglück nur Eitelkeit
Doch zumindest ist es still und schön
Was mehr als die meisten Dinge ist

jens tuengerthal 23.12.2018

Morgenglück II

Am Morgen noch einen Moment
Gemeinsam liegen bleiben bis
Die Lust uns vollends ergreift
Dann zusammen zu schlafen
Ist doppelt mehr als traumhaft
Wann sind Mann und Frau
So einig wie wiedervereinigt
Frage ich mich tief befriedigt
Und sehe die offene Vielfalt
Des Morgenglück breitbeinig
Völlig glücklich vor mir liegen

jens tuengerthal 23.12.2018

Naturglück

Manche haben einfach Glück
Mit ihrer unverwüstlichen Natur
Andere werden ganz natürlich
Viel zu früh von ihrer verwüstet

Wer früher stirbt ist länger Tod
Wird den Aberglauben im Ohr
Von erstaunlich vielen gesagt
Obwohl es so unsinnig ist

Wer früher nicht mehr ist
Kann logisch nicht etwas
Noch länger dann sein
Sondern ist zeitlos nicht

Wenn wieder Tsunamis auf
Vulkanischem Grund wüten
Wird über die Natur geklagt
Statt über menschliche Dummheit

Berlin hat eine glückliche Natur
Außer neuerdings Waldbränden
Aus östlicher Provinz droht nichts
Anders Indonesien oder Italien

Viele fürchten den Islamisten Erdogan
Erdbeben unten in der Türkei könnten
Nicht nur ihn verschlingend erledigen
Der den Türken ihren Stolz wieder gab

Wie peinlich solcher Stolz eigentlich ist
Relativiert sich angesichts der Natur
Die den Bosporus verschlingen könnte
Sei er kultiviert griechisch oder türkisch

Ob ein genügend großes Erdbeben
Griechen und Türken wiedervereinte
Weil in der Natur keine Götter mehr
Trennten was aus einer Wurzel wuchs

Astro-Alex verfügt frisch gelandet wohl
Über eine rüstigere Natur als ganz viele
Schwankte unter wieder Schwerkraft weniger
Als kaum einer es nüchtern nicht schafft

Was wir sind und wie lange verdankt sich
Unserer Natur vor allem anderen dafür
Dankbar zu sein macht glücklicher als
Mit dem was nicht ist lange zu hadern

Unsere Natur ist jenes große Glück
Dass Lust als Höhepunkt erleben lässt
Wie dankbar können wir darob sein
Was scheint verglichen alles klein

jens tuengerthal 23.12.2018

Geheimnisverrat

Soll ich ein Geheimnis verraten
Oder ist es gar keines mehr
Weil es ja ganz offensichtlich ist
Auch wenn es keiner sieht

Habe die tollste Frau der Welt
Was viele logisch finden
Schließlich liebe ich sie ja
Aber das wäre noch kein Grund

Habe auch die schönste Frau
Was nun völlig offensichtlich ist
Wer sie sieht wird mir zustimmen
Also ist das wohl kein Geheimnis

Habe auch die klügste Frau
Was aber auch jeder merkt
Der sie mit Zahlen jonglieren sieht
Auch keine große Neuigkeit

Habe auch die geilste Frau
Die immer wieder kann und will
Den perfektesten aller Körper hat
Aber warum bleibt mein Geheimnis

jens tuengerthal 22.12.2018

Samstag, 22. Dezember 2018

Glücksperfektion

Wenn du eine Frau hast
Die dich liebt und begehrt
Es dir genauso mit ihr geht
Hast du alles und es ist perfekt

Weil immer perfekt langweilig wär
Sind Männer und Frauen eben so
Wie sie sind was nie immer perfekt
Zusammen dabei passen kann

Trotzdem nicht zu vergessen
Wie perfekt es eigentlich geht
Hilft auch dann nicht zu vergessen
Wenn du nur noch vergessen willst

So liebe ich meine wunderbare Frau
Weiß immer wie perfekt es mit ihr ist
Auch wenn es sich mal anders anhört
Ist das nur ein Mittel gegen Langeweile

Weil es nie immer perfekt zusammenpasst
Wurden wir gebaut wie wir gebaut sind
Dann passt es natürlich perfekt ineinander
Wenn scheinbar mal wieder nichts passt

Über das Ineinander zum Miteinander
Ist nicht die schlechteste Versöhnung
Wirkt ganzheitlicher als alle Worte
Befriedigt beide und macht glücklich

So gesehen habe ich das perfekte Leben
Brauche nichts sonst und genieße was ist
Natürlich geht es nicht nur um Sex dabei
Der ist ja nur der Liebe wegen so perfekt

Wenn du also das perfekte Glück hast
Entspann dich ganz gelassen künftig
Mehr ist im Leben nicht erreichbar
Genieße es täglich und gut ist

jens tuengerthal 22.12.2018

Glücksstufen

Liegt das Leben auf einer Ebene
Oder hat Glück verschiedene Stufen
Die wir langsam ersteigen müssen
Wie Hesse einst grauenvoll reimte

Binsenweisheit ist das erklimmen
Uns stets höher bringt wovon wir
Logisch auch viel tiefer fallen können
Ohne zu wissen wo Glück nun war

Stufenweise gibt es kleine Preise
Die nicht immer binnig reimen
Aber doch Erkenntnis fördern
Wo wir zu bedenken wagen

Drehleitern sollen Menschen retten
Dazu holen sie diese einfach runter
Bibliotheksleitern erschließen uns
Ferner stehende Wissensgründe

Somit steigen wir manchmal hinauf
Um runter gerettet zu werden oder
Zumindest in lichten geistigen Höhen
Mehr Grund zu finden als Abgrund

Hoch und runter stand schon ganz
Zu unserem Anfang in jenem Spiel
Was wir vergnügt die Zeugung nennen
Egal ob dabei oben oder eher unten

Stufenweise oder Sprosse für Sprosse
Erklimmen wir des Lebens grünen Baum
Dies mehr oder weniger hinter den Ohren
Um am Ende unter die Erde zu kommen

Ganz unten angekommen dann fühlen sich
Viele dem Himmel zumindest vorher so nah
Dass sich oben unten für sie leicht verkehrt
Genieße lieber gewiss solange ich bin

jens tuengerthal 22.12.2018

Glückswissen

Macht Wissen glücklicher
Was wissen wir vom Glück
Ist es eher nur ein Gefühl
Oder eine Art Gewissheit

