Dienstag, 4. April 2017

Berlinleben 038

Kiezgeschichten

Am Teute

Mit dem Teutoburger Wald werden gerne martialisch nationalistische Geschichten um den Helden Hermann verbunden, der die Römer unter Varus dort schlug und auf die sich nationale Kräfte meist ohne Ahnung berufen, um den Widerstandsgeist zu wecken. Als ist meine liebste A kennenlernte hatte sie ein großes Plakat der Inszenierung von Kleists Hermannsschlacht in Bochum noch unter Peymann in der Küche hängen. Dies war eher gegen den Krieg gerichtet und so gab es zumindest in der Erinnerung unserer Liebe eine Brücke zum Teutoburger Wald.

Als wir uns für die Wohnung am Teutoburger Platz entschieden und auch die Zusage bekamen, sprachen wir nie darüber aber nirgendwo, so scheint es mir heute, hätte dies Plakat passender gehangen als dort. Selig waren wir nach langer Suche, endlich eine 4-Zimmer Wohnung gefunden zu haben, noch dazu so eine helle, gegenüber der Schule und um die Ecke von der besten Kinderladenfreundin meiner Tochter - alles schien gut so.

Unsere Vormieter waren Amerikaner, die dringend zurück nach New York mussten aus wohl familiären Gründen, obwohl sie sich gerade erst mit allem eingerichtet hatten und so übernahmen wir einiges gern, was uns zumindest den Transport der Waschmaschine abnahm, denn zu schleppen war dennoch genug. Doch die Vorfreude überwog deutlich. Seinen schicken Eames Sessel, den meine Liebste immer den schönsten fand und mit dem mein bevorzugter Poäng Sessel von IKEA auch in der inzwischen Lederausführung in schwarzem Holz nur schwer konkurrieren könnte, wollte der Vormieter dann leider doch mitnehmen - dafür blieben uns Lampen, Trockner und manches mehr, was nichts mit dem hier beschriebenen Platz zu tun hat und darum nicht weiter interessiert.

Unsere neue Wohnung lag nicht nur unweit des Platzes am Ende einer nicht ganz Sackgasse sondern hatte auch einen Balkon und meine glückliche Liebste konnte endlich wieder ihren grünen Daumen pflegen, die Hände in die Erde stecken und sich um Pflanzen bemühen, was mir bisher völlig abging, trotz des großen gärtnerischen Vorbild meines Vaters, fand ich Grünzeug, wenn ich etwas dafür tun musste eher lästig. Betrachten war ok, ein Picknick im schönen Park etwas wunderbares, aber mehr musste ich nicht haben und wie meine Palmen oder manchmal Kräuter bisher bei mir überlebten, ist mir relativ rätselhaft aber Natur scheint doch robuster zu sein, als ich nachlässig sein könnte.

Alles schien schön, bis zum nächsten Morgen, als die Laster aus der Kohlenhandlung nebenan aufbrachen, mehrmals rangieren mussten, damit sie noch um die zu enge Ecke kamen. Sie taten das typisch für den Osten unmenschlich früh gegen 5.15h, jeden Morgen, bis irgendwann die Anzahl der Öfen soweit abnahm, dass auch dieser kleine Betrieb schließen musste und stattdessen die FIT, die Freie Internationale Tankstelle als Kulturort dort einzog, wo früher eine Tankstelle war und den Hinterhof irgendwann zur Aufstellung einer Jurte nutzte. Die Tankstelle, die schon nicht mehr im Betrieb waren, als wir an den Teute zogen, wie der Platz im Volksmund heißt, lag an der Schwedter Straße. Jener langen Straße, die früher durch die Anlage der Mauer unterbrochen wurde und heute ein Stück Mauerpark inmitten hat, zu dem sieführt, beginnt an der Schönhauser Allee und geht bis zu den Bahngleisen, die das Gebiet zum Wedding abgrenzen.

Der Teutoburger Platz liegt zwischen der Christinen Straße und der Templiner Straße, wird nördlich von der Zionskirchstraße begrenzt, die teilweise parallel zur Schwedter Straße läuft, bis sie auf die namensgebende Zionskirche trifft, die obwohl schon in Mitte gelegen und dort einem ganz anderen Kiez zugehörig hier noch Thema sein wird, weil wir auf dem Weg zum Kinderladen täglich an ihr vorbei liefen. Südlich wird der Platz durch die Fehrbelliner Straße begrenzt, die von der Schönhauser Allee bis zur Anklamer Straße führt und in manchem auf und ab den Charakter des Berges zeigt. Für die Bewohner wirklich bergiger Regionen eher ein Witz, aber verglichen mit Hamburg und Amsterdam doch spürbar.

