Mittwoch, 30. September 2015

Ehrensache

Jörg Kachelmann hat Recht bekommen
Springer muss Schadensersatz leisten
Vorläufig den bisher höchsten geurteilten

Alice Schwarzers dreiste Bildkampagne
Mit einem Männerbild der 60er Jahre
Wurde vom Gericht als Rufmord anerkannt

Das ist gut so und rückt manches gerade
Was vom Boulevard seit Jahren betrieben
Von Bild als dreister Speerspitze dabei

Springer wird dies Urteil nicht anerkennen
Weiter kämpfen in der nächsten Instanz
Für die Pressefreiheit zur Verleumdung

Sollte es zum Bundesverfassungsgericht
Gehen wird sich zeigen wie die Hüter
Der Verfassung Persönlichkeit bewerten

Hat der Schutz der Persönlichkeit vor
Hasskampagnen der Sperspitze Alice
Vorrang vor der Pressefreiheit

Was sichert die Freiheit im Rechtsstaat
Wer gefährdet sie eher durch Hetze
Die polistisch und mit Auflage motiviert

Kachelmann kämpft um seine Ehre
Springer um ein Freiheitsrecht
Daneben ist der Rechtsstaat angegriffen

Die Freiheit aller kann vor der Ehre des
Einzelnen wohl Vorrang haben aber
Sicher nicht sofern widerrechtlich

Die Hetze der Alice setzte via Bild
Die Unschuldsvermutung außer Kraft
Das faire Verfahren wurde gestört

Das Urteil bezichtigte diese Medien
Später klar der Lüge noch alle
Schadensersatz ist angemessen

Fraglich ob ein solches Urteil
Die Freiheit der Medien gefährdet
Oder Medien die der Angeklagten

Was einen in diesem Fall klar freut
Weil Springer Grenzen bekommt
Für die Hetze der Bild

Gefährdet in anderen Fällen Freiheit
Wenn politische Polarisierung hier
Schadensersatz begründen kann

Können unerwünschte Medien dann
Mit Schadenersatzforderungen künftig
Zum Schweigen gebracht werden

Da vorliegend mit dreisten Lügen
Wie einer ehrenrührigen Kampagne
Angegriffen wurde scheint es fair

Spannend wird wie hier künftig
Geurteilt werden wird was dann
Höhere Instanzen entscheiden

Der Fall Kachelmann berührt den
Rechtsstaat in seinen Grundfesten
Es ist mehr als eine Frage der Ehre
jens tuengerthal 30.09.15

3 Kommentare:

  1. Treffende Analyse unter Berücksichtigung der Blickwinkel beider Seiten. Wobei ich es für abstrus erachte, dass der Springerverlag jemals für die Pressefreiheit eintreten würde. Allein das Wort "Presse" impliziert ja, dass Journalismus stattfindet. Aber man kann dem Springerverlag sicher manches vorwerfen, aber keinesfalls Journalismus.

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  2. Es gibt einiges da zu kritisieren, aber es gibt dort so gute Journalisten wie andernorts auch - Boulevard ist Boulevard, die Welt ist eher seriös. Wichtiger ist die Frage, welche Grundrechte konkurrieren und was überwiegt.

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  3. Es gibt einiges da zu kritisieren, aber es gibt dort so gute Journalisten wie andernorts auch - Boulevard ist Boulevard, die Welt ist eher seriös. Wichtiger ist die Frage, welche Grundrechte konkurrieren und was überwiegt.

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