Gewiss sind wir glücklich
Wenn wir nach bestem
Glauben und Gewissen
Alles dafür getan haben

Ein Wissenschaftler wird
Sicher glücklich sein wenn
Seine Annahmen auch durch
Neues Wissen bestätigt werden

Ist Wissen also schon Glück
Oder nur eine Form der dann
Sicherheit die bloß bestätigt
Was vorher nur geglaubt

Mehr Wissen könnte also
Weniger Glauben heißen
Womit ein mehr logisch ein
Weniger mit sich brächte

Fraglich bleibt ob das Gefühl
Glück durch Wissen ausgelöst
Dem durch Gefühl verursachten
Gleicht oder irgend nachsteht

Können wir je alles wissen
Aber dennoch vollkommen
Glücklich im Leben sein ohne
Die letzte Gewissheit dabei

Glaube schon an das Glück
Empfinde es in der Liebe
Zutiefst und vollkommen
Ohne zu wissen warum

Was weiß ich schon
Denke ich mit Montaigne
Vom Leben oder der Liebe
Bin lieber etwas bescheiden

Glück braucht nichts als Glück
Bin darum lieber einfach glücklich
Als stets sicher wissend warum
Solang es sich so gut anfühlt

jens tuengerthal 22.12.2018

Freitag, 21. Dezember 2018

Mitteglück

Wenn mitten im schlimmsten Streit
Der nur noch schriftlich ausgefochten
Die Liebste nackt und echt kommt
Braucht es wohl keiner Worte mehr

Dann umarme ich sie voller Lust
Spüre ihre perfekten Brüste nah
Fühle ihren längst nassen Schoss
Ziehe sie nur noch auf mich

Schon sind alle bösen Worte
Wieder vergessen weil die Kraft
Die uns mittig anzieht stärker ist
Als jeder Hass dieser Welt

Sicher lieben wir uns auch
Aus tiefstem Herzen und so
Aber die mittige Anziehung
Ist mehr als nur magnetisch

Wunder der Natur heilen alles
Ohne Narben vergehen dann
In ungezählten Höhepunkten
Die schlimmsten Verletzungen

Am Ende liegen wir uns völlig
Erschöpft die Mitte noch nah
Gegenüber um Luft ringend
Wissend es war gut so

jens tuengerthal 21.12.2018

Sterbeglück

Wer nicht mehr leben will
Für den ist der Tod ein Glück
Ansonsten ist es nur das Ende
Was überhaupt nichts verspricht

Braucht einer Hilfe dabei
Geht es um Leben oder Tod
Werden alle schnell strafbar
Damit keiner ungewollt stirbt

Hilflos beim Sterben zu sein
Heißt nicht willenlos ansonsten
Auch wenn wir es so behandeln
Damit es die Ausnahme bleibt

Ob was nicht mehr ist jemals
Glücklich sein kann ist egal
Weil was nicht ist auch nichts
Logisch mehr sein kann

Ist die Euthanasie also immer
Eine Lüge weil Tod nichts ist
Auch nicht gut oder besser
Nur sterben kann schöner sei

Schöner als noch weiterleben
Unter unschönen Bedingungen
Nur ist was nicht mehr da ist
Wertfrei einfach nichts mehr

Es kann und sollte über alles
Frei gesprochen werden dürfen
Doch bitte vernünftig und ohne
Aberglaube über den Tod hinaus

Wer mit dem Tod zur Sache wird
Muss an nichts mehr denken
Nicht mal seine Entsorgung
Muss ihn noch irgend kümmern

Wie befreiend es sein kann
An nichts mehr zu denken
Weil wir nicht mehr sind
Nimmt alle Angst vorm Tod

Sicher zu sein alles ganz bald
Endgültig los zu sein kann wohl
Lebend schon ein Glück sein
Mehr macht es noch Angst

Wir brauchen keine Verfügung
Über unseren Tod noch hinaus
Wer nicht mehr ist ist völlig frei
Was Glück genug sein sollte

jens tuengerthal 21.12.2018

Härteglück

Manchmal macht Härte glücklich
Wenn sie eher Frieden erreicht
Dummheiten schneller beendet
Nachhaltig für Ruhe sorgt

Dann schenkt Härte Freiheit
Befreit aus alten Zwängen
Die sich in Mustern wiederholen
Wer kennt so etwas nicht

Bin ja eher ein Weichei
Meide jeden Konflikt
Um nicht zu explodieren
Weil ich mich zu gut kenne

Dann tut es gut hart zu sein
Einen Konflikt zu beenden
Statt das Feuer zu schüren
Um endlich Ruhe zu finden

Also bin ich halt mal hart
Was mir eigentlich nicht liegt
Tu es um der Liebe willen
Was echt die Härte nun ist

Vielleicht werden wir damit
Schneller wieder glücklich
Sonst dauert es halt 24h
Immer das gleiche Theater

Ob es wirklich Paare gibt
Die immer 24h an 7 Tagen
Einfach glücklich sind
Weil eigentlich alles gut ist

Es ist halt die Härte die
Auch nur Schale ist gegen
Den Wahnsinn ohne Vernunft
Was bleibt sonst von uns übrig

jens tuengerthal 21.12.2018

Wechselglück

Manche suchen ihr Glück
Im steten Wechsel statt
In dauerhafter Kontinuität
Finde das eher anstrengend

Will immer die gleiche Frau
Nicht täglich darüber reden
Einfach zufrieden zu sein
Mit der Liebe wie sie ist

Andere wollen lieber ständig
Bestätigung für alles was ist
Sonst ist es nicht mehr so
Als löse sich Liebe in Luft auf

Noch anstrengender aber ist
Wer nie zufrieden sein kann
Sich nie genug geliebt fühlt
Weil mit sich unzufrieden

Meine Liebe ist wie ein Fels
Sie steht also felsenfest da
Rührt und ändert sich nicht
Weil ich mir damit sicher bin

Brauche nichts mehr probieren
(Auch nicht mit auf ohne zu)
Kenne schon alles gut genug
Genieße auch wenn abwesend
Die Sicherheit der Kontinuität

Liebe braucht nicht viel außer
Genug Vertrauen in einander
Damit es auf Dauer gut bleibt
Keiner Glück im Wechsel sucht