An der Ecke in unserer Templiner Straße gegenüber lag früher das Café Maurer, von der gleichnamigen Familie betrieben, deren Tochter wiederum mit meiner Tochter am gleichen Tag Geburtstag hat und die wir aus der PEKiP Gruppe kannten. So war der Umzug weg vom Kollwitzplatz hin zum Teute, obwohl ganz neu dort dennoch ein wenig wie heimkommen oder ankommen - war doch auch diese Krabbelgruppe in überheizten Räumen, die Wert auf die Nacktheit der Babys legt, leider nicht der Eltern, direkt am Platz in der Fehrbelliner Straße. Eigentlich war der Kiez umme Ecke von unserem alten Wohngebiet am Kolle und doch war es ganz anders.

Unsere Wohnung war einerseits stärker saniert, was schnell alles vorige ersticken kann und andererseits liebevoller gestaltet, wie die zwei Oberlichter im eingebauten Bad zeigten. Die Einbauküche war nett und praktisch, der von der Küche erreichbare bei der Sanierung ans Haus geklatschte Balkon bot noch einen zusätzlichen quasi überdachten Rückzugsraum auch für Raucher, die wir damals, meine ich, gerade wieder mal wieder waren. Der Balkon ging auf den Hinterhof von dem aus wir in die Büros der benachbarten schön sanierten Industrieanlage schauen konnten, die mit unserem und dem Nachbarhaus einen quasi großen Hof bildeten, auch wenn dieser ordnungsgemäß voneinander abgegrenzt war, damit keiner dort schnüffelte, wo es ihn nichts anging.

Zu verbergen gab es in der kleinen Hausgemeinschaft ohnehin wenig. Der Leiter der Hausverwaltung, der nicht der Eigentümer sondern nur ein alter Freund der beiden Eigentümer war, die sich inzwischen wohl zerstritten und trennten, wohnte mit Frau und Töchtern in der größten Wohnung im Hochparterre. Die Ex-Frau eines der Eigentümer wohnte damals mit ihrem Geliebten und den Kindern vom Vorgänger auf der anderen Seite des Flurs über uns und neben ihr die Tochter eines Vorstands der Deutschen Bank von Familie. Dann gab es noch eine Pilotin mit ihrem russischen Mann und den seltsamen Typen in der Wohnung neben uns, der selten kam, keinen Balkon hatte, weil er nicht kooperativ war, der irgendwann einmal unter seltsamen Umständen tot aufgefunden wurde, zum Glück aber nicht im Haus und noch den sehr schwulen jungen Mann aus der Modebranche, der so gern rauchend auf dem Balkon mit seinen Liebsten telefonierte, auf der Etage des Hausverwalters, dessen Töchter viel musizierten, wie er im übrigen gelegentlich auch.

All diese Geschichten hatte uns der sehr gesprächige Hausverwalter, den ich gleich mochte, schon bei der Vertragsunterzeichung erzählt. Fand es beruhigend und dachte, prima, wenn er selbst da wohnt, wird er auch auf die Leute im Haus achten. Dagegen fand es meine Liebste schon etwas verdächtig, wie genau er bescheid wusste und was er uns alles erzählte. Hatte kein Misstrauen, dachte nichts böses und habe erst nachdem ich auszog und seine Nummer im Netz suchte, bemerkt, dass er als ehemaliger Oberstleutnant der Stasi zu irgendeinem Thema in einem Prozess befragt wurde und sein früherer Beruf zu DDR-Zeiten nichts mit Hausverwaltung zu tun hatte. Der große Wagner Fan und Büchersammler, den ich spannend im Gespräch schon fand, nicht umsonst auf dem Balkon noch immer Sonntags im Kaftan das Neue Deutschland las, dem alten Glauben treu anhing.

Wie fand ich das, fragte ich mich, was hielt ich nun von ihm, wo ich wusste, was er für einer früher war und wie wenig sich für ihn geändert hatte, weil Freunde ihn auffingen. Hatte immer gedacht, er wäre in Leipzig im Museum oder in irgendeiner historischen Kommission tätig gewesen, mir im übrigen nicht so viele Gedanken über das Leben unseres Hausverwalters gemacht und seiner sehr blonden Ehefrau. Unsere Gespräche kreisten hauptsächlich über Wagner und Bayreuth, seinem großen Traum, den ich schon kannte und schöne Buchausgaben. Eigentlich spielte keine Rolle für mich, was er früher mal gemacht hat, dass er unbelehrbar blieb, vermutlich innerlich immer noch das System der BRD verachtete, auch wenn er ordnungsgemäß seine Arbeit als Hausverwalter machte, wie dies im Kapitalismus erforderlich war.

Aber irgendwie komisch war das Gefühl schon einen ehemaligen Stasi Offizier unter sich wohnen zu haben, mit dem du einen Vertrag hast. Andererseits, früher war ja angeblich jeder zehnte hier bei der Stasi irgendwie, also kein Wunder und besser ich wusste das über ihn als nicht. Sein Unternehmen gab es nicht mehr, sein Land auch nicht, die Demokratie war die Siegerin der Geschichte - er ein Verlierer, der Glück mit seinen Freunden hatte und sonst ein netter Kerl war, wenn auch manchmal noch wie ein Hauswart wirkend, könnte ich nichts schlechtes über den Mann sagen und lasse ihm darum seine Geschichte, betrachte ihn nur mit dem nötigen Misstrauen und einer gewissen Vorsicht, was nie schaden kann.

