Donnerstag, 10. September 2015

Liebesfreiheit

Die Liebesfreiheit ist Freiheitsliebe
Eine bedingt die andere und ohne
Eine kann die andere kaum sein

Wer nicht frei ist kann nicht wollen
Wer willenlos ist handelt nicht mehr
Wer nicht handelt wird nur behandelt

Den anderen ganz zu wollen ist Liebe
Was den Willen begründet ist dann
Für die gefühlte Liebe völlig irrelevant

Ob wir mehr oder weniger determiniert
Oder nur als Höhlenschatten agieren
Wie wirklich die Welt ist ist liebend egal

Liebe schafft eine eigene Wirklichkeit
Wo wir dem einander Wollen folgen
Um uns einander hinzugeben ist es

Wer die absolute Freiheit leugnet kann
Folglich diesen Entschluss nicht fassen
Liebt nur abgeleitet nie willentlich wirklich

Manche mögen sich eher unbewusst
Ihren Trieben nur hingeben um diese
Anschließend erfüllt Liebe zu nennen

Doch folgte hier nur das Gefühl dem Trieb
Wäre nichts an und für sich bliebe bloß
Eine Reaktion auf ungewolltes außer uns

Es mögen Liebe und Lust alltäglich so
Funktionieren und blieben doch nur halb
Es fehlte der Wille der Opfer der Lust

Was solche Liebe jenseits der Lust
Dann noch wert ist ahnen wir dunkel
Können es frustriert täglich beobachten

Diese Liebe hing am bloßen Triebe
Wäre nichts mehr ohne ihn hinterließ
Nur Leere unbefriedigt folgerichtig

Die Religionen kultivieren die Liebe
Als Ziel der unfreien Wesen die so
Erdachte Götter lieben sollen

Wie noch Liebe sein soll was doch
Nur höherer Bestimmung gelenkt
Folgt bleibt dabei stets unklar

Die Religionen bauen darum auf
Den Glauben als Liebe zu Gott
Etwas unvernünftiges in sich

Die Theologie gibt dieser Liebe
Einen logischen Rahmen jedoch
Bleibt die Spekulation Ursprung

Nie wissen wir alle Gründe warum
Wir den anderen lieben ahnen nur
Teile davon tiefem Gefühl folgend

Liebt überhaupt wer dem Gefühl
Unklarer Ursache folgt oder tut dies nur
Wer Gefühl und Wille verbindet

Ist ein Wille als Resultat bloßen Gefühls
Noch frei oder bleibt dieser stets unklar
Mangelt es am Entschluss für den andern

Ich weiß nicht warum ich mich verliebe
Wie was mein Handeln dabei bestimmt
Folge dem Gefühl und genieße was ist

Das Gefühl für sich führt zu nichts
Erst wo es unser Handeln bestimmt
Kann es schönste Folgen zeitigen

Müssen wir wollen um die Liebe
Miteinander leben zu können wäre
Der Wille entscheidend im Ergebnis

Wäre dieser Wille aber bestimmt
Durch etwas außer uns angenommenes
Wäre nur Liebe moralisch wertlos

Sittlich wertvoll wird Handeln erst wenn
Es bewusst und willentlich geschieht
Wir aus freien Stücken genau so handeln

Sich der Liebe nur gefühlvoll hingeben
Wäre danach bloß triebhaft moralisch
Völlig irrelevant und würdigte nicht

Wer im Schatten der Triebe die uns
Verliebt gern alleine leiten noch
Vernünftig abwöge liebte allein

Vermutlich ist es so was auch das
Vielfache Leiden und Scheitern
An der Liebe logisch erklärte

Aus Trieb oder Angst täten wir
Wozu wir keinen Entschluss fassten
Es bliebe wertlos nur zufällig schön

Wer lieben will um diese zu leben
Müsste das Gefühl als Entschluss
Sich willentlich zu eigen machen

Womit der Wille als notwendig
Für den sittlichen Wert der Liebe
Wohl nach Kant bewiesen wäre

Einzig die Liebe hält sich nicht
An logisch vernünftige Beschlüsse
Sondern taucht auf wie es ihr gefällt

Wir können so vernünftig entschlossen
Sein wie wir wollen selten nur wird es
Uns gelingen die Liebe zu lenken

Das gilt für die Befreiung von der
Unglücklichen Liebe wie die immer
Suche nach dem großen Glück

Wir brauchen die Annahme der Freiheit
Uns für den anderen zu entscheiden
Um in der Liebe frei zu sein

Wo die Vernunft das Gefühl steuert
Scheint uns dieses unecht wertlos
Auch wo wir es für mehr als Trieb halten

Voller Gefühl fragt sich am Ende noch
Ob die Herangehensweise zielführend
Je sein kann oder immer paradox bleibt

Ist es wichtiger ob die Liebe richtig ist
Oder ob wir sie genießen als ob alles
So richtig sei egal wie wir es begründen

Wenn es nur auf die Lust ankommt
Die wir im Leben empfinden können
Wie Epikur es uns lehrte ist es egal

Egal wie wir es nun begründen können
Oder uns allen Gründen lieber enthalten
Wird gut sein was uns gut tut

Wer die Freiheit kennt muss frei sein
Um zu lieben weil sonst diese nichts wäre
Alle anderen mögen genießen was ist

Nur moralisch oder sittlich wertvoll
Wird das Gefühl damit nicht mehr
Was egal ist wenn gut ist was gefällt
© jens tuengerthal 09.09.15

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