Habe die beste Frau der Welt
Darum ist sie ja auch meine
Sie mag wider Erwarten mich
Mehr brauch und will ich nicht

Jeder Wechsel strengt nur an
Habe lieber Kontinuität auch
In der Liebe und darum bleibt
Alles für mich wie es ist

Habe keine Energie mehr übrig
Für Probleme und Wechsel auch
Wenn Helene Fischer Single ist
Die Liebste ist in allem besser

jens tuengerthal 21.12.2018

Kohleglück

Die letzte Kohlegrube schließt
Was ein größeres Glück ist
Als zuviel Tradition noch zeigt
Der Dreck hat keine Zukunft

Trotz Trump und lauter Töne der
Rohstoffe verfeuernden Autokraten
Ist nachhaltig grüne Zukunft nicht
Mit Kohleverbrennung zu machen

Die Kumpel erstritten sich lange
Aufmerksamkeit und viele Rechte
Jetzt braucht sie aber keiner mehr
Was eine gute Perspektive ist

Nicht nur weil der Weltmarkt viel
Günstiger ist Bergbau perspektivlos
Sondern weil der schlichte Raubbau
Nur Krücke nie Aussicht sein kann

Die letzte Grube dicht ist also heute
Ein Grund zu feiern für bessere Zeiten
Die gesund und nachhaltig wirtschaften
Zechenromantik ist verlogener Kitsch

Allerdings wird es noch etwas dauern
Bis der Ton der Vernunft offiziell wird
Gegen mächtige Tradition im Bergbau
Die unterirdischen Kumpelromantiker

Alle mit klarem Verstand können jetzt
Schon die bessere Zukunft feiern statt
Überholter Technik noch nachzutrauern
Aus nichts als irrationaler Tradition

Löcher im Dreck zu graben hat keine
Zukunft wenn Energie sauber wird
Nachhaltigkeit Zukunftsmaßstab ist
Dies Ende ist ein guter Anfang

jens tuengerthal 21.12.2018

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Sicherheitsglück

Lebe in großer Sicherheit
In einem der freiesten Staaten
Daran freue ich mich lieber
Statt mich zu fürchten

Andere schauen lieber
Auf drohende Gefahren
Um sicher zu sein falls
Doch mal etwas passiert

Bin lieber zufrieden statt
Ängstlich also unvorbereitet
Auf alles mögliche Unglück
Dass ich ohnehin nie ändere

Sicherheit ist also ein Glück
Weil ich mir ihrer sicher bin
Unsicherheit macht unglücklich
Zum Glück hab ich die Wahl

jens tuengerthal 20.12.2018

Lichtglück

Bald Viertel vor sieben
Noch ist es völlig dunkel
Beim Blick in den Hof
Dunkler wird es nicht mehr

Länger dunkler wird es nicht
Morgen wendet die Sonne
Es geht wieder gen Sommer
Auf der kühlen Nordhalbkugel

Viele schmücken diese Zeit
Vor der Wintersonnenwende
Mit viel Licht und nennen es
Advent bevor der Winter kommt

Das Licht im gerade noch Herbst
Nahm ab um im Winter wieder
Zuzunehmen in längeren Tagen
Bei oft größerem Frost dabei

So kann ich heute noch einmal
Die längste Dunkelheit genießen
Denn dunkler wird es nicht mehr
Ab übermorgen ist dann Winter

Die Natur in ihrem Lauf kommt
Ob mir das gefällt oder nicht
Regelmäßig auf die gleiche Art
Also freue ich mich lieber daran

Was ist wie es ist weil ich bin
Wo ich bin sollte mich nie grämen
Besser ich genieße jeden Tag
Auch wenn es der dunkelste ist

Nun wird es nur noch heller bis
Nach dem Frost die Natur auch
Zurückkehrt aus dem Winterschlaf
Alles ist gut weil natürlich so

jens tuengerthal 20.12.2018

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Glücksstreben

Müssen wir nach dem Glück streben
Kann wer nichts dafür tut glücklich sein
Kommt Glück quasi willenlos über uns
Oder ist Glück ein hartes Stück Arbeit

Auch wenn wir all diese Fragen mit Ja
Beantworten würden was möglich ist
Trotz aller vermeintlichen Gegensätze
Bleibt offen was für wen Glück ist

Wann bin ich wirklich glücklich
Was braucht es unbedingt dafür
Welcher Verzicht macht glücklicher
Wie bleibe ich es ein Leben lang

Die Vereinigten Staaten schrieben das
Streben nach Glück schon in die Präambel
Ihrer von Jefferson verfassten Erklärung
Der Unabhängigkeit von England

In einer Mischung aus Naturrecht mit
Immer noch präsenten Gottesglauben
Wurde das Glücksstreben aller erstmals
Mit Verfassungsrang zum Recht erklärt

Bereits Epikur hatte 2000 Jahre vorher
Das Streben nach Glück das er Lust nannte
Zum natürlichen Bedürfnis erklärt nach dem
Menschen in seinem Garten strebten

Freier als die Amerikaner später galt es
Bei den Epikureern wirklich für alle Menschen
Also auch Sklaven und Frauen was neu war
Aber die Aktualität gerade wieder zeigt

Während die Gleichheit aller Menschen
Von Extremisten ängstlich infrage gestellt
Heute schon wieder diskutiert wird war sie
Im Garten des Epikur natürlich gelebt

Im Gegensatz zur vermeintlich aufgeklärten
Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung
War das Glücksstreben hier ganz diesseitig
Weil nach dem Tod wir nicht mehr wären

Die Amerikaner leiteten daraus das Streben
Nach Unabhängigkeit ab sofern ein Staat
Nicht mehr den Bedürfnissen der Bürger diene
Erklärten sie es zum Recht ihn zu beseitigen

Damit wurde die Revolution legitimiert die
Als Widerstand gegen ungerechte Steuern
Mit der Boston Tea Party begonnen hatte
Das Glücksstreben war zutiefst politisch

Epikur dagegen strebte nie nach Macht
Oder politischem Einfluss riet sogar eher
Sich von all diesen verdrießlichen Dingen
Soweit möglich lieber fern zu halten

Ob damit Epikur glücklicher wurde oder
Die USA das Land des Glücks blieben
Scheint im heutigen Amerika fraglich
Während wir von Epikur wenig wissen

Bezeichnend jedoch scheint mir hier
Wie den pietistisch geprägten Amis
Streben wichtiger war als das Sein
Während Epikur genießen wollte