All dies erfuhr ich aber erst viele Jahre nachdem ich in diesen Kiez zog, schon wieder weg war und so spielt es für mich keine Rolle, wäre es nicht ein typisches Beispiel für das Aufeinandertreffen auch gebrochener Biografien hier in der Gegend immer wieder. Als ich meinem Freund M entsetzt davon erzählte, zuckte er nur mit den Schultern, na da gab es so einige, damit musst du leben lernen, auch der neue Bürgermeister von Pankow aus der Linken, die eine Mehrheit in der BVV hat, machte nie ein Hehl daraus oder zumindest für das Verständnis in seinem Umfeld. War eben normal für viele.

Wohl fühlte ich mich in der Ecke mit diesem Wissen hinterher genau wie vorher ohne. Es machte also eigentlich nichts und darum plaudere ich mit ihm wie immer, wenn ich ihn mal sehe, was geht mich auch seine Geschichte an und frage mich nur, ob ich es genauso gemacht hätte, wenn er bei der SS oder GeStaPo Mann gewesen wäre und hoffe immer noch, dass die Normalität des Alltag nicht alles glatt bügelt.

Denke ich an meinen einen Großonkel, den kleinen Bruder meines Großvaters, mit dem diesen wenig oder nichts verband nach dem Krieg wie mir schien, der auch ein überzeugter Nazi Funktionär war und dann kurz vor Kriegsende wieder bei der Kirche untertauchen wollte, die ihn, da belastet nicht einfach als Pastor einsetzen konnte, dafür aber in der Jugendarbeit in Wilhelmshaven einsetzte, wo er bekannt war. Daher kannte den Namen auch der Vater von der Freundin meiner Tochter aus der PEKiP Gruppe, der gegenüber mit seiner Frau das Café betrieb und mir war es wichtig, mich von diesem Vorfahren wie auch mein Großvater es mir gegenüber von seinem eigenen Bruder tat, zu distanzieren, der war mir peinlich und mancher seiner Söhne hat dieses Talent zur öffentlichen Peinlichkeit geerbt, wenn auch mit weniger dramatischen politischen Folgen.

Teutoburg und Deutschnational das passte ja schon irgendwie, auch wenn nichts dem heutigen Platz mitten in Prenzlauer Berg ferner lag. Dieser ist rund 8250m² groß, von Hecken und Büschen umgeben, hat einen Wiesenbereich und einen Spielplatz von 2000m², der also rund ¼ der Fläche dort einnimmt, auch wenn er größer wirkt, was daran liegen könnte, dass der ihn querende Weg mehr auf der Spielplatzseite entlangläuft und so das Gefühl gibt, es handele sich dabei fast um den halben Platz.

Als das Viertel um den Teutoburger Platz zwischen 1860 und 1875 bebaut wurde, zählte es zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Stadt und wies durchschnittlich 12 Einwohner auf 100m² auf. Der nach der Varusschlacht im nationalen Taumel nach dem Krieg gegen Frankreich benannte Platz wurde bereits um 1880 mit Bäumen bepflanzt. Heute finden sich dort vor allem Robinien, Birken und Ebereschen. Der Bereich nördlich des Platzes wurde etwa ab 1900 bebaut, also in der Zionskirchstraße und dem Stück der Templiner zwischen Platz und Schwedter Straße. Der erste Spielplatz wurde bereits 1910 auf dem Platz errichtet und so war die Gegend regelrecht innovativ für ihre Zeit.

In den späten Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Platz noch nach den Plänen des Berliner Gartenbaumeisters Erwin Barth umgestaltet, der seine Karriere in Charlottenburg begann, wo er alle maßgeblichen Parks und Grünanlagen umgestaltete. Er zeichnete für den Teute den Gartenplan und den für das Schutzhaus, was heute Platzhaus genannt wird. Die stark gegliederte Fassade des Gebäudes öffnete sich um drei rundbogenförmige Eingänge. Dahinter verbarg sich damals ein Aufenthaltsraum mit Sitzgelegenheiten. Das Walmdach des Hauses hatte noch eine eigene Laterne, die zusätzlich Licht ins Innere bringen sollte. Nach 1945 wurde das Platzhaus mit einem Flachdach versehen und diente funktional als Tranformatorenhaus. Sieben Jahre nach der Wende wurde dann das Walmdach in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Das Gebäude dient heute als Platzhaus zu verschiedenen Zwecken - vom Kindergeburtstag bis zur Ausstellung oder Party und wird vom Verein Leute am Teute betrieben. Auch wir konnten es mal für unsere Tochter und ihre Klassenkameradinnen für einen Kindergeburtstag nutzen.

