Donnerstag, 30. Juli 2020

Liebeszuverlässigkeit

Was ist meine Liebesbilanz nach
Bald fünfzig Jahren die ich nun schon
Auf der Suche nach dem Glück bin
Fragte ich mich und dachte außer
An meine Tochter die wirklich ein
Kind der Liebe geworden auch
Wenn diese Liebe wie manche 
Im Nichts längst verschwand
Längst keine Wunde mehr ist
Lebt sie weiter und überlebt
So zumindest hoffe ich sehr
Weil es so in der Natur liegt
Ihren Vater auch glücklich noch
Mit irgendwie liebevoller Erinnerung
An einen Suchenden der Liebe
Der ich immer war und bleibe so
Liegt nahe dass zählt was blieb
Die Felsen in der Brandung
An denen sich die Wogen brachen
Nach allen Stürmen noch da waren
Jene Leuchttürme auch im Dunkeln
Schaute um mich und wusste nun
Komme was wolle am Ende zählt
Wer blieb und im Sturm da war
Orientierung dem Seemann gab
Alles andere verweht die Zeit
Wie die geküssten Schösse
Die allerschönsten Brüste noch
Die angebeteten Göttinnen auch
An die der Atheist nicht glaubte
Auch wenn er es lange meinte
Weil Träume so real erscheinen
Was bleibt wird zählen weiß ich
Werde nicht weiter bilanzieren
Bevor das Ende irgendwann dann
Relativ sicher sein wird weil zählt
Was zuverlässig war und blieb
Alles andere wird nicht mehr sein
Als eine Illusion der Erinnerung
Im Meer der gezählten Lieben
Weil weniger kalkulierbare Nummern
Irgendeine Bedeutung noch haben
Sondern allein was blieb da ist
Denke ich beruhigt und lasse
Die Stürme sicher im Hafen
Ohne Sorge vorbeiziehen weil
Stürme kommen und gehen
Nur was bleibt ist immer da
Auch wenn nie wirklich vielleicht
So doch zumindest als Ideal
Was zu wissen Sicherheit genug
Denn bei aller Liebe zählt doch
Am Ende nur die Zuverlässigkeit

jens tuengerthal 30.7.20

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