Wie auch in der Beschränkung
Auf Wichtiges das Glück liegt
Wird bei Epikur gern ignoriert
Weil die Kirche ihn verhöhnte

Der Begriff der Lust war allen
Die ein jenseitiges Himmelreich
Erstrebenswert nennen wollten
Verabscheuungswürdiges Grauen

Während die späteren USA bloß
Ihren Widerstand als Menschenrecht
Rechtfertigen wollten ging es Epikur
Um das Glück des Einzelnen allein

Ob es darum weiser ist lieber denen
Zu folgen die Gewalt rechtfertigten oder
Dem der ohne alle Götter nach Lust strebt
Möge jeder für sein Glück entscheiden

Wie sehr die Geschichte der Sklaverei
Dabei geeignet ist das Bild zu ändern
Hat schon Thoreau zugunsten Epikurs
Als Kritiker seiner Heimat entschieden

Auch bei Thoreau der natürlich zu leben
Im Einklang mit der Natur erstrebte
Gab es erneut eine Pflicht zum Ungehorsam
Die er in der Steuerverweigerung befolgte

Ist die Pflicht nun ein Teil des Glücks oder
Weil zu befolgen dessen Gegenteil fragt
Sich angesichts menschlichen Strebens
In den Grenzen von Sitte und Moral

Wer sich anmaßt Widerstand zur Pflicht
Zu erklären hält sein Urteil über die just
Gültige Ordnung für gültiger als diese
Was nach Grenzen der Ordnung fragt

Handelten wir wie aufgeklärte Menschen
Also dem kategorischen Imperativ entsprechend
Wäre die Pflichterfüllung unsere Natur
Was die Freude dabei nicht ausschließt

Lebensmotto meines Großvaters war
Er träumte das Leben sei Freude
Erwachte und sah es war Pflicht
Lebte und die Pflicht ward Freude

Sah meinen Großvater als einen
Glücklichen Menschen warum sein
Weg nicht so falsch gewesen ist
Wer immer das zuerst gesagt hat

Manche schreiben es bereits einer
Buddhistischen Weisheit uralt zu
Andere einem mittelalterlichen
Steinmetz der er so hinterließ

Wer immer richtig dabei liegt
Deutlich wird in den Worten
Pflicht und Glück müssen sich
Keinesfalls immer ausschließen

Wir gestalten unsere Welt selbst
Unterwerfen sie damit unserem
Willen der unser Universum wird
Was immer uns glücklich macht

Wenn es uns dabei erfüllt eine
Höhere Macht als allmächtig
Anzubeten wird das unser Glück sein
Wenn uns das widerstrebt nicht

Wichtiger als der eine Weg zum Glück
Wäre es für viele offen zu bleiben um
Mit dem was geschieht glücklich zu sein
Da Wahrheit ohnehin stets eine Lüge ist

Vielleicht ist glücklich sein immer eher
Wichtiger als Wahrheit oder das große
Glück als eine Art von Endlösung die dem
Geaberglaubten Paradies nur entspricht

Genieße was ist so sehr du kannst
Ohne die Wahrheit noch zu suchen
Nimm was ist als eben dein Glück
Steigen die Chancen glücklich zu sein

jens tuengerthal 19.12.2018

Glücksrosa

Rosa ist irgendwie so
Kitschig halt Mädchenfarbe
Außer es ist in der Natur

Gerade wird der Himmel
Dämmernd von rosa gen blau
Wie angemalt von Osten her

Auch der Ursprung der Welt
Der Liebe lustvolles Zentrum
Ist inmitten stets rosa

Wie gerne küsste ich nun
Der Liebsten rosa Mitte
Denke ich schliefe sie nicht

Das Paradies ist wohl rosa
Denke ich dabei erregt
Warm feucht und rosa

Wie die Morgendämmerung
Ihren Tau überall hinterlässt
So die Träume auf ihren Lippen

Schleckte ihren Morgentau zu gern
Tauchte mit Blick aufs rosa oben
Tiefzungig in sie ganz hinein

Lächle beim gerade Schreiben
Wissend sie wird es erwacht lesen
Hoffentlich frischen Tau fühlen

Wie glücklich macht das Rosa
Am Morgen wie in Gedanken
Ein feuchter Himmel der Natur

jens tuengerthal 19.12.2018

Morgenglück

Am Morgen früh aufstehen
Bevor die Sonne aufgeht
Ist im Winter viel später
Als hoch im Sommer

Selten richten wir uns noch
Nach der Sonne im Schlaf
Folgen lieber den Uhren
Die uns präzise takten

Was unserem Wesen mehr
Entspricht kann keiner sagen
Ist so verschieden wie wir
Lohnt keiner weiteren Worte

Vielen fällt es viel schwerer
Im Winter früh vor der Sonne
Aufzustehen als im Sommer
Ihrem Scheinen zu folgen

Genieße es immer wieder
Den Morgen dämmern zu sehen
Unabhängig von der Jahreszeit
Um freier glücklich zu sein

Wenn noch fast alles schläft
Erste Lichter im Hof langsam
Wie mühsam sichtbar werden
Lebe ich wieder vor der Zeit

Seiner Zeit voraus zu sein
Ohne sich dabei zu hetzen
Ist ein wunderbarer Genuss
Der sich Zeit nehmen kann

Lieber Stunden früher aufstehen
Um in Ruhe zu frühstücken wie
Tee zu trinken und dabei zu lesen
War schon immer mein Rhythmus

Das Glück des einsamen Morgen
Der im ersten Dämmern langsam
Den Tag von Osten her erblickt
Kennt nur wer gerne aufsteht

Sich freiwillig früher aufzumachen
Gibt viel mehr Kraft als alle Drinks
Mit denen wir Energie tanken wollen
Es motiviert uns von Innen her

Kraft gibt uns die Überzeugung
Mehr als die Uhrzeit je noch stört
Manche jammern dann gerne
Andere genießen es lieber

Bin immer lieber ein Genießer
Als ein leidender Jammerer
Der die Schönheit verkennt
Um sein Unglück zu wahren

So lobe ich das Morgenglück
Auch wenn die Trägheit wohl
Manchmal horizontal uns zieht
Weil ich so frei dazu bin

jens tuengerthal 19.12.2018

Dienstag, 18. Dezember 2018

Gnadenglück

Ob es eine Gnade sein kann
Sich selbst zu begnadigen
Oder nur dreistes Glück
Könnte Europa fragen