Die große Rasenfläche wird heute in der wärmeren Zeit als Liegewiese, Picknickareal und manchmal auch als Bolzplatz genutzt. Das Zusammenspiel der Bewohner mit den teilweise Platzbewohnern, die mehr oder weniger viel Alkohol dort konsumieren läuft ähnlich harmonisch wie am Helmholtzplatz. Sie gehören halt dazu und sie halten sich dafür meist mit Sprüchen gegenüber Kindern zurück. Am Rand der Grünfläche genannten Wiese befindet sich eine ebenfalls grüne, gusseiserne, historische Handpumpe, die sich gerade bei Kindern großer Beliebtheit erfreut, während sich die Begeisterung der Mütter meist in engeren Grenzen hält. Allerdings ist die Zahl der Kinder in Designermode am Teute niedriger als am Kolle und so sind auch die Sorgen der Mütter überschaubarer, was gut so ist.

Am südlichen Rand des Platzes befindet sich seit 1989 die Sandsteingruppe Froschkönig des Bildhauers Stephan Horota, dessen Werke mit teils märchenhaften Bezügen sich auch noch an anderen Orten der Stadt befinden. Die Figurengruppe hat einen auch bei den Kindern sehr beliebten Tröpfelbrunnen, bei dem auf dem Sockel, aus dem das Wasser austritt, ein steinerner Frosch sitzt. Leicht versetzt befindet sich ein Auffangbecken für das Wasser und davon wiederum versetzt ein Sockel mit einem hockenden Mädchen.

Neben dem Tröpfelbrunnen gibt es für die etwas größeren Kinder ein Basketballfeld in Miniaturausgabe mit weichem Kunststoffboden und einem Korb aus Metall.

Am Platz selbst lebte lange Jahre auch die Bürgerrechtlerin und Gründerin des Neuen Forums Bärbel Bohley, die nach zwölf Jahren Tätigkeit in Bosnien 2008 in ihre alte Wohnung zurückkehrte, in der sie zwei Jahre später mit 65 am Bronchialkarzinom starb. Ob dies wie viele frühe Todesfälle unter DDR Oppositionellen an einer Bestrahlung mit radioaktiven Substanzen durch die Stasi lag, wie auch die Stasi-Akten nahelegten, wird wohl nicht mehr zu klären sein. Sicher könnte solch eine Bestrahlung das Risiko erhöht haben, wie weit sie selbst dieses noch zusätzlich durch Rauch oder Asbest in Wohnräumen oder sonstige Luftbelastung erhöhte, ist nicht zu klären, auch inwieweit es eine genetische Disposition für diese Erkrankung gab. Jedenfalls lässt auch der Tod dieser engagierten Malerin, die an der Kunsthochschule Weißensee studierte und viel für die Demokratie in der ehemaligen DDR riskierte, mit noch mehr Misstrauen an einen Typen wie meinen früheren Hausverwalter denken, der vielleicht angeordnet hat, Menschen radioaktiv zu bestrahlen, um sie aus dem Weg zu räumen.

Bohley saß auch gemeinsam mit Ulrike Poppe in Hohenschönhausen im Stasi-Knast in Untersuchungshaft, wo genau dies regelmäßig praktiziert wurde und denke ich an die vielen Geschichten, die ich dazu mittlerweile von ehemaligen Häftlingen gehört habe, wie dort Menschen mit Licht, Strahlung und Psychoterror gefoltert und in den Wahnsinn getrieben wurden, finde ich es noch erschreckender, dass Prenzlauer Berg als Teil von Pankow nun von einem Politiker aus der SED Nachfolgeorganisation Linke regiert wird, der auch zur Relativierung der Stasi neigt. Und wie gut, dass Bohley noch 1989 die Stasi-Zentrale in der Normannenstraße besetzte und mit einem Hungerstreik und anderen drastischen Maßnahmen die Öffnung der Stasi-Akten zur persönlichen und öffentlichen Aufarbeitung erstritt. Ob dies langfristig glücklicher macht oder wir erst ein Volk werden können, wenn wir auch erfahren, wie sehr der BND im Osten und der Verfassungsschutz im Innern der BRD spionierte, weiß ich nicht.

Weder sollte das Unrecht der DDR relativiert werden, noch bringt es einem Land dauerhaft Frieden die gegenseitigen Aktionen im eben Kalten Krieg sich weiter vorzuhalten. Hier ist eine Gratwanderung nötig, die viel Feingefühl auch in der Erinnerung erforderlich macht und als ein geborener Wessi, der nun 17 Jahre bald im wilden Osten lebt, weiß ich auch keine einfachen Antworten oder Musterlösungen. Was ist mit der oppositionellen Familie von Künstlern, deren einer Sohn sich plötzlich als Künstler zur Linken hingezogen fühlt und damit die Gegner der Eltern zu seinen Parteifreunden macht - was keineswegs selten ist, im Gegenteil durch den Versuch der Linken sich als Geldverteiler im kulturellen Sektor zu profilieren, sind sie dort zumindest in Berlin eine gewisse Macht geworden und wer da von Geschichte und Stasi anfängt, gar die moderne Linke als SED Nachfolgeorganisation bezeichnet, ist schnell allein und erntet nur Unverständnis, weil die es doch so gut meinen, mancher von ihnen wieder lebt, auch durch die geretteten SED-Gelder.

