Donnerstag, 13. Januar 2022

Ungeschriebenes

Ungeschriebenes

Dichter versuchen in Versen
Zu sagen was nur fühlbar ist
Doch wie viel mehr bleibt auch
In schönster Lyrik ungeschrieben
Weil es unbeschreiblich ist wie
Die Liebe die nur ist was sie ist
Unausgesprochen am stärksten
Wirkt weil zwischen den Zeilen
Lebendig wird was wir ersehnen
Zwei sich wortlos in Berührungen
Näher kommen doch viel tiefer
Geht was ungesagt aber doch
Gedacht lebendig wird weil es
In Glaube und Ahnungen nur
Gefühle mehr tanzen lässt als
Größte Versprechen je können
Die konkretisieren was unsagbar
Oberflächen so bepinseln
Zu schönster Blüte treibt die
Kunst des Ungeschriebenen
Unfreiheit wie Zensur welche
Nicht aussprechen darf was
Im Verborgenen sichtbar wird
Für alle die Zwischentöne hören
So bleibt Ungeschriebenes am
Ende das wichtigste aller Lyrik
Weil es weiterdenken lässt
Während klare Worte nur die
Oberfläche des Erkennbaren
Streifen ohne tiefer zu berühren
Nie können wir alles verstehen
Was irgendwer darin liest doch
Zeigen Worte ihre Magie wo
Sie jenseits davon nah kommen
Glücklich wer Ungesagtes liest
Sich zwischen den Zeilen zart
Berühren bis erregen lässt um
Im Nichts alles zu finden was
Jenseits der Stille schwebt
Unausgesprochen einig ist
Die Erotik des Zwischenraums
Als Lust in der Sprache erkennt
Gelangt tiefer als jede Berührung
Weil Worte den Geist bewegen
Wo Taten äußerlich nur sind
Bleibt was Innen rührt ewig
Warum bedichtete Liebe viel
Größer als vollzogene ist
Manche merken es nie
Sind bloß körperlich miteinander
Haben Sex oder foltern um den
Geist zu bewegen der ihnen so
Verschlossen wie fern bleibt
Während wer mit Worten berührt
Überall hin kommt ohne je
Verloren zu gehen weil sie
Bewegen was bleibt

jens tuengerthal 13.1.22

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