Es müsste wohl fragen
Nähme es sein Recht ernster
Als die Rumänen es tun
Aber wäre das noch komisch

Komisch muss eher jedem
Rumänisches Rechtsverständnis
Vorkommen der davon liest
Also lachen wir lieber alle

Vielleicht hilft mehr Verständnis
Auch Putin besser zu verstehen
Die Ukraine kritischer zu sehen
Den Weltfrieden zu retten

Falls nicht war es zumindest
Komisch mit den Rumänen
Als sie Rechtsstaat übten
Ohne das Prinzip zu verstehen

Mehr übereinander lachen könnte
Helfen viele Konflikte zu lösen
Mehr fällt mir dazu auch nicht ein
Ach doch - Lachen macht glücklich

jens tuengerthal 18.12.2018

Merzmobil

Merz macht mobil
Für sich und nicht als Spiel
Traut sich alles zu

Die Ära Merkel endet
Wieder kommen Typen
Die alles können hoch

Was er alles nicht kann
Wie etwa Parteivorsitzender
Davon redet keiner mehr

Ob dieses Zutrauen genügt
Die AfD-Luftblase zu sprengen
Scheint manchen fraglich

Er wendet jedenfalls öffentlich
Das gleiche Prinzip für sich an
Was Ähnlichkeit vermuten lässt

Zumindest profiliert die CDU
Mit Merz ihre soziale Seite
Sie bindet vorgestrige Looser ein

jens tuengerthal 18.12.2018

Glückosophie

Ist Glück machbar
Bloß eine Haltungsfrage
Oder sind wir ihm unterworfen
Als sei unser Wille nichts

Manche benehmen sich so
Als sei Glück im Leben
Wie ein zufälliges Los
Das sie trifft oder nicht

Glücklicher scheinen alle
Die ihr Glück selbst machen
Es also in die Hand nehmen
Statt dem Schicksal zu folgen

Vielleicht liegt der Fehler vieler
Darin zu meinen weil einmal
Etwas nicht gelang aufzugeben
Statt aktiv weiter zu gestalten

Wie ich Glück definiere ist
Eine Frage der Entscheidung
Wie der Haltung zum Leben
Weniger wird immer mehr

Wer die Ziele seines Glücks
In materielle Höhen hängt
Die er erst erklimmen muss
Wird schwer zufrieden sein

Wer glücklich darin sein kann
Alles zu haben auch wenn es
Gemessen wenig sein mag
Wird leichter glücklich sein

Warum sollte ich es mir nun
Schwer machen glücklich zu sein
Wenn es so einfach immer sein kann
Glücklich im Leben zu bleiben

Weniger wollen statt immer mehr
Darin aber alles zu sehen was ich
Zum Glück jemals brauche hält
Dauerhaft mit wenig zufrieden

Das Glück der Armen sei keines
Halten die Gerechtigkeitsfanatiker
Dem entgegen da es immer nur
Sparsam nicht glücklich mache

Warum Sparsamkeit nicht auch
Glücklich machen kann scheint
Angesichts der Weltlage fraglich
Immer dicker macht nicht froh

Wie auch immer wir Glück definieren
Es macht jedenfalls stets glücklicher
Mehr glücklich zu sein als weniger
Auch wenn es weniger haben heißt

Um was geht es im Leben überhaupt
Das vergängliche materielle Glück
Oder das Gefühl glücklich gelebt zu haben
Mit wie wenig dabei auch immer

Ein geringer Verbrauch gilt heute als
Vorteilhaft außer ich beweise meine
Potenz durch die Dicke meiner Reifen
Dann wird mein Ideal ein anderes sein

Natürlich können Menschen auch Glück
Mit dem erreichten Wohlstand definieren
Zufriedenheit am Kontostand messen
Fraglich nur was sie damit gewinnen

Wer immer eher zufrieden ist statt sich
Über zufällige Umstände zu grämen
Wird mehr Zeit im Leben glücklich sein
Umgekehrt dann meistens unglücklich

Werde ich gefragt was ich erstrebe
So antworte ich allein glücklich zu sein
Alles andere wird daneben relativ müßig
Bin in Glücksfragen gern sehr effektiv

Es liegt allein an uns wie glücklich wir
Die Umstände nennen in denen unser
Leben verläuft und was wir daraus machen
Ohne an ein höheres Schicksal zu glauben

Wollten mehr glücklicher sein im Leben
Wären sicher viel weniger unglücklich
Warum sie es dennoch jammernd sind
Habe ich bis heute noch nicht verstanden

jens tuengerthal 18.12.2018

Bücherverliebt

Kennt ihr dieses Gefühl
Mit neuen begehrten Büchern
Die Aufregung beim ersten mal
Aufschlagen Lesen Eintauchen

Kenne dieses selige Kribbeln
Das mich Tag für Tag treibt
Seit frühester Kindheit schon
Als mir noch vorgelesen wurde

In der Pubertät wurde es dann
Kurzzeitig etwas verdrängt von
Der Aufregung um die Lust um
Später verdoppelt wiederzukommen

Verliebtheit in Menschen kann ganz
Wunderbar sein wo sie glücklich endet
Doch wie oft tut sie das auch real
Bei Büchern kommt immer was wieder

Lese mich gerne glücklich immer nach
Stimmung wähle ich aus den Büchern
Die ich gerade parallel alle lese aus um
Darin vertieft verliebt ganz abzutauchen

Ob meine Liebste nicht eifersüchtig auf
Die Bücher in meiner Umgebung reagiert
Fragen mich manche die uns beide kennen
Da kann ich beruhigen wir teilen diese Liebe

Verliebt in Bücher zu sein endet nie
Immer wieder diese Aufregung wenn
Der Duft der neuen Seiten aufsteigt
Riecht es gut oder wie Schulbuch

Am besten duften fein gebundene
Bücher aus edlem Papier das schon
Beim Lesen gut in der Hand liegt
Eben gebunden nicht geklebt wurde