Zu diesem Thema gibt es am Platz auch eine Säule, die an die Geschichte von 89 erinnert, den Umsturz und wer wo dort beteiligt war. Gilt für die Verbrechen der SED, was für die Nazi-Zeit gilt, verzeihen kann nur ein Opfer, vergessen dürfen wir aber nie?

Weiß es nicht und traue mir als nur zugezogener Wessi, der keine Verfolgung durch die Stasi je erlitt und wenn wäre es mir im goldenen Westen völlig egal gewesen, kein Urteil zu. Gefährlich nur finde ich es, zu verharmlosen, oder so zu tun, als sei die DDR auch das sozialere Deutschland gewesen und nicht einfach eine totalitäre Diktatur mit vielen menschenverachtenden Prinzipien, die keinesfalls relativiert werden dürfen. Dennoch hat jeder Mensch, der dort aufwuchs auch das Recht auf schöne Erinnerungen, die natürlich manches verklären und dazwischen liegt vermutlich irgendwo die historische Wirklichkeit, die sich von Kompromiss zu Kompromiss windet. Verurteilen sollten Richter, verzeihen können nur die Betroffenen und ich, der ich weder noch bin, kann zwar versuchen, das Unrecht wach zu halten, wie das NS-Unrecht und auf die Nähe von Linker und NPD wie AfD hinweisen, ob ich damit die innere Einheit fördere oder mit hier je Freunde mache, ist eine andere Frage.

Wende ich mich nun vom Teute nach Osten, überquere die Christinenstraße, gelange ich auf das Gelände der ehemaligen Brauerei Pfefferberg. Dieses heute Industriedenkmal wird inzwischen vielfältig von Künstlern, Hotellerie und Gastronomie genutzt. Das Grundstück befindet sich zwischen Schönhauser Allee und Christinenstraße, liegt an der Barnimkante und weist daher selbst einige Meter Geländeunterschied auf. Benannt ist es nach dem bayerischen Braumeister Joseph Pfeffer, der hier 1841 die nach ihm benannte Brauerei gründete. Die große alte Schankhalle wird mit teils selbstgebrauten Bier heute von der VIA betrieben, die als ursprünglich Unternehmen für betreutes Wohnen und Menschen mit Behinderung zu einem großen Investor im Bezirk wurde, der eine bedeutende Rolle bei einigen auch kulturellen Projekten spielt.

Der Pfefferberg war die erste Brauerei in der untergärig gebraut wurde. Nach mehreren Eigentümerwechseln übernahmen 1861 Schneider & Hillig die Brauerei und firmierten künftig unter ihrem Namen mit dem Zusatz Brauerei Pfefferberg, um nicht den schon gewonnenen Ruhm zu verspielen. Da die zunehmende Besiedlung des Geländes um die Brauerei bald deren eigentlich nötige weitere Ausdehnung verhinderte, endete die Expansion auf dem Pfefferberg auf einem Gelände von damals 1,35 Hektar. Nach dem 1. Weltkrieg kaufte Schultheiß die Brauerei auf, die vorher in der nahen heutigen Kulturbrauerei angefangen hatten und stellten aber die Bierproduktion dort bald wieder ein, die VIA in seiner Schankhalle in der Pfefferbergtradition inzwischen wieder aufnahm. Bis zum Zweiten Weltkrieg waren dort noch verschiedene Nutzer ansässig wie etwa eine Schokoladen- und eine Brotfabrik. Im Pfefferberggarten, dem vorderen mit Bäumen bestandenen Bereich, fanden volkstümliche Musikveranstaltungen statt, wie sie sich heute, wenn auch weniger volksmusikhaft meist in den Clubs unter dem Pfefferberg finden. Zu DDR Zeiten nutzten zunächst Druckereien und der Verlag des Staatsblattes der Diktatur, Neues Deutschland, das Gelände. Nach entschädigungsloser Enteignung der Vorbesitzer 1949 durch die DDR lag das Eigentum am Gelände nach 1990 bei der Bundesrepublik und dem Land Berlin zu gleichen Teilen.

