Mittwoch, 13. Oktober 2021

Epochemachend

Epochemachend

Es gab große Epochen der Kunst
In denen alles einem Geist folgte
Der Anschauung wie Gestaltung
Prägte von Musik über Literatur
Zu Malerei und Kunsthandwerk
Was heute wohl Design genannt
Vom Mittelalter zur Renaissance
Über Barock und Rokoko zur
Aufklärung mit ihrem Klassizismus
Als aufrechte Anleihe der Antike
Dann nach ersten Revolutionen
Das Biedermeier mit seiner Liebe
Für häusliche Kunst die sich von
Mode über Möbel weiter rankte
Um im Jugendstil ein letztes mal
Vereint zu blühen was schon
Der Abgesang sterbender Welt
War die sich im großen Krieg
Als Erinnerung auflöste nur im
Bauhaus noch etwas suchte
Was gewiß praktisch war
Manchmal sogar schön aber
Zuerst nützlich funktional und so
Bleibt Erinnerung an Jugendstil
Als Abgesang des alten Europa
Voll geschwungener Schönheit
Die zu neuem aufbrach was
Kaum eine Richtung mehr wurde
Teilbereiche in komplexer Welt
Immer mehr nur betraf die dann
Für sich in stiller Blüte standen
Erinnerungslos aus der Masse
Hervor nur schauten die manche
Künstler unfrei auf Marx Spuren
Als Heilige ungerechter Gegenwart
Anbeteten ohne eine Form zu finden
Die mehr als den Moment vereinigte
Ob das Bauhaus noch Epoche war
Oder nur epochal wirkte sei offen
Wo findet sich vor Billy Regalen
Noch bleibendes in aller Welt
Außer diesen als Bibliotheken
Für jedermann was mehr wert
Sein könnte wo gelesen als viele
Nur elitäre Epochen zuvor und so
Sind Billy und Poäng vielleicht die
Zeichen unserer Epoche solange
Es nicht der Flachbildschirm wird
In dem die Bilder rasend wechseln
Was bleibt lief dann vorüber

jens tuengerthal 13.10.21

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