Diese Erotik der Deflorierung eines
Begehrten Buches übersteigt alles
Was Bücherliebhaber sich träumen
Ist von tiefer physischer Sinnlichkeit

jens tuengerthal 18.12.2018

DankBar

Ob sie weiß wie
Dankbar ich bin
Für ihre Liebe
Weiß ich nicht
Darum sage ich
Es ihr hier mal
Vielleicht liest sie es ja
Dann können wir teilen
Glück und Dankbarkeit
An der Bar unserer Liebe

jens tuengerthal 18.12.2018

Glückswürdigung

Bin ein glücklicher Mensch
Dankbar für Liebe und Leben
Obwohl ich fast nichts habe
Nach Maßstäben des Marktes

Andere klagen lieber ständig
Über ihre Armut und ihr Leid
Weil sie es so gewohnt sind
Jammern ihnen mehr Sinn gibt

Bin reich beschenkt schon
Durch die Liebe meiner Frau
Was sonst wollte ich erreichen
Alles andere wird unwichtig

Daneben habe ich die Gnade
Von Vertrauen und Liebe einer
Wunderbaren Tochter was schon
Für sich ein Hauptgewinn wäre

Ansonsten habe ich gar nichts
Als Bücher und Worte im Kopf
Aber was bräuchte es sonst
Um lebenslang glücklich zu sein

Dankbar für dieses Glück im Leben
Möchte ich nie darüber klagen wie
Leben oder Umstände mich plagen
Wie ungerecht die Welt doch sei

Jammern am besten in gelber Weste
Ist gerade ganz aktuell während wir
Überall Ansprüche stellen aus dem
Vergleich mit dem Vermögen anderer

Habe nichts aber bin gänzlich frei
Muss nicht hungern oder dürsten
Lebe trocken warm und glücklich
Was mehr könnte ich noch wollen

Manche behaupten wie glücklich
Ein Mensch im Leben sein kann
Hänge nicht allein von ihm ab
Sondern von seinem Wohlstand

Welch reduziertes Menschenbild
Denke ich dazu empört denn
Wie glücklich ich im Leben bin
Hängt am Sein nicht am Einkommen

Menschen plagen sich mit vielem
Was wenig Grund dazu meist gibt
Womit Vorsatz anzunehmen ist
Für das Leid am Leben und mehr

Sage lieber wie glücklich ich bin
Statt professionell zu jammern
Wie es um Weihnachten so beliebt
Alles könnte schlimmer kommen

Verdiene damit viel weniger natürlich
An Aufmerksamkeit und Spenden
Bin dafür aber für mich glücklich
Was braucht es mehr im Leben

jens tuengerthal 18.12.2018

Montag, 17. Dezember 2018

Lesereiseglück

Reise real eher ungern
Bin am liebsten sesshaft
Von Büchern umgeben
Habe ich die Welt um mich

Ist Lesen nicht das Gegenteil
Von Reisen oder nur für mich
Wenn viele Leser gerne reisen
Bevorzuge ich die Lesereisen

Das Glück der Lesereise ist
Überall sein zu können ohne
Sich wegbewegen zu müssen
Oder das Reiseleid zu ertragen

Erfahre lesend meist viel mehr
Von den Orten über die ich lese
Als Reisende die mal da waren
Vor allem erlebe ich es für mich

Kann mit Forster und Cook mal
Für einige Seiten auf ferne Meere
Segeln ohne seekrank zu werden
Genieße Seereisen so seitenweise

Mit Goethe in ruckelnden Kutschen
Bis in den Süden Italiens reisen
Ganz ohne Übelkeit und Staus
Kostengünstig und stressfrei

Habe ich von einem Ort genug
Schlage ich das Buch einfach zu
Wechsle im nächsten Band schon
In andere Zeiten an andere Orte

Was freue ich mich schon darauf
Wieder mit Alexander v. Humboldt
Ein wenig in Südamerika zu sein
Wo mich real nichts je hintriebe

Zwischendurch ein wenig noch
Eismeer mit Fridtjof Nansen oder
Quer durchs China früher Dynastien
Wofür ich reisend nie Zeit fände

Komme aus einer reiseverrückten
Familie die es als Wettbewerb sah
Überall gewesen zu sein und dafür
Karten mit Reiserouten aufhängte

Bedenke ich was ich für diese Reisen
Alles an Büchern erwerben könnte
Wieviel besser es mir damit geht
Scheinen Lesereisen alternativlos

Lesereisen sind heute auch oft
Bedauernswerte Schriftsteller die
Von Ort zu Ort tingeln müssen um
Im Verlagsauftrag sich zu vermarkten

Schon aus Mitleid besuche ich solche
Lesungen relativ selten vor allem da
Bücher lesen etwas einsames ist
Was aber der Masse nicht gefällt

Lieber begebe ich mich auf Lesereise
Allein mit mir und meinen Büchern
Im Sessel für sich wie jeder gute Leser
Sein Glück für sich nur finden kann

Vollkommen wird das Glück aber dann
Wenn du es mit einem geliebten Menschen
Teilen kannst als schönste Unterhaltung
Gemeinsam vor dem Kamin zu lesen

Vermutlich bin ich darum ganz langweilig
Für die unternehmungslustigen Menschen
Zum Glück teilte meine Frau diese Liebe
Nun ist es Zeit für unser Lesereiseglück

jens tuengerthal 17.12.2018

Saraziehen

Die SPD will von Sarrazin
Nicht lassen als hätten sie
Sonst kein Problem als ihre
Steigende Intoleranz zu belegen

Was sich an den Verhältnissen
Juristisch geändert hätte bleibt
Unklar weil die SPD mal wieder
Einen Bauchgefühl nur folgt

Während Sarrazin nichts ändern will
Zufrieden seinen Beitrag dort zahlt
Muss jede neue Parteispitze wieder
Teure Säuberungen erfolglos versuchen

Es geht um eine ideologische Differenz
Den Rassismus in Sarrazins Schriften
Den die gute SPD nicht tolerieren wil
Sich dafür gern lächerlich macht

Immer die gleiche Geschichte wohl
Der SPD laufen die Wähler weg weil
Sie keine Antworten auf aktuelle Fragen
Mehr hat dafür Ideologie raushängt

Würde die SPD etwas pragmatischer
Ihre Probleme konstruktiver lösen
Statt sich ideologisch zu verrennen
Wäre sie für manche sogar wählbar

Seid froh wenn einer bei euch bleibt
Statt für viel Geld erfolglos wieder
Letzte Mitglieder ideologisch bedingt
Vom verstaubten Hof noch zu jagen