Seit 1990 bemüht sich eine Initiative von Anwohnern und Interessierten um eine Nutzung für soziale und kulturelle Zwecke, wofür sie den Pfefferwerk Verein zur Förderung der Stadtkultur gründeten, weil seit Bismarck alles im Land seinen Verein braucht. Der Verein machte in den folgenden Jahren den Pfefferberg als Veranstaltungsort und Kulturstandort in ganz Berlin bekannt. Über verschiedene rechtliche Konstruktionen an denen sich auch Senat und Land beteiligten wurde das Pfefferwerk Eigentümer. Heute gibt es zwei Restaurants um den Biergarten, den sie sich teilen, die eine Seite ein irgendwie Steakhaus, was mich noch nie interessierte näher kennenzulernen, das andere die Via-Schankhalle, die selber brauen und schöne deftige Sachen im Angebot haben. Angrenzend haben noch die Woessner Brüder ihr Pfefferberg Theater mit denen von ihnen zum größten Teil selbst geschriebenen Komödien in Zusammenarbeit mit VIA realisiert.

Kenne die Woessner Brüder noch aus ihrer Anfangsphase, als sie unter freiem Himmel auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes in der Kollwitzstraße Theater machten. Hoffe sie werden mit ihrem Projekt dort Erfolg haben und halte sie für sehr engagierte und gute Künstler auch wenn die Komödie im kulturellen Bereich, da komisch, selten ernst genommen wird, haben die beiden sich so ein wunderbares Theater erspielt, dass die Kultur am Berg hoffentlich noch lange weiter um eine komische Note bereichert.

Im Quergebäude am Ende des Biergartens befindet sich noch eine Kochschule, die teilweise hochinteressante kulinarische Menüs zu sehr vertretbaren Preisen anbietet. Im hinteren Hofbereich gibt es ein von auch von VIA betriebenes Hostel mit vielfältigem jungen Publikum, das Pfefferberg und Teute neu belebt. In einem der alten Industriegebäude hat der bekannte und wohl erfolgreiche Künstler Olafur Eliasson aus Island mit seinen Mitarbeiterinnen heute ein Atelier, dazu kenne ich auch nur die Gerüchte von einer Mutti, die gelegentlich für ihn kocht und zu Ausstellungen die Bewirtung organisiert. Die mit physikalischen Phänomen experimentell arbeitenden Kunstwerke machten den isländischen Künstler, der in Kopenhagen und Berlin arbeitet, weltweit bekannt. Die Einnahmen der Stiftung Pfefferwerk aus den Erbbauzinsen fließen in Projekte gemeinnütziger Träger in Berlin und so ist der Pfefferberg weiter, egal, was er nun tut, auch sozial tätig, was gut so ist.

Im Juni/Juli 2012 fand das Guggenheim Lab im Pfefferberg seinen Berliner Standort nachdem die Kreuzberger vermutlich wieder wegen irgendwelcher Widerstände absagen mussten.

In der Christinenstraße 18a, direkt am Eingang des Geländes, befindet sich heute das Museum für Architekturzeichnung des deutschen Architekten russischer Abstammung Sergei Tchoban. Es ist ein von außen beeindruckender Bau, in dem einiges an Etagen verschoben scheint und er sieht aus wie ein aus Bauklötzen von Kindern gebauter Turm. Es ist ein privates Museum, das von der Tchoban Foundation getragen wird und jährlich drei bis vier Ausstellungen zeigt. Es soll dort der Architekturnachwuchs in der klassischen Kunst der Zeichnung gefördert werden. Dazu wird die Sammlung des Gründers zu Studienzwecken zur Verfügung gestellt. Den Grundstock bildet die Sammlung der Zeichungen von Pietro di Gottardo Gonzaga aus dem 18. Jahrhundert, der zuerst an der Mailänder Scala und später in Russland arbeitete. Die Fassade der gestapelten Klötze ist mit Fragmenten architektonischer Zeichnungen in Reliefform dekoriert. Aus konservatorischen Gründen wurde auf Fensteröffnungen verzichtet. In dem gläsernen Staffelgeschoss, das den Bau nach oben abschließt, befindet sich das Büro der Stiftung. Von den knapp 450 Quadratmetern Fläche im Gebäude umfasst die Ausstellungsfläche etwa 200m².

Für den Bau hatte ein Schuppen weichen müssen, in dem vorher die Woessner Brüder das Winterquartier für ihre Komödie hatten, um auch in der dunklen Jahreszeit das Publikum am Berg mit ihren Stücken erheitern zu können, der aber durch das nun Theater mehr als gut ersetzt wurde.