Lasst ihn ziehen oder bleiben
Löst lieber eure Probleme
Sonst wird es bald einsam
Um ideologisch korrekte Sozen

jens tuengerthal 17.12.2018

Alternativgelb

Was wollen die Gelbwesten
Haben sie überhaupt einen Willen
In welchem Lager stehen sie
Sind sie irgendwas außer unzufrieden

Sie steigern die Verschuldung
Frankreichs in Europa was
Für alle Beteiligten lästig und teuer wird
Ohne irgend konstruktiv zu gestalten

Gegen Ungerechtigkeit demontieren
Kann sehr gut und berechtigt sein
Ohne Alternative und Einigkeit aber
Wird es bloß nerviges Trotzverhalten

Gelbe Westen tragen Rechte und Linke
Transportieren Wünsche der Autofahrer
Sind extremistisch und zerstörerisch
Lassen sich für Vorteile kaufen

Den Preis des Friedens zahlen alle
Frankreich erhöht sein Defizit damit
Kredite werden infolge wieder teurer
Gewinner dabei sind nur die Banken

Wem nutzt die Alternative in gelb
Wessen Macht stützt sie allein
Sie erhält ein unfreies System
Ist das Gegenteil von liberal

Viele verwechseln heute noch
Neoliberal und liberal geben
Lieber Freiheit auf statt an
Besitzstände zu rühren

Doch was nützt diese Erkenntnis
Von Vernunft und Geist der Aufklärung
Verantwortung im Sinne Kants getrieben
Wenn die Franzosen es bejubeln

Macron war dabei Frankreich endlich
Im freiheitlichen Sinne zu reformieren
Das rührte an zu viele Besitzstände
Im Ergebnis hat keiner was davon

Was aber sagt der Deutsche dazu
Dem das Theater albern vorkommt
Am besten wohl gar nichts
Es ist halt französische Folklore

Respektieren wir die Traditionen
Unser Freunde und Nachbarn
Sie zahlen am meisten dafür
So reformresistent zu sein

Vermutlich ist es ähnlich sinnlos
Wie deutsches Gerede vom ewigen
Sonderweg der romantischen Nation
Die nichts konstruktiv je brachte

Der Deutsche Wahn stürzte uns
In mehr als einen grausamen Krieg
Dagegen sind Frankreichs Milliarden
Für idiotische Proteste harmlos noch

jens tuengerthal 17.12.2018

Bahnklagen

Alle klagen über die Bahn
Jeder hat etwas zu meckern
Über das ex Staatsunternehmem
Sie tun aber auch alles dafür

Unpünktlichkeit und Ausfälle
Noch mehr Skandale im Detail
Einerseits modern und schnell
Andererseits altmodisch altbacken

Fraglich nur was die Alternative ist
Bei ständiger Überforderung noch
Zuverlässig und freundlich bleiben
Wäre eine Behörde wirklich besser

Umdenken und weniger privat dafür
Zentralistisch staatlich zu organisieren
Brächte gewiss mehr Pünktlichkeit
Als eine Frage beamtischer Ehre

Was aber wollen wir auf Dauer
Eine moderne schnelle Bahn
Oder eine altmodische Behörde
Manche Alternative bringt nichts

Wer immer mehr Mobilität will
Muss mit den Folgen rechnen
Sich darüber klar zu werden
Machte manches alternativlos

jens tuengerthal 17.12.2018

Sonntag, 16. Dezember 2018

Französisch

Macron trat an Frankreich
Mit Mehrheit zu modernisieren
Stattdessen spielen Reaktionäre
Revolution und das Volk jubelt

Um sie zur Ruhe zu bringen
Gab der Präsident Versprechen
Die seine Pflicht konterkarieren
Im europäischen Haushalt

Weil einige Burschen Theater spielen
Mit Todesfolge auf Frankreichs Straßen
Muss die ganze Nation nun haften
Und bejubelt es als revolutionär

Muss keiner vernünftig finden
Verstehen braucht es auch keiner
Nennt sich wohl Planwirtschaft
Spielen die dort seit 300 Jahren

Am besten ist es als Deutscher
Diesen paradoxen Unsinn der
Zu Lasten aller gehen wird nur
Freundlich distanziert zu belächeln

Das ist französische Folklore
Gehört alle paar Jahre dazu
Bleibt immer nur Unsinn aber
Hat zumindest eine Geschichte

jens tuengerthal 16.12.2018

Kunstkultur

Womit begann die Kunst als Werk
Auch nach 50.000 Jahren sind wir
Uns noch nicht einig über Quellen
Was Schönheit ist und zu ihr trieb

Ein kulturell vielfältiges Feld wurde
Von verschiedenen Seiten bestellt
Es begann häufig im Handwerk
Oder in der Brautwerung auch

Viele frühe Kulturen schmückten sich
Mit Farben und Unmengen Schmuck
Um so Reichtum und Würde allen
Zu präsentieren zumindest den Fürsten

An die Verzierungen der Töpfer
Auf Schalen und Vasen schlossen
Sich erste Malereien an die dann
Wertgeschätzt selbständig wurden

So wird auch der Handel und mit ihm
Das Begehren der Kunden manche
Formen hervorgetrieben haben die
Mit der Zeit zur eigenen Kunst wurde

Vor den Gefäßen als Kunstgegenstand
Kam die menschliche Haut die sich als
Fläche neben oder meist eher statt der
Später entwickelten Kleidung bemalen ließ

Von Tätowierungen bis zu Ohrringen reicht
Der bis heute noch übliche Ritus doch auch
Tellerlippen oder vergrößerte Hinterteile
Galten manchen als besonders attraktiv

Während in Europa bereits in der Antike
Die schlanke Sanduhrenform der Frauen
Bei Griechen und Römern geschätzt wurde
Sahen es viele Afrikaner gänzlich anders

Hier galten möglichst korpulente Frauen
Die eher der Venus von Willendorf glichen
Als attraktiv und der schlauchartige Busen
War das allseits erstrebte Schönheitsideal

Ob sich mehr Männer oder Frauen dabei
Schminkten und mit Farbe schmückten
Differiert von Kultur zu Kultur ohne Linie
Scheint auch der je Mode unterworfen

Sich zum Schutz zu kleiden wie es
Uns in nördlichen Gefilden zumindest
Im Winter geboten scheint war früher
Kein Argument für nackt rodelnde Kimbern

Die aus dem kulturellen Mischmasch
Der jüdisch-christlichen Kultur die sich
Mit der griechischen vor Ort mischte
Entstehende Prüderie war relativ neu