Vom Museum zurück, quer über dem Platz findet sich nun ein Neubau an der Ecke Templiner Straße zur Fehrbelliner Straße. Dort war zu DDR Zeiten auf einer Kriegsbrache eine Kaufhalle errichtet worden, die nach der Wende als Filiale von Kaisers/Tengelmann diente und der Laden am Platz war. Es soll auf dem von der Treuhand für 17 Millionen an den US Investor Lone Star verkauften Grundstück nun ein Wohnkomplex entstehen für dessen Erdgeschoss jedoch wieder ein Supermarkt vorgesehen sein soll. Bis dahin müssen die Anwohner nun auf den Lidl Markt in der Schwedter oder einen der vielen Spätis ausweichen, wenn sie nicht den Kiez in Richtung Schönhauser Allee verlassen wollen, wo es weitere Einkaufsmöglichkeiten gibt. In der Schwedter Straße befinden sich auch einige Restaurants, ein sehr guter Italiener an der Ecke Choriner Straße, ein sehr netter Italiener gegenüber der Einmündung der Templiner Straße und ein Asiate über dessen Qualität ich lieber nicht viel sage. Das frühere Café Maurer ist nun eine Pizzeria in der man Pizza essen kann, jedoch sei dem anspruchsvolleren Pizza Essern eher empfohlen noch die  Schönhauser Allee auf Höhe des Pfefferbergs zu überqueren, um in der dortigen Villa richtig gute Pizza zu genießen.

In der Zionskirchstraße findet sich an der Ecke Choriner Straße das Cafe, das nächtlich als Bar fungiert und den schönen Namen “Lass uns Freunde bleiben” trägt. Gerüchteweise gibt es dort den besten Kaffee im ganzen Viertel, hervorragende Backwaren und was ich bestätigen kann, ausnehmend freundliche Betreiber. Es befindet sich an der Stelle, an der die Choriner Straße den Berg hinunter nach Mitte geht und so mancher sucht vor der Abfahrt oder nach dem Aufstieg erschöpft diesen Ort auf, auch gerne um davor schön in der Sonne zu sitzen. Um die Ecke neben dem Café befindet sich der netteste leicht alternative Späti des Kiezes, in dem du nahezu alles findest und wann immer du es gerade brauchst auch kaufen kannst. Zwei meiner Liebsten lieben das “Lass uns Freunde bleiben” sehr, auch zum Frühstück vor dem Weg ins Büro und so lernte ich ihn auch schätzen, mich auf ihren guten Geschmack verlassend, für den ja viel spricht.

Folge ich vom “Lass uns Freunde bleiben” aus der Zionskirchstraße und überquere noch die von Straßenbahnen durchfahrene Kastanienallee, die auch den Spitznamen Castingallee trägt, der vielen Medienleute wegen, die hier auf dies und das mehr oder weniger wichtigtuerisch noch lauern, komme ich zur Zionskirche. Sie gehört nicht mehr zum Teute-Kiez sondern zur Rosenthaler Vorstadt und also nach Mitte, da sie aber lange auch mein täglicher Weg in den Kindergarten war und dort auch ein kleiner Öko-Wochenmarkt stattfand, spielte sie im kulturellen Leben eine Rolle dort und Dietrich Bonnhoeffer da als junger Pastor noch Jugendlichen aus dem Wedding den Konfirmandenunterricht erteilte, an den ein Denkmal Torso darum erinnert.

Die Kirche wurde von Kaiser Wilhelm I gestiftet und 1873 eingeweiht. Sie steht in der Mitte des Zionskirchplatzes und wurde auf einer 52m hohen Anhöhe errichtet, damals einer der höchsten Punkte des alten Berlin. Der 67m hohe Turm steht exakt im Schnittpunkt von Zionskirch- und Griebenowstraße und dient aufgrund seiner Höhe auch als Aussichts- und Orientierungspunkt in der Gegend. Liebte es von meinem Schreibtisch aus noch die Kirchturmspitze zu sehen, die  für den direkten Anblick der Schulplatte nach DDR-Norm gegenüber ein wenig entschädigte. Dem Architekten Orth war die städtebauliche Funktion der Straße im Schnittpunkt dreier Straßen so wichtig, dass die Kirche nicht wie üblich geostet, also nach Osten ausgerichtet wurde, sondern nach Norden weist.

Knapp in Baden Baden noch einem Attentat entgangen, spendete der dankbare Kaiser Wilhelm I 1861, damals war er noch allein König von Preußen, 10.000 Reichstaler für den Bau einer Kirche. Der Bau wurde 1866 begonnen jedoch ruhten schon ab 1868 wegen Geldmangel die Bauarbeiten wieder. Eine weitere Stiftung des inzwischen Kaisers ermöglichte dann 1872 die Fertigstellung. Ob das bei heutigen Bauten in Berlin auch eine schnellere Fertigstellung garantieren würde, scheint allerdings fraglich, liegt es doch oft weniger am Geld als an der Planung. Der Backstein-Terrakotta Bau ist im Stil der Neoromanik errichtet, bei dem der Berliner Historismus noch mitwirkte und Schinkel leider nicht mehr. Sie hatte 1424 Sitzplätze, von denen 562 sich auf der Empore befanden. Nach der Einweihung in Anwesenheit des Kaisers  kam es zum “Kampf in Zion”, was den Konflikt zwischen dem liberalen Gemeinderat und dem sehr konservativen Pfarrer Julius Kraft meint.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dach, die Orgel der Altar und alle Kirchenfenster zerstört. Zur weiteren Zerstörung trugen nach dem Krieg auch die Anwohner bei, die auf der Suche nach Feuerholz die Kirchenbänke in der allgemeinen Not lieber verheizten. Bis 1953 wurde die Kirche dann notdürftig wiederhergestellt und 1960 im, freundlich gesagt, kargen Stil der Zeit mit Latexfarbe renoviert und umgebaut. Der Verfall ging jedoch weiter, als in den 70ern die Heizung kaputt ging und nicht repariert werden konnte.