Die Ordnung der Sexualität mit dem
Wachsenden Begehren durch Verbote
War eine wichtige Quelle künftiger Kunst
So schuf Entziehung erst Leidenschaft

Die unbefriedigte Leidenschaft wiederum
Wurde zum Antrieb immer feinerer Arbeit
An den neuen Küsten der Kultur die sich
Von Generation zu Generation verfeinerten

Sehen wir den Ulmer Löwenmenschen an
Eine etwa 40.000 Jahre alte Schnitzarbeit
Bemerken wir wie weit künstlerische Arbeit
Die hunderte Stunden Aufwand forderte gedieh

Eine Gesellschaft muss dafür die Künstler
Von ihrer sonstigen Arbeit freistellen sei es
Nun Jagd oder Ackerbau damit diese dafür
Feinere Kunst künftig produzieren konnten

Die Wertschätzung solcher Arbeit hieß
Eine hohe Fähigkeit zur Abstraktion die
Sich vom künstlerischen Schaffen etwas
Versprach was des Lohnes wert war

Über viele Jahrtausende entstand so
Aus dem künstlerischen Handwerk
Eine selbständige Kunst als Werk
Die immer mehr Zweck an sich war

jens tuengerthal 16.12.2018

Totenkultur

Was prägt den Umgang mit
Den Toten in der Gegenwart

Sind wir sachlicher geworden
Oder vom Totenkult verfolgt

Juristisch sind Tote nur noch
Bewegliche Sachen eigentlich

Sie müssen ordnungsgemäß
Wohl entsorgt noch werden

Krankheit und Aberglaube
Prägen den Umgang dabei

Der freiheitliche Staat lässt
Hier ängstlich Monopole walten

Bestatter die früher aussätzigen
Handwerker des Todes mit Privileg

Nur wer seinen Körper lebend noch
Einer Universität vermacht spart

Ansonsten wird abkassiert auch
Für Gottesdienst und Gebete lange

Viele Kulturen fürchten die Ahnen
Als beständig gegenwärtige Tote

Manche finden den Tod völlig egal
Sagen lange er ginge sie nichts an

Aller Aberglaube der Welt aber
Lebt von der Furcht vorm Tod

Wenn einfach nach der Natur
Nichts mehr wäre gäbe es keinen

Nahezu alle Kulturen der Welt
Pflegen den Aberglauben noch

Wenige folgen allein der Vernunft
Betrachten den Tod nach der Natur

Freiheit hieße nichts über sich mehr
Fürchten zu müssen doch wer ist es

Warum vielen Menschen noch immer
Der Mut zur Freiheit fehlt ist unklar

Habe Mut forderte Kant schon auf
Also fürchte dich nicht vor etwas

Der Meister überwindet den Tod
Zumindest geistig für die Freimaurer

Frei ist aber nur wer Mut hat alles
Zu genießen weil nichts mehr kommt

Keiner muss irgendwann auferstehen
Alles Sein ist nach der Natur endlich

Sich daran konzentriert zu erfreuen
Ist Aufgabe genug ein Leben lang

jens tuengerthal 16.12.2018

Sexökonomie

Gilt die überall Ökonomie
Auch beim Sex oder nie
Weil leidenschaftliche Lust
Gänzlich uneigennützig ist

Es gibt einen Markt für Sex
Von Porno bis Prostitution
Aber da geht es nie um Lust
Zumindest nicht gegenseitig

Fraglich ob echte Leidenschaft
Ökonomischen Gesetzen gehorcht
Oder sich das logisch ausschließt
Weil es ja um echte Gefühle geht

Kann echt von falsch unterscheiden
Warum Prostitution entbehrlich ist
Aber wie gelten Angebot und Nachfrage
Im hoch emotionalen Bereich noch

Zumindest weiß ich aus Erfahrung
Mit jeder Pause wächst die Lust
Wenn wir sie wieder teilen noch
Geradezu exponentiell an

Doch kenn ich auch andere Fälle
Wo die Lust immer mehr schwand
Je seltener wir noch Sex hatten
Es verflüchtigte sich alle Erotik

Warum es mit der Liebsten so ist
Gegen oder mit der Ökonomie
Kann ich nicht logisch belegen
Könnte nur die Uhr danach stellen

Was berechenbar noch ist darauf
Kann zu allen Zeiten gezählt werden
Ist ökonomisch völlig kalkulierbar
Auch ohne warum genügt wann

So ist der gute Sex mit der Liebsten
Ein sicher kalkulierbarer Faktor
Immer so gut wie geil dazu noch
Leidenschaftlicher nach Pause

Er folgt beider Naturbedürfnis
Ist natürliche Folge der Liebe
Passt biochemisch perfekt
Keinen haben wäre Verschwendung

Weiß noch nicht ob jeder Sex
Ökonomischen Kriterien genügt
Zumindest tut es unserer ganz
Warum ich weiß er lohnt sich

Liebe braucht keine Berechnung
Genügt sich selbst als Zweck
Doch schadet es überhaupt nichts
Wenn sie sich wirklich lohnt

So spielte Ökonomie keinerlei Rolle
Für meine Partnerwahl die sie traf
Aber ich freue mich dennoch daran
Wie berechenbar gut es immer wird

So gesehen habe ich den Hauptgewinn
Ökonomisch betrachtet lohnend investiert
Sage ich natürlich niemals so sie ist ja
Eine Frau will Liebe statt Berechnung

jens tuengerthal 16.12.2018

Primaklima

Die Klimakonferenz
In Polen hat nicht nichts
Erreicht aber doch fast

jens tuengerthal 16.12.2018

Elternschule

Die Elternschule erregte viele
Weniger weil sie es besser wüssten
Als weil sie es gern gut meinten

Vielleicht ginge es vielen Eltern
Mit ihren Kindern viel besser
Wenn sie es weniger gut meinten

Es gibt keine Schule für Eltern
Nur Kinder sollen noch lernen
Während Eltern alles wissen

Wen wundert da die Empörung
Vor allem allwissender Eltern
Über neue Erziehungsratschläge

Wer wenn nicht ich sollte wissen
Was für meine Kinder gut ist
Dachte ich wie vermutlich viele

Vielleicht liegt das in unserer Natur
Habe nur eines daraus gelernt lieber
Kinder fragen statt Besserwissen

jens tuengerthal 16.12.2018