Erst 1988 begann die so nötige Sanierung ganz langsam, dann kam die Wiedervereinigung und mit ihr kam nun die vollständige denkmalgerechte Sanierung, bis 2011 wurden dafür bereits drei Millionen Euro ausgegeben, eine Ende war noch nicht absehbar und weiter wird der untragbar schlechte Zustand im Innenraum bemängelt, welcher der historischen Bedeutung des Baus nicht gerecht würde. Warten wir ab, es wird gebaut.

Mit nur 25 Jahren übernahm 1931 Dietrich Bonhoeffer eine als schwierig geltende Konfirmandengruppe. Die Arbeit mit den aus schlechten sozialen Verhältnissen kommenden Jugendlichen sollen den aus sehr guten Verhältnissen stammenden Bonhoeffer sehr geprägt haben. Dessen wissenschaftliche Arbeit und seine Tätigkeit in der Bekennenden Kirche wurden nach dem Krieg für die evangelische Kirche sehr wichtig und der noch 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtete Bonhoeffer wurde posthum zur prägenden Gestalt der evangelischen Kirche in Deutschland. Ein wirklich großer Mann mit geistiger Weite und Offenheit, einer der wenigen Gründe warum ich auch, ihm zu Ehren, als Atheist noch in diesem seltsamen Verein bin. Seit 1997 befindet sich ein bronzenes Denkmal für Bonhoeffer vor der Westseite der Kirche. Ein zweite Fassung davon steht vor der Elisabethkirche in Breslau, der Geburtsstadt Bonhoeffers. Er war übrigens Klassenkamerad der späteren Marion Gräfin Yorck, die durch ihre Heirat mit Peter Yorck auch dem Kreisauer Kreis auf dem Gut Kreisau des Grafen Helmuth James von Moltke, einem Nachfahren des großen Feldmarschalls, in Schlesien näher kam und der ich mit ihren über hundert noch begegnen durfte.

Seit 1986 bot die Zionsgemeinde in der DDR oppositionellen Gruppen eine Heimat. Unter Pfarrer Hans Simon wurden die Umweltblätter herausgegeben und fand die kritische Umweltbibliothek eine Heimat. Nach Festnahmen und einer Hausdurchsuchung in der Bibliothek am 25. November 1987 wurde der kirchliche Widerstand gegen das DDR-Regime auch im Westen bekannt.

Einen Monat vorher, am 17. Oktober 1987, war es während eines Konzerts der West-Berliner Band Element of Crime, in der Sven Regener, der als Autor von Herrn Lehmann bundesweit bekannt wurde, eine tragende Rolle spielte, wie dem Konzert der Vorband Die Firma, einer DDR-Punkband, zu einem Überfall von Skinheads gekommen, welche die etwa 2000 Besucher teilweise schwer verletzten. Der Überfall fand unter den Augen der das Konzert bewachenden Volkspolizei statt, die nicht eingriff. Nach anfänglicher Leugnung kam es doch noch zu Schauprozessen, bei denen die DDR wieder ihren antifaschistischen Charakter im totalitären Gewand betonen wollte. Folge war unter anderem, dass die Stasi beauftragt wurde auch die Rechten stärker zu überwachen und dort einige IMs eingeschleust wurden. Die Zionskirche kann inzwischen das ganze Jahr besichtigt werden und Sonntags können Verwegene auch den Turm besteigen, um über den Kiez zu schauen.

Der Teute-Kiez ist eine wirklich schöne Ecke Berlins, durch meine zweite Verlobte landete ich eine zeitlang wieder häufiger da und so kann schon manchmal bloße lokale Vertrautheit mehr Nähe schaffen, als real je da war. Das Viertel grenzt über die Straße hinweg an vielen Ecken an den Bezirk Mitte, was im Rahmen der dort früheren Einführung der Parkraumbewirtschaftung zu reichlich Chaos und Kampf um den verbliebenen Parkraum führte, der sich inzwischen wohl entspannt hat und wer klug ist, spart sich in der Stadt ohnehin lieber den Wagen, was die Berliner-Luft, die nach Rückbau der Kohleöfen schon viel besser wurde, noch ein wenig angenehmer machte. Im übrigen ist der Kiez in der Schönhauser Allee am Senefelder Platz an die U-Bah und von der Kastanienallee aus gut an die Straßenbahn angebunden. Ein schöner Kiez zum wohnen und leben.
jens tuengerthal 3.4.2017

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